Atherosklerose
Arteriosklerose: Verhärtung der Arterienwand unabhängig von der Genese
Atherosklerose: Multifaktoriell bedingte Erkrankung der Intima mit Bildung lipidhaltiger Plaques, häufigste Unterform der Arteriosklerose
Erkrankung der Intima
Komplikationen:
Stenosen (KHK)
Plaqueruptur (Myokardinfarkt)
Therapie:
Normotonie anstreben
HbA1c < 7%
ASS
KHK
atherosklerotisch bedingte Stenose der Herzkranzgefäße
Angina pectoris als Leitsymptoom häufig erst bei Belastung! Ebenso wie EKG-Veränderungen
—> Belastungs-EKG
Einteilung in:
Akutes Koronarsyndrom
Chronisches Koronarsyndrom
asymptomatische KHK
betroffene Gefäße:
R. interventricularis anterior (RIVA)
R. circumflexus (RCX)
A. coronaria dextra (RCA)
Diagnostik:
Ein normales EKG schließt eine KHK nicht aus
Echokardiografie (Wandbewegungsstörungen, Klappenvitien, …)
Kardio-CT (bevorzugtes Verfahren bei mittlerer-hoher VTW)
Funktionelle Verfahren (eher bei jüngeren wegen weniger Strahlenbelastung)
Stress-Echokardiografie (bei hoher Vortestwahrscheinlichkeit)
Myokard-Perfusions-SPECT (Differenzierung zwischen Myokardnarbe und Myokardischämie—> regelrechte Anlagerung des Radiopharmakons in Ruhe, aber nicht bei Belastung)
Myokard-Perfusions-PET
Kardio-MRT
Dobutamin-Stress-MRT
Stress-Perfusions-MRT
Belastungs-EKG (Abbruchkriterien: ST-Hebung, AP-Anfall, RR sys ≥200 mmHg,…); (KI:Herzinsuffizienz)
Herzkatheter: Koronarangiografie inkl. Lävokardiografie - Goldstandard zur Diagnostik einer KHK: Hochsensitiver Nachweis von Koronarstenosen
siehe Angona Pectoris : kurzwirksame Nitrate + Betablocker
ASS 100mg oder Clopigogrel
Statin (LDL ≤ 70 mg/dL)
HbA1c 6,5-7%
Medis gegen Hypertonus
PTCA (perkutane transluminale koronare Angioplastik)
Angina pectoris
Leitsymptom bei KHK
stabile
< 10 min, Ansprechen auf Nitroglycerin
bei Belastung, Stress, Kälte
instabile
infarkttypische Symptomatik, in Ruhe ABER Troponin T negativ
> 20 min, kein Ansprechen auf Nitrate
Sonderform: Walking-through-Angina: Angina-pectoris-Beschwerden, die zu Beginn einer Belastung auftreten, bei Fortführung der Belastung jedoch wieder verschwinden
kurzwirksames Nitrat + Betablocker
oder kurzwirksames Nitrat + Calciumantagonisten vom Verapamil- Typ
oder Calciumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ (z.B. Nitrendipin) + Betablocker
Thoraxschmerz
Red flags:
akutes Koronarsyndrom
LAE
Aortendissektion (akutes Aortensyndrom)
Spannungspneumothorax
Boerhaave-Syndrom
Perikardtamponade
ACS
= STEMI (ST-Hebung in min 2 benachbarten Ableitungen oder Blockbild mit spezifischer Symptomatik), NSTEMI, instabile AP
bei Frauen und Diabetikern häufig atypischer Schmerzverlauf
Labor:
Troponin
CK, CK-MB
Kreatinin
TSH
Gerinnung
BB
Therapie: Allgemeine Maßnahmen
Morphin
O2 bei sO2 < 90%
Nitrate
Benzodiazepine
STEMI: sofortige Koronarangiografie und Reperfusionstherapie!
PCI, wenn innerhalb von 120 min möglich
2. Wahl Thrombolyse
ASS und Clopidogrel
Heparin (UFH oder Enoxaparin)
Metoprolol (nur bei stabilen Patienten)
NSTEMI
ASS oder Clopidogrel
UFH, Enoxaparin, Fondaparinux
Betablocker
Myokardinfarkt
Die akute myokardiale Ischämie als Ursache einer Myokardschädigung mit einer Troponindynamik ist Voraussetzung für die Diagnose eines akuten Myokardinfarktes!
Dyspnoe bei menschen mit Diabetes häufig einziges Symptom
Insb. bei Frauen, Personen mit Diabetes mellitus und/oder chronischer Nierenerkrankung sowie älteren oder herzoperierten Menschen können andersartige, unspezifische Symptome (abdominelle Schmerzen, Übelkeit, zunehmende Luftnot) die Diagnose eines Myokardinfarktes erschweren!
STEMI - transmural, PCI innerhalb von 120 min
NSTEMI - nur innere Myokardschicht, Koronarangiografie innerhalb von 2-72h - je nach Befund auch primäre PCI oder Bypass-OP
Troponin 2 Messungen um Dynamik nachvollziehen zu können! (zB bei CKD chronisch erhöhtes Troponin) 2. nach 3-6h
—> T oder I, nach ca 1-3h messbar, Max. nach 12-24h
EKG innerhalb von 10 min, nach 6h, 12h
CK (nicht herzspezifisch), CK-MB (Korrelation mit der Infarktgröße)
Myoglobin - nicht Herzspezifisch, aber normaler Wert nach 6h schließt Ereignis aus
GOT (nicht herzspezifisch)
LDH (nicht herzspezifisch)
EKG bei Myokardinfarkt
STEMI:
ST-Hebungen in mindestens 2 nebeneinander liegenden Ableitungen gemessen am J-Punkt
Schenkelblöcke können maskierend wirken und sind daher als MI zu werten
T-Überhöhung
ST-Hebung
T-Negativierung
R-Verlust
Pathologische Q-Zacke
Folgestadium: T-Abflachung
NSTEMI:
infarktspezifische Symptomatik und Troponin-Dynamik, aber im EKG unspezifisch
ST-Senkungen horizontal oder deszendierend
T-Inversion
Patho bei MI
Makro: nach 6-24h lehmgelbe Nekrose
Mikro:
6-15 h eosinrote Färbung, Kernveränderung, neutrophile GZ
36 h Bildung hämorrhagischer Randsaum
2-4 d Granulationsgewebe, Gefäßproliferation
Therapie bei MI
NSTEMI und instabile AP
ASS (+ P2Y12-Inhibitor —> Duale Plättchenhemmung)
Fondaparinux, während PCI UFH-Bolus zusätzlich
STEMI
ASS + Ticagrelor / Prasugrel
UFH (während der PCI)
Nachsorge:
DAPT (ohne PCI ≤1Monat, mit PCI 6-12 Monate)
Statin
ACE-Hemmer (Verhinderung des ungünstigen Remodelings)
Beta-Blocker (langsam einschleichen!)
Allgemein sollten die antihypertensiven Medikamente der KHK-Therapie langsam und in sehr niedriger Dosierung eingeschlichen werden!
bei Triple Therapie Copidugrel und nicht Prasugrel/Ticagrelor wegen Blutungsrisiko + ASS + VKA / DOAK
Komplikationen bei MI
Herzrhythmusstörungen
plötzlicher Herztod
akute Herzinsuffizienz
akute Mitralklappeninsuffizienz durch Abriss der Papillarmuskeln
Rupturen
kardiogener Schock
Ventrikelaneurysma (Spätkomplikation)
Kompl: HRST, Herzbeuteltamponade, Thrombusbildung
Herzkatheter
Linksherzkatheter - Keine Diagnostik ohne therapeutische Konsequenz!
Arterieller Zugang
Druckwerte und O2-Sättigung im linken Herzen
Lävokardiografie, Koronarangio, Aortografie, PCI/PCTA
Indikation:
akuter und chronischer Verschluss von Koronararterien
HRST
Herzinsuffizienz
Klappenvitien
Komplikationen
Cholesterinembolie - Syndrom (—> Akute Nierenschädigung, Hautbeteiligung, ZNS)
Rechtsherzkatheter
venöser Zugang
Messungen der Druckwerte und der Sauerstoffsättigung im rechten Herzen und im Lungenkreislauf
Bestimmung des Herzzeitvolumens
Hypertonus
>140/90 mmHg
Im Rahmen einer 24-Stunden-Blutdruckmessung wird bereits ab durchschnittlichen Werten von ≥130/80 mmHg in der Gesamtauswertung ein arterieller Hypertonus diagnostiziert!
Ätiologie:
neu eingeleitete Therapie mit NSAR
Drogen
alle Nierenerkrankungen
Phäochromozytom, Hyperaldosteronismus, Hyperthyreose
Adipositas
Schlafapnoe-Syndrom
Diagnostik
Harnstatus (inkl. Test auf Albuminurie Grad A2), Kreatinin i.S., Serumelektrolyte, Blutzucker, Cholesterin, Triglyzeride u.a.
Hinweis auf sekundäre Hypertonie -> Non-Dipper (fehlendes Absenken des BDs in der Nacht), Therapierefraktär
Seitendifferenz bei Messung: Takayasu-Arteriitis, Aortendissektion, Subclavian-Steel-Syndrom
Zweifachtherapie: ACE-Hemmer (1. Wahl bei Diabetes -> nephroprotektiv)/Sartane + Thiaziddiuretikum oder Calciumantagonist vom Dihydropyridin-Typ
Dreifachtherapie: Diuretikum + Calciumantagonist + ACE-Hemmer oder Sartan
Hypertensive Krise
rascher Anstieg von RR > 180/120 mmHg
ohne Organschäden
Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten, innere Unruhe
Nitrate, ACE-Hemmer
Urapidil (alpha1-Rez-Blocker), Clonidin (alpha2-Rez-Agonist)
Hypertensiver Notfall
mit Organschäden
intrakranielle Blutung, Schlaganfall
Aortendissektion
Nierenversagen
ACS, akute LHI
Hypertensives Lungenödem
Nierenarterienstenose
Strömungsgeräusch abdominell
Hypertonie mit verhältnismäßig stärkerer Erhöhung des diastolischen Blutdruckwerts
Typische Zeichen eines Hyperaldosteronismus infolge der RAAS-Aktivierung (z.B. Hypokaliämie)
Duplexsono
Therapie
Indikation: Symptomatische Nierenarterienstenose (i.d.R. erst bei Stenosen über 60–70%)
ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorblocker und Calciumkanalblocker
Maligne Hypertonie
diastolische Werte >120 mmHg
fehlender Nacht/Tag-Rhythmus
Pulmonale Hypertonie
bei einem chronisch erhöhten pulmonal-arteriellen Mitteldruck in Ruhe von mehr als 25 mmHg
PAH
Aufgrund von Linksherzerkrankungen
Tromboembolisch
Therapie PAH
Endothelin-Rezeptor-Antagonist (z.B. Ambrisentan oder Bosentan)
oder PDE-5-Hemmer bei PAH (z.B. Sildenafil oder Tadalafil)
oder Guanylatcyclase-Stimulator (z.B. Riociguat)
Pulmonary Capillary Wedge Pressure
Normwert 5-12 mmHg
CVI
Varikosis - Krampfaderleiden
sekundäre: zB nach TVT, Flussbehinderung und Ausbildung zusätzlicher Kollateralen
V. saphena magna bzw. parva
Stadium 1: Corona phlebetica paraplantaris, Ödeme
Stadium 2: Atrophie blanche, Purpura jaune d'ocre, Stauungsdermatitis (Stauungsekzem), Verschwielung (Dermatoliposklerose)
Stadium 3: Ulzera
Dg: Duplexsono
Th: Kompression, Sklerosierungsbehandlung déiner Varikose (Umwandlung der Vene in einen bindegewebigen Strang, der nicht rekanalisieren kann)
Kompl: Ulcus cruris
wenig schmerzhaft, nässend
Meidung lokal reizender Substanzen: Die Anwendung kann Kontaktallergien und -ekzeme verursachen (z.B. topische Antibiotika)
Konsequente Kompressionstherapie und Mobilisierung
Phlebothrombose
Virchow Trias:
Endothelschädigung
Hyperkoaulation
Stase
Hereditäre Thrombophilien -> autosomal-dominant
Wells-Score -> Wahrscheinlichkeit für LAE und TVT
TVTs häufiger am linken Bein
TVT
Schwellung, Schmerzen, Zyanose, Überwärmung, Spannungsgefühl
Definition: Maximalvariante einer Phlebothrombose mit Verschluss aller Venen einer Extremität → Sekundäre Kompression des arteriellen Flusses
Meyer-Zeichen: Wadenkompressionsschmerz
Homans-Zeichen: Wadenschmerz bei Dorsalextension des Fußes
Payr-Zeichen: Fußsohlenschmerz bei Druck auf mediale Fußsohle
Goldstandard: (Farbduplex‑)Kompressionssonografie der Beinvenen
Kompression min. 3 Monate
Mobilisation
Antikoagulation min. 5 d (NMH oder Fondaparinux; UFH bei geplanter OP)
Erhaltunsth: DOAK, VKA, NMH (bei Tumorerkrankungen); Antikoagulation mindestens 3 Monate
Komplikationen: postthrombotisches Syndrom
Thromboseprophylaxe
Niedermolekulares Heparin (NMH): Günstigeres Nebenwirkungsprofil und längere Halbwertszeit als UFH
DOAK
11-14d nach Kniegelenksersatz
4-5 Wochen nach Hüftgelenks-OP
pro-BNP und Troponin erhöht wegen RH-Belastung
pO2↓
pCO2↓ durch Hyperventilation infolge der Dyspnoe
CTA 1. Wahl
Echo
EKG
Typische Rechtsherzbelastungszeichen (im Vergleich zum Vor-EKG)
Sagittale Herzachse : SIQIII-Typ oder SISIISIII-Typ (ca. 10%)
Auch Rechtstyp oder überdrehter Rechtstyp möglich
P-pulmonale bzw. P-dextroatriale (ca. 10%)
(In)kompletter Rechtsschenkelblock (ca. 10%)
T-Negativierung in III und rechts präkordial (V1–V4)
Veränderungen der ST-Strecke (auch ST-Streckenhebungen möglich, v.a. in den Ableitungen III, V1 und V2)
Bedingung: Stabiler systolischer Blutdruck >90 mmHg
Vorgehen: Einschätzen der klinischen Wahrscheinlichkeit, dass eine LE vorliegt (z.B. Wells-Score)
Hohe Wahrscheinlichkeit → Angio-CT → Nachweis/Ausschluss
Niedrige/mittlere Wahrscheinlichkeit → Bestimmung der D-Dimere
Negative D-Dimere → Ausschluss
Zu den verschiedenen Grenzwerten siehe auch: D-Dimer-Erhöhung
Positive D-Dimere → Angio-CT → Nachweis/Ausschluss
Bedingung: Erfüllung eines der folgenden Kriterien
Reanimationspflichtigkeit oder
Obstruktiver Schock oder
Persistierende Hypotonie und Minderdurchblutung von Endorganen
Vorgehen: Ist der Patient stabil genug für ein Angio-CT?
Stabil genug → Angio-CT → Nachweis/Ausschluss
Nicht stabil genug für CT → Echokardiografie
Keine rechtsventrikuläre Dysfunktion → Ausschluss (andere Ursache der Instabilität suchen)
Rechtsventrikuläre Dysfunktion → CT falls doch möglich, sonst → Behandlung wie Nachweis (Lyse)
halbsitzend
O2 Gabe
Analgesie, Anxiolyse
Antikoagulation (NMH, Fondaparinus, UFH)
danach DOAK 3-6 Mon
Kompl:
Hohe Rezidivgefahr! 30%
Lungeninfarkt (Hamptons Hump im Röntgen)
Wells Score
Tachykardie
Malignom
frühere TVT/LAE
Immobilisation / OP im letzten Monat
Hämoptysen
klinische Zeichen einer TVT
LAE wahrscheinlicher als andere Diagnosen
pAVK
farbkodierte Duplexsono 1. Wahl
DSA (distale Subtraktionsangiografie) -> Interventionsbereitschaft
4 Stadien nach Fontaine Empfehlungen:
Modifizierung der Risikofaktoren
Gehtraining
+ 4. interventionell oder operativ
pAVK vom Beckentyp (ca. 35%): Stenosen im Bereich von Aorta abdominalis und Aa. iliacae
Aortenbifurkations-Syndrom (ca. 1%): Verschluss auf Höhe der Aortenbifurkation mit oder ohne Einbezug der Iliakalgefäße
pAVK vom Oberschenkeltyp (ca. 50%): Stenosen im Bereich von A. femoralis und A. poplitea
pAVK vom Unterschenkeltyp (ca. 15%): Stenosen distal der A. poplitea
Knöchel-Arm-Index
0,9-1,2 physiologisch
0,75-09 leichte pAVK
>1,3 Hinweis auf Mönckeberg-Mediasklerose bei D.m.
Stadium 1 + 2 Gehtraining
RR- und BZ- Einstellung
Statine
ASS/Clopidogrel
interventionell: PTA
Operative Verfahren bei pAVK
Thrombendarteriektomie peripherer Gefäße (TEA, Desobliteration) mit oder ohne Patchplastik
Interponat
Operative Gefäßrekonstruktion: Bypass-Operation (periphere Gefäße)
Material
1. Wahl: Autologer Venen-Bypass
Bei der pAVK: V. saphena magna , alternativ autologe Venen anderer Lokalisation
2. Wahl: Alloplastisches Bypassmaterial
Dacron®-Bypass
PTFE(Polytetrafluorethylen)-Bypass
Ultima Ratio: Amputation der betroffenen Extremität
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