Auswirkungen einer Gehirnverletzung auf die Psyche: Phineas Gage (1848)
Was ist passiert?
Welche ersten Schlussfolgerunegn konnte man daraus erkennen?
Arbeitsunfall zerstört Teile des medialen Präfrontalcortex
• In Folge des Unfalls verändert sich Phineas Gages Persönlichkeit, viele
Gehirnfunktionen bleiben aber intakt
• Erste Schlussfolgerungen über Zusammenhänge zwischen Gehirnregionen
und deren Funktionalität/Dysfunktionalität
Entscheidende Erkenntnisse über die Organisation des Gedächtnisses durch Untersuchungen an Patient H.M.
Operation beendete epileptische Anfälle, aber H.M. konnte keine neuen
Ereignisse im deklarativen Langzeitgedächtnis speichern.
• Andere Gedächtnisfunktionen wie sein Prozedurales Gedächtnis und sein
Arbeitsgedächtnis blieben intakt.
• Durch zahlreiche Studien mit H.M. wurde Organisation unterschiedlicher
Formen des Gedächtnisses nachgewiesen
Grundlagen der (neuro-)biologischen Psychologie
1) Wo liegt das zentrale Nervensystem?
2) Informationsübertragung findet wo statt?
3) Welche Neurotransmitter gibt es?
4) Welche autonomen Nervensysteme?
5) Welche Stressachsen?
6) Was sind langfristige Wirkungen von Stress?
Das zentrale Nervensystem:
• Gehirn und Rückenmark
Informationsübertragung:
• Elektrisch und chemisch
• Botenstoffe/Neurotransmitter ermöglichen Signalübertragung
Neurotransmitter (u.a.):
• Aminosäuren: Erregend (z.B. Glutamat), hemmend (z.B. GABA)
• Monoamine: Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin, Serotonin
Das autonome Nervensystem
• Sympathikus
• Parasympathikus
Die Stressachsen:
• Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA)
• Sympathikus-Nebennierenmark-Achse
Langfristige Wirkung von Stress:
• Herzkreislauferkrankungen, Diabetes
• Ängste, Depressionen, Burnout
Welche (Neuro-)biologischen Mehtoden gibt es ?
Was ist das Erkenntnisinteresse dieser Mehtoden? (5)
Die Methoden können Erkenntnisse über Mechanismen liefern, die psychische Störungen zugrunde liegen.
1) Eye-Tracking = Blickbewegungsmessung
Z.B: Anti-Sakkaden
2) Peripherphysiologie
Z.B. Hautleitfähigkeit
Z.B. Herzrate
3) funktionelle Bildgebung
Single-Photon- Emission-CT (SPECT)
Positronen-Emissions-Tomograpie (PET)
-> Misst regionalen Blutfluss im Gehirn
-> anhand radioaktiver Tracer, die zuvor injiziert werden
Damit lässt sich auf Gehirnaktivität schließen
3.1.) fMRT
Misst blood-oxygen-Level-Dependent
-> Sauerstoffverbrauch im Gehirn
3.2) EEG
Misst regionale elektrische Akitivität im Gehirn
Grundlagen Psychopharmakologie
Erstmal allgemein:
Welche Psychopharmaka gibt es? (5)
1) Neuroleptika
Z.B. Schizophrenie
2) Antidepressiva
Depressionen, Zwangsstörung, soziale Phobie
3) Phasenprophylaktika (Lithium)
Therapie der Manie (Bipolar)
Wirkung: ausgleichende, stabilisierende Wirkung (minderung affektive Episoden)
Senkung Noradrenalinüberschuss
Serotionproduktion akitiviert
4) Benzodiazepine
Angststörung
5) Antidementiva (Nootropika)
Demenz (umstrittene Wirkung)
Zusammenfassung (take-home messages)
1. (Neuro-)biologische Methoden können Erkenntnisse über Mechanismen
liefern, die psychischen Störungen zugrunde liegen.
2. Verständnis über zugrunde liegende Mechanismen kann Hinweise für
Entstehung psychischer Störungen liefern und die Prävention erleichtern
3. Durch ein besseres Grundlagen-Verständnis können wirksamere
Behandlungen entwickelt werden.
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