Impfung
Gabe von Impfstoffen (Vakzine) oder Immunseren
Ziel: Organismus gegen eine Infektionskrankheit zu immunisieren
Boostern
Da auch Gedächtniszellen nach einer Weile abgebaut werden, ist es wichtig, Auffrischimpfungen durchzuführen. Diese haben die Funktion, das Immunsystem an den Erreger zu “erinnern” und das Gedächtnis somit langfristig aufrechtzuerhalten.
aktive Impfung
“Training” des adaptiven Immunsystems
Ausbildung körpereigener Immunität
Injektion von AG -> dagegen Bildung von Gedächtniszellen
bei Zweit-Kontakt mit AG schnellere Immunantwort
passive Impfung
keine “traditionelle” Immunsierung
durch Impfung werden direkt AK verabreicht
-> nicht von Körper selber entwickelt
-> keine eigene Immunantwort, kein Immungedächtins
-> Abbau der AK nach 3-6 Monaten
therapeutische Maßnahme; ermöglicht schnelle Handlung
Wie wirkt aktive Impfung
Erreger (AG) in Labor modifiziert
Impfung mit AG
vollständige Immunantwort
Neuinfektion mit Erreger (AG)
stille Immunantwort
-> TH Gedächtniszellen
-> B Gedächtniszellen
Wie wirkt passive Impfung
Symptome/Krankheit: Ausbreitung des AG im Körper
Impfung mit spez. AK der AG bindet (passive Impfung)
AK agglutinieren, präzipitieren oder neutralisieren AG
Schutz nur so lange wie AK im Blut (3-6 Mon.)
-> keine vollständige Immunantwort
-> falls Neuinfektion mit Erreger 6 Mon. später kein Immungedächtinis von passiver Impfung vorhanden
Vergleich aktive und passive Impfung
Arten von Impfungen
Lebendimpstoffe
Lebendimpfstoffe
erhalten lebende Erreger in abgeschwächter Form (= attenuierte Vakzine)
modifizierte Erreger vermehren sich nur langsam
-> verlängert Kontaktzeit der Immunzellen mit AG
-> starke + anhaltende Immunantwort, ohne Krankheitsausbruch
nicht für Menschen mit beeinträchtigten Immunsystem
Todimpfstoffe
enthalten vollständige Erreger oder Bestandteile in abgetöteter bzw. inaktivierter Form
Proteine bleiben idR intakt -> Erkennung durch Immunzellen
Erreger könne sich nicht vermehren oder Krankheit auslösen -> schneller Abbau und nicht so “wirksam” wie Lebendimpfstoffe
nach Grundimmunisierung in gewissen Abständen Auffrischungsimpfungen nötig
Einteilung von Todimpfstoffen
Subunitvakzine: AG= isolierte Erregerbestandteile (Hüllproteine oder genetisches Material);
benötigen häufig Impfstoffverstärker, da nur Bestandteil geringere Immureaktion
Toxoidimpfstoffe: AG= entgiftete Toxine; bei Infektionskrankheiten bei denen nicht Erreger sondern Toxin Symptome verursacht
Protein-basierte IS: AG=künstlich hergestellte gereinigte virale Protein-Bestandteile; enthalten idR Wirkverstärker (Adjuvans)
Nukleinsäure Impfstoffe
RNA, mRNA und DNA Impfstoffe
AG = keine Erreger/-partikel, sondern DNA- und mRNA-Moleküle mit Lipidhülle (Schutz vor Abbau)
AG werden selber von Körper synthetisiert; Teil des Viruserbguts
-> Auslösen von Immunantwort -> Immungedächtnis
stimulieren neben humoralen Bestandteilen des Immunsystems (B-Zellen, Makrophagen) auch Tc-Zellen
-> Tc Zellen können nur infizierte Zellen erkennen, somit bei Lebend- und Totimpfstoffen nicht aktiv
Vektorimpfstoffe
AG= Sequenz in Genom eines wenig oder gar nicht humanpathogenen Viruses eingebracht integriert (zB Adenoviren)
Viruspartikel in Zelle + uncoating -> AG exprimiert -> von APZ auf Oberfläche präsentiert -> Immunantwort
replikationsfähige und nicht replikationsfähige Vektorimpfstoffe
replikationsfähige Vektorimpfstoffe
Impf-AG und weitere Virusbestandteile synthetisiert
-> Vermehrung der Vektorviren und weitere Zellen infezieren
nicht replikationsfähige Vektorimpfstoffe
Veränderung des Genoms, sodass nur Impf-AG exrimiert wird
Wirkweise in Körper:
abgeschwächte Lebendimpfstoffe,
inaktivierte Impfstoffe
Aufnahme des IS durch Phagozytose
Prozessierung der AG Strukturen
Transport von AG an Zelloberfläche -> Erkennung durch TH-Zelle
Präsentieren der Epitope
Injektion
im Zelkern: Transkription der viralen DNA in mRNA (keine Integration ins Wirtsgenom erforderlich)
im Zytosol: mRNA Translation in Proteine
Freisetzung
Immunantwort
Wiederaufnahme
Präsentation der Epitop über MHC II
RNA Impfstoffe
Aufnahme aus mRNA-Lipid-Nanopartikel durch Endozytose
Translation, Synthese von AG
Freisetzung -> Immunantwort
Präsentation der Epitope über MHC II
Vergleich Impfstoffe
Immunisierung
gezielte Herbeiführen von Immunität ggü Antigen
->Immunsystem in Kontakt bringen mit Antigen + Auslösen einer Immunantwort
Entstehung der Immunität auch durch Erkrankung selbst
=Einbringen von spezifischen Antikörpern gegen ein Antigen
Man unterscheidet zwei Arten der Immunisierung:
aktive Immunisierung
passive Immunisierung
Formen von aktiver Immunisierung
natürliche aktive Immunisierung:
zB durch AG durch Plazenta von Mutter auf Fetus gelangen
künstliche aktive Immunisierung:
Applikation definierter AG
Immunsystem des Geimpften mit AG konfrontiert, damit es "aktiv" Antikörper gegen diese Antigene entwickelt
Formen von passiver Immunisierung
natürliche passive Immunisierung:
zB Übertragung von mütterlichen AK auf Fetus über Plazenta
künstliche passive Immunisierung:
Übertragung von AK-haltigen Seren
direkte Gabe von AK gegen Krankheitserreger
gereinigte AK beispielsweise aus Blutserum immunisierter Menschen (homologes Immunserum) oder Säugetiere (heterologes Immunserum)
zudem AK gentechnische Herstellung
führt nicht zur Bildung von Gedächtniszellen und keine langfristigen Immunisierung
Die Passivimpfung erfolgt durch Gabe von
Immunglobulinen, d.h. spezifischen Antikörpern gegen eine Infektionskrankheit
Serum mit Antikörpern (von schon immunisierten Menschen oder Tieren)
Antitoxinen
Immunität
biologischen Zustand, bei dem Organismus ausreichende Abwehrmechanismen ggü Angriffen von außen, z.B. durch Mikroorganismen oder Toxine besitzt
Booster Effekt
= Erinnerungsreaktion, Sekunärantwort
verstärkte und beschleunigte Antwort des Immunsystems bei erneutem Kontakt mit AG
aufgrund Bildung von Gedächtniszellen bei der Erstreaktion
Gedächtniszellen erkennen AG und viel schneller reagieren, um zu neutralisieren oder zerstören
starke Produktion des AK
Unterschied zwischen Lebendimpfstoff und Totimpfstoff
Lebendimpfstoff: enthält vermehrungsfähige Erreger
Totimpfstoff: enthält inaktivierte Erreger
Definition von Epidemie
Örtlich und zeitlich gehäuftes Auftreten einer Infektionskrankheit
Definition von Pandemie
Zeitlich gehäuftes Auftreten einer Infektionskrankheit ohne örtliche Begrenzung
Definition von Endemie
Vorkommen von Infektionskrankheiten in Bevölkerungskollektiven ohne zeitliche Begrenzung
Unterschied von Epidemie, Pandemie und Endemie
Definition von Morbidität
Zahl der Erkrankten pro Bevölkerungskollektiv (zB 1000, 10000, 100000)
Definition von Mortalität
Zahl der an einer Krankheit Verstorbenen bezogen auf die Erkrankten
Virulenz/ Pathogenität
Infektionskraft/ Ausprägungsgrad der pathogenen Potenz eines Erregers
Fähigkeit des Pathogens den Wirt zu schädigen
Infektionsrate
Messgröße für Anzahl der neuen nfektionen während eines bestimmten Zeitraums
Letalität
“Tödlichkeit” einer Krankheit
Zahl der Todesfäle aller Erkrankten an einer bestimmten Krankheit zu einem bestimmten Zeitraum
Prävention
Maßnahmen die Krankheit zu verhindern oder zu verzögern
Inzidenz
Rate der Neuerkrankungen in bestimmten Zeitraum die in definierten Bevölkerungsgruppe auftreten
Prävalenz
Anzahl einer bestimmten bereits Erkrankten Bevölkerungsgruppe zu definierten Zeitpunkt
Unterschied Inzidenz und Prävalenz
Inziden: Neuerkrankungen
Prävalenz: alle existierenden Krankheitsfälle
Einflussfaktoren auf Prävalenz
Alter
Schweregrad der Erkrankung
Erkrankungsdauer
Anzahl der Neuerkrankungen
Definition von homologe Infektkette
Übertragung des Erregers innerhalb einer Art (von Mensch zu Mensch Anthroponose)
Gegeteil heterologe Infektkette: Errger von Tier auf Mensch oder umgekehrt
Verlauf einer Infektionskrankheit
Phase I: Invasionsphase
Beginn
Eindringen des Erregers in Körper
zunächst inaktiv und keine Vermehrung
Phase II: Inkubationszeit
Zeit zw Ansteckung bis zum Auftretern erster Symptome
spezifisch für jede Krankheit
Vermehung wird aufgenommen -> exponentielles Wachstum
Phase III: Krankheitsphase
erste Symptome, je nach Schwere auch leichte Beschwerden
Phase IV: Überwindungsphase /Rekonvaleszenz
Beginn des Körpers sich zu wehren (Bildung von AK)
Last changed2 years ago