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Geochemie

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by Julia S.

Welche Aufschlussarten gibt es? (+ kurze Beschreibung)

Aufschlussarten:

  1. Schmelzaufschluss: feste Probe wird mithilfe von Schmelzmitteln (entweder Salze, saure SM oder alkalische SM) geschmolzen, resistente Minerale werden aufgelöst, allerdings entsteht eine hohe Salzfracht und volatile Elemente (S, C, Pb…) gehen verloren

  2. Säureaufschluss: entweder oxidierend (Salpetersäure, Wasserstoffperoxid, Königswasser) oder nicht-oxidierend (Schwefelsäure, Flusssäure, Slazsäure)

  3. Offener Aufschluss: Lösung durch Zugabe von Säuren in einem offenen Gefäß unter Zufuhr von Wärme; Reaktionsprodukte rauchen ab, einfaches Setup und große Probenmengen möglich, aber Kontamination durch Luft und volatile Elemente gehen verloren + zeitaufwändig

  4. geschlossener Aufschluss: Lösung durch Erwärmen in einem geschossenen Gefäß ohne Abrauchen, bspw. in der Mikrowelle; dauert nicht lange, kein Verlust volatiler Elemente, keine Kontamination über die Luft, Aufschluss vieler resistenter Minerale möglich, aber begrenzte Probenmenge, großer technischer Aufwand, ggf. Bildung schwerlöslicher Verbindungen

  5. Voller Aufschluss: alle Bestandteile der Probe werden gelöst, wenn eine umfassende Analyse notwendig ist, oft mit Säuren; bei besonders resistenten Mineralen sind ggf. spezielle Aufschlüsse notwendig

  6. Partieller Aufschluss: gezielter Aufschluss bestimmter Bestandteile, oft ausreichend für erste Abschätzung, standardisierbar, aber eben nicht für alle Chemikalien

  7. Trockener Aufschluss: z.B. Veraschung

Beachte: In der Geochemie werden oft Kombinationen von Verfahren eingesetzt, da die Proben meist sehr komplex sind.



Was bedeutet ICP-OES und wie funktioniert sie?

ICP = Inductively Coupled Plasma

OES = Optical Emission Spectrometry (deutsch: AES = Atomemissionsspektroskopie)

ICP-OES bzw. ICP-AES gehört zu den Methoden der Atomspektroskopie, es werden also Elemente und keine Moleküle bestimmt. Das Besondere hierbei ist, dass mehrere Elemente gleichzeitig in einem breiten Konzentrationsbereich bestimmt werden können.

Grundlegend wird die Intensität der Emission von Lichtstrahlen gemessen. Und da die Frequenz bzw. Wellenlänge des emittierten Lichts elementspezifisch ist, können damit Elemente bestimmt werden.

Die Elektronen der Atome werden durch ein 8000 K heißes Argon-Plasma angeregt und werden somit in energetisch höhere Zustände gehoben; danach fallen die Elektronen wieder in den Grundzustand zurück - dabei wird Energie in Form von Licht frei, es wird also Licht emittiert. Diese Emission von Licht wird gemessen.

Vor der Messung muss das Gerät kalibriert werden, da das Verfahren ein relatives Analyseverfahren ist.

Über die Probenzufuhr wird die zu analysierende Probe mit einem Zerstäuber in kleinste Aerosole zerstäubt (die schwereren Partikel sinken wieder ab) und gelangen durch die Sprühkammer in den Quartz Torch (wie eine Fackel).

In der Fackel befinden sich drei Röhren, durch die mittlere steigt die zerstäubte Probe auf und durch die äußeren kommt das Hilfsgas, welches das Plasma unterstützt, und das eigentloiche Plasma-Gas. Um den Quarzt Torch befindet sich ein Hochleistungsgenerator, der mithilfe einer Induktionsspule ein oszillierendes Magnetfeld erzeugt.

Durch dieses Magnetfeld werden die Elektronen des Argons beschleunigt und anschließend ionisiert, was eine Art Kettenreaktion auslöst. Dadurch heizt sich das Plasma auf und erreicht die 8000 K. Die Probe wird durch die Temperatur und die Spule ebenfalls angeregt und emittiert in Folge Licht. Dieses Licht wird dann gemessen.

Die Betrachtung/Detektion kann auf radiale oder axiale Art geschehen, also entweder schaut man direkt in den Quartz Torch oder von der Seite. Beides hat Vor- und Nachteile.


Beschreiben Sie das Messprinzip der RFA mit den folgenden Begriffen: Emission, Provokation, Reaktion, Manipulation und Detektion

Die Probe wird mithilfe eines Röntgenstrahls, der aus der Primärquelle (=Röntgenröhre) kommt, angeregt bzw. provoziert.

In der Probe kommt es dann zu Streuungen elastischer (Rayleigh-Streuung) und inelastischer Art (Compton-Streuung -> Änderung der Wellenlänge) sowie zu einer gitterspezifischen Beugung (ja nach Kristallphase) und einer Fluoreszenz. Uns interessiert in der RFA vor allem die Fluoreszenz (also die X-ray-photons bzw. Röntgenphotonen), da diese elementspezifisch ist.

Das funktioniert so: die Röntgenstrahlung trifft auf das Atom und schlägt ein Elektron aus der inneren Schale heraus. Ein Elektron aus einer höheren Schale übernimmt dann den freigewordenen Platz.

Dabei wird Energie bzw. Fluoreszenzstrahlung frei - und die ist elementspezifisch - zumindest die Kα-Strahlung (erkannt von Moseley (1887 - 1915)) -> Identifikation von Elementen anhand ihrer charakteristischen Röntgenstrahlung:

Bei dem EDX-Strahlengang findet keine Manipulation der Strahlugn statt, sondern sie trifft direkt auf den Detektor.

Beim WDX-Strahlengang trifft sie auf einen Analysatorkristall (generell gibt es min. 3 Analysatorkristalle im Gerät aus unterschiedlichen Materialien; einige sind optisch hochwertiger als andere; haben versch. d-Werte).

Die Informationen, die auf den Analysatorkristall treffen, sind: Frequenz/Wellenlänge der Strahlung sowie die Intensität.

Nun wird die Strahlung nach dem Bragg-Kriterium gebeugt, wodurch ein Winkel und eine Intensität herauskommt:

Die Strahlung wird also in bestimmte Winkelbereiche übersetzt; wenn das Bragg-Kriterium erfüllt ist; entsteht ein Reflex, der vom Zählrohr aufgenommen wird (Detektrion).

Beschreiben Sie das Messprinzip der XRD mit den folgenden Begriffen: Emission, Provokation, Reaktion, Manipulation und Detektion

Die Probe wird mit Röntgenstrahlung angeregt bzw. provoziert.

Die Röntgenstrahlung wird mithilfe der Röntgenröhre erzeugt. Es werden nur die charakteristischen Linien zur Anregung der Probe genutzt. Am sinnvollsten ist die K-alpha-Linie, da dies die energiereichste Linie ist. Wir wollen also den Fall, das eins der innersten Elektronen (K-Schale) aus dem Anodenmaterial herausgeschlagen und von einem in der darüberliegenden Schale (L-Schale) ersetzt wird.

Typische Targets (=Anodenmaterialien) sind: Cu, Fe, Co, Cr. Die Stärke und Wellenlänge der K-alpha-Linien unterscheidet sich je nach Material.

Bei der XRD wird nicht die Fluoreszenzstrahlung betrachtet, sondern die Interferenz der Röntgenstrahlung in der Probe (= gitterspezifische Beugung). Diese Interferenz ist je nach Kristallstruktur unterschiedlich (ähnlich wie ein komplizierter Doppelspalt).

Die auf die Probe treffende Röntgenstrahlung wird an Netzebenen des Kristalls reflektiert, wobei gilt: Einfallswinkel = Ausfallswinkel

Es kommt zur konstruktiven Interferenz, wenn: 2AB = lambda (Interferenzkriterium), daraus ergibt sich:

Bragg-Kriterium bzw Bragg-Gleichung (für welche WInkel trifft konstuktive Interferenz zu?)


Es müssen die d-Werte ermittelt werden - und deshalb wird nur das charakteristische Spektrum genutzt, idelaerweise hat man eine konkrete Wellenlänge.

Es gibt aber nicht nur einen d-Wert, sondern viele: Je nach Lage des Kristalls!

Wir müssen also damit rechnen, dass wir das Interferenzkriterium für verschiedene Ebenen erfüllen und verschiedene Maxima bekommen. Im Diffraktogramm entsteht dann ein Spektrum mit unterschiedlichen Reflexen an unterschiedlichen Stellen. Die Reflexe stehen dann für unterschiedliche Gitterebenen.

Die Relexlagen sind “Fingerprints” der Kristallebene.

Die Röntgenstrahlung wird vom Zählrohr detektiert, welches die Winkel abfährt (theta-Winkel); an Stellen konstruktuver Interferenz (= da wo das Bragg-Kriterium erfüllt ist) gibt es einen Peak.


Was versteht man unter Potentiometrie? Was kann mithilfe der Potentionmetrie gemessen werden?

Potentiometrie ist eine elektroanalytische Methode, die zur quantitativen Analyse von Substanzen verwendet wird, indem die Konzentrationsabhängigkeit der Leerlaufspannung ausgenutzt wird. Bei diesem Verfahren wird kein Stromfluss verwendet, sondern die Messung basiert auf elektrischen Potenzialdifferenzen.

Der grundlegende Aufbau einer Potentiometrie-Messung besteht aus einer elektrochemischen Zelle, die aus einer Referenzelektrode, einer Mess- oder Indikatorelektrode und einer Elektrolytlösung besteht. Die Referenzelektrode hat eine stabile und bekannte Potenziallage, während die Mess- oder Indikatorelektrode auf die Analyse des interessierenden Stoffs empfindlich reagiert.

Um eine Messung durchzuführen, wird eine elektrische Verbindung zwischen der Referenz- und der Indikatorelektrode hergestellt. Berühren sich zwei Phasen, die elektrisch leitend sind, entsteht eine Potentialdifferenz. Der zu analysierende Stoff wird der Lösung hinzugefügt, und die Konzentration dieses Stoffes bestimmt das Potenzial der Indikatorelektrode. Durch Messung der Potenzialdifferenz zwischen der Referenz- und der Indikatorelektrode kann die Konzentration des Stoffes quantitativ bestimmt werden.

Die Nernst'sche Gleichung besagt, dass der entstehende Stromfluss mit der Konzentration des Stoffes korreliert. Deshalb kann über die Potentialdifferenz auf die Konzentration des Stoffes geschlossen werden.

Ein Vorteil der Potentiometrie besteht darin, dass sie einen nichtinvasiven Ansatz zur Analyse bietet, da kein Strom durch die Lösung fließt. Dies ermöglicht die Messung von empfindlichen oder reaktiven Substanzen, ohne sie zu beeinflussen.

Mit der Potentiometrie kann zum Beispiel der pH-Wert oder O2 gemessen werden, indem Elektroden zur Messung genutzt werden, die auf H+ ansprechen.

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Julia S.

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