Buffl

Geschichte

GS
by Gabriel S.

Was haben die Briten im Nahen Osten getan und welche Beziehungen sie zu den Arabern und Juden hatten

- Palästina für Briten im 19. Jhdt. v.a. strategische Bedeutung, da die See- und Landwege in das britische Kronland Indien über osmanisches Gebiet

→ Seit Mitte des 19. Jhdt.: GB verstärkt Zugriff auf arabische Gebiete an den Rändern des Osmanischen Reiches: 1830 Algier, 1882 Ägypten

- Seit beginnendem 20. Jhdt.: systematischer Ausbau des britischen Einflusses im Nahen Osten v.a. wegen Erdöl

→ direkter Eingriff in die Machtpolitik und die milit. Auseinandersetzungen dort

- Während 1. WK auch der Versuch von GB, im arabischen Raum Verbündete im Kampf gegen die Deutschen und das Osmanische Reich zu finden

→ Versprechungen von GB an arabische Staaten: Anerkennung ihrer Unabhängigkeit

→ Aber: viele Versprechungen sehr vage; GB nie bereit, ein Großarabisches Reich zu akzeptieren

- Trotzdem: 1916 Kriegserklärung der Araber an die Osmanen

→ ABER: Nach dem 1. WK werfen die Briten den Arabern Vertragsbruch vor, um die Vereinbarungen nicht einhalten zu müssen

- Gleichzeitig 1916: Aushandlung des Sykes-Picot-Abkommens (Franzose Charles Picot, Brite Mark Sykes) zwischen Frankreich und GB

→ Abgrenzung der Interessensphären zwischen Frankreich und GB im Nahen Osten: F: Zugriff auf Syrien und Libanon und GB: Zugriff auf Palästina und Irak

→ Ignorieren der arabischen und zionistischen Ansprüche

- Aber: GB versprach Zionisten 1917, Unterstützung bei der Schaffung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk

→ Arabische Seite sah darin Vertrauensbruch und eigene Niederlage

→ Für Zionistische Bewegung allerdings ein riesiger diplomatischer Schritt zur Eigenständigkeit

Erklär was weiße Siedler mit der Gründung der USA zu tun haben.

- Wichtig für das US-Selbstverständnis aber auch die Kolonialzeit in den 150 Jahren vor der Unabhängigkeitserklärung 1776

- Ende 16. – Mitte 18. Jhdt. Gründung von 13 englischer Kolonien an der Ostküste Nordamerikas zur Rohstoffversorgung Englands und zur Abnahme engl. Produkte

- Siedler aber nicht nur Kaufleute, Händler und Landwirte, sondern auch Menschen, die Schutz vor politischer Verfolgung suchten o Z.B. Puritaner (Definition s. Cornelsen S. 180): Kritiker, die die anglikanische Kirche kritisierten, weil sich aus ihrer Sicht die Kirche noch nicht ausreichend vom Katholizismus gelöst hat o Z.B. auch Arme, die neue und bessere Existenz suchten

o Z.B. auch Abenteurer, die unberührte Natur und Goldfunde erleben wollten - In den englischen Kolonien Nordamerikas lebten Menschen unterschiedlichster ethnischer und konfessioneller Herkunft

o Folge 1: Förderung der Toleranz und strikte Trennung von Staat und Kirche

o Folge 2: Gespür für politische Freiheiten und rechtsstaatliche Garantien - Rechtsgrundlage waren „Magna Charta Libertatum“ und „Bill of Rights“ (Definitionen s. Cornelsen S. 180/181)

- Darüber hinaus: Alle weißen Siedler Anspruch auf unabhängige Rechtsprechung und die Unverletzlichkeit des Eigentums

- Schon von Beginn an wirkten die kolonialen Volksvertretungen an der Gesetzgebung und der Steuerbewilligung mit

- Allmähliche Entwicklung eines kulturellen Gemeinschaftsgefühls - Unter den Protestanten: Herausbildung eines amerikanischen Sendungsbewusstseins

Erläitere die Geschichte der Afroamerikaner von der Kolonialzeit bis zur Moderne

- In Kolonialzeit wurden Schwarze von Sklavenhändlern in Afrika zusammengetrieben und nach Amerika als Plantagenarbeiter verkauft → gehörten einem weißen Herrn und besaßen keine Rechte

- Unabhängigkeitserklärung 1776 garantierte allen Staatsbürgern die Menschen- und Bürgerrechte →

ABER: für die Schwarzen galt das lange Zeit nicht

- Bis 1810 ständig wachsende Zahl von schwarzen Sklaven, um vor allem die Baumwollproduktion in

den Südstaaten zu unterstützen; insgesamt 1,2 Millionen Sklaven

- Es kam zum großen Streit zwischen den Süd- und den Nordstaaten wegen der Sklavenhaltung

- Schließlich kam es zum amerikanischen Bürgerkrieg von 1860 – 1865: Niederlage der Südstaaten und

Abschaffung der Sklaverei

- Jedoch: dadurch kaum reale soziale Verbesserungen

- Viele Amerikaner wollten die Schwarzen nicht als gleichberechtig annehmen; besonders extreme Ausuferung dessen war der „Klu-Klux-Klan“ mit seinem Terror gegen Schwarze und Weiße Anhänger

des Nordens

- Seit Ende des 19. Jhdt. setzte die Demokratische Partei, die bestimmende Kraft im Süden, die Segregation (=Rassentrennung) durch; 1896 wurde die Rassentrennung legal an Schulen, Theatern, Eisenbahnen, Hotels, Restaurants etc. eingeführt

- Erst 1954 wurde die Rassentrennung an öffentlichen Schulen durch die Bundesrichter aufgelöst

- Auch Schwarze wollten ihre Menschen- und Bürgerrechte in 2. Hälfte des 19. Jhdt durchsetzen:

o Schwarze Kirchengemeinden versuchten die schlimmste Not zu lindern

o Schwarze Schulen sollten Bildungsrückstand ausgleichen

- Seit 1950: schwarze Bürgerrechtsbewegung: Sie wählte das Mittel des gewaltfreien Protests; realer und

moralischer Anführer war der Prediger Martin Luther King

o Demonstrationen, Streiks, Geschäftsboykotte

o Höhepunkt 1963: Marsch auf Washington mit 200000 Menschen (auch viele Weiße)

o Folge: Regierung Kennedy leitete umfassende Integrationsmaßnahmen ein; wichtigste war

„Bürgerrechtsgesetzt“ von 1964, das jede Form der Rassendiskriminierung verbot

- Jedoch: reale Fortschritte bei sozialer und wirtschaftlicher Gleichstellung hinter Erwartungen zurück

→ Folge: Radikalisierung einiger jüngerer Schwarzenführer; in der sog. „Black-Power“-Bewegung

Aufforderung zu aktivem Widerstand und teilweise militantem Vorgehen

Wie war der Ablauf der Römisch-jüdischen-Kriegen?

  • 66 n. Chr.: Durch den Glauben verbundene Juden belagerten die römischen Soldaten in Jerusalem und töteten sie, obwohl ihnen freier Abzug zugesichert war

  • Juden unter Führung der Zeloten waren überzeugt, für die Sache Gottes zu kämpfen und mit seiner Hilfe zu siegen

  • Jüdische Aristokratie wurde bei diesem Aufstand übergangen, Zeloten wollten ohne die aus ihrer Sicht „Verräter“ kämpfen

  • → Folge: Blutiger Bürgerkrieg innerhalb der Juden

  • 70 n. Chr.: Römer unter Titus nehmen nach heftigen, blutigen Kämpfen Jerusalem ein, Eroberung Jerusalems durch römische Truppen

  • Gewaltsame Einnahme der Stadt, völlige Plünderung und Zerstörung des Tempels

  • Tempel bis dahin zentrale Kultstätte der Juden

  • Klagemauer (Täglich besuchen viele Menschen die Klagemauer, um zu beten. Viele stecken auch aufgeschriebene Gebete in die Ritzen und Spalten der Mauer. Sie stellt für viele Juden ein Symbol für den ewigen, bestehenden Bund Gottes mit seinem Volk dar.) einziges Relikt aus dieser Zeit und heute wichtigstes Heiligtum der Juden

  • → Beutegut aus dem Heiligtum in Triumphzug nach Rom geschafft, Abbildung auf dem Titusbogen auf dem Forum Romanum (S. Cornelsen S. 146/M4)

  • Aber: Rom brauchte noch vier Jahre bis Widerstand endgültig niedergeschlagen

  • 74 n. Chr. Fiel die berühmte Wüstenfestung Massada, =Ausgangspunkt des Aufstands; alle 960 Aufständischen begingen dort kollektiv Selbstmord

    ➔ Heute: 1963 – 1965 Massada durch Archäologen ausgegraben; Symbol des Widerstands und der Freiheit des Staates Israel 5

  • 132: Letzter großer Aufstand gegen Rom durch die Juden → 2. Römisch-jüdischer Krieg (132- 135)

    ▪ Anführer der Juden: Simon Bar Kochba (=“Sternensohn“) ▪ Aufstand richtete sich gegen Pläne Kaiser Hadrians, Jerusalem als heidnisch-römische Stadt neu aufzubauen

    ▪ Und gegen Eingriffe in die jüdische Kulturautonomie (Hadrian hatte Beschneidungsverbot für die Juden verfügt)

  • Römische Truppen zunächst vom Aufstand überrascht, Bar Kochba nahm Judäa inklusive Jerusalem ein

  • Aber: Römer zu übermächtig: Rückeroberung aller judäischer Orte und Wiedereinnahme Jerusalems

  • Folterung und Tötung vieler Juden → Flucht vieler Juden nach Ägypten und Babylon

  • Römer bauten Jerusalem nun wie geplant als heidnisch-römische Stadt Aelia Capitolina auf; Juden wurde der Zugang zu ihrer heiligen Stadt verwehrt

  • Darüber hinaus: Hadrian änderte den Namen der Provinz „Judäa“ in „Syrien-Palästina“ → Andenken an die Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und dem Land sollte dadurch ausgelöscht werden


Wie war der Ablauf des UN-Teilungsplan und die Staatsgründung Israels ?

  • 1947: Jischuw verhielten sich immer mehr als scheinbar unabhängige Nation → Resignation GB

  • In Palästina nahmen die gewaltsamen Auseinandersetzungen immer mehr zu:

    ▪ 1945-1947: Jüdische Untergrundorganisationen mit Terror gegen britische Mandatsmacht

    ▪ 1946: Briten lassen zionistische Funktionäre verhaften; Bombenanschlag einer jüdischen Untergrundorganisation auf Hotel (90 Tote)

    ▪ 1947/48: Unruhen in Palästina mit 560 jüdischen Opfern

    ▪ 1947: Überfall auf arabisches Dorfes Baldat durch jüd. Selbstverteidigungsorganisation

  • GB nicht mehr Herr der Lage in Palästina --> Übertragung des Palästinaproblems an UN

  • UN keine Einigkeit, ob Teilung Palästinas oder binationaler Föderativstaat

  • Schließlich: UN schlug im Herbst 1947 Teilung Palästinas vor --> Entstehung eines palästinensischen und jüdischen Staates

  • GB hatte Mandat noch bis Mai 1948 und behinderte die Umsetzung dieses Plans, z.B. die Einsetzung einer provisorischen Regierung oder der Vorbereitung von Wahlen

  • Unmittelbar nach dem UNO-Beschluss: Beginn eines Bürgerkriegs zwischen Juden und Arabern

  • Ab Anfang 1948 weiteten sich die Kämpfe aus, da beide Gruppen die von den Briten zurückgelassenen Militärstellungen besetzen wollten

  • Ab April 1948:

    ▪ Zionistische Militäroffensive zur Sicherung der ihnen von der UNO zuerkannten Gebiete

    ▪ darüber hinaus verlangten sie auch, dass jüdische Siedlungen jenseits der von der UNO gezogenen Grenze auch in den neuen jüdischen Staat kommen sollten

  • Zionisten sofort bemüht, Wege zwischen jüd. Siedlungsgebieten und Jerusalem zu kontrollieren

  • Übergriffe jüdischer Untergrundorganisationen auf Araber, z.B. Massaker auf das arabische Dorf Deir Yasin mit 250 Toten

  • Dadurch: Massenflucht der arabischen Bevölkerung --> Wurzeln für paläst. Flüchtlingsproblem

  • Außerdem: Vergeltungsaktionen palästinensischer Freischärler

  • Wegen Stärke der zionistischen Militärorganisation: Jischuw rief am 14. Mai 1948, einen Tag vor Ablauf des britischen UN-Mandats, den Staat Israel aus

  • Ab diesem Zeitpunkt: jüdisches Israel muss in einer feindlichen Umgebung bestehen

  • Staatsgründung bis heute in Politik und Wissenschaft äußerst kontrovers diskutiert

  • Nationales Selbstbewusstsein des Jischuw zentrales Motiv für das jüdische Denken und Handeln

  • Aber:

    ▪ Aussichten auf friedliche Entwicklung Israels gering, da völlige Ablehnung des UNTeilungsplans durch arabische Staaten

    ▪ Arabische Staaten mit militärischem Widerstand, der in den ersten Nahostkrieg mündete


Author

Gabriel S.

Information

Last changed