Buffl

BGA

IS
by Isabella S.

Was ist die Anionenlücke?

  • Bedeutung/Indikation: Errechneter Parameter zur weiteren Abklärung einer metabolischen Azidose. Eine vergrößerte Anionenlücke spricht für eine "Additionsazidose"

  • Kurzbeschreibung: Die Summe der Kationen und Anionen im Blut ist gleich (elektrische Neutralität). Die Kationen werden überwiegend durch Natrium (Na+) repräsentiert, die Anionen durch Bicarbonat und Chlorid (HCO3−, Cl−). Weiterhin gibt es in beiden Fraktionen zusätzliche Bestandteile , wobei diese physiologisch in der Anionenfraktion größer sind. Subtrahiert man die Bicarbonat- und Chloridkonzentration von der Natriumkonzentration, erhält man die Differenz der Anionen- zur Kationenfraktion, die auch als Anionenlücke bezeichnet wird.

  • Berechnung: Anionenlücke = Na+ - (HCO3− + Cl−)

    • Normbereich: 7 ± 4 mmol/L

  • Interpretation

    • Normale Anionenlücke = „Bicarbonatverlust

      • Mögliche Ursachen

        • Endogen: Diarrhö, Galle- oder Pankreasfistel , renal tubuläre Azidose

        • Exogen: Medikamente (Carboanhydrasehemmer), Zufuhr von Säuren, deren Anion Chlorid ist (z.B. HCl)

    • Vergrößerte Anionenlücke = „Additionsazidose

      • Mögliche Ursachen

        • Endogen: Lactatazidose , Ketoazidose , Niereninsuffizienz/Urämie

        • Exogen: Vergiftung durch Salicylsäure, Ethanol, Methanol, Ethylenglykol (in Frostschutzmittel enthalten)

    • Störfaktoren: Hypalbuminämie (Verringerung der Anionenlücke), Hyperphosphatämie (Vergrößerung der Anionenlücke)

  • Merkwort für Ursachen einer vergrößerten Anionenlücke „Kuss-Maul“: Ketonkörper, Urämie, Salicylsäure, Methanol, Äthylenglykol (bzw. Ethylenglykol), (Urämie), Lactat


Author

Isabella S.

Information

Last changed