Was ist der erweiterte Kunstbegriff?
Frühere “Grenzüberschreitung”
Konzept, das traditionelle Definitionen und Vorstellungen von Kunst herrausfordert
Kunstwerke werden nicht mehr ausschließlich auf ästhetische Objekte oder handwerkliche Fähigkeiten beschränkt
es sind Ideen,Konzepte und Aktionen
Ein Werk wird zum Kunstwerk durch die Fähigkeit, emotionale oder interlektuelle Resonanz beim Betrachter hervorzurufen
hat die Grenzen der Kunst erweitert
ermutigt zur Aufnahme neuer Formen künstlerischen Ausdrucks jenseits ästhetischer Kriterien
Konzept- und Aktionskunst sind zwei Strömungen, die eine wesentliche Rolle bei dieser Entwicklung spielten
Ausdrucksformen durch Collage, Ready-made, Raum-Installation, Land Art, Videokunst, Street Art.
neue Themen:
kunstimmanente Fragen. z.B spezifische Wirkungsweisen der Medien
Utopie, Wunsch nach besserer Gesellschaft
die Rolle des Künstlers früher ?
Antike/Mittelalter: Handwerker im Dienste der Kirche
Renaissance: Forscher und Erfinder, göttlicher Künstler
Barock: Ausbildung an Akademie, Hofkünstler
Aufklärung: Entbindung aus dem Dienst für Adel und Klerus. Bildthemen und Verfahren werden zunehmend selbst bestimmt
Romantik: Der Künstler als einsames Genie:
romantisches Künstlerbild vom einsam arbeitenden, auf sich allein gestellten Genie, autonom, nur den eigenen Prinzipien treu
Die veränderte Rolle des Künstlers Die verschiedenen Formen:
Der Künstler als Regisseur:
Künstler legt nicht mehr selbst Hand an, sondern erteilt Anweisungen
Christo “Wrapped Coast” 1969
Der Künstler als Ökologe:
Bewahrung der Umwelt oder Schamane
Joseph Beuys 7000Eichen Documenta 7 1982
Der Künstler als Sozialarbeiter:
verlagert sich auf geistige Arbeit
Künstler als Aufklärer und Informant, Entertainer (Musikclip-Industrie) oder Sozialarbeiter (politisch wirksam)
VALI EXPORT mit Aktions-Hose oder Tapp und Tastkino
Der Künstler als Märtyrer:
schockiert Publikum durch ungewöhnliches Verhalten und wird bei Unverständnis zum Märtyrer, der stellvertretend für andere an der Gesellschaft leidet
Günter Bruns, Selbstbemalung 1964
Der Künstler als Nomade:
aktiver Forscher, stets auf der Suche nach Innovationen
Was macht ein Werk zum Kunstwerk aus traditioneller Sicht ?
4 Thesen:
seit dem 14Jh. absichtsvolles und aus Vorstellungskraft geplantes, eigenhändige durch kunstfertige Beherrschung von Werkzeugen abschlossen Produkt
aus edlen Material
besondere Weise des Gebrauchs, der Wertschätzung und der Präsentation
gesellschaftlicher Akt
die Wertschätzung des Originals
neuer Kunstbegriff im 20 Jh. am Beispiel von Marcel Duchamp “Fontaine" 1917:
Urinal kein Selbstproduktion
kein edleres Material
Duchamp hat Gegenstände “durch ihre Ausstellung zu Kunstwerken erklärt”, dazu ernannt
eine Status verliehen andere Funktion und Sehweise
Teil von Duchamps Aktion gegen die Kunst 1917
Aussteller und Käufer fanden zunächst keinen Gefallen
spricht von “Ready-made” “gebrauchsfertig”
Anführer der Antibewegung unter dem Namen New York Dada.
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