Was ist Sachunterricht?
Kernfach der Grundschule
Verknüpfung von Fächern der SEK (z.B. Bio, Chemie, Physik, Geschichte)
Unterrichtsinhalt = Welt der Kinder (UMwelt und MITwelt)
zufällig gemachte Sacherfahrungen + geregelter Erwerb von Sachwissen
vielperspektivischer Zugang zur Welt
Was sind Aufgaben und Ziele des Sachunterricht?
“sich die natürliche, soziale und technisch gestaltete Umwelt bildungswirksam zu erschließen und sich darin zu orientieren, mitzuwirken und zu handeln” (Perspektivrahmen)
Kind bei Erschließung der Lebenswelt/ Orientierung in der Welt unterstützen
Ausgangspunkt immer Lebenswelt/ “Weltwissen”/ Erfahrungen des Kindes
systematisches und reflektives Lernen
Vorbereitung auf Einzelfächer der SEK
Was sind die “Probleme” des Faches?
noch sehr junges akademisches Fach
Selbstdefinition - Was ist SU eigentlich?
Wahrnehmung in der Öffentlichkeit
Stellung in der Grundschule, Wichtigkeit des Faches oft angezweifelt
Spannungsverhältnis: Kindorientierung (Erfahrungen) vs. Wissenschaftsorientierung (Fachwissenschaften) + Orientierung an Gesellschaft und Lebenswelt der Kinder
Was sind Inhalte des Sachunterrichts?
Auswahl anhand des Lernziels
enorme Bandbreite an Inhalten
natürliche und vom Menschen geschaffene Räume
Beziehungen, Instiutionen, Normen, Werte
Rekonstruktion der Vergangenheit
naturwissenschaftlich Phänomene, Sachverhalte, Gesetzmäßigkeiten und Theorien
technische Anwendung
“epochaltypische Schlüsselprobleme” (Klafki), z.B. ökologische Frage, gesellschaftliche Ungleichheit
alle Sozialwissenschaften (Politik, Sozialwissenschaften, Geschichte, Ökonomie, …)
alle Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie, Technik, …)
fächerübergreifende Aufgaben (z.B.: Gesundheit, Sexualität, Verkehr, Medienbildung)
Zusammenfassung der Inhalte und Themen in 5 Perspektiven:
Sozialwissenschaftliche Perspektive
Naturwissenschaftliche Perspektive
Raumbezogene/ Geografische Pespektive
Historische Perspektive
Technische Perspektive
! Perspektivenvernetzung !
Was versteht man im Sachunterricht unter “Dimensionen” und “Perspektiven” (nach Gervé)?
(lebensweltliche) Dimensionen
gegenwärtiges Erleben, Handeln und Lernen
Alltag/ Lebenswelt/ situativer Kontext
Erfahrungen
(fachlich orientierte) Perspektiven
Verstehen/ zukünftiges Handeln und Lernen
Wissenschaft/ Bildung/ kultureller Kontext
fachlicher Wissensinhalt und Methoden
Beispiel:
Dimension - “mit andere zusammen leben”
Perspektive - soziologische Perspektive
Was bedeutet Vernetzung bzw. Vielperspektivität? Und warum ist eine Vernetzung sinnvoll?
Verknüpfung der einzelnen Perspektiven
ein Thema/ Phänomen aus verscheiden Winkeln betrachten
an Erfahrungen der Kinder anknüpfen
Kinder denken nicht in Fächergrenzen
der Lebenswelt und den Problemen gerecht werden
Problemlösen und Erklärungen finden
Zusammenhänge verstehen statt stupides Auswendiglernen
anschlussfähiges Wissen für Fächer der SEK
Was macht das Didaktische Netz nach Kahlert als Planungselement für den SU aus?
vorherige, gründliche, methodisch-didaktische Reflexion der Inhalte
Verknüpfung von Erfahrung/ typischen Kinderfragen mit Fachperspektive und Didaktik
Erweiterung: Inklusionsdidaktische Netze
Unterrichtsgegenstand prüfen auf Förderung von sozialer und emotionaler Kompetenz/ Kognition/ Sensumotorik/ Kommunikation
Was ist die zentrale Denkfigur des Sachunterrichts?
Das Didaktische Dreieck
von Detlef Pech
Gegenstände des Faches werden aus diesem Dreieck abgeleitet
Orientierung für die Unterrichtsgestaltung
bildungswirksame Verknüfung von Wissenschaft und Lebenswelt der Kinder
Außen:
Wissenschaft (Fachwissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten)
Lebenswelt (kindliche Vorerfahrungen)
Bildung
Innen:
Kind (Ausgangspunkt und Ziel der Überlegungen)
Sache (Inhalte und Themen)
Welt (wahrzunehmende Umwelt)
Was heißt Erziehung, Lernen und Bildung?
Erziehung
Begegnungssituation zw. Menschen
Impulse für Ausbildung von Mündigkeit, Selbstbestimmung, Orientierung im soz. Umfeld
Lernen
Wahrnehmen und Aneignen von Lebenswelt und Wissen
Voraussetzung für Bildung und Erziehung
Persönlichkeitsentwicklung: individuelle Auseinandersetzung mit Welt
reflektiertes Verhältnis zu sich selbst, zu anderen und zur Welt
Was versteht man unter der “doppelten Anschlussfähigkeit” des SU?
doppelte Anschlussaufgabe:
Anschluss an bisherige Erfahrungen, Fertigkeiten, Kenntnisse
im SU erworbene Kenntnisse,Konzepte, Kompetenzen als Grundlage für Fächerunterricht in Sekundarstufe
Was ist Integrativer SU?
Verbindung von Sozial-, Natur- und Erziehungswissenschaften
exemplarische Inhaltsauswahl
Selbsttätigkeit der SuS
Vernetzung der Perspektiven
Was sind die zentralen Entwicklungslinien des SU?
homogenen Konzeptionen zur Berücksichtigung von Heterogenität
Heimatkunde zur Welterkundung
Auswendiglernen zum forschenden Erkunden
deklarativer zur prozessualer Wissensaneignung (Kompetenzorientierung)
eindimensionalen Faktischen zu vielperspektivischen Herangehensweisen
Lehrerpräsentation/Korrektur zur Erforschung von Lernprozessen der Kinder
Wie definiert Franz Weinert “Kompetenzen”?
Kompetenzen sind kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortlich nutzen zu können.
Was sind SCIS und S-APA?
SCIS (Bruner, dt. Spreckelsen)
Science Curriculum Improvement Study
Struktur- bzw. Konzeptorientiertes Curriculum
Grundidee: Nawi Wissen nachhaltig erlernen durch Aufbau grundlegender Konzepte
vom Klassenzimmer zum wiss. Labortorium
Inhalte: 3 Nawi Basiskonzepte (Teilchenkonzept, Wechselwirkungskonzept, Erhaltungskonzept)
Methode: geschlossenes Spiralcurriculum
S-APA (dt. Lauterbach)
Science-A Process Approach
Verfahrensorientiertes Curriculum
Grundidee: Nawi Verfahren, Problemlösen durch Experimente
Inhalte: Verfahren der Nawi
Methode: geschlossenes Curriculum
8 grundlegende Verfahren (Messen, Beobachten, …)
5 komplexe/ aufbauende Verfahren (Experimentieren, Interpretieren, …)
Wie ist das Kompetenzmodell im Perspektivrahmen aufgebaut?
Was sind wichtige geschichtliche Veränderungen in Bezug auf den Sachunterricht?
17 Jhdt.
Realienunterricht (Wunderkammern) bis Wilhelminische Lernschule
1816
Harnisch prägt den Lernbereich für einen neu konzipierten Lernbereich an der Volksschule
1908
Heimatkunde in Preußen eingeführt
1920
Reichsgrundschulkonferenz: Heimatkunde als Unterrichtsfach für Grundschule verbindlich
1923
Vortrag Spranger “Vom Bildungswert der Heimatkunde”
1933-1945
völkische Heimatkunde und Heimaterziehung
ideologische Zielvorgaben (Bodenverbundenheit)
50er/ 60er
neue Lehrpläne -> Kind im Mittelpunkt
Ende 60er/ 70er
aufkommende Kritik an Heimatkunde - Modernitätsrückstand, Lebenswelt der Kinder in Fokus rücken
Marburger Grundschulprojekt
Heimatkunde durch SU ersetzt
80er
integrative Konzeptionen nach Wagenscheid
Aufkommen BNE
90er
konstruktivistische Wende
2000er
Entwicklung Perspektivrahmen
Heute
kein bloßes Zusammenfügen der 5 Perspektiven: Kind-Gesellschafts und Wissenschaftsorientierung
Vermittlung perspektivenbezogener und perspektivenübergreifender DHAs
Ausbildung konkreter Fähigkeiten
Was versteht man unter Mehrperspektivischem Unterricht (MPU)?
entwickelt von päd. Hochschule Reutlingen
Leitidee: „Kinder und Jugendliche fähig zu machen, dass sie zunehmend kritischer, weitsichtiger und humorvoller in der Wirklichkeit, in die sie verstrickt sind, handeln zu können.“
Versuch: SoWi- und NaWi Inhalte in den SU zu integrieren
didaktischer Bezugspunkt: Alltagswirklichkeit der SuS
Unterricht= Bühne zur Inszenierung der Wirklichkeit
ZIEL: vorbestimmte Alltags-und Denkweisen auflösen und mit neuem Blick betrachten
Was versteht man unter globalen Lernen und BNE?
seit 80er Bildung für nachhaltige Entwicklung
Fokus der GS: Umweltveränderungen, Armut und Folgeerscheinunge
Zukunftsfähigkeit: selbstbestimmte Gestaltung der Zukunft
Gestaltungskompetenz: ressourcenschonender Umgang mit Umwelt und soziale Gerechtigkeit
Ökonomie - Ökologie - Soziales
Was ist der Unterschied zwischen Heimatkunde und Sachunterricht?
Was sind die Grundlagen der Sowi Perspektive?
Menschen leben in Gesellschaft ZUSAMMEN
alle Menschen haben unterschiedliche Interessen & Lebensstile
Differenzen sind etwas Natürliches —> Diversität
Ziel: konstruktiver und verantwortlicher Umgang mit Unterschieden
Was sind Inhalte der Sowi Perspektive?
Menschenrechte
politische und soziale Probleme, die auch Kinder betreffen
Religionen, Bräuche, Lebensweisen
Konflikte und Kompromisse (z.B. Krieg und Frieden)
Institutionen und öffentliche Räume
eine “Welt”: kulturelle Verschiedenheit, Konsum
ökonomische, ökologische und soziale Grundlagen des Zusammenlebens
Was sind Ziele/ was ist das Bildungspotenzial der SoWi Perspektive?
Förderung Kompetenzen für Zusammenleben in dem. Gesellschaft
aktive Teilnahme am demokratischen Leben
Interesse für gesellschaftliche und demokratische Fragen und Themen
Stärkung und Entfaltung der personalen Ressourcen des Kindes
Welche DAHs sollen in der SoWi Perspektive besonders gefördert werden?
an ausgewählten gesellschaftlichen Gruppen partizipieren
Argumentieren und Interessen und Bedürfnissen verhandeln
politisch urteilen
ökonomische Entscheidungen begründen
kulturelle Deutungen und Werte respektieren und tolerieren
gesellschaftsbezogene Handlungen planen und umsetzen
Welche Prinzipien gelten für das Demokratielernen und für die politische Bildung in der Schule? (Beutelsbacher Konsens, 1976)
Überwältigungsverbot
eigene Meinungsbildung ermöglichen
Kontroversitätsgebot
Themen kontrovers darstellen
verschiedene Blickwinkel auf ein Thema zeigen
Schülerorientierung
Inhalte für SuS nahbar machen
Was besagt der Begriff “Partizipation” als Schlüsselbegriff der politischen Bildung und als Teil des Demokratielernens?
Politikinteresse/ politische Initiative
Kinder werden selbst aktiv, wenn Erkennung der Relevanz eines politischen Problems
Recht auf Mitbestimmung und Mitgestaltung beim Lernen und Zusammenleben in der GS
Was sind die Perspektiven für das Demokratielernen?
Wahrnehmung der Kinderrechte
Schule demokratisch gestalten (repräsentative Demokratie)
Verstehen von Entscheidungsverfahren
Ziel: demokratische Grunderfahrungen den SuS ermöglichen!
Was umfasst politische Bildung und warum ist diese besonders wichtig in der Grundschule?
Kinder = keine unpolitischen Wesen
in Umwelt Erfahrungen mit Politik
Gefahr der unreflektierten Übernahme von undemokratischen Einstellungen
Partizipation: Kennenlernen kommunaler Strukturen
Wahlen: Ermutigung zur Mitarbeit in schulischen Gremien
Kinderrechte
Was sind die Kinderrechte und warum ist eine Thematisierung dieser in der GS wichtig?
jeder Mensch hat Rechte —> Charta der Menschenrechte
Kinder haben besondere Bedürfnisse in Bezug auf Förderung, Schutz, Entwicklung und Mitbestimmung
deswegen: UN- Kinderrechtskonvention
seit 05.04.1992
»Die Vertragsstaaten stimmen darin überein, dass die Bildung des Kindes darauf gerichtet sein muss, die Persönlichkeit, die Begabung und die geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Kindes voll zur Entfaltung zu bringen.«
Was sind die 10 Kinderrechte?
Gleichheit
Gesundheit
Spiel und Freizeit
Freie Meinungsäußerung und Beteiligung
Gewaltfreie Erziehung
Schutz im Krieg und auf der Flucht
Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung
Elterliche Fürsorge
Besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung
Was sind Grundsätze einer kindgerechten Schule?
Schule zum Wohlfühlen
keine Beschämung
unbeschädigtes Leben und Lernen
Chancen zur Entwicklung von Fähigkeiten und Talenten
fairer Umgang
Erleben des Gemeinwesens
Was ist das Bildungspotenzial der historischen Perspektive?
Historische Spuren im Alltag der Kinder
Erfahrungen mit Geschichte (Mittelalterfeste, usw...)
Fragen der Kinder zur Geschichtskultur
Darstellungen von Geschichte sind heterogen!
Begegnung mit Geschichte —> Erweiterung der Erfahrungs-und Denkmöglichkeit!
Kinder erleben historische Veränderungen
Kinder haben Vorstellungen zu Vergangenheit, Gegenwart & Zukunft
Wie definiert Van Reeken “Geschichte”?
Geschichte ist „ein Konstruktions- und Rekonstruktionsprozess von Vergangenheit aus der Perspektive der Gegenwart mit der Zielsetzung, in Gegenwart und Zukunft die eigene Fähigkeit zum Verständnis gesellschaftlicher und individueller Prozesse zu vertiefen und Handlungskompetenzen zu gewinnen.“
Wie gestaltet sich historisches Lernen in der GS aus?
durch Anknüpfung an lebensweltlich und lebensgeschichtliche Erfahrungen der Kinder
durch historische Erzählungen über Ereignisse & Vorgänge in der vergangenen Wirklichkeit
durch historische Fragen an die Vergangenheit
Wie definiert Pandel “Geschichtsbewusstsein”?
Unterteilung in 7 Dimensionen, sowie
…Geschichtlichkeit
Temporalbewusstsein
gestern - heute - morgen
bezogen auf lineare historische Zeit einmaliger unwiederholbarer Ereignisse von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Wirklichkeitsbewusstsein
real - fiktiv
Fähigkeit zwischen Wirklichkeit (historisch) und erfunden (fiktiv) zu unterscheiden
Erkennen historischer Quellen und deren Erschließung als wichtigste Grundlage für Trennung zwischen real und fiktiv
Historizitätsbewusstsein
statisch - veränderlich
Fähigkeit historisches Geschehen in ihrer Prozesshaftigkeit, Veränderlichkeit und Veränderbarkeit zu sehen
Unterscheidung zwischen einerseits Möglichkeiten des Wandels und der Veränderung und andererseits de Kontinuität und Erhaltung
…Gesellschaftlichkeit
Identitätsbewusstsein
wir- ihr - sie
Förderung und Differenzierung der Fähigkeit zu verschiedenen Gruppen in zeitlicher Perspektive “wir” zu sagen
Politisches Bewusstsein
oben - unten
Erkennen und Problematisieren von Herrschaftsverhältnissen in der Gesellschaft
Ökonomisch-soziales Bewusstsein
arm - reich
Erkennen und Problematisieren von sozialen Unterschieden in der Gesellschaft
Moralisches Bewusstsein
richtig - falsch
Unterteilung in gut und böse bzw. richtig und falsch nach Regeln und das Erkennen von Unterschieden zwischen gegenwärtigen und historischen Normen
Was sind die Grundlagen der historischen Perspektive?
Handeln gegenwärtiger Menschen beeinflusst Handlungsmöglichkeiten künftiger Generationen
was Menschen durch Handeln bewirken, ist nicht immer das was sie erreichen wollen
man kennt immer nur einen Ausschnitt der Vergangenheit über den man Quellen hat
Menschen haben unterschiedliche Möglichkeiten ihre Bedürfnisse/ Ziele zu erreichen
Wie kann historisches Lernen im Unterricht umgesetzt werden?
Interpretation geeigneter Quellen wie Bilder, Texte ….
Informationen sammeln, bewerten, auswerten, darstellen
gezielte Fragen an Quellen formulieren
Gesichtspunkte für Quellenvergleiche erkennen
Augenzeugenberichte
Regeln des Umgangs mit unterschiedlichen Interpretationen erarbeiten
eigene Dokumentationen erstellen
Rollenspiele auf Grundlage geschichtlicher Informationen
Zeitleisten
Vorbereitung von Erkundungen (z.B. Besuchen außerschulischer Lernorte wie Museen)
Was sind mögliche Themen die in der historischen Perspektive behandelt werden können?
Mittelalter
Ägypten
Zeit
Kindheit früher und heute
Familienleben/ Stammbaumanalyse
…
Was sind mögliche Themen der naturwissenschaftlichen Perspektive?
Körper und Gesundheit
Pflanzen und Tiere
Naturphänomene
Raum und Zeit
Straßenverkehr
Was ist das Bildungspotenzial der Nawi Perspektive?
Interpretation der Umwelt überwiegend naturwissenschaftlich geprägt
Naturwissenschaften hohen Bedeutung für Gesellschaft (Wohlstand, Erleichterung Alltag)
aktuelle Probleme zwischen Mensch und Natur
Frage nach dem “Leben” aus Nawi Sicht
Grenzen der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse erkennen
Was sind DHAs der historischen Perspektive?
Fragen nach Veränderungen menschlichen Zusammenlebens in der Zeit stellen (Historische Fragekompetenz)
mit Quellen und Darstellungen umgehen und ihnen historischen Sinn entnehmen (Historische Methoden- bzw. Medienkompetenz)
sinnhafte und intersubjektiv überprüfbare Erzählungen bilden (Historische Narrationskompetenz)
Was sind die perspektivenübergreifenden DHAs?
Erkennen/ Verstehen
eigenständig erarbeiten
Evaluieren/ Reflektieren
Kommunizieren/ mit anderen zusammenarbeiten
Sachen interessiert begegnen
Umsetzen/ Handeln
Was sind die internationalen Ziele der Nawi Perspektive? “Scientific Literacy”
Verständnis zentraler NaWiKonzepte
Wissen über naturwissenschaftliche DAHs
Geschichte & Wesen der NaWi kennen
Aufbau von Interesse/Motivation & selbstbezogenen Kognitionen
Vermittlung Grundbildung (Scientific Literacy)
Verknüpfung von Inhalten & Verfahren
Welchem Spannungsfeld muss sich die Nawi Perspektive stellen?
Erleben und Deuten von Naturphänomenen (Lebenswelt) vs. inhaltliche/methodische Angebote der Naturwissenschaften (Fachwissen)
Verbindung lebende und nicht lebende Natur
Was sind die Leitlinien für den Nawi Unterricht?
Schüler:innenvorstellungen als Ausgangspunkt des Lernens, Veränderänderung/ Erweiterung der Präkonzepte
Inhalte: grundlegende Nawi Konzepte und Vorgehensweisen, problemhaftes/ verständliches/ herausforderndes/ Neugierde wecken, Fragen die zum nachdenken und stauen anregen
Hanlungsumgebungen eröffnen, forschendes Lernen
Lernumgebung sequenzieren: Zergliederung und Anordnung der Teilaspekte, Ziel: Komplexitätsreduktion, aber es soll KEIN kleinschrittiges Vorgehen entstehen, einzelne Aspekte müssen in sich genügend Komplexität aufweisen
Was versteht man unter forschendem Lernen?
Scientific Inquiry
wiss. Denk- und Arbeitsweise
forschend zu Erkenntnissen kommen - Arbeit wie Wissenschaftler:innen
Unterrichtsmethode = Lernweg und Lernziel
Lernende sollen die Möglichkeit bekommen …
sich mit bedeutsamen naturwissenschaftlichen Fragen zu beschäftigen
Evidenzen zu erzeugen, um Grundlagen für Erklärungen naturwissenschaftlicher Phänomene zu erhalten
Erklärungen auf Basis von Evidenzen zu konstruieren
Erklärungen gegenüber anderer Erklärungen zu evaluieren
konstruierte Erklärungen zu kommunizieren und zu rechtfertigen
Was ist das 5-E-Modell und wie ist es aufgebaut?
Engage-Phase: Interesse wecken
Problem, Frage oder Phänomen vortsellen
Beobachtungen, Fragen, Vermutungen diskutieren
Ziele festlegen
Explore-Phase: nach Erklärungen suchen
Experimente planen und durchführen
Vorgänge beoachten
Belege gewinnen und Daten sammeln
Explain-Phase: Fragen/ Phänomene (er)klären
Ergebnisse präsentieren
über Ergebnisse und Strategien diskutieren
Fragen/ Phänomene mit Fachbegriffen erklären
Extend-Phase: Verknüpfungen bilden
Wissen auf neue Situation/ Probleme anwenden
Kenntnisse vertiefen
neu entstandene Fragen beantworten
Evaluate-Phase: Feedback erhalten
Wissen, Verständnis und Entwicklung einschätzen und überprüfen
Entw. der Fertigeiten beobachten
Was ist ein Experiment? Warum ist es sinnvoll bereits mit Grundschulkinder zu experimentieren?
Vorhandensein einer Hypothese
planmäßige Vorbereitung
gezielte Variation von Variablen
Wiederholbarkeit und Nachprüfbarkeit
zentrale Nawi Methode zur Erkenntnisgewinnung
Eigenaktivität, Selbstständigkeit
besseres Verständnis
kein unreflektiertes Übernehmen
erhöhte Motivation und Interesse
Vorbereitung auf SEK
Was ist der Unterschied zwischen Laborieren, Versuch, Experimentieren und Explorieren?
Laborieren
Fragestellung
Vorgehensweise
Experimentieren
Versuch
Explorieren
Welchem Spannungfeld muss sich die technische Perspektive im SU stellen?
technische Erfahrungen die Kinder bereits gemacht haben vs. technische Inhalte und Verfahren aus den Technik- und Humanwissenschaften
Was ist das Bildungspotenzial der technischen Perspektive?
Technik überall gegenwärtig
dient der Existenz und sichert den Lebensstandard
Gefahr: zerstörerischer Charakter der Technik
oft nur Bedingungswissen, kein Funktionswissen
Mädchen und Jungen unterschiedlicher Zugang zu Technik
Was sind die Ziele der technischen Perspektive im SU?
Erkennen von Bedingungszusammenhängen von Technik, Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft
Auseinandersetzung mit Folgewirkungen von Technik
Abbauen von Hemmnissen, Ängsten und Inkompetenz-Gefühlen im Umgang mit Technik
Verstehen einfacher technischer Funktions- und Handlungszusammenhänge
Erfahrung der Mittel-Zweck-Bindung im technischen Handeln technisch-praktische Handlungsfähigkeit
Befähigung zum bewussten/kritischen Handeln mit Technik
Erwerb von technischer Literalität
“Technische Literalität ist die Fähigkeit, Technik verantwortungsvoll zu nutzen, zu bedienen, zu bewerten und zu verstehen.”
Wie Definiert Tuchel den Technikbegriff?
enges Technikverständnis
= Begriff für alle Gegenstände, Verfahren und Systeme, die zur Erfüllung individueller oder gesellschaftlicher Bedürfnisse aufgrund schöpferischer Konstruktionen geschaffen werden durch definierbare Funktionen bestimmten Zwecken dienen und insgesamt eine weltgestaltende Funktion haben
Wie definiert Ropohl den Beriff Technik?
erweiterter Technikbegriff
Verwendung der Def. im fachdidaktischen Raum
= die Gesamtheit aller nützlichen Artefakte und Systeme sowie sämtliche menschliche Handlungen ihrer Herstellungen und Verwendung
Was sind die Dimensionen der technischen Bildung nach Schlagenhauf?
Kognitive Dimension:
Wissen und Verstehen von tech. Sachzsh.
Aktionäre Dimension
Erwerb von tech. Fähigkeiten (Handeln und Können)
Evaluative Dimension
Erkennen von Wertbezogenheit von Technik (Beurteilen und Bewerten)
Was versteht man unter Produktionshandeln und Erschließungshandeln im Technikunterricht?
Produktionshandeln
Planung/ Herstellung eines Produktes nach Plan
Erschließungshandeln
Erfindung & Herstellung
Nutzung & Gebrauch
Beurteilung & Bewertung
Was besagt der mehrperspektivische Ansatz nach Schmayl in Bezug auf Technik?
Perspektiven zur Erschließung der technischen Wirklichkeit
Sachperspektive
Human-soziale Perspektive
Sinn-und Wertperspektive
Was sind die Unterschiede zwischen den Leitlinien Forschen und Entwickeln?
Im welchem Spannungsfeld steht die geographische Perspektive?
Erfahrungen mit Räumen, die Kindern zugänglich sind vs. inhaltliche und methodische Angebote der Raumwissenschaften
Worin liegt das Bildungspotenzial der geographischen Perspektive?
Menschen leben in Räumen
Menschen gestalten, verändern und gefährden Räume
Räume sind (immer stärker) miteinander verbunden
Leben in einem Raum beeinflusst die Identität („Heimat“)
Was versteht man unter räumlicher Orientierungskompetenz?
Kenntnis grundlegender topographischer Wissensbestände
Orientierungsfähigkeit in Realräumen
Fähigkeit zu einem angemessenen Umgang mit Karten
Fähigkeit zur Einordnung geographischer Objekte und Sachverhalte in räumliche Ordnungssysteme
Fähigkeit zur Reflexion von Raumwahrnehmung und Raumkonstruktion
Wie wird Geografie definiert?
Geografie ist eine Spezialistin für raumfunktionale Zusammenhänge. Sie untersucht integrativ und von einem holistischen Ansatz ausgehend das Beziehungs- und Wirkungsgefüge des Mensch-Umweltfaktoren-Systems im Raum, dessen Muster und Funktionen sowie seine natürlichen, historischen, politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Ursachen, seinen heutigen Zustand und seine zukünftigen Entwicklungstendenzen.
Wie denken/ arbeiten/ handeln Geograf:innen?
Was versteht man unter einer geografisch gebildeten Person/ geographischer Kompetenz?
Fachwissen: Fähigkeit Räume auf versch. Maßstabsebenen als natur- und humangeographische Systeme zu erfassen, Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt analysieren zu können
räumliche Orientierungsfähigkeit: topographisches Wissen, Kartenkompetenz, Orientierung in Realräumen, Reflexion von Raumwahrnehmungen
Kommunikation: geografische Sachverhalte verstehen/ versprachlichen und präsentieren können, sachgerechter Austausch im Gesträch
Beurteilung/ Bewertung: raumbezogene Sachverhalte/ Probleme, Informationen in Medien und geografische Erkenntnisse kriterienorientiert/ wertorientiert beurteilen
Erkenntnisgewinnung/ Methode: geografische relevante Informationen im Realraum und aus Medien gewinnen und auswerten, Schritte zur Erkenntnisgewinnung beschreiben
Handlung: Fähigkeit und Bereitschaft natur- und sozialraumgerecht zu handeln
Was versteht man unter geografischen Lernen?
Räumliche Orientierungskompetenz
Alleinstellungsmerkmal der geografischen Perspektive
raumbezogene DHA's
Verknüpfung mit inhaltlichen Bezügen
Lernen auf verschiedenen Maßstabsebenen
räumliche Wahrnehmung, Erschließung & Orientierung erfolgt stets parallel und auf verschiedenen Maßstabsebenen
Nähe: Vertrautes und Erfahrenes aufnehmen und erweitern
Ferne: Vorstellungen und Konzepte wahrnehmen, erweitern, klären und ggf. korrigieren
Verbindungen unserer Lebensweise mit Situationen in fernen Räumen wahrnehmen und einordnen
Wie ist das Basiskonzept Mensch-Umwelt-System aufgebaut?
Was sind die 4 Raumkonzepte?
Raum als Container
Was hat der Raum zu bieten?
Natur und Kultur
z.B. natürliche Faktoren, Infrastruktur, Grünflächen, …
Beispiel: Regenwald
tropisches Klima
viel Grünfläche, Flora und Fauna
wenig Infrastruktur
Raum als System (Beziehungsraum)
Welches Verhältnis hat der Raum zu anderen Räumen?
Lagebeziehungen, -relationen und -distanzen
z.B. Pendlerströme, Abwanderung, Entfernungen
Abwanderung durch Abholzung
Arbeitskräfte müssen von Stadt in den Wald fahren
sehr weit von Deutschland entfernt
Raum als wahrgenommer Raum (Wahrnehmungsraum)
Wie wird der Raum gesehen?
subjektive Wahrnehmung des Raumes
Tourismusziel
Arbeitsplatz
Rohstoffquelle/ finanzielles Interesse
Heimat, die zerstört wird
Raum als Konstrukt
Wie wird der Raum aus einen best. Interesse heraus dargestellt?
Interesse am Raum, Folgen für den Raum
Umweltorganisation möchte Raum schützen, klärt über Missstände auf
Unternehmen und Industrie möchten Profit machen, spielen Zerstörung herunter
Touristen als Abenteuer und Erholungsgebiet
Arbeitskräfte als Arbeitsplatz
Bewohner als Heimat, die ihnen genommen wird
Was sind die Grunddaseinsfunktionen (Basiskonzept) von Räumen?
Was sind die Grundlagen der Forschung? Was ist Forschen? Warum forschen wir?
Entwicklung von Fragen
Nutzung von Methoden
Erhebung und Auswertung von Daten
Generieren von Ergebnissen
Vorstellung von Ergebnissen auf Tagungen und Kongressen
Transfer in die Praxis
Warum forschen?
Hinweise auf Verknüpfung von Theorie und Praxis
anderen oder erweiterter Blick auf ein Phänomen
Was zeichnet Interesse aus? Und welche 2 Formen davon gibt es?
Relation zwischen Person und Gegenstand
hohe Bereitschaft zur freiwilligen Beschäftigung mit Sachverhalt
Emotionen
Interesse an überwiegend positive emotionale Erfahrungen geknüpft
Bewertung
Interesse wird eine herausgehobene subjektive Bedeutung zugeschrieben
Wissen
zumindest minimales Vorwissen über den Interessengegenstand notwendig für Interesse
situationales (kurzzeitig) vs. individuelles (langzeitig) Interesse
Wie zeigt sich das unterschiedliche Interesse von Mädchen und Jungen im SU? Und wie lässt sich dieses begründen?
keine unterschiedlichen kognitiven Voraussetzungen
häufig bei Mädchen ungünstige motivationale Bedingungen
Mädchen mehr Interesse an biologischen Themen
Jungen mehr Interesse an technischen, physikalischen, chemischen Themen
Ursachen:
Sterotypen in Kinderbüchern
Komplexes Gefüge aus Sozialisation und Eigensozialisation
Wie kann man das Interesse von Mädchen an Nawi Themen fördern?
Thematisieren von Rollenstereotypen im Unterricht (z.B. Forscher:innen vorstellen)
Beachten der Mädchen im Unterricht
Durchführen von naturwissenschaftlichen-technischen Themen
Achten auf das eigenes Rollenbild
Was versteht man unter Präkonzepten?
SuS keine unbeschriebenen Blätter
Vorstellungen und Erfahrungen die sie bereits gesammelt haben
diese aber nur begrenzt empirisch belastbar - alternative Vorstellungen
individuelle, aktive Konstruktionen
können ein potentielles Lernhindernis sein
Ausgangspunkt für das Lernen
Was besagt die Conceptual-Change-Theorie? Was sind die Bedingungen für einen Concept-Change?
= Konzeptveränderung = Lernen
gedankliche Vorstellungen, Ideen und Begriffe werden entwickelt und verändert
Alltagsvorstellungen, die sehr hartnäckig sein können
Umstrukturierungsprozesse notwendig - aktiver Prozess
vorhandene Konzepte werden erweitert, ausdifferenziert oder aufgegeben und durch belastbare Vorstellungen ersetzt
Bedingungen für Konzeptveränderung:
Unzufriedenheit (mit eigenen Erklärungen)
Verständlichkeit (beim anderen Konzept erhöht)
Plausibilität
Fruchtbarkeit neuer Vorstellung
Was versteht man unter harten und weichen Prozessen? Und warum ist der Aufbau einer neuen Vorstellung so schwer?
Harte Prozesse
kein Aufgreifen vorhandener Vorstellungen möglich
Umstrukturierung notwendig
Aufgeben alter Präkonzepte
Beispiel: Der Storch bringt die Kinder.
Weiche Prozesse
Aufgreifen vorhandener Konzepte möglich
richtige Ansätze vorhanden
Anreicherung/ Modifizierung von Konzepten
Beispiel: Die Entstehung eines Kindes ist ein Prozess zwischen Mann und Frau.
Warum ist der Aufbau einer neuen Vorstellung so schwer?
tiefe Verwurzelung der Überzeugungen
Aufgeben von Konzepten ist emotional unangenehm
neue Vorstellungen nicht überzeugend (wissen, aber kein glauben)
alte Vorstellungen oft nebenbei erhalten
kognitiv anspruchsvoller Prozess
braucht Zeit
oft im NaWi Bereich schwer
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