1. „Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung ins Spiel bringen“ als besonders wichtigen Aspekt und als übergeordnete Zielsetzung des Literaturunterrichts -->
Pro und Contra
Nähe-Distanz-Modell: zentraler Kern des literarischen Lernens[1]
" subjektive Involviertheit auch zentraler Aspekt der Motivation
" Beides hat seine Berechtigung + historische Trends
" anderen Aspekte Spinners bauen gewissermaßen auf diesen Aspekt auf
[1] Wenn subjektive Involviertheit außer Acht gelassen wird, verlieren wir die Freude an lit. Texten " diese wären dann lediglich eine schulische Aufgabe; literarische Texte machen was mit uns.
Merkmale von Aufgaben (Grob)
Operatoren[1] für verschiedene Anforderungsbereiche: explizit oder impliziert[2]
Demand (Zielsetzung) der Aufgabe
Support (aufgabeninterne Unterstützung)[3]
Schwierigkeitsgrad ("Schwierigkeitsgrades graduell steigend)
Offenheitsgrad[4]
Komplexitätsgrad[5] " differenziert sich u.a. durch die Operatoren, aber insbesondere im Literaturunterricht auch in Bezug auf das Kohärenzverständnis
[1] Wird nicht als Support betrachtet
[2] Vgl. Aufgabe 1 – Die Tribute von Panem: „Welche Reaktion löst Prims Tod bei dir aus?“
[3] Support bei Aufgabe 1 „Der Vater“ = SuS sollen Fokus auf ihre Gefühle nehmen
[4] Offene Aufgaben können mit einem höheren Schwierigkeitsgrad einhergehen. Gleichzeitig gibt es bei sehr offenen Aufgaben selten ein richtig oder falsch
[5] Vgl. Aufgabe 3 von „Die Tribute von Panem“
Warum ist es wichtig, zwischen Lern- und Leistungsaufgaben zu unterscheiden?
Der Erwerb von Wissen und Können folgt anderen Gesetzen als deren Überprüfung.“ (Köster 2016, 32)
Lernen
Leisten
Neues lernen, Kompetenzerwerb
Überprüfung des Lernerfolgs
Wissenslücken schließen
Vermeiden von Misserfolg (Fehlern)
Fehler als Erkenntnismedium
…
Typen von Lernaufgaben (vgl. Köster 2016)
Lernaufgaben können hinsichtlich ihrer Funktion unterschieden werden:
Erarbeitungsaufgaben: Erarbeitung von etwas Neuem
Dekontextualisierungsaufgaben: Formulierung dessen, was am Gelernten übertragbar ist/ Formulierung von Regeln/Gesetzmäßigkeiten
Übungsaufgaben: Festigung fachlichen Wissens, Einübung von Strategien
Transferaufgaben: Anpassung des Gelernten (Wissen/Strategien) auf neue Zusammenhänge
Evaluationsaufgaben: Reflexion von Lernprozessen und Lernergebnissen
Selbstdifferenzierende Aufgaben: offene, lebensweltbezogene und mehrdimensionale Aufgaben, die unterschiedliche Interessen ansprechen und zu einer natürlichen Differenzierung (Raum für individuelle Lernwege) führen sollen
Definition Lernaufgabe
= „alle Aufgabenstellungen, die fachspezifische Lernprozesse anregen, begleiten und beeinflussen“ (Winkler 2010, S. 103)
= „Arbeitsaufträge […], die die Auseinandersetzung von Lernenden mit fachlichen Gegenständen stimulieren und steuern“ (Winkler 2018, S. 27)
= mündlich als Fragen/Gesprächsimpulse (Winkler 2018, Heins 2017)
=> task as plan – task in process (Legutke 2006): Aufgaben als Teil einer Angebots-NutzungsStruktur (Helmke 2014, Blömeke et al. 2006)
Jede Aufgabe hat einen Demand[1] und Support[2]
Demand / Support austarieren, sodass Voraussetzung der lernenden als auch Merkmalen des Textes gerecht wird – nicht zu schwer aber auch nicht zu leicht sein
[1] Verstehensanforderung
[2] Verstehensunterstützung
Demand und Support
Jede Aufgabe hat einen Demand[1] und Support[2] – Zwei Ebenen
[1] Verstehensanforderung[2] Verstehensunterstützung
Kognitive Prozesse des Textverstehens
Interpretation und Deutung als Unterscheidung von literarischen Texten zu Sachtexten
= Inferenzbildung: Leerstellen schließen durch Vorwissen, Kontext, Historiewissen, Autorwissen,
Bewerten und Werten auf Basis von Vorwissen, reflektieren (Kognitionspsychologisches Modell des Textverstehens = Rosebrock/Nix; Lehnhart)Jede Aufgabe hat einen Demand und Support – Zwei Ebenen
Falsch:
Aufgaben zu literarischen Texten ausschließlich auf das Klären lexikalischer Wortbedeutungen, das Ermitteln von Einzelinformationen und das Sichern des Handlungszusammenhangs setzen
Richtig:
Aufgaben, die Aspekte der Mehrdeutigkeit literarischer Texte für das Verstehen produktiv machen
Situationsmodell nach Lenhard
Beim Lesen greifen zahlreiche Teilprozesse ineinander (hierarchieniedrig und hierarchiehohe Prozesse)
Aufbauen auf diese Prozesse entsteht eine mentale Repräsentation (=Situationsmodell), das eine stak verdichtete, durch eigenes Vorwissen und Schlussfolgerungen angerichtete und in eigenen Worten reproduzierbare Zusammenfassung des Textinhalts darstellt.
Hierarchieniedrige Prozesse (Kohäsionsmittel wie Pronomen, Ellipsen, …) " Wortverständnis und lokale Kohärenzbildung = zentral für Leseverstehen
Hierarchiehohe Prozesse
Konstruktionsprozess (Bedeutungsinhalte eines Textes in propositionaler Form extrahieren) " Inferenzen + Inhalte elaborieren
Integrationsphase (Überführung des noch unstrukturierten Netzwerkes in eine stabile und kohärente Form)
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