Nenne Hinweise für eine pathologische Reflexsteigerung.
eine Verbreiterung der reflexogenen Zone, d.h. des Bereiches, von dem aus der Reflex auslösbar ist (z.B. Auslösbarkeit des Quadrizepsreflexes durch Beklopfen der unteren Tibiakante)
die Ausbreitung der Reflexantwort auf andere Muskelgruppen:
Pektoralisreflex auf die Armbeugung
Fingerflexoren der gleichen Seite
Adduktorenreflex auf die Gegenseite („gekreuzter Adduktorenreflex“)
die Beachtung der Reizschwelle (Schwellenbestimmung der Schlagintensität) durch Variation der Stärke der Hammerschläge: Bei einer Reflexsteigerung genügen schon ganz leichte Schläge mit dem Reflexhammer oder sogar nur mit dem Finger.
Beschreibe den invertierten Muskeleigenreflex.
Eine weitere Form der Reflexausbreitung ist ein „invertierter Muskeleigenreflex“. Dies bedeutet, dass es paradoxerweise zu einer Kontraktion der Antagonisten kommt (z.B. TSR —> Armbeugung)
Ausfall des TSR bei gleichzeitiger unterliegender Reflexsteigerung als Folge einer Pyramidenbahnläsion zu erklären, bedingt durch die Übertragung der Erschütterung
invertierter QSR beschrieben, mit Ausfall des QSR und gleichzeitiger Knieflexion.
Dies bedeutet, dass ein „invertierter Reflex“ für eine spinale Läsion spricht, mit gleichzeitiger Läsion der segmentalen Efferenzen oder Afferenzen des Reflexbogens und einer Pyramidenbahnläsion in gleicher Höhe.
Beschreibe den Zusammenhang des Reflexerfolges mit der Muskelkraft.
Für die Bewertung des Reflexerfolges ist auch die Muskelkraft des jeweiligen Erfolgsmuskels zu berücksichtigen.
Im Falle einer deutlichen atrophen Parese des Effektormuskels kann ein dazu kontrastierend lebhafter Muskeleigenreflex auf eine unterliegende Pyramidenbahnläsion hinweisen (z.B. bei der amyotrophen Lateralsklerose).
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