Welche Auswirkuungen hat ein Anstieg des Blutdrucks auf den Barorezeptorreflex?
Die Herzfrequenz steht mit dem Blutdruck in engem Zusammenhang:
—> Blutdruckanstieg führt zu erhöhter Stimulation von Barorezeptoren
—> die wiederum über den Vaguskern (Medulla oblongata)
—> zu einer vagal vermittelten Dezeleration der Sinusknoten-Frequenz führt
Was registieren die Barorezeptoren und was ist ihre Aufgabe?
Die Barorezeptoren registrieren:
absoluten Blutdruck Änderungen des Blutdrucks
Geschwindigkeit einer solchen Änderung
Blutdruckamplitude und die Herzfrequenz registrieren
Aufgabe:
leiten die einlaufende Information an das ZNS (Medulla oblongata) weiter.
Hier wird der Blutdruck nach dem Prinzip der negativen Rückkoppelung reguliert.
Wie wird die Herzrate gemessen?
Anzahl der R-Zacken/Zeiteinheit
HR = 1 HP*K
HP: zeitliche Abstand zwischen zwei R-Zacken
K: Skalierungskonstante bei einer Minute 60.000ms
Wenn die Zeit zwischen zwei R-Zacken 1.000ms beträgt
HR = 1/1.000*60.000 = 60 BPM
—> HR wird zumeist gemessen als Zu- und Abnahmen gegenüber einer Baseline.
Wie wirkt sich Stress auf die Herzrate aus?
Herzratenänderungen begleiten nahezu alle Änderungen psychischer und physischer Anforderungen.
• Schmerz- und Angstreaktionen: Anstieg der HR
• während Entspannungs-, Orientierungs- und Aufmerksamkeitsprozesse: Abnahme der HR
Die Herzfrequenz steht mit dem Blutdruck in engem Zusammenhang. Welche weiteren Einflussfaktoren auf die HR gibt es?
Weitere Einflussfaktoren auf die HR:
• Körpertemperatur
• Sauerstoffgehalt im Blut
• Atmung (respiratorische Sinusarrhythmie)
Wie stehen laut Lacey et al. (1963) Herzrate und Wahrnehmung in Verbindung? Und wie lautet der Forschungskonsens dazu?
Lacey und Kollegen (1963) postulieren, dass eine niedrigere HR mit erhöhter sensorischer Sensitivität einhergeht
• HR-Abnahme verbessert „sensory intake“ durch eine geringeren Barorezeptor-Druck, der stärkere kortikale Aktivität ermöglicht
• Zunehmende HR hingegen verbessert mentale Aktivität aufgrund der Unterdrückung potentiell ablenkender Reize
—> Mehrere Untersuchungen konnten die Theorie jedoch nicht unterstützen.
• z.B. gibt es keine Unterschiede in sensorischer Diskriminationsleistung wenn visuelle Stimuli während unterschiedlicher Herzphasen präsentiert werden (Elliott & Graf, 1972).
• Dasselbe gilt für akustische Stimulation (Edwards & Alsip, 1963).
—> Es gibt Hinweise, dass eine Abnahme der HR mit verbesserter Wahrnehmungsleistung einhergeht – die Befunde sind aber nicht eindeutig.
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