Beschreibe die Untersuchung des Lasègue-Zeichen.
Liegender Pat.
Passives Anheben gestrecktes Bein
Positiv wenn: Schmerzen lumbal, am Gesäß oder im Bein, die eine weitere Streckung unmöglich machen
Wo kommt es typischerweise zu einer Schmerzverstärkung bei dem Lasegue zeichen? Was muss dokumentiert werden?
Typischerweise kommt es bei einem radikulären Prozess zur Schmerzverstärkung in dem entsprechenden Dermatom.
Der maximal erreichbare Winkel zwischen Unterlage und Bein wird angegeben (z.B. Lasègue rechts bei 45° positiv).
Was sollte bei einem Verdacht auf Aggrevationstendenzen (übertriebene starke Darstellung von Schmerzen, keine simulation aber übertreibung) untersucht werden?
Liegenden Pat. auffordern sich bei gestreckten Beinen hinzusetzen (Vorbemerkung, man wolle die WS untersuchen)
Beim Aufsetzen muss das betroffene Bein, bei wirklich vorhandenem Dehnungsschmerz, reflektorisch gebeugt werden
Wie kann eine Gegenprobe durchgeführt werden?
Stehenden Pat. auffordern, sich mit gestrecktem Knie zu beugen
Hierbei muss betroffenes Knie gebeugt werden
Alternativ: Bauchlage, Bein seitlich von Liege “fallen” lassen —> Schmerz?
Historische Anekdote.
Historisch ist bemerkenswert, dass nicht Lasègue, sondern Lazarevic dieses Dehnungszeichen erstmals beschrieben und richtig gedeutet hat
Beschreibe den Bragard-Handgriff.
rasche, passive Dorsalflexion des Fußes bei Erreichen der Schmerzgrenze nach Lasègue darstellt, verstärkt den Schmerz.
Was kann noch zur Kontrolle des Bragard-Handgriffes gemacht werden?
Pat. zum Aufsitzen auffordern, was bei einem geringen Lasegue-Winkel nicht möglich sein sollte.
Auch hier ist historisch anzumerken, dass nicht Bragard , sondern Fajersztajn die Schmerzverstärkung durch die Dorsalflexion des Fußes zuerst beschrieb.
Beschreibe das gekreuzte Lasègue-Zeichen. Für was spricht es?
Schmerzprovokation durch Anheben des Beines der gesunden Seite (gekreuztes Lasègue-Zeichen)
Spricht fast immer für einen ausgeprägten Diskusprolaps in Höhe von LWK4/LWK5 oder LWK5/SWK1.
Beschreibe das umgekehrte Lasègue-Zeichen.
Pat. in Bauchlage
Passive Überstreckung des Beines im Hüftgelenk
Dehnung im N. femoralis (z.B. bei rad. Läsion L2-L4) —> Schmerzausstrahlung Leiste/Vorderseite Oberschenkel
Beschreibe die Pathophysiologie der Dehnungszeichen.
Dehnung von Rückenmark, Meningen und Nervenwurzeln.
Sind Wurzeln oder Meningen pathologisch verändert, komprimiert oder adhärent, löst die durch die Beugebewegungen bedingte Verschiebung Schmerzen aus.
Bei radikulären Prozessen bildet das Lasègue-Zeichen v.a. eine Dehnung der Wurzeln L4-S1 ab, aus denen sich der N. ischiadicus zusammensetzt.
Beim umgekehrten Lasègue-Zeichen wird hingegen der N. femoralis gedehnt, der sich aus den Wurzeln L2-L4 zusammensetzt.
Bei einer Meningitis sind in der Regel die Dehnungszeichen an beiden Beinen positiv, bei einer radikulären Symptomatik meist nur einseitig (Ausnahme: Massenprolaps mit Kompression der Kauda equina).
Beschreibe das Lasègue des Armes.
Bei Läsion des Plexus brachialis
Untersucher den Arm des Patienten vorsichtig nach hinten-oben-lateral führt, und mit der freien Hand den Kopf des Patienten zur Gegenseite drückt
Dehnungsempfindlichkeit einen Schmerz an, der bis in die Finger ausstrahlt. Diese Ausstrahlung ist zur Bewertung des Tests erforderlich, um andere Ursachen (skelettal, muskulär) von einer Läsion des Plexus brachialis abzugrenzen.
Beschreibe den Nackenkompressionstest.
Hinweise auf Irritation einer zerv. Nervenwurzel
= Spurling-Test
Kopf rekliniert, Gesicht zur betroffenen Seite hin gewendet
Vorsichtig dosierte axiale Kompression führen zu ausstrahlenden radikulären Schmerzen
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