Buffl

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MK
by Maia K.


Dekalog


·   Entstehung = griechisch: Zehn-Wort

·   im Alten Testament in Mose 2 und 5 -> jünger als die eig Mosegeschichten, Gebote waren aber schon Teil der Israelstämme; 5 Mose ist die ältere der beiden Fassungen -> argumentiert mit Befreiung des Volkes Israel, 2 Mose universal mit der Schöpfungsordnung

·   Gott übergibt Mose nach dem Auszug aus Ägypten auf dem Berg Sinai zwei steinerne Tafeln -> Mose sieht Israeliten goldenes Stierbild betrachten und zerbricht die Tafeln = Bruch des Siegels der Verbundenheit der Menschen mit Gott

·   Im neuen Testament ist Dekalog nur in Einzelgeboten

·   Sammlung von Gesetzen, die als Auslegung und Anwendung zu verstehen sind

·   Regelwerk mit Geboten und Verboten für ein Sitten- und rechtskonformes Leben

·   Grundlage der christlichen Ethik; regeln Verhalten der Menschen untereinander und zu Gott


·   Erklärung zur historischen Bedeutung der Zehn Gebote:

-> keine anderen Götter haben neben mir = andere Götter sollen angenommen und verehrt werden, doch Volk soll sich nur an Gott halten aus der Konsequenz der Exoduserfahrung, dass das Volk nicht in neue Abhängigkeit gerät

-> kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen = ursprünglich Verehrung fremder Gottheiten, die in Bildern dargestellt wurden -> Gott soll nicht auf bestimmtes Bild festgelegt werden

-> den Namen des HERRN, deines Gottes nicht missbrauchen = Gott ist in seinem Namen    gegenwärtig; Verbot soll an Unverfügbarkeit Gottes erinnern

-> gedenke des Sabattages, dass du ihn heiligst = arbeitsfreier Tag, israelische Tradition

-> deinen Vater und deine Mutter ehren = bezieht sich auf Verhältnis von erwachsenen      Kindern und alten Eltern (damals noch keine Versicherung, Altersrente etc.)

-> nicht töten = Mord im Sozialverband

-> nicht stehlen = Diebstahl fremden Eigentums und Menschenraub/Versklavung

-> nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten = kein Meineid -> Schutz vor falscher Todesstrafe

-> nicht begehren -> der Nächste soll nicht um seine Existenz gebracht werden


·   Gültigkeit:

1. Martin Luther: Gültigkeit, denn sie erinnern Menschen an das natürliche Gesetz   -> ist vom Menschen jedoch nicht einhaltbar -> Sündenerkenntnis; Kernstück Luthers christlicher Unterweisungen; verleiht ihnen universale Bedeutung

2. Christoph Hardmeier zum 6. Gebot: Früher: zur Sicherung der Nachkommen; Heute: Kinder sollen behütet in gesunder und lebensfreundlicher Umgebung aufwachsen

3. Eberhard Jüngel: Zehn Gebote sind noch so frisch und neu wie am ersten Tag, weil sie unsere Freiheit verteidigen. Als solche haben sie Zukunft.

4. Weitere Aktualitäten: Weltweit bestehender Ruhetag; Gebot 5: Du sollst nicht töten, Frieden bewahren und Leben schützen; Zehn Gebote verankert in Menschenrechten als Maßstab für richtiges und falsches Handeln 


Interpretation der Bergpredigt

·   Was will die Bergpredigt aussagen?

Dass sich so die Gottesherrschaft durchsetzt und durch entspr. Verhalten etw. Neues entsteht


·   Bergpredigt ist keine Verschärfung der Tora, sondern eine Auslegung Jesu zur Tora


·   Deutungen:

1.     Radikale Jesusethik aus dem Judentum = Bergpredigt ist erfüllbar, Jesus hat sie erfüllt, alle Gebote sind von Jüngern ernst zu nehmen und zu erfüllen

2.     Gewissensethik (Martin Luther) = Bergpredigt ist unerfüllbar, aber zur Sündenerkenntnis

3.     Ethik der Vollkommenen oder Zwei-Stufen-Ethik (kath. Kirche) = erfüllbar, aber nur für Christen mit asketischem Lebensstil; für normale Christen nur 10 Gebote

4.     Ethik innerhalb der christlichen Gemeinde (Zwei-Reiche-Lehre) = nur in der Gemeinde um im Privaten erfüllbar; öffentlicher Bereich verdirbt

5.     Interimsethik (Albert Schweitzer) = Bergpredigt setzt Glauben für Beginn der Gottesherrschaft voraus

6.     Gesinnungsethik (Liberale Theologie des 19. Jahrhunderts) = ist nicht konkret erfüllbar; es geht um die Haltung zur BP und die Herzenseinstellung

7.     Ethik der Überprägnanzen = BP ist unerfüllbar, dies ist aber bewusst gewollt, um innere Haltung zu fördern

8.     Sozialrevolutionäre Ethik (politische Theologie, Leo Tolstoi, Martin Luther King) = ist erfüllbar, neue Gesellschaftsordnung soll erreicht werden, wodurch es eine bessere Welt gäbe; es würde zur Gottesherrschaft kommen und unmenschliche Verhältnisse enden


·       Wer wird mit der bergpredigt angesprochen? Die Jünger Jesu, die „perfecti“ und alle anderen

Luther Zwei-Reiche-Lehre/ Regimentenlehre

-        Menschen unterliegen einer weltlichen und einer geistlichen Obrigkeit

-        Beide Regime sind Regierweisen und Liebeshandeln Gottes (weltlich=indirekt, geistlich=direkt) und haben als gemeinsames Ziel die Verwirklichung des Reich Gottes, Mensch lebt im Spannungsfeld der beiden Regimente

-        Weltliches Regiment von Gott eingesetzt, geistliches Regiment dient Erlösung des Menschen

-> Geistliches Regiment: vermittelt Heil und Schutz vor dem Bösen, Glaube, Liebe und Hoffnung. Mittel sind Wort und Sakrament. Kein äußerer Zwang darf auf geistliches Regiment einwirken. Lebensführung nach Liebesgebot Gottes

-> Weltliches Regiment: sorgt für das irdische Glück, leibliches Wohl, äußere Freiheit und Frieden. Mittel sind Vernunft und Recht. Die Gewalt wirkt auf das Böse ein.

-        Aufeinandertreffen: wenn staatliche Handlungen christliche Ethik verletzt, soll Kirche Staat kritisieren

-        Individuum soll sich vorrangig an der geistlichen Obrigkeit und dem Evangelium orientieren

-        Bei Luthers Auslegung oft Verwebung von Glaube und Macht

-        Kritik: Während dem Nationalsozialismus wurde Zwei-Reiche-Lehre missbraucht: Lutherische Theologen trennten christlich und weltlich (gehört eig. zusammen) -> christliches Regiment wurde als „privates“ dem weltlichen untergeordnet -> Nazis verstießen gegen chr. Ethik -> rechtfertigten Handeln mit „von Gott geschickt“

-        Positiv: Zugang zum Sozialdenken, zu moralischen Wertevorstellungen etc.

Verhältnis von Kirche und Staat geschichtlich

Urchristentum

·       erwarteten das Kommen des Reiches Gottes, hatte jedoch kaum politischen Einfluss

·       Parusieverzögerung führte zu Stellungnahme zu staatlichen Ordnungsmächten und…

-> Modell A: Unterordnung unter die staatliche Ordnung um des Friedens willen (Röm 13)

-> Modell B: Offb. 13 sagt Welt ist gottlos und böse Mächte (Staat) werden vergöttert. Christen müssen Herrschaft widersprechen und werden Märtyrer -> Christenverfolgung


Konstantinische Wende 313 n.Chr. & Reichskirche 380 n.Chr.

·       Christen übernehmen Mitverantwortung in Gesellschaft + politische Ämter

-> Modell C: Reich Gottes verwirklicht sich im gesellschaftlich-politischen Rahmen

Augustin mit Schrift „De civitate die“ 413-426 n.Chr.; Inventurstreit 1076 n.Chr. & Bulle „unam sanctam“ 1302 n.Chr. (Vormachtstellung des Papsts gegenüber dem weltlichen Herrscher)

-> Model D: zwei Bürgerschaften werden in Beziehung gesetzt – civitas dei = Bürgerschaft Gottes & civitas terrena = irdische Bürgerschaft; wenn Bürgerschaft Gottes nicht verwirklicht ist, hilft irdische Bürgerschaft für Frieden und Gerechtigkeit zu sorgen; Kaiser ist als weltlicher Vertreter aber dem Papst untergeordnet


Luther „Von weltlicher Obrigkeit“ 1523

-> Modell E: Zwei-Regimenten-Lehre = Christ lebt im Reich Gottes und im weltlichen Reich   -> benötigt beide Reiche, da er Sünder, aber auch gerechtfertigt ist; weltliche Obrigkeit kann Christen nur in weltlichen Dingen etwas vorschreiben, aber nichts was den Glauben betrifft; Staat soll mit Gewalt Übel eindämmen, Kirche das Evangelium verkünden; Christ kann mit Vernunft im Bereich des Gemeinwohl Macht ausüben; Christ folgt bei der Lebensführung dem Liebesgebot Gottes

Auferstehung der Toten in Quellen des NTs

·       1. Thess 4,13-18: Was uns erwartet (– Von der Auferstehung der Toten)

-> zentrale Glaubensfrage -> was geschieht bei der Wiederkunft Jesu Christi mit den Entschlafenen

-> Wenn man daran glaubt, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, dann bringt Gott die Entschlafenen (= Gestorbenen) durch Jesus in den Himmel -> wenn der Befehl ertönt, Stimme des Erzengels und Posaunen erschallen, dann kommt Gott und die, die in Christus gestorben sind, erstehen auf

-> danach wird man alle Zeit bei dem Herrn sein (Glaube ist die Antwort)


·       1. Kor 15, 1-28: Von der Auferstehung

-> Jesus ist am 3. Tage auferstanden; als Auferstandener wurde er von den Jüngern, Jakobus, 500 Brüden/Aposteln und Paulus gesehen; Ohne Auferstehung kein Glaube und keine Sündenvergebung; Zeugen würden Falschaussage gegen Gott machen; Jesu = erster Auferstandene; Alle werden auferstehen, wenn Jesus am Ende der Zeit wiederkommt (Christen zuerst); Jesus regiert bis alle Feinde besiegt wurden; Zum Schluss wird der Tot besiegt; Jesus unterwirft sich Gott -> Gott ist dann „alles in Allem“; Paulus: „Wie wird das geschehen?“; Alle werden verwandelt, wenn die Posaune am Ende ertönt -> jeder bekommt einen neuen/geistlichen Leib von Gott; alle haben dann den „himmlischen Leib“ wie jetzt noch den „irdischen“; das Verwesliche aber wird die Unverweslichkeit nicht erben; am ENDE ist Tot besiegt 


·       Mk 16,1-8: Jesu Auferstehung

-> Maria von Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus, und Salome kauften Öle und gingen am ersten Tag zu Jesus Grab, um seinen Leichnam zu ölen. Dort wurde der große Stein am Eingang auf wundersame Weise weggewälzt. Als sie in das Grab gingen, war Jesus nicht mehr da und ein Jüngling sprach zu den Frauen, dass er auferstanden ist und erscheinen wird (in Galiläa). Die Frauen bekamen Angst und erzählten niemandem etwas. => Nachricht von der Auferstehung Jesu


·       Lk 24,13-35 Unterwegs nach Emmaus

-> Jesus wird nicht erkannt und für einen Fremden gehalten; Augen der Anhänger werden geöffnet (Gottes Wille?); Anhänger Jesu berichten von der Auferstehungsbotschaft der Frauen; aus dem Jüngling im Grab wird ein Engel/ mehrere; Schriftbeweis belegt die Rechtmäßigkeit der Kreuzigung von Seiten Gottes; Anhänger erkennen durch Gottes Augenöffnung Jesus beim Essen/Brotbrechen; Im Nachhinein erkannten sie: Ihr Herz brannte, sie waren innerlich beteiligt  

Gibt es ein Leben nach dem Tod? – H. Bedford-Strohm + wissenschaftliche Erkenntnisse

Naturwissenschaft:

·       Es gibt kein Leben nach dem Tod

·       Nahtoderlebnisse sind chemische Prozesse im Gehirn

·       Keine Beweise & keine wissenschaftlichen Begründungen für Leben nach dem Tod

·       Vernunft bestreitet Leben nach dem Tod

·       Neo-Atheismus: Es gibt keinen Gott

·       Sprachlosigkeit angesichts des Todes

·       Bild für Leben nach dem Tod ist empirisch-wissenschaftlich nicht zugänglich

·       Bsp. Wie kann ein Blinder wieder sehen? Keine theologische Antwort, sondern Naturwissenschaft fragt sich, was mit dem Nerv passiert ist/ Nach dem Tod eines Menschen, werden nur die chemischen Prozesse betrachtet = Außenperspektive


Theologie:

·       Es gibt ein Leben nach dem Tod

·       Nahtoderlebnisse weisen auf die Offenheit der Wirklichkeitsdeutung hin

·       Man braucht keine Beweise, Vertrauen in Gott reicht – biblische Texte lehren das Vertrauen

·       Vernunft hat ihre Grenzen – Gott ist Schöpfer der Vernunft und somit nicht innerhalb der Vernunft fassbar/ beweisbar

·       Leben gelingt in Gemeinschaft, Traditionen sind nicht vernunftnotwendig

·       Überwindung der Sprachlosigkeit durch traditionelle Bilder, welche Inspiration für gelingendes Leben sind

·       Bsp.: sehender Bilder – er beschreibt von innen was in ihm vorgeht, es wird nicht versucht naturwissenschaftlich zu erklären (Innenperspektive)

 

H. Bedford-Strohm und seine wissenschaftlichen Erkenntnisse:

·       Nahtoderlebnisse sind keine Beweise für Leben nach dem Tod, aber Hinweise, denn Glaube an Gott beruht auf Vertrauen -> widerspricht nicht der Vernunft und den nw Erkenntnissen

1.     Vernunft weiß um ihre Grenzen, denn Gott ist Gott und wird nicht für Vernunft verfügbar

2.     Es gibt nicht nur eine Perspektive, wie Neo-Atheisten sagen – nur naturwissenschaftliche Perspektive, sondern Innen- und Außenperspektive

3.     Gelingendes Leben in Gemeinschaft braucht Traditionen, Geschichten und Worte, die erzählt wurden, welche einen bestimmten Umgang mit Sterben und Tod bestimmen (Auferstehung etc.) – Traditionen und Bilder aus der jüdisch-christlichen Tradition

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Maia K.

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