Chronische Nierenerkrankung

• Irreversible Abnahme der exkretorischen (glomerulären, tubulären) und inkretorischen (endokrinen) Nierenfunktion

• Definiert als strukturelle oder funktionelle Auffälligkeit der Niere über mehr als 3 Monate mit Auswirkungen auf die Gesundheit

  • Auffälligkeiten und somit Kriterien zur Diagnosestellung können dabei bspw. pathologische Befunde im Urinsediment, in der Bildgebung oder Histologie oder eine GFR <60 mL/min/1,73m2 sein

• Diabetische Nephropathie (ca. 30-40%)

• Hypertensive Nephropathie (20%)

• Glomerulonephritiden (ca. 10-15%)

• Polyzystische Nierenerkrankung (ca. 10%)

• Tubulo-interstitielle Nierenerkrankung (rezidivierende Pyelonephritis, Analgetikanephropathie, ca. 10%)

1. Exkretorisch:

   • Hypertonie

   • periphere Ödeme

   • Lungenödem (oftmals interstitiell —> fluid lung, keine typischen Rasselgeräusche)

   • Urämie (Ansammlung harnpflichtiger Substanzen): Urämischer Fetor, Hautflecken, Pruritus

2. Inkretorisch:

   • renale Anämie —> Erythropoetin-Mangel —> normochrome, normozytäre Anämie

   • renale Osteopathie (Veränderung Knochenstoffwechsel bei chron. Nierenerkrankung): sek. Hyperparathyreoidismus

3. Elektroylte und pH: Kalium und Phosphat erhöht, Calcium erniedrigt, insb. Gefahr Azidose

Zu den allgemeinen Therapieprinzipien zählen die Aufrechterhaltung der Nierenfunktion durch ausgeglichene Flüssigkeitszufuhr sowie Kontrolle und Korrektur des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts, Reduktion von Risikofaktoren durch Vermeidung nephrotoxischer Substanzen (z.B. NSARund Nicotin) sowie strenge Blutdruckeinstellung. Die Blutdruckziele sollen individualisiert je nach Risikofaktor festgelegt werden (bspw. Proteinurie). Grundsätzlich sind Werte <140/90 mmHganzustreben (einige Leitlinien streben noch niedrigere Zielwerte an). Die Patienten sollten einen ACE-Hemmer erhalten, da dieser nephroprotektiv wirkt!

Diabetische Nephropathie

Kreatinin ist ein abhängig von der Muskelmasse konstant anfallendes Abbauprodukt, das renaleliminiert wird. Da kaum aktive Mechanismen der Ausscheidung oder Rückresorption eine Rolle spielen, sondern die Eliminierung hauptsächlich aus der Menge des Primärfiltrates resultiert, ist über den Serumkreatininwert ein Rückschluss auf die GFR möglich. Hier muss jedoch der sog. „kreatininblinde“ Bereich beachtet werden, da das Serumkreatinin erst ab einer Reduktion der glomerulären Filtrationsrate um ca. 50% ansteigt.

• Arterielle Hypertonie

• DM

• rezidivierende HWIs

• Überalimentation von Eiweiß

• Harnstau