Dadaismus 12/2

1. aus Papier und/oder anderen Materialien geklebtes Bild, oft in Verbindung mit Zeichnung und Malerei

2. künstlerisches Verfahren (auch in Literatur, Musik, Film, Theater angewandt)

Von den kubistischen Malern entwickelt, Ausdrucksform im Dadaismus

Bildelemente werden ausgeschnitten, aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgelöst und neu arrangiert

disparate Teile werden in einen homogenisierten Bildkontext gebracht experimentelles, suchendes Arbeiten

Zufall / zufällig Gefundenes als Kompositionsprinzip

Abbild der Realität durch Einfügen von Materialien aus der Alltagswelt Wirkung: neu, überraschend

grotesk, schockartig (Hannah Höch, Raoul Hausmann),

surreal, traumhaft-fantastisch (Max Ernst)

dreidimensionale Collage, Materialbild bzw. dreidimensionales Objekt, das aus verschiedenen Gegenständen bzw. Fundstücken, Abfallprodukten entstanden ist( Kurt Schwitters)

meist auf einer Platte montiert

Prinzip wie Collage, Kombination aus Fotografien durch Klebemontage oder Lichtmontage( Mehrfachbelichtung, Einkopieren) Montage -und Retuschiervorgang bleiben verborgen

einheitliche Bildwirkung

starker Verfremdungseffekt Bildwirkung: oft provozierend, grotesk

wird gezielt angestrebt , manipulativ , Foto als Waffe (John Heartfield)

Sog. Plakatabriss, dabei werden bereits zerstörte Plakate aus dem öffentlichen Raum in ganzen Stücken oder in Streifen und Fetzen abgerissen und als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Kunstwerken verwendet (Künstler des Nouveau realisme, 1950/60)

1916 - 1925

Kunstbewegung als Reaktion auf den 1. Weltkrieg, die die bisherigen Werte und Normen von Kunst und Gesellschaft in Frage stellt

durch Protest, Sozialkritik und eine anarchistische Grundhaltung

= kein Kunststil, sondern Weltanschauung

• direkteste, lebendigste Ausdruck seiner zeit = Abwendung vom Mumienhaften, festsitzendem, obsoletem

Collagen, Assemblagen, objektmontagen

Auch laut Gedichte, Nonsens-Vortaraege, dada-messen als Aktionsform

Zufall, Chaos, Beliebigkeit und Unsinn werden zu schöpferischen Prinzip erhoben

Provokation durch Tabubrueche

Dada ist der direkteste und lebendigste Ausdruck der Wirklichkeit

Dinge, Materialien, Gegenstände, sämtliche Ausdrucksformen sind dem alltäglichen Leben entnommen

Aus Ehrlichkeit, aus ekel, aus Abneigung vor dem erhabenheitsgetue des intellektuell (staatlich zugelassenen) Bürgers

symbolisiert das primitivste Verhältnis zur umgebenden Wirklichkeit

• Collageverfahren deutlich erkennbar, Verwendung von Bild- und Textfragmenten aus Zeitungen, Illustrierten und Originalfotos, Malerei und Zeichnung mit collageartige Wirkung

• Zufällig Gefundenes wird neu zusammengestellt und bewusst miteinander kombiniert mit dem Ziel einer grotesken, irrationalen Bildwirkung

• Zerstückelung reproduzierter Abbildungen von Körpern und Köpfen

• Bildnerische transplantationsverfahren

befremdliche Neukombination von großen Köpfen auf kleinen Körpern, oft mit puppenhafter Wirkung

Auge oft als Leitmotiv, als Irritations- und Verfremdungsmoment durch Kombination mit anderen Körperteilen oder Gegenständen

Gestaltverzerrungen und Mischwesen aus Maschinen- und Körperteilen

bewusste und kalkulierte Bildkompositionen nach formalen und farblichen Kriterien

disparate Teile werden zu einem neuen Bildkontext zusammengeführt

Balance zwischen Chaos und gestalteter Ordnung, Realität und Absurden, Humor und Abgrund

Kritik und Protest gegen den Nationalsozialismus

Unterstützung und Verbreitung des Kommunismus

gezielte Kritik als Reaktion auf aktuelle politische Ereignisse und Anlässe

politische Aufklärung und Agitation

Forderung nach einer angewandten Kunst, die der politischen Aufklärung nützt und dem eingreifenden operierenden Künstler, der politisch Stellung nimmt, indem er auf aktuelle Ereignisse reagiert

Foto als Waffe:

Nutzung der Fotomontage als Manipulationsinstrument, als Instrument zur politischen Aufklärung und revolutionären Agitation

vorwiegend Fotomontagen für Zeitungen und Plakate

Vorgang der Montage bleibt verborgen durch Retuschieren der Schnittstellen, Gestaltung einheitlicher Licht- und Schattenverhältnisse mit dem Ziel einer homogenen Bildwirkung (wirkt wie ein Foto)

Dominanz des Bildteiles

große Bildüber- bzw. unterschriften in gut lesbarer Groteskschrift, kleingedruckter Kommentar

klarer, überschaubarer Aufbau

eindeutige, leicht verständliche Bildaussage

Unterschriften und kurze Aussprüche kommentieren das Bild ironisch, Zitate und Kommentare erklären es und machen es leicht verständlich

politische Botschaft als Satire: durch ironische Bildunterschriften, unterschiedliche Größenverhältnisse und befremdlich wirkender Kombination der Bildelemente, oft satirische Umdeutung eines Zitates