Aufgaben der Zellwand
Trennung
Schutz vor abiotischen & biotischen Faktroren
robust, flexibel
Kompensation osmotischer Druck
(Klassifizierung durch Gramfärbng)
grampositive Zellwand - Aufbau
Aufbau (außen nach innen):
dicke Peptidoglykanschicht aus Murein (40 Lagen Murein) -> dicke Zellwand
Teichonsäuren (saure Polysaccharide) kovalent an Peptidoglykane der Zellwand gebunden, durchziehen Zellwand -> für Adhärenz + Aktivierung mensch. Immunsystem
periplasmatischer Raum
Lipoteichonsäuren über ein Glykolipid an der Zellmembran verankert, reichen bis durch die Mureinschicht
Phospholipiddoppelschicht mit eingelagerten Proteine -> zB Virulenzfaktoren
gramnegative Zellwand- Aufbau
zusätzliche äußere Lipidmembran (Phospholipiddoppelschicht), außen Lipopolysaccharide (für Virulenz)
Lipoprotein: Verbindung äußere Membran mit Mureinschicht
dünne Peptidoglykanschicht aus Murein -> dünne Zellwand (sehr dünne Mureinschicht)
periplasmatischer Raum: hohe Konzentration an Enzymen, Binde- und transportproteinen
innere Lipidmembran (Phospholipiddoppelschicht) mit eingelagerten Membran- und Transsportproteinen
gramnegative Zellwand
Liposaccharide
Lipid A: Anker über den andere LPS mit äußeren Membran verbunden ist
Kernregion/Core: an Lipid A gebunden, bildet mittleren Teil
O-Kette: an Kern gebundenes Oligo- oder Polysaccharid, äußerer Bereich
Lipid A
Lipid A:
inneren Bereich der LPS mit äußeren Membran verankert (Anker über den andere LPS in äußeren Membran befestigt sind)
wirkt als Endotoxin-> Freisetzung nach Zelltod (Virulenzfaktor)
kein Phospholipid, denn durch Esterbindungen an Disaccharid gebunden
Kernregion/Core
Kernregion/Core:
an Lipid A gebunden, bildet mittleren Teil
besteht aus inneren und äußeren Kernregion
aus 2-Keto-3-desoxy-octonat (KDO)
wichtige Funktion für die Struktur der äußeren Membran
kann Bildung von AK anregen
O-Kette
O-Kette:
sind strukturspezifisch für Bakterienart (-> Differenzierung Bakterien, O-Antigen)
an Kern gebundenes Oligo- oder Polysaccharid, äußeren Bereich
bildet Kette aus einer oder mehreren Hexosen, sowie einem oder mehreren Didesoxyzuckern (verzweigt und wiederholt)
-> langes Polysaccharid = O-Saccharid -> O-Antigen
zwei Formtypen:
S-Form: Kolonien mit glatter, glänzender Oberfläche (Bakterienstämme mit O-Antigenen)
R-Form: Kolonien mit rauer, matter Oberfläche (Bakterien nach verlust der O-Antigene)
Glycokalyx (Zuckerhülle)
Kapsel oder Schleimhülle (wobei Unterschied bei Kapsel und Schleimhülle, Kapsel mit Zellwand fest verbunden, Schleimhülle nicht)
Hüllschicht an Außenseite
aus Glycoproteinen und -lipiden
Virulenzfaktor
Gramfärbung
Bakterienmaterial auf Objektträger aufbringen
Hitzefixierung
Färbung mit Kristall-/Gentianaviolett (1 min) nach Einwirkzeit abkippen
spülen mit dH2O
Färben mit Lugolscher Lösung + spülen mit dH2O (alle Bakterien dunkelblau)
Entfärben mit EtOH Lsg. (gramnegativ entfärbt, grampositive noch dunkelblau)
Spülen mit dH2O
Gegenfärbung mit Fuchsin/Safraninrotlsg. (gramnegative rosa)
Lufttrocknung
Auswertung unter Mikroskop
Resultat:
gramnegative= rot
grampositive= blau
Exotoxine- chemisch, Wirkungsweise
Proteine oder Polypeptide -> hitzelabil (-60°C)
von grampositiven und gramnegativen lebenden Bakterien abgesondert (nach Anheftung)
Bindung an spez. Rezeptoren/Strukturen bestimmter Zellen
Cytotoxine: Wirkung auf verschiedene/mehrere Zellen -zytozid
Enterotoxine: Wirkung auf Darmtrakt
Neurotoxine: Wirkung auf Neuronen
Exotoxine- Toxizität, Immunogenität, Fieberpotential, Genlocus
Toxizität: stark toxisch, oft letal
Immunogenität: stark immunogen, stimulieren die Bildung von neutralisierenden AK (Antitoxinen)
Fieberpotenzial: hoch
Genlocus: häufig plasmid- oder phagencodiert
Exotoxine- Cytotoxine
Cytotoxine:
Wirkung auf verschiedene/mehrere Zellen -insgesamt toxisch ggü Zellen (zytozid)
Exotoxine- Enterotoxine
Enterotoxine:
Wirkung auf Darmtrakt
Gifte, welche Darm angreifen
zB:
grampositiv: Staphylococcus aureus, Clostridium perfrines
gramnegativ: Shigella, E. coli (pathogen), Vibrio (Choleratoxin)
Exotoxine
Wirkung des Cholera-Toxins
= Enterotoxin durch Vibrio cholarae
Aktivierung der Ionentransportsysteme: Cl-, Na+ und andere verlassen Zelle
Zelle versucht Osmolaritätsgleichgewicht aufrecht zu halten, indem Wasser ausströmt
Folge: Wasser gelangt in Darmlumen-> starker Durchfall mit Salz- und Wasserverlust
Exotoxine- Neurotoxine
bereits in geringer Dosis Schädigung der Nervenzellen/-gewebe
Wirkung:
Interaktion mit Rezeptoren der Nervenzellen, wirken als Agonisten (Stimulieren) oder Antagonisten (Hemmung)
Öffnung/Blockieren der Ionenkanäle
als Endopeptidasen zerstören Proteine, welche für Verschmelzung von synaptische Vesikeln mit Neuronenmembran zuständig sind, keine Abgabe von Neurotransmittern
Exotoxine- Einteilung Klassen
AB Toxine
Membranschädigende Exotoxine
Superantigene
Exotoxine- membranschädigende Exotoxine
Auflösen der Zellmembran der Zielzelle durch Enzyme (Lipasen etc.) oder Polymer-Bildung
zB: alpha-Toxin (Staphylococcus aureus: Polymer-Bildung), alpha-Toxin (Clostridium perfringens: Lipase)
alpha Toxin von Staphylococcus aureus
porenbildendes Toxin, Hämolysine
Bildung eines Polymers auf Oberfläche der Zielzelle-> Perforation der Membran und Bildung durchgehende Pore
Austritt von Zellbestandteilen, Einstrom von Flüssigkeit (Hämolyse der Zelle)
Exotoxine- AB Toxine
bestehen aus A- und B-Untereinheit
A-Teil: besitzt katalytische Aktivität
B-Teil: vermittelt spezifische Bindung an Zielzelle
Zielzelle: Aufnahme durch Endocytose, dann Ausschleusung des A-Teils aus Endosom ins Cytoplasma
zB: Tetanustoxin, Botulinumtoxin
Exotoxine- Superantigene
Stimulation der körpereigenen antigenpräsentierenden Immunzellen (APZ) und T-Zellen (Kurzschluss zw. MHC und T-Zell-Rezeptor)
-> Folge: übermäßige Abwehrreaktion (Hyperimmunreaktion) und toxischer Schock
Endotoxine- chemisch, Wirkungsweise
hitzestabile Lipopolysaccharide (LPS) auf äußeren Bakterienmembran gramnegativer Zellen
unspezifische Wirkungsweise; Fieber, Durchfall, Gerinnungsprobleme, Schock
Lipid A kann an Immunzellen binden und toxische Reaktionen auslösen
Endotoxine- Toxizität, Immunogenität, Fieberpotential, Genlocus
Toxizität: relativ schwach, selten letal
Immunogenität: immunogen, Immunantwort reicht aber nicht aus um AK zu bilden
Fieberpotential: kann Fieber auslösen, muss aber nicht
Genlocus: Chromosomal
Endospore- Merkmale
hitzeresistente Überdauerungsform von Bakterien
wird innerhalb der vegetativen Zelle gebildet, am Ende der exponentiellen Phase (bei Nährstoffmangel)
Sporen sind inaktiv-> keine Stoffwechsel
absorbieren stärker Licht als vegetative Zellen
zentral, terminal und subterminal Anordnung möglich
Endospore- Aufbau
enthalten Kopie des Genoms, Cytoplasmamembran und Zellwand
Auflagerung weiterer Schichten aus Peptidoglykan und Protein
hoher Gehalt von Dipicolinsäure (Bindung Ca2+ Ionen), kleinen säurelöslichen Proteinen (SASPs)
geringer Wasseranteil (nur 10-30% iV zur vegetiven Zelle)
-> hohe Resistenz ggü Hitze, UV-Strahlung und Chemikalien
Endosporen
wie wird Bildung ausgelöst?
durch ungünstige Wachstums- oder Umweltbedinungen:
Mangel an Nährstoffen
ungünstiger Umgebungstemperatur
Trockenheit
ungünstige Sauerstoffbedinungen
Endosporenbildung
Replikation des Bakterienchromosoms, Kondensation der DNA
Einschnürung der Cytoplasmamembran
Mutterzelle und entstandender Sporenbereich enthalten DNA
Sporenbereich wird von der Zelle umwachsen (-> Endozytose, Doppelmembran von Mutterzelle)
äußere Membran und innere Membran stellen Sporenrinde (Cortex) her; liegt dazwischen; Dehydratisierung
weitere Dehydratisierung; Ca2+ Aufnahme; Bildung von SASPs und Dipicolinsäure; Mutterzelle bildet Sporenhülle
Selbstauflösung der Mutterzelle -> Freisetzung der reifen Spore
Keimung von Endosporen
Auskeimung der Sporen (lateral oder polar) -> Umwandlung in vegetative Zelle
durch Wasseraufnahme und Quellung
Verlust der starken Lichtbrechung
Zerstörung der wasserundurchlässigen Hüllschicht
Förderung der Rehydratisierung durch Alterung der Sporenhülle
Ausscheidung von Ca2+-Dipicolinat und Kationen -> Austausch durch H2O (Einleitung Hydrolyse des Cortex)
vollständiger Abbau des Cortex -> Ausdehnung der Zellwand
Eisetzen des Metabolismuses, Abbau der kleinen säurelöslichen Proteine (SASPs)
Neusynthese von RNA, Proteinen und DNA
durch Auswachsen Anschwellung des Zellen-> tritt aus Sporenhülle hervor
ab jetzt wieder vegetative Teilung
Vergleich vegetative Zelle mit Endospore
Sporenfärbung
Ausstrich von Bakterienmaterial auf Objektträger
mit Malachitgrünlsg. erhitzen
Gegenfärbung mit Safranin/Fuchsinrotlsg.
lufttrocken
Auswertung unter dem Mikroskop
Resultat: vegetative Zellen rot, Sporen grün
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