Kubismus
Pablo Picasso
Bilder sind eine Realität für sich und existieren unabhängig von der sichtbaren Wirklichkeit.
Ein Bild dient nicht mehr dazu, Gegenstände möglichst illusionistisch aus einer Perspektive abzubilden.
Das 2D Bild verweist lediglich darauf, dass der Gegenstand, den es abbildet räumlich ist und mehrere Ansichten hat. Diese Gleichzeitigkeit (Simultanität) lässt sich nur abstrahiert darstellen.
Verschiedene Teilansichten werden zu einem Bild neukombiniert.
Picasso und Braque entwickeln eine Formensprache, mit der sie Figuren und Gegenstände bis zur Unkenntlichkeit aufsplittern ( Analytischer Kubismus)
Les demoselles d’avignon
gilt als erstes Werk des Kubismus und wird wegweisend für die Kunst im 20.Jh.
Gestaltungsmittel
Figuren und Gegenstände stark vereinfacht, ohne Details, auf wesentliche markante, leicht geometrische Formen abstrahiert vorwiegend spitzige, dreieckige, rhombenartige und runde Formen Gesichter teilweise Ähnlichkeit mit afrikanischen Masken
keine einheitliche Perspektive, Figuren zeigen mehrere Ansichten gleichzeitig (z. B. Gesicht) und unterschiedliche Proportionen deutliche Trennung von Linien und Farbflächen
Gitter aus farbigen Linien und farbig modulierten Flächen
Farbe charakterisiert die Dinge (z.B.Hautton, schwarze Haare), wird aber weitgehend als eigenständiger Klang eingesetzt
Rot- Orange-Brauntöne –Weiß, Grau, Schwarz – Blau
starke Farbkontraste (Hell/Dunkel, Kalt/Warm, Farbe- an- sich-Kontrast, Qualitätskontrast)
flächige und räumliche Wirkung (Formüberschneidung, Farbkontraste)
Interpretationsansatz
fünf weibliche Aktfiguren in unterschiedlichen Posen
keine individuell unterschiedlichen Details an den Körpern
könnte ein und dieselbe Frau in unterschiedlichen Posen sein - stehend , liegend, sitzend, hervortretend
Posen und Gesichter - z.T. maskenartig, zeigen das Schöne, Fremde und Abgründige einer Frauengestalt zugleich
Ort und Zeit nicht erkennbar, auch kein konkreter Hinweis auf eine vermeintliche Bordellszene
eine Aktdarstellung, die Erprobung einer neuen Formensprache an der menschlichen, weiblichen Figur
strenge, konsequente Abstraktion auf geometrische Formen, Mehransichtigkeit / Kombination unterschiedlicher Perspektiven auf den Körper an einer Figur, Zeichnung und reine Farbflächen
Afrikanische Holzmasken und Figuren
wurden aus den Kolonialländern importiert und in Völkerkundemuseen ausgestellt Ihre Formensprache wurde für die Künstler der Moderne interessant
Picasso studierte auch alte Meister
Analytischer Kubismus
Bildwirkung: kaleidoskopartig, transparent, beweglich
neue Gestaltung des Bildraumes kleinteilige Splitterformen
Konturen der Einzelformen überziehen die Bildfläche wie ein Gitter
mehrere Ansichten gleichzeitig keine einheitliche Perspektive
Motive bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert schwarze Linien- und Farbflächen
vorwiegend Braun-, Ocker-und Grautöne Schwarz und Weiß
reliefartige, räumliche Wirkung durch Hell-Dunkelabstufung
Fortsetzen der erregungenschaften seiner kubistischen phase
Seine Körperdarstellungen zeigen die im Kubismus entwickelte Neukombination aus Teilansichten einer Figur, die scharfe Trennung zwischen Linie und Farbfläche.
Anstelle kleinteiliger Splitterformen treten größere, kompaktere Flächenformen, ein breiteres Spektrum an Farbtönen und reinbunten Farben.
Seine Figuren zeigen einen hohen Grad an Expressivität.
Guernica
Last changed2 years ago