Didaktik bezieht sich auf…?
verschiedene didaktische Handlungsebenen und auf die gesamte Theorie und Praxis der Unterstützung von Lernen
Was fließt in die didaktische Gestaltungsperspektive mit ein?
Theoretische Annahmen und normative Setzungen und Zielvorstellungen
Didaktik Wortherkunft?
griechisch: didaksein. Unterrichten, lehren, belehrt werden, lernen
Definition Didaktik
Reflexion der Gestaltung von Lehren zur Unterstützung von Lernen. Wissenschaft vom lernwirksamen Lehren bzw. Unterrichten. Didaktik ist Vermittlung zw. Sachlogik des Inhalts und Psychologik des Lernenden. Vermittlung geschieht durch didaktisches Handeln.
Ausgangspunkt aller didaktischer Theorien?
die Lernenden.
Didaktik oder Lehren - welcher Begriff ist weiter gefasst? Warum?
Didaktik. Beinhaltet auch Gestaltung von Lermarrangements + gedankliche Vor- und Nachbereitung von Lernprozessen unter Bezugnahme auf die Inhalte und die Voraussetzungen der Lernenden.
Hauptaufgabe didaktischen Handelns?
Vermitteln zwischen Lernenden und Lehrgegenstand
Didaktisches Dreieck?
Lehrende sollen die Distanz zwischen Inhalt und Lernenden überbrücken. Sie tun dies über Methoden.
Das didaktische Dreieck ist vorwiegend auf der mikrodidaktisxhen Ebene verortet, hat aber auch auf der mesodidaktischen Ebene eine orientierende Funktion
Was sind didaktische Methoden?
Methoden sind die Antwort auf das WIE des Lehrens. griechisch: Methodos = Weg, etwas zu erreichen. Es geht um die konkrete, theoretisch begründete Gestaltung von Lehrprozessen. Methodenauswahl immer angepasst an die Lehrsituation.
Was ist mit der Eigenlogik gemeint, die einem Lerninhalt inmewohnt?
Der Lerninhalt hat eine gewisse Eigenlogik, die in der Struktur des Inhalts/der Sache liegt und unabhängig von den Interessen der Lernenden oder den methodischen Aufbereitungen des Lehrenden besteht→Sachlogik des Inhalts (Kenntnis der Thematik und des Fachlichen).
Was ist mit der sogenannten Psychologik gemeint, die sich auf die Lernenden bezieht?
Lernende haben individuelle Voraussetzungen im Hinblick auf Lern- und Motivationsstrukturen. Hier entsteht das zentrale didaktische Spannungsfeld
Was bedeutet Antizipation?
Eine Vorannahme, z.B in Bezug darauf, dass man für Planungen immer bestimmte Vorannahmen treffen muss.
Warum gilt didaktisches Handeln als Suchbewegung?
Bedürfnisse und Erwartungen der Lernenden werden versucht, im Vorhinein zu antizipieren und zu identifizieren. Es wird gleichzeitig versucht, Interesse am Thema zu wecken.
Die Suchbewegung existiert aber auf beiden Seiten. Die Teilnehmenden wiederum suchen für sich selbst nach einem passenden Angebot.
Daher ist das Handeln oft von Offenheit und Unsicherheit geprägt und kann nicht standardisiert werden.
Welche Aspekte müssen beim didaktischen Handeln beachtet werden?
Es müssen viele Entscheidungen getroffen werden: zu den Themen Ziele, Intentionen, Themen, Methoden.
Worauf wirken sich didaktische Entscheidungen aus?
Auf die Struktur, den Umfang und die Qualität der Bildungsangebote.
Welche heterogenen Interessenslagen existieren in Bezug auf didaktisches Handeln?
Schule u. EWB bringen Leistung für Gesellschaft durch Qualifikation (Arbeitsmarkt) oder Sicherung d. Demokratie (pol. Bildung)→heterogene Interessenslagen.
Didaktische Entscheidungen (Ziele, Themen, Zielgruppe, Vortragende) in der EWB können nie isoliert getroffen werden sondern sind von einer Vielzahl von Rahmenbedingungen und unterschiedlichen Anforderungen geprägt und bedingt.
Auf welchen Handlungsebenen geschieht Didaktik?
A + B -> Makro (Systemebene),
C + D -> Meso (Organisationsebene)
E -> Mikro (Interaktionsebene)
WB-Beratung liegt quer zu den Ebenen, findet besonders auf Meso- u. Mikroebene statt.
Didaktisches Handeln eher auf Meso u. Mikroebene
Hier lassen sich Interaktions-, Organisations- und Systemebene trennen, beruht analytisch auf Theorieperspektiven von Governance- und neo-institutionalistischen Ansätzen. Eignet sich für Analyse der Einbettung von EWB-Einrichtungen und des pädagogischen Handelns in verschiedene Strukturen.
Didaktische Entscheidungen auf zb. nationalen Ebene ändern die Entscheidungsspielräume auf organisationaler Ebene und umgekehrt.
Lernkulturen gehen ebenfalls über alle Ebenen
Wovon ist Programmplanung das Bindeglied?
Zwischen dem Lehren und Lernen von Erwachsenen und bildungspolitischen, betriebswirtschaftlichen und institutionellen Entscheidungen.
Planung ist die Schanirstelle zwischen Institution, Öffentlichkeit und Individuum. Daraus ergibt sich ein Spannungsfeld, denn wie soll man es allen Recht machen? Durch Abstimmungsprozesse kann Balance geschaffen werden -> Angleichungshandeln
Wie kann man Programmplanungsmodelle unterteilen?
1) Modelle, bei denen Programmplanung als ein zyklischer und/oder linearer Handlungsablauf definiert wird
2) Programmplanung als eine interaktive, in verschiedene Kontexte eingebettete und auf Aushandlung basierende Handlung.
Es ist sinnvoll, beide Perspektiven zu berücksichtigen.
Wofür ist mesodidaktisches Planungshandeln zuständig?
Für das Lernarrangement einer Einrichtung. Es legt die inhaltlich konzeptionelle Basis für deren Lernkultur.
Welche Tätigkeiten gehören zu den didaktischen Handlungsfeldern auf der Mesoebene, bei denen didaktische Entscheidungen im Planungsprozess getroffen werden müssen?
Auswahl und Strukturierung der Themen
Auswahl und Ansprache von Zielgruppen
Entwicklung von Zielen
Erhebung von Bildungsbedarf
Bedürfniserschließung
Marketing, Profilbildung
Gestaltung von Kooperationen
Finanzierung
Kostenkalkulation
Auswahl der Lehrenden
Auswahl von Orten und Zeite
Ankündigungen
Evaluation
Welches didaktische Handeln fällt in die Mikroebene?
Die Lehre. Die direkte Interaktion mit den Lernenden.
Woraus ergibt sich die Qualität des Lernens? In welcher Abhängigkeit steht Lehren?
Die Qualität ergibt sich aus Anregungen und Begleitung.
Lehren steht in Abhängigkeit zu Theorien und Konzepten des Lernens.
Inwieweit hat sich das Verständnis von Lehren verschoben?
Fokus liegt jetzt auf Lernenden. Lehren impliziert die Absicht zu lehren, aber es gibt kein Bedingungsverhältis zwischen Lehren und Lernen. Lernen kann nicht erzeugt, sondern nur angeregt, unterstützt und ermöglicht werden.
Was ist der Unterschied im Verständnis von Methoden im bildungstheoretischen und im lerntheoretischen Didaktikverständnis?
bildungstheoretisch: die Methode als Weg zu den Bildungsinhalten nimmt eine untergeordnete Rolle in.
lerntheoretisch: Methodik steht in einer Wechselbeziehung mit anderen didaktischen Faktoren + es ist ein methodenorienterter Lernprozess denkbar, bei dem es nicht nur um die Vermittlung von inhaltlichem Wissen, sondern auch um die Aneignung methodischer Kompetenzen geht.
Was sind die für die Erwachsenendidaktik maßgeblichen didaktischen Prinzipien?
Teilnehmerorientierung
Erfahrungsorienterung
Lebensweltbezug
Verwendungsorientierung
Welche Aspekte müssen im Sinne der Teilnehmerorientierung im Setting berücksichtigt werden, damit ein Angebot gelingt?
Partizipationsmöglichkeiten
soziobiografische Bedingungen werden im Lernprozess berücksichtigt
Kompetenz und Autonomie der Teilnehmenden wird ernstgenommen
Aktivierung der Teilnehmenden
Was ist die curriculare Didaktik?
Sie erlangte in der beruflichen EWB Bedeutung.
Sie erhebt die Verwendungsorientierung ( = Praxisbezug oder Bedarfsorientierung) zum erwachsenendidaktischen Leitprinzip und misst die Inhalte an ihrem Beitrag zur „Bewältigung späterer Lebenssituationen“.
Problem daran -> heute schnelle Veralterung berufsrelevanten Fachwissens. Es gibt deshalb in der Berufsbildung die Auffassung, dass die beste Form der Bedarfsorientierung die „Nichtorientierung an einem Bedarf“ ist.
Weniger Know-How, mehr Know-how-to-know -> Aufwertung methodenorientiertes Lernen
Können inhaltliche Entscheidungen in Lehr-Lernprozessen losgelöst von methodischen Überlegungen getroffen werden?
Nein. Denn was im Lehr-Lernprozess nicht „inszenierbar“ ist, kann nicht vermittelt und angeeignet werden.
Umgekehrt legen bestimmte Fächer/Themen bereits bestimmte methodische Zugriffe nahe. So können z.B. beruflichen Fertigkeiten nicht vermittelt werden, wenn sie nicht geübt und angewendet werden können.
Didaktische und methodische Fragen müssen bei der Planung und situativen Gestaltung von Erwachsenenlernprozessen deshalb gleichzeitig bedacht werden.
Wie kann die EWB selbstgesteuertes Lernen gewährleisten?
Indem sie subjektseitig die Voraussetzungen für ein solches Lernen zu schaffen hilft (Methodenkompetenz) und gleichzeitig Lernarrangements bereitstellt, die ein selbstgesteuertes Lernen gewährleisten
Was ist die Makrodidaktik? Welche Rolle kommt ihr zu?
Sie wird als ein eigenständiges Entscheidungs- und Gestaltungsfeld erwachsenendidaktischen Handelns angesehen. Der Begriff bezeichnet dabei den Bereich der Programmplanung und der Angebotsentwicklung.
Es müssen Entscheidungen getroffen werden, damit das spätere Angebot den Bedarf einer Zielgruppe trifft:
1. Zielsetzungen und thematische Schwerpunkte der Einrichtung,
2. Die Zuordnung, Differenzierung und Stufung von Veranstaltungen (z.B. Grund- und Aufbaukurse, Verbindung von politischer und beruflicher Bildung),
3. die Lernvoraussetzungen der Zielgruppe und die Teilnehmerwerbung,
4. die Auswahl und Beratung der Dozenten,
5. die Veranstaltungsformen,
6. die Auswahl aus vorhandenen über örtlichen Richtlinien, Zertifikatkursen und curricularen Empfehlungen“
Wer trifft welche Entscheidungen in der Mikro- und Makroebene?
Die Entscheidungen in der Makrodidaktik werden von den pädagogischen Mitarbeitern getroffen. Die mikrodidaktischen Entscheidungen werden von den Kursleitern getroffen.
Worauf bezieht sich die Mesodidaktik?
Diese bezieht sich auf die Planung, Konzipierung und Gestaltung einzelner Lern- bzw. Fachbereiche (z.B. Fremdsprachenprogramme oder Bildungsurlaube) und hat einen starken Bezug zu fachdidaktischen Besonderheiten bzw. Prinzipien.
Gibt es einen biologischen Abbauprozess im Alter im Bezug auf Wissen/Lernen?
Nein
Was umfasst Selbststeuerung?
Vorbereiten des Lernens, Lernziele, motivieren und Lernprozess in Gang setzen. Sie ist auch beim Organisieren und Koordinieren des Lernens nötig!
Zum selbstgesteuerten Lernen sind bestimmte Rahmenbedingungen nötig, aber Lernende müssen auch über die Fähigkeiten verfügen, den Lernprozess zu steuern, das Lernen vorzubereiten, zu organisieren und koordinieren
-> das ist nicht selbstverständlich, kann nicht jeder, ist aber trainierbar.
Für das Lernen im Erwachsenenalter ist auch die Kooperation, das Lernen in einem Team wichtig. Welche Vorteile gibt es hierbei?
Lernen in Gruppen/Gemeinschaften macht Spaß, hilft sich zu motivieren, man kann Kommunikation trainieren, sich Tipps/Anregungen von anderen holen, vom Wissen anderer profitieren.
Lernen durch Lehren ist eine Form des kooperativen Lernens, die motivierend ist und sowohl bei den Lernenden als auch beim Lehrenden effektive Lernprozesse in Gang setzt.
Was ist der Unterschied zwischen Adressaten, Teilnehmenden und der Zielgruppe?
Adressaten: an sie richtet sich das Weiterbildungsangebot
Teilnehmende: nehmen das Angebot tatsächlich in Anspruch (sitzen im Kurs)
Zielgruppe: bestimmte Gruppe von Adressaten, die sich über ein gemeinsames sozialstrukturelles Merkmal definieren lassen.
Womit beschäftigt sich Teilnehmer- und Adressatenforschung?
Mit lernfördernden/lernhemmenden Bedingungen im Erwachsenenalter, schaut auch auf individuelle Bildungserwartungen, Motivation, Voraussetzungen, regionale, geschlechtsspezifische, altersbezogene oder ethnische Merkmale, die das Lernverhalten und Lerninteressen differenzieren.
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