(4) Lastgänge/-profile Gas/Strom

• Belieferung (Verbrauch) erfolgt kontinuierlich, mit ständig wechselndem Bedarf

• Energieversorger müssen Bedarf über den Zeitverlauf prognostizieren und entsprechend Mengen zuvor einkaufen

• Im Strom-und Gas bereich erfolgt dies auf viertel-(Strom) bzw. Stündlicher Basis (Gas)

• um den Absatz prognostizieren zu können, muss der Lieferant die Viertel-bzw. Stündlichen Verbrauchs verläufe seiner Kunden bestmöglich abschätzen können

• Differenziert wird hierbei nach Last gängen-und Profilen

Im Strombereich: Handling von 35.040 1/4 Stunden Werten je Kunde

Registrierende Lastgangmessung

• Individueller Verlauf der Energieabnahme

• Bei lastganggemessenen Kunden liegen die viertel- (Strom) bzw. stündlichen (Gas) Verbrauchswerte der Vorjahre (Lastgänge) vor.

• Jährlich neue Prognose auf Basis der Vorjahreswerte und Berücksichtigung absehbarer Abnahmeveränderungen

Standard-Lastprofile

• Standardisierter Verlauf der Energieabnahme

• Standardlastprofile liefern für „kleine“ (bis 100.000 kWh p.a.) Kunden ohne Lastgangmessung

• standardisierte Viertel- bzw. Stundenwerte, sozusagen: „Ersatzwerte“ für Lastgangmessung.

• Auf der Basis statistischer Langzeitanalysen handelt es sich hierbei um einmal festgelegte Verläufe, die nicht jährlich angepasst werden

Bei den analytischen Lastprofilen handelt es sich um vom Verteilnetzbetreiber selbst definierte SLP, ermittelt aus seiner Netzlast.

Bei den synthetischen Lastprofilen handelt es sich um aus langjährigen Messungen repräsentativ ermittelte Verläufe. D. h., die Netzbetreiber übernehmen vorgeschlagene, bundesweit einheitliche SLP.

Der jeweilige Verteilnetzbetreiber legt das SLP in seinem Netzgebiet fest

• Jahreszeiten (Sommer, Übergang, Winter)

• Wochentage (Werktag, Samstag, Sonntag)

• Kundengruppen

  • Haushalte

  • Gewerbe/Landwirtschaft

  • unterbrechbare Kunden, Sonderkunden (Stromheizung)

• nicht leistungsgemessen

• Niederspannungsbereich

• Kunden mit < 1000.000 kWh/a

Ziel: Darstellung Jahresverbrauch im 1/4-Stunden-Raster, normiert auf 1.000 kWh/a

• „Bezogen auf den Verbrauchsverlauf (1/4-Std.-Raster) verbrauchen wir als SLP-Kunden - jeder einzelne von uns – genau gleich.“

• Lediglich entsprechend der Verbrauchsmenge verschiebt sich das SLP nach „oben“ bzw. „unten“.

„Ausrollen“ SLP: Ermittlung Jahresmengen im 1⁄4-Std.-Raster

Schritte:

1. Zuordnung Kunde zu Standard-Lastprofil (HH,Gewerbe...)

2. Ermittlung Tages-Lastprofile für alle 365 Tage entsprechend Jahreszeit und Tagestyp

3. Aneinanderreihung aller Tages-Lastprofile ergibt Jahres-Lastprofi lim 1⁄4-Std.-Raster

• maximale Ausspeiseleistung 500 kW und

• maximale jährliche Entnahme von 1,5 Mio. kWh (500 kW bei 1,5 Mio. kWh entsprechen 3.000 Bh)

„Ausrollen“ SLP: Ermittlung Jahresmengen im Tages-/Std.-Raster

Schritte:

1. Zuordnung Kunde zu Standard-Lastprofil (damit Festlegung Parameter für Sigmoid-Funktion, bei Gewerbe zusätzl. Wochentagfaktoren), Festlegung Kundenwert KW

2. Prognose Tagestemperaturen für alle 365Tage. Aus der Sigmoid-Funktion ergeben sich dann für die verschiedenen Tagestemperaturen die jeweiligen normierten Tagesverbräuche h(ʋ) an

3. Korrektur der Tagesverbräuche um Kundenwert und Wochentagfaktor (bei Gewerbe)

4. Ermittlung Stundenwerte: Tageswerte/24 (Unterstellung Band-Abnahme)

5. Aneinanderreihung aller Tages-Lastprofile (Tagesbänder) ergibt Jahres-Lastprofil im Std.-Raster

• Haushalt

  • 2 Personen: 2.500 kWh/a

  • 4 Personen: 3.500 kWh/a

• Wärmebedarf

  • Neubau: 10.000 kWh/a (50 kWh/m2, a)

  • Altbau (90er Jahre): 20.000 kWh/a (100 kWh/m2, a)

• Elektro-PKW: 16 kWh/100km wird ung. 15.000 km/a gefahren -> 2.400 kWh/a