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innere 2

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by melike P.

diagnostik

  • Anamnese, insb. hinsichtlich klinischer Hinweise auf eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT)

    • Operation

    • Immobilisation (z.B. Langstreckenflüge), Trauma, Gipsbehandlung in naher Vergangenheit

    • Lungenembolie oder TVT in der Vorgeschichte

  • Vitalparameter: RR (blutdruck), Herzfrequenz, Atemfrequenz und spO2 (partielle sauerstoffsättigung)

  • Inspektion

    • Gestaute Halsvenen als Zeichen einer Rechtsherzbelastung?

    • Einseitige Beinschwellung als Hinweis auf eine Beinvenenthrombose?

  • Auskultation: In einigen Fällen kann ein gespaltener 2. Herzton auskultierbar sein

  • Bestimmung der Prätestwahrscheinlichkeit für eine Lungenembolie, insb. anhand des Wells-Scores

Bei Patienten mit Verdacht auf Lungenembolie (ohne Schock) soll bei niedrigem Risiko-Score eine D-Dimer-Bestimmung und bei hohem Score eine CT Angiografie


D-Dimere sind Fibrin-Fibrinogen-Spaltprodukte, die durch reaktive Fibrinolyse entstehen und als Biomarker zur Diagnose von Thrombosen genutzt werden können

  • Geringe Spezifität → Nicht geeignet zur Bestätigung einer Lungenembolie

    Hohe Sensitivität und daher hoher negativer prädiktiver Wert → Geeignet zum Ausschluss einer Lungenembolie

CT-Angiografie: Mittel der 1. Wahl

  • Kontrastmittelunterstützte Darstellung der Pulmonalarterien

  • Hohe Sensitivität und direkter Nachweis der pulmonalarteriellen Verschlüsse

Echokardiografie

  • Vorteil: Nicht-invasive, schnell verfügbare Untersuchung (wenn CT nicht möglich od Pat nicht stabil genug)

  • Detektion von Rechtsherzbelastungszeichen

    • Dilatation und Hypokinesie des rechten Ventrikels

    • Systolischer Pulmonalarteriendruck↑

    • Paradoxe Bewegung des Ventrikelseptums zum linken Ventrikel hin

    • Trikuspidalklappeninsuffizienz

    • Venöser Rückstau mit Erweiterung der V. cava inferior (auch Leberstauung in der Abdomen-Sonografie)


Diagnostik

Anamnese:

  • Einschätzung des Ischämie- und Blutungsrisikos!

    • KHK-Risikofaktoren

    • Familienanamnese (sind kardiovaskuläre ereignisse in der familie aufgetreten?)

    • Medikamentenanamnese (Insb. Einnahme von Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern erfragen!)

    • Vorerkrankungen und Operationen (Z.n PCI oder Bypass?)

Körperliche Untersuchung

  • Inspektion

    • Zyanose, Blässe, Orthopnoe

    • Kaltschweißigkeit, peripher kühle Extremitäten

    • Verlängerte Rekapillarisationszeit (bei kardiogenem Schock)

    • Zeichen der Herzinsuffizienz: Gestaute Jugularvenen bei Rechtsherzinsuffizienz, Unterschenkelödeme

  • Auskultation

    • Herz

      • Mitralinsuffizienz: Bei Papillarmuskelabriss oder Ventrikeldilatation

      • Holosystolikum: Bei Ventrikelperforation oder Ventrikelseptumperforation

      • Diastolikum: Leises Diastolikum über Aortenklappe kann ein Hinweis auf Aortendissektion sein

    • Lunge: Bilaterale basale feuchte Rasselgeräusche bei Lungenödem

EKG und Monitoring

  • 12-Kanal-EKG

    • Durchführung und Interpretation: Sofort, <10 min nach Erstkontakt!

    • Wiederholung: Nach 6 und 12 h

  • Monitoring: Kontinuierliche Ableitung bis zur Intervention bzw. Ausschluss eines Myokardinfarktes

Labor

Troponinbestimmung (Troponin T oder I)

  • Durchführung: Mehrere Messungen zum Nachweis einer Dynamik

    • 1. Messung: Bei Erstkontakt

    • 2. Messung: Nach 3–6 h bzw. nach 1–3 h bei hochsensitiven Troponin-Assays

  • Interpretation: Dynamik (Anstieg/Abfall) des Troponins entscheidend

  • wichtigster Biomarker eines akuten Myokardinfarktes

Weitere Laborparameter

  • CK, CK-MB: Marker für Gesamtschaden des Myokards


Bildgebende Diagnostik

Koronarangiografie

  • Indikationen: Diagnosesicherung sowie therapeutische Intervention

    • STEMI → Primäre PCI (Perkutane Koronarintervention) so schnell wie möglich

    • NSTEMI → Koronarangiografie innerhalb von 2–72 h

Echokardiografie

  • Akut-Indikation

    • Notfallmäßig bei Patient:innen mit kardiogenem Schock oder hämodynamischer Instabilität

    • Differenzialdiagnostisch bei infarktspezifischer Symptomatik und nicht-aussagekräftigem EKG


symptome, diagnostik

deutlich erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte, die Hyperkaliämie, die akut eingeschränkte Harnausscheidung sowie der urinartige Foetor ex ore sprechen für ein akutes Nierenversagen


diagnostik

1. Diagnosesicherung

  • Anhand des Kreatininwertes bzw. der ausgeschiedenen Urinmenge

2. Staging

  • einteilung nach anstieg serumkreatininwert und urinausscheidung

3. Bestimmung der Ursache

Anamnese

  • Stattgehabter Flüssigkeitsverlust oder Hypotonie (z.B. Diarrhö, Erbrechen, OP, Sepsis, Blutungen)

  • Medikamenteneinnahme (Siehe auch: Nephrotoxische Medikamente)

  • Nebendiagnosen, insb. Leichtkettenerkrankungen, Rhabdomyolyse, Harnsteine

Körperliche Untersuchung und Messung der Vitalparameter

Besonderer Fokus sollte liegen auf:

  • Zeichen eines verminderten zirkulierenden Blutvolumens (z.B. arterielle Hypotonie, verminderte Halsvenenfüllung), siehe auch: Klinik der Dehydratation

  • Zeichen einer Überwässerung durch verminderte Ausscheidungsfunktion (z.B. Ödeme, Halsvenenstauung, arterielle Hypertonie)

Blutentnahme

  • Retentionsparameter

    • Kreatinin: Standardparameter

    • Harnstoff

    • Typische Konstellation bei akuter Nierenschädigung

      • Hyperkaliämie

      • Metabolische Azidose

  • LDH

  • Lipase, Amylase

  • Blutkultur

Urinuntersuchungen

  • U-Status

    • Insb. Frage nach Hämaturie (hinweis auf intra oder postrenales geschehen) und Proteinurie (tubulär oder glomerulär)

  • Labor: Bestimmung von Kreatinin und Natrium im Urin, ggf. Bestimmung der fraktionellen Natriumexkretion zur Differenzierung zwischen prärenaler und intrarenaler Nierenschädigung

Bildgebung

  • Sonografie von Nieren, Harnblase, ggf. Pleuraergüssen und V. cava inferior

Biopsie

  • Bei V.a. rapid-progressive Glomerulonephritis


akute biliäre Pankreatitis

Die akute Pankreatitis als primär sterile Entzündung der Bauchspeicheldrüse wird in den meisten Fällen durch Erkrankungen der Gallenwege oder Alkoholabusus ausgelöst. Durch Schädigung des Organs kommt es zur lokalen Freisetzung von (unter anderem) proteolytischen Verdauungsenzymen, was zu einer Autodigestion des Organs führt. Zusätzliche Entzündungsreaktionen bewirken dabei ödematöse Verquellung, Blutungen und Vasodilatation.

Das Leitsymptom der Erkrankung ist ein meist gürtelförmiger, in den Rücken ausstrahlender Oberbauchschmerz mit „gummiartiger“ Konsistenz des Abdomens. Weitere typische Beschwerden sind Übelkeit und Erbrechen, evtl fieber tachkardie und ikterus. -> bei gallensteinen kolikartig!

Diagnostisch führend ist die Bestimmung der Pankreasenzyme im Serum (Lipase, Amylase), wobei auch Entzündungsparameter und LDH erhöht sein können. Ein ungünstiges Zeichen für die Prognose ist ein erniedrigter Serumcalciumwert, da dieses Elektrolyt bei Nekrosen durch Bildung von Kalkseifen ausfällt.


  • Häufigste Ursachen (95%)

    1. Gallenwegserkrankungen = „Biliäre Pankreatitis“ (bspw. Choledocholithiasis, Gallensteinabgang, Stenose der Papilla duodeni major): Ca. 45%

    2. Alkoholinduziert: Ca. 35%

    3. Idiopathisch: Ca. 15%

Weitere Ursachen (5%)

  • Hypertriglyzeridämie

  • Hyperkalzämie

  • Iatrogen (bspw. bei ERCP)

  • Medikamentös-toxisch (bspw. Azathioprin, Statine)

  • Virusinfektionen (bspw. Mumps, Herpesviren)

  • Bakterielle Infektionen (bspw. Mycoplasma pneumoniae, Mycobacterium tuberculosis)

  • Parasitosen (bspw. Ascaris lumbricoides)

  • Posttraumatisch (bspw. nach stumpfem Bauchtrauma)

  • Autoimmunerkrankungen und rheumatologische Grunderkrankungen (bspw. Sjögren-Syndrom)

  • Hereditär


  • Atlanta-Klassifikation

    • Leichte akute Pankreatitis : Ohne lokale (Nekrosen) und systemische Komplikationen (Organversagen)

    • Mittelschwere akute Pankreatitis: Mit lokalen oder systemischen Komplikationen oder passagerem Organversagen (bspw. Nierenversagen), welches sich binnen 48 h bessert

    • Schwere Pankreatitis: Mit anhaltendem (länger als 48 h) Organversagen oder Multiorganversagen


diagnosekriterien, laborparameter

Die Diagnose einer akuten Pankreatitis kann gestellt werden, wenn mind. 2 der folgenden 3 Kriterien vorliegen:

  • Typische abdominelle Schmerzen: Akut beginnende, anhaltende Oberbauchschmerzen, oft mit gürtelförmiger Ausstrahlung in den Rücken

  • Serum-Lipase↑: Mind. das 3-fache der oberen Norm

    Lipase: Sensitivster und spezifischster Parameter

    • Bei >180 U/L bzw. >3-facher Erhöhung besteht der Verdacht auf eine Pankreatitis

    • Die Höhe der Werte erlaubt keinen Rückschluss auf den Schweregrad bzw. die Prognose einer Pankreatitis

    Amylase (unspezifisch)

  • Weitere wichtige Laborparameter

    • ALT↑ spricht für eine Pankreatitis biliären Ursprungs

    • Erheblicher LDH-Anstieg

    • CRP↑ , Leukozytose, ggf. Procalcitonin-Bestimmungen

    • Calcium↓

    Die Bestimmung von Calcium hat einen bedeutsamen Wert → Hyperkalzämie kann Ursache, Hypokalzämie Folge einer Pankreatitis sein!

  • Charakteristische bildmorphologische Befunde: Primär transabdominelle Sonografie -> Unscharfe Begrenzung der Pankreasloge (ödematöse Aufquellung), Verminderte Echogenität; im Verlauf ggf. Endosonografie, CT oder MRT

  • ERCP bei biliärer Pankreatitis (endoskopisch retrograde cholangiografie)

    • zur Darstellung und Extraktion von Gallensteinen (Diagnostik und Therapie in einer Sitzung!) -> man kann spontanen Steinabgang binnen 48h abwarten

    • Vorgehen

      1. Kontrastmitteldarstellung der Gallenwege und/oder Pankreasgänge nach endoskopischem Aufsuchen und Sondieren der Papilla duodeni major

      2. Röntgen-Durchleuchtung mit Lokalisation pathologischer Prozesse: Gangkonkremente zeigen sich als Kontrastmittelaussparung

      3. Endoskopische Papillotomie

      4. Steinextraktion: Häufig papilläre Ballondilatation oder Dormia-Körbchen


    Differentialdiagnose

  • akutes abdomen: appendizitis, cholezystitis

  • lungenembolie oder hinterwandinfarkt können auch epigastrische schmerzen aulösen


Pneumonie

Eine Pneumonie bezeichnet eine Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungengewebes meißtens durch Töpcheninfektion oder “echte” aspiration durch Nahrung


Erreger

  • Vielfältiges Erregerspektrum: Bakterien häufig alveolär, Viren häufig interstitiell, seltener Pilze

  • Ambulant (außerhalb) erworbene Pneumonie (CAP): Pneumokokken (häufigster Erreger bei jungen Erwachsenen) , Haemophilus influenzae (seit Einführung der Impfung in den Ländern des Globalen Nordens nur noch selten), Mycoplasma pneumoniae und Chlamydia pneumoniae (die beiden letztgenannten häufig bei Schulkindern und Jugendlichen) u.a.

  • Nosokomial erworbene Pneumonie (Hospital Acquired Pneumonia HAP): Vor allem gramnegative Erreger (wie Pseudomonas aeruginosa und Enterobacteriaceae) und Staphylokokken

  • Neugeborenenpneumonie: Escherichia coli, Streptokokken der Serogruppe B (Streptococcus agalactiae), Pneumokokken, Haemophilus influenzae u.a.

Risikofaktoren

  • Hohes Alter und Immobilität jeglicher Ursache

  • Schlechter Immunstatus : Insb. bei Pneumocystis-Pneumonie und Pilzpneumonien

  • Chronische Erkrankungen

    • Kardiopulmonale Vorerkrankungen: Bspw. Asthma bronchiale, COPD, Herzinsuffizienz

    • Erworbene oder angeborene Alterationen der Atemwege: Bspw. Bronchiektasien, raumfordernde Prozesse, Mukoviszidose

  • Maschinelle Beatmung: Risiko steigt mit der Beatmungsdauer, dann i.d.R. als nosokomiale Pneumonie

Typische Pneumonie

Typische Klinik der bakteriellen Lobärpneumonie durch Pneumokokken

  • Plötzlicher Krankheitsbeginn mit starkem Krankheitsgefühl

    • Hohes Fieber

    • Produktiver Husten mit eitrigem Auswurf (gelblich-grünlich)

    • Tachypnoe und Dyspnoe

    • Schmerzen beim Atmen durch Begleitpleuritis

    • Besonderheit: Oft begleitend Herpes labialis, fortgeleitete Schmerzen in Ober- bis Unterbauch (insb. bei Kindern)

Atypische Pneumonie

Atypische Klinik vor allem bei Infektionen durch Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen, Viren und/oder bei alten Patienten

  • Schleichender Beginn mit

    • Kopf- und Gliederschmerzen

    • Leichtem Fieber

    • Dyspnoe

    • Trockenem Husten

    • Oftmals nur diskret veränderten Entzündungsparametern


Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Rhythmusstörung mit unkoordinierter Erregung der Vorhöfe. Die Folge sind hämodynamisch unwirksame Vorhofkontraktionen mit Reduktion des Herzzeitvolumens um bis zu 20%.

Im EKG erkennt man die typischen Zeichen dieser Rhythmusstörung:

• Schmale QRS-Komplexc (QRS < I00 ms), unregelmäßige R-R-Abstände sowie deformierte P-Wellen; auch tachy- oder bradykardes VHF möglich.

• Flimmerförmige Schwankungen der isoelektrischen Linie (flimmerwelle), welche das elektrophysiologische Korrelat der chaotischen Vorhofaktionen darstellen


  • Asymptomatische Verläufe: Häufig, bei bis zu ⅓ der Patienten!

  • Mögliche Symptome

    • Palpitationen und Herzrasen

    • Unregelmäßiger Puls

    • Schwindel, ggf. Synkope

    • Angst, innere Unruhe

    • Symptome der Herzinsuffizienz bzw. Auftreten einer kardialen Dekompensation

  • Epidemiologische Risikofaktoren

    • Arterielle Hypertonie

    • Adipositas

    • Diabetes mellitus

    • Chronische Niereninsuffizienz

  • Primäres Vorhofflimmern (ca. 15%): Ohne zugrundeliegende strukturelle Herzerkrankung

  • Sekundäres Vorhofflimmern: Durch zugrunde liegende epidemiologische Risikofaktoren oder Erkrankungen ausgelöste Formen

    • Kardiale Erkrankungen

      • Myokarditis

      • Koronare Herzkrankheit, insb. bei bereits eingetretenem Myokardinfarkt

      • Chronische Herzinsuffizienz (inkl. der hypertensiven Herzkrankheit als Komplikation der arteriellen Hypertonie)

      • Vorhofseptumdefekte und andere angeborene Herzfehler

    • Extrakardiale Erkrankungen

      • Hyperthyreose

      • Elektrolytstörungen (insb. Hypokaliämie)

      • Akute (z.B. Lungenembolie) und chronische (Rechts‑)Herzbelastung (z.B. COPD)

      • Rezidivierende oder chronische Hypoxien (z.B. bei Schlafapnoe-Syndrom oder chronischen Lungenerkrankungen)

      • Medikamentös-toxische Einflüsse

        • Holiday-Heart-Syndrom : Auftreten von Herzrhythmusstörungen (insb. paroxysmales Vorhofflimmern) bei Herzgesunden nach Alkoholexzess (auch bei jungen Menschen)

DD vorhofflattern

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melike P.

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