Buffl

pAVK

IS
by Isabella S.

Welche Bildgebung sollte bei V.a. pAVK durchgeführt werden?

Bildgebung

Farbkodierte Duplexsonografie (FKDS)

  • Ultraschalluntersuchung, die farblich die Richtung des Blutstroms in Bezug auf den Schallkopf, die Flussgeschwindigkeit des Blutes sowie Strömungsturbulenzen anzeigt

  • Stellenwert

    • Diagnostische Methode der ersten Wahl zur Beurteilung von Aorta, Ästen der Aorta, Beckenarterien, Beinarterien

    • Ist bei gut beurteilbarem Gefäßstatus als alleinige bildgebende Methode vor der konservativen Therapie oder vor der digitalen Subtraktionsangiografie (DSA) unter Interventionsbereitschaft (Ballondilatation, Stentimplantation) ausreichend

    • Essenziell in der Therapieplanung vor invasiven Eingriffen

Weitere Bildgebung

Weitere bildgebende Untersuchungen sollen bei therapeutischer Konsequenz (insb. vor geplanter Operation), nicht ausreichend beurteilbarem Befund der FKDS oder nicht zur Verfügung stehender FKDS eingesetzt werden.

  • Angiografie: Kontrastmittelaussparung bzw. fehlendes Flusssignal im Bereich der Stenose (je nach Methode)

    • MR-Angiografie: Bei nicht ausreichend beurteilbarem Befund der FKDS

      • Detaillierte Detektion stenosierter Gefäßbereiche ohne Belastung durch ionisierende Strahlung; Möglichkeit der dreidimensionalen Darstellung

      • Angiografie mit Kontrastmittel (Gadolinium)

      • Angiografie ohne Kontrastmittel mittels Darstellung des Phasenunterschieds zwischen bewegtem Blut und umliegendem Gewebe (Phasenkontrast-MRA) oder mittels unterschiedlicher Magnetisierung von schnell fließendem Blut und Gewebe (Time-of-Flight-MRA)

    • CT-Angiografie: Als Alternative zur MR-Angiografie

    • Digitale Subtraktionsangiografie (DSA): Goldstandard

      • Zur Operationsplanung bei komplexen Befunden der MR- oder CT-Angiografie

      • Bei aussagekräftiger FKDS ist die DSA unter Interventionsbereitschaft bildgebende Untersuchung der Wahl

    • CO2-Angiografie: Als Alternative zur DSA bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz; kontraindiziert in der Diagnostik der thorakalen Aorta und supraaortalen Gefäßen


Nenne Möglichkeiten der operativen Verfahren bei pAVK!

Ausführlich für Isabella:

Operative Verfahren bei pAVK

  • Thrombendarteriektomie peripherer Gefäße (TEA, Desobliteration) mit oder ohne Patchplastik

    • Offen

      • Eröffnung des Gefäßes in Längsrichtung → Ausschälen des eröffneten Abschnitts mittels Spatel → Absetzen des ausgeschälten Anteils mit einer Schere → Fixierung der in Richtung des Blutstroms liegenden Intima mit Nähten → Verschließen des Gefäßes, meist unter Verwendung einer Patchplastik

    • Halb geschlossen

      • Eröffnen des Gefäßes in Längsrichtung proximal und distal der Läsion → Ausschälen eines Zylinders mittels Spatel → Einfädeln des Zylinders in einen Ringstripper → Ausschälen des Gefäßabschnittes durch Vorschieben des Ringstrippers unter Rotation → Zurückziehen des Ringstrippers inkl. des ausgeschälten Anteils → Fixierung der in Richtung des Blutstroms liegenden Intima mit Nähten → Verschließen des Gefäßes, meist unter Verwendung einer Patchplastik

    • Geschlossen

      • Eröffnen des Gefäßes in Längsrichtung distal oder proximal der Läsion → Ausschälen eines Zylinders mittels Spatel → Einfädeln des Zylinders in einen Ringstripper → Bei distaler Eröffnung Vorschieben des Ringstrippers unter Rotation nach proximal (retrograd, entgegen des Blutflusses), bei proximaler Eröffnung nach distal (anterograd, in Richtung des Blutflusses) → Zurückziehen des Ringstrippers inkl. des ausgeschälten Anteils → Bei retrograder Desobliteration Fixierung der in Richtung des Blutflusses liegenden Intima an der distalen Eröffnung → Verschließen des Gefäßes, meist unter Verwendung einer Patchplastik

  • Interponat

  • Operative Gefäßrekonstruktion: Bypass-Operation (periphere Gefäße)

    • Prinzip

      • Überbrückung von Gefäßverschlüssen

      • Seit-zu-End-Naht proximal und End-zu-Seit-Naht distal des Verschlusses

      • Der verschlossene Gefäßabschnitt bleibt bestehen

    • Material

      • 1. Wahl: Autologer Venen-Bypass

        • Bei der pAVK: V. saphena magna , alternativ autologe Venen anderer Lokalisation

      • 2. Wahl: Alloplastisches Bypassmaterial

        • Dacron®-Bypass

        • PTFE(Polytetrafluorethylen)-Bypass

    • Lokalisation

      • Anatomischer Bypass: Der Bypass befindet sich entlang der „anatomisch korrekten“ arteriellen Leitungsbahn

        • Iliakofemoraler Bypass

        • Femoropoplitealer Bypass

        • Aortobifemoraler Bypass

      • Extraanatomischer Bypass: Der Bypass befindet sich nicht entlang der „anatomisch korrekten“ arteriellen Leitungsbahn

        • Axillobifemoraler Bypass

        • Femorofemoraler Crossover-Bypass

  • Ultima Ratio: Amputation der betroffenen Extremität

Wahl des operativen Verfahrens je nach Lokalisation der Läsion

  • Beidseitige aortoiliakale Läsion: Aortobifemorale Y-Prothese aus Dacron oder PTFE (Polytetrafluorethylen)

  • Läsion der Femoralisgabel: Thrombendarteriektomie mit Patchplastik

  • Distaler gelegene Läsionen und einseitige aortoiliakale Läsionen: Bypass-Anlage


Author

Isabella S.

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