Buffl

PRAXIS: YILDIZ/INGO

TD
by Trung D.



Pharmakokinetische WW:

Pathomechanismen der Nierenschädigung durch NSAID + Diuretika, ACE-Hemmer, Sartane (Tripple-Whammy = Schlag auf die Nieren)

Nierenschädigung: vor allem bei Blutdruckpatienten!

NSAID: PGE2 in Niere↓ → Vaskonstriktion am Vas Afferens↑ → renaler Blutzufluss↓ → GFR↓ → Nierenschädigung↑

Diuretika: Hypovolämie → renaler Blutzufluss↓ → GFR↓ → Nierenschädigung↑

ACE-Hemmer / Sartane: AT-II↓ → postglomeruläre Vasokon­striktion↓ → eigentlich vermehrte PG-Bildung, aber NSAID-Hemmung → renaler Blutzufluss↓ → GFR↓ → Nierenschädigung↑

=> GFR↓ → reflektorisch Renin↑ → RR↑ (schlecht) → Höhere Dosis ACE-Hemmer/Sartane → Nierenschädigung

Die Kombination von NSAR mit RAAS-Blockern (ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten) oder Diuretika kann neben einer Erhöhung des Blutdrucks eine Schädigung der Nieren hervorrufen (46). Bei der Dreifachkombination ist das Risiko für ein akutes Nierenversagen noch weiter erhöht.

ACE-Hemmer, Diuretika und gering auch Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten können schon alleine eine Verschlechterung der Nierenfunktion auslösen. Eine Nebenwirkung der Diuretika sind Hypovolämie und Dehydratation, die die glomeruläre Filtration durch die Nieren verschlechtern. Bei ACE-Hemmern und Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten liegt die Ursache dagegen in der verminderten Bildung von Angiotensin II. Angiotensin II bewirkt eine postglomeruläre Vasokon­striktion (Abbildung 2). Prostaglandine vermitteln dagegen eine präglomeruläre Vasodilatation. Beide Mechanismen erhöhen die glomeruläre Filtra­tion und damit die Perfusion der Nieren.

Bei Einnahme von RAAS-Blockern wird die verminderte postglomeruläre Vasokonstriktion durch vermehrte Bildung von Prostaglandinen aufgefangen und so die glomeruläre Filtrationsrate aufrechterhalten. Kommt es unter diesen Bedingungen zu einer Pros­ta­glandinsynthese-Hemmung durch NSAR, kann eine Verminderung des renalen Blutzuflusses die Nierenfunktion weiter einschränken. Akutes Nierenver­sagen, Hyperkaliämie, Ödeme und Bluthochdruck können die Folge sein.


Rezeptur: Einwaagekorrekturfaktor (f ; EKF)

- WS nicht immer zu 100 Prozent rein z.B. durch Wasseranteil → Kein Qualitätsmangel, muss aber bei Einwaage berücksichtigt werden, um verordnete Menge zu erreichen

- EKF gibt an mit welcher Zahl (f) die auf Rezept angegebene WS-Menge zu multiplizieren ist, damit Gehalt im fertigen AM tatsächlich stimmt

- EKF nur bei WS & KM

- EKF immer berechnen, wenn gemäß Ph.Eur. oder anderen Qualitätsvorschriften (DAB, DAC, usw.) → f = Soll-Gehalt/Ist-Gehalt ➔ Beispiel: f = 100 % / 98 % = 1,020

  • Mindergehalte von mehr als 2 Prozent vorliegen (1,02)

    • Liegt er zwischen 1 & 1,02, kann er berücksichtigt werden, aber nicht zwingend notwendig

  • Bei Gehalten von mehr als 100 Prozent EKF erst ab Mehrgehalt von 10 Prozent berücksichtigen

  • AUSNAHME Nystatin: immer ermitteln

- Gehalt & Trocknungsverlust variieren von Charge zu Charge variieren → EKF bei jedem Wareneingang neu ermitteln → Am besten notiert man Ergebnis (mit 3 Nachkommastellen) in Prüfprotokollen & jeweiligen Standgefäßen, damit korrekter EKF bei Herstellung immer direkt zur Hand ist.

=> Verschiedene Gründe für Gehaltsunterschiede → weitere Faktoren müssem berücksichtigt werden → WS in 8 verschiedene Gruppen eingeteilt → genaue Berechnungen & Formeln im Neuen Rezeptur-Formularium (NRF)

Hinweis: Mehreinwaagen durch EKF dürfen zulasten GKV abgerechnet werden → Auf Etikett des Abgabegefäßes für Patienten sollte allerdings verordnete Menge (ohne Korrektur) angegeben werden.

- EKF wird häufig vergessen → Grund, warum bei ZL-Ringversuche regelmäßig festgestellt wird, dass hergestellte Zubereitungen zu geringe WS-Menge aufweisen


Rezeptur (YILDIZ): Was wird bei einer Plausibilitätsprüfung gemacht?

- Ärztliche Verordnung muss von Apotheker auf Plausibilität & AM-Anwendungsdauer überprüft werden

- Prüfung, ob mit Angaben auf Rezept AM von ausreichender Qualität & Stabilität hergestellt & vom Arzt verfolgte Therapieziel erreicht werden kann

- auch klären ob Patient Therapieplan verstanden hat

Plausibilitätsprüfung sollte umfassen (§ 7 Abs. 1b ApBetrO):

- Therapiekonzept des Arztes erkennbar?

- Für Patienten geeignet? (Alter, Geschlecht, Schwangerschaft, Allergien, bei Tier-AM Tierart)

- DRF

- Art der Anwendung, ggf. Angaben zur Anwendungsdauer, Behandlungszeitraum (in Bezug auf Menge des verordneten AM)

- Geeignetes Abgabebehältnis; Applikation sinnvoll möglich; Dosierhilfsmittel erforderlich

- WS-Dosierung unter Beachtung der Derivate, wie Salze, Ester, Solvate u. ä. (Cave: Verwendung von FAM)

- Therapeutisch sinnvolle Kombination mehrerer WS

- Nutzen-Risiko-Abwägung (bedenkliche AM gemäß § 5 AMG & §8 AMG)

- Art, Menge & Qualität Ausgangsstoffe (Ausgangsstoff mit validem Prüfzertifikat erhältlich?) 

- Kompatibilität der Ausgangsstoffe

- Qualität der Zubereitung, z. B. Homogenität, geeignete Partikelgröße

- Physikalisch-chemische Stabilität der Zubereitung, z. B. geeignete rezeptierbare pH-Bereiche der Einzelkomponenten, geeignetes Primärbehältnis

- Mikrobiologische Qualität & Stabilität (Sterilität, Konservierung)

- Haltbarkeit

- Gebrauchsanweisung & Anwendungshinweise für Patienten (nicht erforderlich bei Abgabe des Rezeptur-AM an den Verschreibenden)

=> Rezeptur plausibel: ja → Fertigstellungstermin festlegen nein → Arzt-RS + Lösungsvorschläge

Hilfsmittel: (DAC/NRF), insbesondere Tabellen für die Rezeptur und Kapitel I. Allgemeine Hinweise ; DAC/NRF-Rezepturhinweise-Datenbank, DAC/NRF-Rezepturenfinder, Empfehlungen der AMK, ZL


Rezeptur (YILDIZ):

Clobetasol-17-prop. 0,1% (!)

Urea pur. 4%

Basiscreme DAC ad 75,0 g

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) Wofür steht das Ausrufezeichen?

4) IND

5) Herstellung


1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

  • Clobetasol-17-propionat ist Gefahrstoff CMR-Stoff = Schutzbrille, Schutzmaske, Schutzhandschuhe, allen Bescheid geben, dass man jetzt mit solch einem Stoff arbeitet, unter Abzug

Clobetasol-17-propionat

Urea

Basiscreme DAC

- Wirkstoff

- Klasse 4 Glucocorticoid (sehr stark)

- pHrez = 2-9 (4-6)

- entzündungshemmend, antiallergisch, juckreizlindernd, immunsuppressiv, antiproliferativ

- Therap.Konz.= 0,05%

- Inaktivierung durch basisch oder stark sauer reagierende WS- oder HS

- pHrez = 1-12 (6,2)

- 3–10%: Hydratisierung | 20-40% keratoplastisch (Hornhauterweichend) |40%: Starkes Keratolytikum

- Hält Feuchtigkeit in Haut , fördert WS-Penetration

- Keine Wärme (Zersetzung (Urea) pH & Temperaturabhängig: Hydrolyse Harnstoff → Ammoniumcyanat → NH3 + CO2 → pH↑↑)

- Wasserhaltige Grundlagen: Harnstoff gelöst → Ohne Pufferung allmählich hydrolytische Zersetzung

- Wasserfreie Salben: Harnstoff suspendiert. Chemisch & physikalisch sehr stabil.

- Grundlage

- pHrez = 2-12 (5-6)

- Konserviert mit Propylenglycol

- Kombi Harnstoff zur Keratolyse & Clobetasol-17-prop. therapeutisch umstritten

- Durch Milchsäure-/Natriumlactat(-Lösung)-Puffer → optimale pH-Wert-Einstellung (4,2)

- Therap.Konz überschritten aber hier ok weil Arzt Dosierung mit (!) vermerkt

IND: Chronische Dermatosen, Ekzeme, Atopische Dermatitis (Neurodermitis), Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte)

Anwendung: 1-2-mal täglich dünn auftragen, wenige Tage bis 1 Woche → sonst Hautatrophien!

Herstellung:

- evtl .WS-Konzentrat mit 10 % Clobetasolprop. in Reisstärke & dann mit Grundlage verdünnen für homogenere Verteilung aber 75 mg wiegen sollte gehen → immer anteilig mit Grunlage anreiben

- Harnstoff löst sich gut in Basiscreme → aufstreuen & einrühren bis kein Kratzen mehr (evtl. in Aqua pur. lösen ; Propylenglycol ergänzen)

- IPK: überprüfen, ob Verreibung homogen & ohne Klümpchen

- Milchsäure & Natriumlactat-Lösung in Grundlage einarbeiten (bezogen auf Gesamtmenge 4T Natriumlactat-Lösung 50% & 1T Milchsäure)

- bis zum Endgewicht mit Basiscreme DAC auffüllen

- Keine Konservierung: 20 % Propylenglycol in Basiscreme DAC

- Abfüllung in Aluminiumtube (Verdunstungsschutz! → Auskristallisation Harnstoff↓)

- Herstellung in automatischen Rührsystemen ist möglich (Mischzeit↑ ; Drehgeschwindigkeit↓)



Rezeptur (YILDIZ):

Erythromycin 2,0 g

Metronidazol 1,0 g

Basiscreme DAC 44,0 g

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) IND

4) Herstellung


1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

Erythromycin

Metronidazol

Basiscreme DAC

- Wirkstoff

- Makrolid-AB WM: PBS-Hemmer an 50s-UE → Bakteriostase

- pHrez = 7-10 (Suspension) 8-9 (Lösung) (8-8,5)

- Im sauren pH-Bereich rasche Zersetzung

- Fe²+, Cu²+, Al³+ destabilisieren | Zn²+ stabilisieren

- EKF nötig

- Therap. Konz.=0,5–4 %

- Inkompatibel mit Saure WS- & HS (z.B. Salicylsäure, Milchsäure, Sorbinsäure

- Wirkstoff

- Nitroimidazol-AB WM: Bildung DNA Addukte unter aneroben Bedingenen→ DNA-Strangbrüche → bakterizid ; hier WM unbekannt

- pHrez = 3-8

- Photoinstabil. Bei Lichteinwirkung dunkle Verfärbung

- Erhitzen & Lichteinfluss fördern Zersetzung

- inkompatibel mit Basisch reagierende WS

- Grundlage

- pHrez = 2-12 (5-6)

- Konserviert mit Propylenglycol

- wegen pH eigentlich keine gute Kombi -> NRF liefert geprüfte Vorschrift (+Glycerol, Citronensäure, Propylenglycol, Aqua pur.)

- Erythromycin In Basiscreme DAC basisch → Grundlage keine Puffer oder saure Substanzen → pH > 10

- Basiscreme DAC mit 0,5-% Citronensäure-Lösung versetzen (an Erythromycin angepassten Menge) → pH 8 in End-Zubereitung

- Metronidazol im schwach Sauren chemisch stabil, im basischen → Hydrolyse zu Amin-Verbindungen → pH 8 Kompromiss hinsichtlich Stabi beider WS

IND: Rosazea (Couperose)

- idiopathisch chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit Flush, Entzündliche großflächig auftretende Knoten, knollenförmig deformierte Nase ; Bakterielle Entzündung der Haarfollikel

  • Metronidazol nur aerobe in Externa-Therapie antiphlogistisch, antiproliferativ & immunmodulierend ; antimikrobielle Wirkung (nur anaeroben) spielt hier keine Rolle

Anwendung: 2-mal täglich dünn auftragen, einige Wochen (Resistenzbildung)

Herstellung:

- möglichst ohne Wärme → beim Abkühlen Auskristallisation WS möglich (Instabilitäten Suspension)

- Citronensäure-Lösung frisch herstellen

- Lösung zusammen mit Propylenglycol & Aqua pur. in Basiscreme anteilig einarbeiten

- beiden mikrofein gepulverten WS werden in Fantaschale mit Glycerol angerieben → weiße Suspension anteilig mit verdünnten Basiscreme DAC versetzen

- Keine Konservierung notwendig → Propylenglycol Konzentration bleibt gleich

- Aufbrauchsfrist auf 4 Wochen begrenzen & Rezeptur vom Patienten im KS (≤ 8 °C) lagern

- Herstellung auch im automatischen Rührsystem möglich (Topitec 4min 800UpM):

  • WS (mikr.) in Fantaschale mit Glycerol anreiben, Basiscreme DAC anteilig dazu, Alles in Kruke überführen

  • + Propylenglycol, Citronensäure-Lösung 0,5% sowie Gereinigtes Wasser




Rezeptur (YILDIZ):

Triamcinolonacetatonid 0,1% (0,05g)

Harnstoff 10% (5g)

Basiscreme ad 50 g oder 100g (kam auch vor)

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) IND

4) Herstellung

1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

  • Triamcinolonacetonid ist Gefahrstoff CMR-Stoff = Schutzbrille, Schutzmaske, Schutzhandschuhe, allen Bescheid geben, dass man jetzt mit solch einem Stoff arbeitet, unter Abzug

Triamcinolonacetatonid

Urea

Basiscreme DAC

- Wirkstoff

- Klasse 2 Glucocorticoid (mittelstark)

- pHrez = 2-9 (4)

- entzündungshemmend, antiallergisch, juckreizlindernd, immunsuppressiv, antiproliferativ

- Therap.Konz.= 0,025 %–0,1 % | obere Richtkonz. 0,2%

- Inaktivierung durch basisch oder stark sauer reagierende WS- oder HS

- Hydrolytische & oxidative Zersetzung in Kombi mit schwach basisch reagierenden ZnO

- pHrez = 1-12 (6,2)

- 3–10%: Hydratisierung | 20-40% keratoplastisch (Hornhauterweichend) |40%: Starkes Keratolytikum

- Hält Feuchtigkeit in Haut , fördert WS-Penetration

- Keine Wärme (Zersetzung (Urea) pH & Temperaturabhängig: Hydrolyse Harnstoff → Ammoniumcyanat → NH3 + CO2 → pH↑↑)

- Wasserhaltige Grundlagen: Harnstoff gelöst → Ohne Pufferung allmählich hydrolytische Zersetzung

- Wasserfreie Salben: Harnstoff suspendiert. Chemisch & physikalisch sehr stabil.

- Grundlage

- pHrez = 2-12 (5-6)

- Konserviert mit Propylenglycol

- GC stabil genug, aber ohne Puffer → Aufbrauchsfrist auf 4 Wochen begrenzen

- Durch Milchsäure-/Natriumlactat(-Lösung)-Puffer → optimale pH-Wert-Einstellung (4,2) → Aufbrauchsfrist auf 6 Monate verlängert

IND: Chronische Dermatosen, Ekzeme, Atopische Dermatitis (Neurodermitis), Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte)

Anwendung: 1-2-mal täglich dünn auftragen, wenige Tage bis 1 Woche → sonst Hautatrophien!

Herstellung:

- WS in mit Grundlage anreiben

- Harnstoff löst sich gut in Basiscreme → aufstreuen & einrühren bis kein Kratzen mehr (evtl. in Aqua pur. lösen ; Propylenglycol ergänzen)

- IPK: überprüfen, ob Verreibung homogen & ohne Klümpchen

- Milchsäure & Natriumlactat-Lösung in Grundlage einarbeiten (bezogen auf Gesamtmenge 4T Natriumlactat-Lösung 50% & 1T Milchsäure)

- bis zum Endgewicht mit Basiscreme DAC auffüllen

- Keine Konservierung: 20 % Propylenglycol in Basiscreme DAC

- Abfüllung in Aluminiumtube (Verdunstungsschutz! → Auskristallisation Harnstoff↓)

- Herstellung in automatischen Rührsystemen ist möglich (Mischzeit↑ ; Drehgeschwindigkeit↓)

Rezeptur (YILDIZ):

Triamcinolonacetatonid 0,1% (0,05g)

Harnstoff 10% (5g)

Basiscreme ad 50 g oder 100g (kam auch vor)

1) Sie sind im Notdienst und haben nur Traimcinolon da, was machen sie?

2) Wo schauen sie nach Schutzmaßnahmen für Ausgangsstoffe?

3) Welche Puffer kann man für Harnstoff nutzen in warum braucht man einen Puffer?

1) Unplausible Glucocorticoid-Verordnung:

( - Triamcinolon ist Dermal unwirksame Muttersubstanzen ; viel schwächere Wirkung → Keine Herstellung nach §8 AMG )

- im Notdienst wenn dringender Fall WS-Substitution möglich auch ohne Arzt-RS → Vermerken dass keine Arzt-RS möglich war

- Frage ist wie dringend Rezeptur ist → lieber auf nächsten Tag verschieben damit Substanz vestellt werden kann → Fpr Übergang Hydrocortison-Gel mitgeben

2) Sicherheitsdatenblättet der Lieferanten, Kennzeichnen nach BAK-Farbkonzept für PSA

3) Zersetzung (Urea) pH & Temperaturabhängig: Hydrolyse Harnstoff → Ammoniumcyanat → NH3 + CO2 → pH↑↑

=> weitere Hydrolyse↑ & zusätzlich problematisch wenn weitere basenempfindliche Stoffe (Steroide, KM) enthalten

Puffer für Harnstoff → Hydrolyrische Zersetzung↓

- Citronensäure/Natriumcitrat pH 4,2

- Milchsäure/Natriumlactat pH 4,2

Grundsätzlich gilt:

- Apotheke ist bei Wahl der Ausgangsstoffe, die keine eigene arzneiliche Wirkung haben & arzneiliche Wirkung nicht nachteilig beeinflussen, frei.

Das bedeutet: Pufferzusatz oder Grundlagenaustausch bedürfen nicht zwangsläufig einer Arzt-RS oder gar einer Zustimmung des Arztes

- Apotheke hat damitMöglichkeiten, eine an sich erstmal unplausible Rezeptur eigenverantwortlich „zu retten“



Rezeptur (YILDIZ):

Clobetasol-17-prop. 0,1% (!)

Clotrimazol 0,2 %

Basiscreme DAC ad 100,0g

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) IND

4) Herstellung?

1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

  • Clobetasol-17-propionat ist Gefahrstoff CMR-Stoff = Schutzbrille, Schutzmaske, Schutzhandschuhe, allen Bescheid geben, dass man jetzt mit solch einem Stoff arbeitet, unter Abzug

Clobetasol-17-propionat

Clotrimazol

Basiscreme DAC

- Wirkstoff

- Klasse 4 Glucocorticoid (sehr stark)

- pHrez = 2-9 (opt. 4-6)

- entzündungshemmend, antiallergisch, juckreizlindernd, immunsuppressiv, antiproliferativ

- Therap.Konz.= 0,05%

- Inaktivierung durch basisch oder stark sauer reagierende WS- oder HS

- Wirkstoff

- pHrez =3,5-10 (opt. 7-8)

- Azol-Antimykotikum | WM: Lanosterol-Demythylase↓ → Ergosterolsynthese↓ →Zellmembranaufbau↓

- sehr breites Wirkspektrum

- Inaktivierung (Hydrolyse) durch saure WS- & HS, z. B. Salicylsäure, Sorbinsäure.

- Grundlage

- pHrez = 2-12 (pH 5-6)

- Amphiphile Creme

- Konserviert mit Propylenglycol

- Therap.Konz überschritten aber hier ok weil Arzt Dosierung mit (!) vermerkt

- Kombi Gluco & Antimykotikum nicht gut weil Anwendungsdauer & Häufigkeit des Antimykotikums höher (aber sehr oft verschrieben)

IND: entzündliche Mykose, da Antimykotikum + Glucocorticoid

Anwendung: GC: 1-2-mal täglich dünn auftragen, wenige Tage bis 1 Woche → sonst Hautatrophien! Clotrimazol: mehrmals tgl. am besten aber noch 2 Wochen nach verschwinden der sichtbaren Infektion

Herstellung:

- evtl .WS-Konzentrate nutzen dann mit Grundlage verdünnen für homogenere Verteilung

- bis zum Endgewicht mit Basiscreme DAC auffüllen

- Keine Konservierung: 20 % Propylenglycol in Basiscreme DAC

- Clotrimazol = Base -> Folge: basische Esterhydrolyse zu Clobatasol möglich -> unwirksam → Empfehlung getrennte Rezepturen oder Puffer (Yildiz sagt mit Clobetasolprop. geht das auch ohne Puffer)

- Evtl. Natriumedetat 0,04 g Puffer → pH 4-6 → Clobetasolpropionat stabil → Aufbrauchsfrist auf 4 Wochen begrenzen


- Vorsicht geboten ist allerdings beim Teilen von Rezepturverordnungen, denn pro Verordnungsblatt darf lediglich eine Rezeptur verordnet werden!

- Um Retaxationen zu vermeiden, sollte auf jeden Fall Arzt-RS gehalten werden; ggf. müssen 2 separate Rezepte ausgestellt werden

- bei Privatrezept: Abgabe 2 getrennter Rezepturen ohne Arzt-RS möglich


Rezeptur (YILDIZ):

Triamcinolonacetatonid 0,1% (0,05g)

Clotrimazol 1 %

Basiscreme ad 30g

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) IND

4) Herstellung

1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

  • Triamcinolonacetonid ist Gefahrstoff CMR-Stoff = Schutzbrille, Schutzmaske, Schutzhandschuhe, allen Bescheid geben, dass man jetzt mit solch einem Stoff arbeitet, unter Abzug

Triamcinolonacetatonid

Clotrimazol

Basiscreme DAC

- Wirkstoff

- Klasse 2 Glucocorticoid (mittelstark)

- pHrez = 2-9 (4)

- entzündungshemmend, antiallergisch, juckreizlindernd, immunsuppressiv, antiproliferativ

- Therap.Konz.= 0,025 %–0,1 % | obere Richtkonz. 0,2%

- Inaktivierung durch basisch oder stark sauer reagierende WS- oder HS

- Hydrolytische & oxidative Zersetzung in Kombi mit schwach basisch reagierenden ZnO

- Wirkstoff

- pHrez =3,5-10 (7-8)

- Azol-Antimykotikum | WM: Lanosterol-Demythylase↓ → Ergosterolsynthese↓ →Zellmembranaufbau↓

- sehr breites Wirkspektrum

- Inaktivierung (Hydrolyse) durch saure WS- & HS, z. B. Salicylsäure, Sorbinsäure

- Grundlage

- pHrez = 2-12 (5-6)

- Konserviert mit Propylenglycol

- Kombi Gluco & Antimykotikum nicht gut weil Anwendungsdauer & Häufigkeit des Antimykotikums höher (aber sehr oft verschrieben)

- evtl. pH korrigieren um Hydrolyse ↓

IND: entzündliche Mykose, da Antimykotikum + Glucocorticoid

Anwendung: GC: 1-2-mal täglich dünn auftragen, wenige Tage bis 1 Woche → sonst Hautatrophien! Clotrimazol: mehrmals tgl. am besten aber noch 2 Wochen nach verschwinden der sichtbaren Infektion

Herstellung:

- evtl .WS-Konzentrate nutzen dann mit Grundlage verdünnen für homogenere Verteilung

- bis zum Endgewicht mit Basiscreme DAC auffüllen

- Keine Konservierung: 20 % Propylenglycol in Basiscreme DAC

- Clotrimazol = Base -> Folge: basische Esterhydrolyse zu Triamcinolon möglich -> unwirksam → Empfehlung getrennte Rezepturen oder Puffer

- Evtl. Natriumedetat 0,04 g Puffer → pH 4-6 → Triamcinolon stabil → Aufbrauchsfrist auf 4 Wochen begrenzen


- Vorsicht geboten ist allerdings beim Teilen von Rezepturverordnungen, denn pro Verordnungsblatt darf lediglich eine Rezeptur verordnet werden!

- Um Retaxationen zu vermeiden, sollte auf jeden Fall Arzt-RS gehalten werden; ggf. müssen 2 separate Rezepte ausgestellt werden

- bei Privatrezept: Abgabe 2 getrennter Rezepturen ohne Arzt-RS möglich


Rezeptur (YILDIZ):

Clobetasol-17-prop. 0,1%

Clioquinol 0,5

Unguentum emulsificans aquosum SR ad 100,0

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) IND

4) Herstellung?

1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

  • Clobetasol-17-propionat ist Gefahrstoff CMR-Stoff = Schutzbrille, Schutzmaske, Schutzhandschuhe, allen Bescheid geben, dass man jetzt mit solch einem Stoff arbeitet, unter Abzug

Clobetasol-17-propionat

Clioquinol

Unguentum emulsificans aquosum SR

- Wirkstoff

- Klasse 4 Glucocorticoid (sehr stark)

- pHrez = 2-9 (4-6)

- entzündungshemmend, antiallergisch, juckreizlindernd, immunsuppressiv, antiproliferativ

- Therap.Konz.= 0,05%

- Inaktivierung durch basisch oder stark sauer reagierende WS- oder HS

- Wirkstoff

- Antiseptikum | WM: intrazelluläre Bindung an Sulfhydrilgruppen → lebenswichtige Enzyme der MO↓ ; Chelatbildner

- pHrez =<8

- phenolisch, anionisch

- therapeutischen Konzentrationen bis 2%

- Inkompatibel: Stark oxidierende Stoffe (Zersetzung) sowie basisch und sauer reagierende Stoffe (Iodabspaltung)

- Grundlage

- Anionische hydrophile Creme SR DAC

- pHrez = 3,5-5,5

- Konserviert mit Sorbinsäure

- anionisch

- Therap.Konz überschritten → Arzt-RS

- Clioquinol obsolet → führt häufig zu Überempfindlichkeitsreaktionen → Alternative: (Octenidin, Chlorhexidin ; sind kationisch) oder PVP-Jod, Clotrimazol, Fusidinsäure

- pH Bereiche günstig , beide Stoffe suspendiert → phenolische Struktur von Clioquinol hier kein Problem

- Puffern evtl. Mit Citrat

IND: Dermatose

Anwendung: 1-2-mal täglich dünn auftragen, wenige Tage bis 1 Woche → sonst Hautatrophien!

Herstellung:

- evtl .WS-Konzentrate nutzen dann mit Grundlage verdünnen für homogenere Verteilung

- Beide Stoffe anreiben

- dann anteilig Grundlage einarbeiten

- evtl. Puffern

- Aufbrauchfrist 6 Monate



Rezeptur (INGO):

Ureum 40,0

Cera alb. XX,0

Cera lan. XX,0

Parffin. Subliq

Vaselinum ad 100,0

M.D.S 20,0 g

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) IND

4) Herstellung

1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

Ureum

Cera alba (Bienenwachs)

Cera lanae (Wollwachs, Adeps lanae)

Paraffinum subliquidum (Dickflüssiges Paraffin)

Vaselinum (Vaselin)

- Wirkstoff

- pHrez = 1-12 (6,2)

- 3–10%: Hydratisierung | 20-40% keratoplastisch (Hornhauterweichend) |40%: Starkes Keratolytikum

- Hält Feuchtigkeit in Haut , fördert WS-Penetration

- Keine Wärme (Zersetzung (Urea) pH & Temperaturabhängig: Hydrolyse Harnstoff → Ammoniumcyanat → NH3 + CO2 → pH↑↑)

- Wasserhaltige Grundlagen: Harnstoff gelöst → Ohne Pufferung allmählich hydrolytische Zersetzung

- Wasserfreie Salben: Harnstoff suspendiert. Chemisch & physikalisch sehr stabil.

- komplexe Mischung aus Estern, Kohlenwasserstoffe, freie Säuren & freie Alkohole

- hohe Wasseraufnahmekapazität → Bildung W/O-Emulsionen

- Wachs mit komplexen Zusammensetzung (Ester verschiedener Alkohole (Wollwachsalkohole) & Fettsäuren

- hautpflegend, erweichend, emulgierend, rückfettend, wasserabweisend & hautschützend

- Mi­schung flüs­si­ger, ge­sät­tig­ter Kohlen­wasser­stoffe

- hautpflegend, schützend, regenerierend, okklusiv, hydratisierend

- Isogel aus gereinigten, gebleichten & gesättigten Kohlenwasserstoffen, den n- & i-Paraffinen, sowie Cycloalkane, den Naphthenen

- lange haltbar, weil sie nicht oxidiert wird & kaum chemische Reaktionen eingeht

- hautpflegend, hautschützend, wasserabweisend, okklusiv (bildet undurchlässigen Film auf Haut, hält Wasser in Haut zurück, hydratisiert Haut → Wasserverlust↓)

- M.D.S. misce, da, signa - mische, gib ab, bezeichne

- Harnstoff liegt hier suspendiert vor → Suspensionssalbe/Paste → sehr stabil

IND: Nagelauflösung z.B. bei Nagelpilz

Anwendung: 1x Tgl. bis Nagelsubstanz aufgelöst, am besten mit Pflaster bedecken, danach Anwendung einer antimykotischen Salbe z.B. (Bifonazol Creme)

Herstellung:

- Wichtig Wärme vermeiden

- Harnstoff mörsern (Nassmahlung -bessere Scherkräfte, keine Klumpen & kein Staub- mit Aceton wird egtl. nicht mehr empfohlen, kann 3-Walzen-Stuhl nicht ersetzen)

- alle lipophilen Besatndteile aufschmelzen in Fantaschale → Grundlage erkalten lassen!

- 1:1 anteilig Harnstoff & Grundlage verreiben bis zur Endmasse

- IPK: Teilchengröße → auf Papier streichen

- Für ausreichende Zerkleinerung 50 µm → Bearbeitung fertigen Salbe am Dreiwalzenstuhl → mehrmals bei geringem Walzenabstand → auffangen & homogenisieren

- Bei visueller Prüfung dürfen keine einzelnen Kristalle zu erkennen sein.

- Für Erleichterung Einsatz Harnstoff-Stammverreibung 50 % → Hier kein 3-Walzenstuhl nötig



Rezeptur (INGO): Pilocarpin-Augentropfen 4%

Pilocarpin-HCl

EDTA

HPMC

Benzalkoniumchlorid

Aqua a.i.

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) IND

4) Herstellung

1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

Pilocarpin

EDTA

HPMC

Benzalkoniumchlorid

Aqua a.i.

- Wirkstoff

- Direktes Parasympathimimetikum | WM: M3-R-Agonist → Verengung Pupille (myosis) → Weitstellung Kammerwinkel → Kammerwasserabluss↑

- pH = 3-4 (stabil im Sauren)

- hier KM als Synergist mit Benzalkoniumchlorid

- Viskositätserhöher

- löslich in kaltem Wasser

- Konservierungsmittel

- Störung der Permeabilität von Zellmembranen und der Funktion von Proteinen & Enzymen

- Lösemittel

- Hypertone Augentropfen → Keine Isotonisierung, weil Arzt das so will

IND: Hornhautödeme (da hyperton), Glaukom

Anwendung: vor der Anwendung auf Raum- oder Körpertemperatur bringen

Herstellung:

- Alle Bestandteile in Aqua a.i. lösen

- evtl. Edetathaltige Benzalkoniumchlorid- Stammlösung 0,1 % benutzen

- Lösung durch bakterienzurückhaltenden Filter in steriles Endgefäß abfüllen (Durchstechen durch sterile Verpackung)

- CAVE: HPMC egtl. Nicht durch 0,22um filtrierbar weil Makrolekül → entweder 3 Spritzensystem oder als steriles Pulver zum Schluss dazu geben

IPK:

- Überprüfung von Klarheit, Farbe & Partikelfreiheit

- Bubble-Point-Test

- Sterile Kunststoffaugentropfenflaschen aus steriler Verpackung entnehmen und beschriften

- nach Anbruch: 4 Wochen haltbar weil konserviert sonst 24h




Rezeptur (INGO): Acid. Salicyl. Ungt. 5 % (Salicylvaseline 5%)

Acid. Salicyl. 2,5 g bzw. 5,0g / Salicylsäure-Verreibung 50%

Vas. ad 50,0g

1) Wie gehen sie vor?

2) Wofür sind die einzelnen Bestandteile?

3) IND

4) Herstellung

Acidum salicylici unguentum

1) Vorgehensweise: Plausi, Gefährdungsbeurteilung, Ausgangsstoffbestände kontrollieren evtl. nachbestellen, HV, HA, HP, Freigabe

Acidum salicylicum (Salicylsäure)

Vaselinum (Vaselin)

- Wirkstoff

- pHrez = <4 (<3)

- löst interzelluläre Desmosomen im Stratum corneum → löst Schuppen & Hornhaut, antibakteriell

- Gefahr der Rekristallisation nach Wärmeanwendung oder Anlösen mit Riziniusöl, Ethanol

  • Alkoholische Lösungen:

    • Salicylsäure ohne Wärme auflösen

- CAVE bei Kombi mit Erythromycin → Erythromycin zersetzt sich im sauren

- Inkompatibel mit Eisen(III)-Salze (Rotfärbung), Iod (Fällung), Macrogole, Zinksalze (Komplexverbindungen), ggf. Zinkoxid gegen Titandioxid austauschen

- Keine Konservierung Salicysäure antibakteriell

- Isogel aus gereinigten, gebleichten & gesättigten Kohlenwasserstoffen, den n- & i-Paraffinen, sowie Cycloalkane, den Naphthenen

- lange haltbar, weil sie nicht oxidiert wird & kaum chemische Reaktionen eingeht

- hautpflegend, hautschützend, wasserabweisend, okklusiv (bildet undurchlässigen Film auf Haut, hält Wasser in Haut zurück, hydratisiert Haut → Wasserverlust↓)

IND: Akne, Hyperkeratosen, Entzündliche Hauterkrankungen

Anwendung: 1-2 x täglich dermal

Herstellung:

- nach Möglichkeit Verwendung Rezepturkonzentrat, keine Zerkleinerung dann notwendig (z.B. Salicylsäure-Verreibung 50% DAC)

- Ohne Rezepturkonzentrat Mörsern & am Ende mit Dreiwalzenstuhl

- Anreiben mit Paraffin da chemisch gleich oder Vaselin

- 1:1 immer anteilig bis zur Endmasse verarbeiten und homogenisieren

- IPK: Teilchengröße (auf Papier ausstreichen)

- Für ausreichende Zerkleinerung 50 µm → Bearbeitung fertigen Salbe am Dreiwalzenstuhl → mehrmals bei geringem Walzenabstand → auffangen & homogenisieren

Behandlung: Anaphylaktischer Schock

SOFORT: Allergenzufuhr stoppen! → z.B. Bienenstachel entfernen


Allergie-Notfallset: Antihistaminikum & Glucocorticoid in schnellverfügbarer flüssiger DF zum abschwellen & Adrenalin-Autoinjektor (Fastjekt®, Anapen®) zur Kreislaufstabilisierung), ggf. Bronchodilatator-Dosieraerosol (Salbutamol)

Adrenalin-Autoinjektor: stabilisiert Kreislauf in kürzester Zeit

- Adrenalin wirkt innerhalb von 5–10 min!

- i.m. Applikation mittels Injektionslösung in Fertigspritze zur Selbsthilfe im Notfall

- Dosierungsstufen: 150 μg & 300 μg pro Autoinjektion

- Zugelassen ab Geburtsalter

=>Im Notfall gibt es keine Kontraindikationen!

Anwendung im Notfall: im Idealfall mehrere Pens mitführen (wegen ggf. blockierter Pens)

- Schutzkappe abziehen → Autoinjektor entsichert & Injektionsnadel tritt vorn innerhalb Plastikspitze durch Druck hervor

- Autoinjektor fest in die Hand nehmen

- Mit der Spitze an Oberschenkelaußenseite auf halber Höhe zwischen Knie & Hüfte aufsetzen (zur Not durch Hose)

- Kräftig aufdrücken bis die Nadel hörbar auslöst

- Mind. 10s in Position halten, das Sichtfenster des Autoinjektors verdunkelt

- Autoinjektor dann entfernen und Injektionsstelle massieren (zur besseren Verheilung der Injektionsstelle)

- Nadel wird automatisch wieder von orangefarbenen Spitze bedeckt. Absichtlich wird nicht ganze Injektionsinhalt abgegeben, es verbleibt also etwas Flüssigkeit im Gerät → Nur vorgesehene Dosis von 150 μg bzw. 300 μg wird injiziert.

- Autoinjektor kann nicht wiederverwendet werden

- Wenn sich Beschwerden nicht bessern, kann nach 5–10 Minuten erneut injiziert werden

- Nach Anwendung ist auch bei Besserung des Zustands sicherheitshalbe Arzt zu rufen. Da bei einigen Patienten dSymptomatik nach 6–24h erneut auftritt, kann Nachbeobachtung im Krankenhaus sinnvoll sein

- Angehörige sollten Handhabung beherrschen



ASTHMA/COPD: Therapie

1)

Therapie Asthma

Therapie COPD

2) Allergisches Asthma - Antientzündliche Therapie

Therapie Asthma

Therapie COPD (schwieriger)

β2-R-Agonisten/β2-Sympathomimetika: WICHTIG

- SABA/RABA: Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin, Reproterol

- LABA: Formoterol, Salmeterol, Bambuterol

Raucherentwöhnung

ICS: WICHTIG

- Beclomethason, Budesonid, Ciclesonid, Fluticason, Mometason

Sauerstoff (mit Sauerstoffflasche im Alltag) MITTEL DER WAHL

Anticholinergika (Parasympatholytika) / M3-R-Antagonisten: EHER BEI COPD

- SAMA: Ipratropiumbromid

- LAMA: Tiotropium, Glycopyrronium, Aclidinium

Anticholinergika (Parasympatholytika) / M3-R-Antagonisten: MITTEL DER WAHL

- SAMA: Ipratropiumbromid

- LAMA: Tiotropium, Glycopyrronium, Aclidinium

β2-R-Agonisten/β2-Sympathomimetika: nicht lebenswichtig

- SABA/RABA: Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin, Reproterol

- LABA: Formoterol, Salmeterol, Bambuterol

- ULABA: Indacaterol

ICS: RESERVE BEI Exazerbationen

- Beclomethason, Budesonid, Ciclesonid, Fluticason, Mometason

PDE-4-Hemmer: SCHWERE COPD

- Roflumilast

Antibiotika

Expektorantien: ACC, Ambroxol, Bromhexin

PDE-Hemmer /A1-Agonist: NOTFALL

- Theophyllin i.v.

PDE-Hemmer /A1-Agonist: AUSNAHMEFÄLLE

- Theophyllin

Äther.Öle: z.B. Cineol (Gelomyrtol® , Soledum®)

Allergisches Asthma - Antientzündliche Therapie:

- Glucocorticoide

- Anti - IgE - AK: Omalizumab 

- Mastzellstabilisatoren: Chromone (Cromoglicinsäure, Nedocromil)

- Cysteinyl-Leukotrien-1-R-Antagonisten: Montelukast

- IL-4-Antikörper: Dupilumab

- IL-5-Antikörper: Mepolizumab, Reslizumab, Benralizumab

- Anti-TSLP: Tezepelumab

ASTHMA/COPD: Inhalatoren

- Vergleich Vor & Nachteile


Doesieraerosole

Trockenpulverinhalatoren

Sprühvernebler

Vernebler zur Feuchtinhalation 

VORTEILE

VORTEILE

VORTEILE

VORTEILE





NACHTEILE

NACHTEILE

NACHTEILE

NACHTEILE






Doesieraerosole

Trockenpulverinhalatoren

Sprühvernebler (Respimat®)

Vernebler zur Feuchtinhalation 

VORTEILE

VORTEILE

VORTEILE

VORTEILE

- Handlich

- Zählwerk/Ampelfunktion möglich

- Akuttherapie (am Besten mit Spacer)

- Kältereiz

- Kein Mindest-Inspirationsfluss notwendig – Inhalation immer möglich! (Es wird immer Teil des WS über Mundschleimhaut aufgenommen!)

- Handlich

- Dosiszähler

- Automatisches auslösen der Inhalation (immer atemzugsgesteuert)

- optimale Partikelgröße für Alveolengängigkeit

- kaum Reiz am Rachen

- Handlich

- wiederverwandbar

- Dosisanzeiger

- langsam ausbreitende, lang anhaltende und feine Sprühwolke + relativ geringe Austrittsgeschwindigkeit der vernebelten Tröpfchen → geringere Ablagerung im Mund Rachenraum

- kein Treibgas


- Gleichzeitige Befeuchtung der Atemwege & ggf. schleimlösende Wirkung im Infekt

- Pädiatrie



NACHTEILE

NACHTEILE

NACHTEILE

NACHTEILE

- gute Koordination nötig (Ausnahme: Autohaler)

- Kältereiz (Kann Anfall verschlimmern)

- evtl. Treibgashaltige Systeme umweltschädigend

- Insiprationsflussabhängig → ab Stufe 3 Verwendbarkeit?

- feuchtigkeitsempfindlich → immer trocken halten

- kein Kältereiz

- keine Akuttherapie

- kein Spacer

- Häufig verbleibt WS im Mund-Rachen-Raum

- Methode variiert von Produkt zu Produkt → etliche Geräte vorhanden sind → oft Missverständnissen & Therapieschwierigkeiten bei Patienten

- evtl. Kosten

- Inhalationsdauer der Anwendung (ca. 10 min), daher schlechtere Integration in Alltag

- unhandlich

- Dosiergenauigkeit


Gicht:

- Definition

- Auslöser des akuten Gichtanfalls

- Pathophysiologie des akuten Gichtanfalls

Gicht:

- Klinische Manifestation Hyperurikämie mit Ausfällung von Salzen der Harnsäure (Uratkristalle) an verschiedenen Körperstellen (symptomatische Hyperurikämie)


Häufige Auslöser:

- Alkohol: Abbau von Purinnukleotiden ↑ → Harnsäure↑

- Fleisch, Innereien: hoher Puringehalt → Harnsäure↑

- AS: (Diuretika, Salicylate..): ↓ renale Harnsäuresekretion

- Zelluntergang↑ (z.B. bei Hämolyse): Nukleotide↑ → Harnsäure↑


Pathophysiologie des akuten Gichtanfalls: Circulus vitiosus

1) Plötzlicher Anstieg [Harnsäure] o. Überschreiten L(Harnsäure) → Ausfall Na-Urat-Kristalle als Gicht-Tophi (knotige Verdickung)

  • L (KT,pH7,4) = 6,5 mg/dL (390 μmol/L)

    • Hypothermie & pH↓ → L(Harnsäure)↓

2) Leukozyteneinwanderung → Phagozytose → Bildung Phagolysosomen → Phago-Membran-Ruptur durch Uratkristalle → Autolyse

3) Freisetzung lysosomaler Entzündungsmediatoren (PGE2, IL-1β ) & Laktat-Anreicherung (anerobe Leukozyten-Phagozytose → Laktat↑)

4) Kristallinduzierte Synovitis (lokale Entzündungsreaktion d. Gelenkinnenhaut) & pH↓ → L(Harnsäure)↓ → Na-Urat-Kristalle fallen vermehrt aus → Leukozyteneinwanderung…

MERKE:

- Ausfall Harnsäurekristalle auch bei plötzlichem Abfall (z.B. zu Beginn Urikosurika-Therapie)

  • Konzentrationsgefälle zwischen Serum & Gewebe → Harnsäure löst sich aus Randzonen abgelagerter Kristalle → Immunreaktion

- Eine Hyperurikämie ist für das Auftreten eines akuten Gichtanfalls nicht obligat. Es genügt auch ein plötzlicher Anstieg der Harnsäurekonzentration!


Nase: Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

- Definition

- Ursache

- Symptome

- Behandlung


Definition: häufige entzündliche Veränderung der Nasennebenhöhlenschleimhaut, die meist von Entzündung der Nasenhöhle begleitet wird (Rhinosinusitis) → I.d.R. heilt sie spontan aus


Ursache: Viren sind die häufigsten Auslöser, bei Schnupfen kann es dazu kommen, dass aufgrund Schleimhautanschwellung in Ausgängen (Ostien) der Nebenhöhlen das Sekret nicht abfließt. Es wird hochviskos und verklebt das Flimmerepithel

Symptome: schmerzhaftes Druckgefühl im Stirn- und Wangenbereich, Leitsymptom: Gesteigerte Nasensekretion und retronasale Sekretion, Verstopfung der Nase, evtl. Fieber


Behandlung:

- Analgetika (z. B. Ibuprofen), Wärmeanwendungen (Rot- licht), Inhalationen, Sekretolytika (Sinupret extract®, Gelomyrtol®) & α-Sympathomimetika (Dekongestiva) wie Oxyoder Xylometazolin (lokal) & Pseudoephedrin (systemisch) können die Beschwerden lindern

  • systemische Applikation von α-Sympathomimetika hat ggü. topischen den Vorteil, dass WS über Blutkreislauf auch schwer zugänliche Bereiche der Nebenhöhlen erreicht

- Corticoid-Nasenspray bei allergischer Genese & Rezidiven

- Speziell zur Anwendung bei Rhinosinusitis steht ein Vernebelungsgerät zur Verfügung, das das entstehende Aerosol durch Pulsation in den Na-sennebenhöhlen platziert (Sinusinhalatoren)

- Inhalation heißer Dämpfe

(- Hinweise, dass das proteolytische Enzym Bromelain bei akuter bzw. chronischer Rhinositis wirksam ist → soll den Schleim verflüssigen, die Entzündung mildern und die Heilung beschleunigen)


Auge: Gerstenkorn

- Definition

- Ursache

- Behandlung

Definition:

- Akute bakterielle Entzündung einer Augenliddrüse

- Augenlider besitzen Talgdrüsen, deren Sekret die Lipid-Komponente der Tränenflüssigkeit darstellt → Bei akuten Entzündung dieser Lidranddrüsen entsteht Gerstenkorn

Ursache: Meist Staphylococcus aureus, seltener Streptokokken

Symptome: Schmerzhafter, geröteter Knoten, ggf. mit zentralem Eiterpunkt

Behandlung:

- Wenn es sehr schmerzhaft ist, sollt Patient am selben Tag Augenarzt aufsuchen.

- Bei leichten & mittleren Beschwerden Arzt nur erforderlich, wenn Gerstenkorn nicht innerhalb von 2 Tagen geplatzt oder geschrumpft ist

- bei leichten Beschwerden trockene Wärmeanwendung z.B. in Form von Rotlicht um Abszess schneller reifen zu lassen (2x täglich für 10 min)

- antiseptische Augensalben mit Bibrocathol

- Keinesfalls versuchen Gerstenkorn selbst auszudrücken

- Lokalantibiotische Therapie, z.B. mit Gentamicin-Augentropfen oder Neomycin-Augentropfen

- Zur Prophylaxe Augensalbe mit neutralem WS auf Basis von Vaseline z. B. Dexpanthenol (Bepanthen® Augensalbe), die Lidrand geschmeidig hält

CAVE: Abgrenzen von Hagelkorn → Hierbei handelt es sich um nichtinfektiöse chronische Erscheinung, die auf verstopften Lidranddrüse beruht → Behandlung mit feuchten Kompressen um Drüsen zu öffnen → Nach 10 min kann Drüsensekret durch leichte Massage des Ober- und Unterlids in Richtung Lidspalte ausgestrichen werden. Anschließend werden Lidränder mit fusselfreien Wattepad oder entsprechenden Reinigungsprodukten (z. B. BlephaCura® Salina, Systane® Lid-Care) gesäubert.

Sonstiges: Rahmenvertrag über die Arzneimittelversorgung (§ 129)

- (Abs. 1a)

  • Substitutionsauschlussliste


- GBA legt Austauschbarkeit von Darreichungsformen fest

- G-BA prüft Austauschbarkeit von verschiedenen DRF & gibt sie ggf. zum Austausch frei

- Gelistet werden

- G-BA legt fest, für welche WS in der jeweils betroffenen DRF generelles Austauschverbot gilt

- v.a. WS mit enger therapeutischer Breite, bei denen geringfügige Änderung der Dosis oder Konzentration des WS zu klinisch relevanten Wirkungsveränderungen führt

- AM sind von Austauschpflicht durch Rabattverträge ausgenommen, gilt auch im Not-& Nachtdienst

Teil B der Anlage VII zur Arzneimittel-Richtlinie:

- Antiepileptika: Carbamazepin (Retardtabletten), Phenobarbital (Tabletten), Phenytoin (Tabletten), Primidon (Tabletten), Valproinsäure, auch als Natriumvalproat & Valproinsäure in Kombination mit Natriumvalproat (Retardtabletten)

- Antikoagulanzien: Phenprocoumon (Tabletten)

- Herzwirksame Glykoside: Beta-Acetyldigoxin (Tabletten), Digitoxin (Tabletten), Digoxin (Tabletten)

- Immunsuppressiva: Ciclosporin (Weichkapseln & Lösung zum Einnehmen), Tacrolimus (Hartkapseln & Hartkapseln, retardiert)

- Opioid-Analgetika: Buprenorphin (Transdermale Pflaster mit unterschiedlicher Applikationshöchstdauer, z. B. bis zu 3 Tage bzw. bis zu 4 Tage), Hydromorphon (Retardtabletten mit unterschiedlicher täglicher Applikationshäufigkeit, z. B. alle 12 bzw. alle 24 Stunden), Oxycodon (Retardtabletten mit unterschiedlicher täglicher Applikationshäufigkeit, z. B. alle 12 bzw. alle 24 Stunden)

- Schilddrüsenhormone: Levothyroxin-Natrium (Tabletten), Levothyroxin-Natrium + Kaliumjodid (fixe Kombination, Tabletten)

- Apotheke darf bei Rezepten mit AM d. Substitutionsausschlussliste grundsätzlich nur das namentlich verordnete abgeben

- Seit 01. August 2016 ist Regel jedoch nicht mehr allgemeingültig, da erstmals bestimmte AM-Gruppen von Substitution ausgeschlossen wurden (BtM mit unterschiedlicher Applikationshäufigkeit)


Darreichungsformen in Anlage 7 der AM-RLdort DRF hinterlegt, die trotz abweichender Kürzel gegeneinander ausgetauscht werden dürfen

1) https://www.deutschesapothekenportal.de/medien/dap-lexikon/darreichungsform-austauschbare/

2) https://www.g-ba.de/downloads/83-691-790/AM-RL-VII_Aut-idem_2023-04-15.pdf

3) https://www.deutschesapothekenportal.de/rezept-retax/austauschbare-drf/


ARTERIELLE HYPERTONIE: Calciumkanalblocker:

- AS, IND, WM, UAW, KI

AS: 3 Typen

- Verapamil - Typ (↓↓selektiv → kardial & vaskulär)

- Diltiazem - Typ (kardial & vaskulär)

- Dihydropyridine (größere Affinität für vaskuläre Ca²+ -Kanäle)

• (Nifedipin), Amlodipin, Lercanidipin, Felodipin, Isradipin, Nicardipin, Nisoldipin


IND: Hypertonie, KHK, Angina pectoris, supraventrikuläre Tachyarrhythmien


WM:

- ↓ L-Typ-Ca²+ - Kanäle → Ca²+ - Einstrom↓ → [Ca²+]i↓ → elektromechanische Kopplung↓ → Energieumsatz & O2-Bedarf Herz↓ → koronarer & peripherer arteriolärer Gefäßwiderstand↓ → Dilatation Blutgefäße↑ & RR↓ 

- Nachlast↓ → verbesserte Ventrikelentleerung → dadurch auch Senkung der Vorlast


- zusätzliche Wirkung von Diltiazem & Verapamil:↓ L-Typ-Ca²+ - Kanäle in Herz → negativ inotrope & chronotrope Wirkung, auch negativ dromotrop


UAW:

- Verapamil: Bradykardie, AV - Block, Obstipation (dosisabhängig)

- Dihydropyridine: Periphere Ödeme (“schwere Beine”), Reflextachkydardie (Kombi mit β-Blocker → UAW↓)

- Schwindel, Kopfschmerzen & Müdigkeitsgefühl (wg. RR↓)


WW: 

- Verapamil & Ditiliazem: CYP3A4 & pGP-Hemmer (ABC-Transporter) → CAVE bei Loperamid

- ß-Blocker


KI:

- Verapamil & Diltiazem: Herzinsuffizienz, AV - Block → negativ inotrop & dromotrop → keine Kombi mit ß-Blocker

- Schwangerschaft → tetratogen! 

  • Ca²+ - Kanäle für Entwicklung wichtig


“Vera duscht nie mit Galle (Gallopamil)”

“Nifedipin wirkt nie am Herzen”


Fettstoffwechselstörungen: Statine:

- AS, IND, WM

- UAW, PK

AS: Atorvastatin, Simvastatin, Lovastatin, Fluvastatin, Pravastatin, Rosuvastatin, Pitavastatin


IND: Hypercholesterolämie, Hypertriglyzeridämie, KHK-Prophylaxe, Sekundärprophylaxe nach Schlaganfall, Myokardinfarkt


WM

- HMG-CoA-Redukase↓ → ↓ HMG-CoA in Mevalonsäure → ↓ → Cholesterolsynthese↓ → Intreazelluläre [Cholesterol]↓ → LDL-R -Expression↑ Um Cholesterolmangel zu kompensieren → verstärkte Aufnahme LDL-Cholesterol → [Plasma LDL-Cholesterol]↓↓ , TAG↓, HDL↑ → Arteriosklerose-Risiko↓


Pleiotrope Effekte ohne direkten Zusammenhang mit LDL-Senkung :

- Durch Hemmung Isoprenoidstoffwechsel → verringerte Prenylierung (Farnesylsierung & Geranylgeranylierung) von Proteinen (z.B. RAS, RHO, RAB) → antioxidativ, antiphlogistisch & Oxidativer Stress↓ → Plaquebildung↓  

- NO-Synthase↑ → Vasodilatation↑ 


UAW:

- Myopathie bis hin zur Rhabdomyolyse

- ↑ Serumtransaminasen durch Hepatotoxizität


PK:

- Alle Aufnahme in Leber über Anionentransporter OATP1B1

- Hoher FPE bei allen Statinen (erwünscht, weil sollen in der Leber wirken, dort am meisten Chol)

- Lovastatin, Simvastatin: Prodrugs; Öffnung Lactonring in Leber erforderlich

- neuere Substanzen (Atorva-, Fluva-, Rosuva-, Pravastatin): geöffneter Lactonring & endständige Hydroxycarbonsäure → direkt aktiv

- Simva-, Lova- Atorvastatin durch CYP3A4

- Fluvastatin durch CYP2C9

- Kaum Metabolisierung über Cyp- Enzyme bei Prava-, Rosuva- , Pitavastatin aber direkte Ausscheidung über Galle durch ABC-Transporter


Reisemedizin: Malaria

- Wie sieht eine Malariaprophylaxe aus?

Expositionsprophylaxe:

- durch Expositionsprophylaxe kann Infektionsgefahr auf Zehntel reduziert werden

- Anophelesmücken nur in der Zeit kurz vor Einsetzen der Abenddämmerung - zum Morgen aktiv → in dieser Zeit geschlossene, weiße Kleidung tragen

- Anwenden von Repellentien: Nobite® Kleidung (Permethrin), Unbedeckte Haut mit Nobite Hautspray® (DEET) in Konzentration von 30–50 %

- Verwenden von Moskitonetzen & Vermeiden von abendlichen oder frühmorgendlichen Exkursionen

Chemoprophylaxe:

- Bei Reisen in Malariagebiete mit hohem Übertragungsrisiko (v.a. Subsahara-Afrika, wenige Gebiete Asiens, Ozeaniens & Lateinamerikas) ist regelmäßige Chemoprophylaxe grundsätzlich ratsam

- Bei Reisen in Gebiete mit geringem Malariarisiko ist keine Chemoprophylaxe erforderlich

- Welche Medikamente konkret empfehlenswert sind, hängt ab vom Reiseziel, Reisezeit, Reisedauer, Reisestil, KI, WW

- Atovaquon/Proguanil (Malarone®) zur Prophyloxe & Therapie

  • A: Mitochondrien↓ | P: DHFR↓

- Doxcycyclin (in D nicht dafür zugelassen, von WHO empfohlen)

- Mefloquin (Lariam®) (in D nicht zugelassen)

Malaria-Schnelltests

- Malaria-Selbsttests liefern in wenigen Minuten eine orientierende Diagnose

- mitnehmen im Reisegepäck!

- Auch ein negatives Ergebnis schließt eine Malaria nicht mit völliger Sicherheit aus. Deswegen muss der Test sicherheitshalber spätes- tens im Abstand von 24–48 Stunden wiederholt werden

- Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin & Internationale Gesundheit (DGT) rät Laien davon ab, wegen Anwendungsfehlern

Sonstiges: Herstellung von Ibuprofen-Säften in der Rezeptur

1) Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen DAC → speziell zur Herstellung von pädiatrischen Zubereitungen entwickelt worden & enthält keine für Kinder kritischen Hilfsstoffe

Bestandteile

Funktion

Menge

Glucose-Monohydrat

Geschmackskorrigens

11,0 g

HEC 10 000 ; (HEC 250, CMC, HPMC)

Verdickungsmittel

0,5 g

Kaliumsorbat

Konservierung

0,14 g

Citronensäure

Konservierung

0,07 g

Gereinigtes Wasser

Dispersionsmittel

ad 100,0 g

=> Haltbarkeit: 6 Monate

Herstellung Suspensionsgrundlage: Glucose-Monohydrat, HEC & Kaliumsorbat trocken mischen → +Gereinigtes Wasser → +Citronensäure → Homogenisieren ; 2h quellen lassen → verdunstetes Aqua eränzen → Abfüllung: Braunglasflasche

Herstellung von Ibuprofen-Suspensionen 2% / 4%:

- Ibuprofen Rezeptursubstanz → fein pulvern → Anreiben mit Grundlage → Anteilig Zugabe Grundlage

- Aerosil für bessere Aufschüttelbarkeit → getrennt anreiben → anteilige Zugabe Grundlage bis 20% Endmasse

- mischen & bis zur Endmasse verrühren → dickflüssige, weiße Suspension

- Optimaler pH: 3,6 - 4,6 → Puffer: z.B. Sorbinsäure/Kaliumsorbat aus Citronensäure/Kaliumsorbat (bereits in Grunlage)

- Zugabe von Zuckern oder Aroma sinnvoll um bitteren Ibu-Geschmack zu verbessern

- Abfüllung: Braunglasflasche mit Kolbenpipette und Steckeinsatz ; Volumen doppelt so groß wie Abgabemenge, um aufschütteln zu können

- Kennzeichnung mit „Vor Gebrauch kräftig schütteln“ + „Bei Schmerzen oder Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als vom Apotheker oder von der Apothekerin empfohlen“

- Aufbrauchfrist: 4 Wochen

Sonstiges: Grundprinzip

- Homöopathie

- Anthroposophische Medizin

- Schüssler-Salze

- Bachblüten

Homöopathie:

- Ähn­lich­keits­prinzip („­similia simili­bus cu­ren­tur“): Krankheiten durch Mit­tel geheilt, die bei Ge­sun­den ähn­liche Symptome wie bei Erkrank­ten her­vor­ru­fen → z.B. bei Bienenstich → Bienengift ;Fieber → Weidenrinde ; wässrigem Schnupfen & brennen­den Augen → Zwiebel ; Wachheit → Coffein; Erbrechen → Emetika

=> nicht gegensätzlich, sondern analog wirkende Mittel eingesetzt

- Homöo­pathische Anamnese

- Potenzierung

Anthroposophische Medizin:

- ähnliche Prinzipien wie Homöopathie (z. B. Kraft der Potenzierung, ganzheitliche Betrachtungsweise, Anregung von Selbstheilungskräften)

- verwendet für AM fast ausschließlich natürliche Ausgangsstoffe ( mineralischen, metallischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs)

- Ziel, naturwissenschaftlich-orientierte Medizin um geisteswissenschaftliche Erkenntnismethoden zu erweitern

- Einbeziehung der Waldorf-Pädagogik

Schüssler-Salze:

- Mineralsalze in homöopathischer Dosierung (Potenzierung)

- Prinzip der „Biochemie“: basiert auf Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen & könnten durch homöopathische Gaben von Mineralien geheilt werden

- zwölf sogenannte „Funktionsmittel“ =  Schüßler-Salze

Bachblüten:

- jede körperliche Krankheit beruht auf seelischen Gleichgewichtsstörung

- Zuordnung Essenzen zu verschiedene „disharmonischen Seelenzuständen“

- Essenzen entstehen durch Einlegen verschiedener Blüten & Pflanzenteile in Wasser → Dadurch sollen Schwingungen an Wasser übertragen werden

AS: Ulipristalacetat

- AS

- IND

- WM

- UAW

AS: Ulipristalacetat = Selektive Progesteron- rezeptor-Modulatoren (SPRM)

• mit Mifepriston strukturverwandt


IND: Notfallkontrazeption

• innerhalb 5 Tage nach ungeschütztem GV bzw. Versagen von kontrazeptiven Maßnahmen


Wirkfenster:

- Wirksam bis wenige Stunden vor der Ovulation

- Einnahme bis spätestens 5 Tage postkoital

  • Einnahme sollte so schnell wie möglich erfolgen, da Ovulation nicht vorhersehbar & oft variabel ist


WM:

- selektiver Progesteronrezeptor-Modulator mit antagonistischen & partiell agonistischen Eigenschaften → ↓ Andocken von Progesteron an seinen Rezeptor → Unterdrückung o. Verzögerung Ovulation & Nidationshemmung

- Hemmung der Follikelreifung und somit Verzögerung der Ovulation durch Unterdrückung des LH-Peaks → verzögerte Ovulation erfolgt etwa 5 Tage später

  • Da Spermien im weiblichen Genitaltrakt max. 5 Tage überleben können, ist durch eine Verschiebung der Ovulation um 5 Tage nicht mehr von der Möglichkeit einer Befruchtung auszugehen.

UAW:

- Bauchschmerzen, Menstruationsstörungen, Krank- heitsgefühl, Fieber, Durst und Schüttelfrost.

Die Postkoitalpille („Pille danach“) ist nur zur Notfallverhütung gedacht und wirkt am effektivsten, wenn die Einnahme innerhalb von 12 h nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr erfolgt!


Eine bereits stattgehabte Befruchtung wird durch Einnahme von oralen postkoitalen Kontrazeptiva nicht abgebrochen! Ein Kupfer-IUD kann jedoch Nidation der bereits befruchteten Eizelle in etwa 95% der Fälle verhindern!


Doping: Welche apothekenüblichen Arzneistoffe können zu Dopingzweckenmissbraucht werden?

Listen der Nationalen Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA-Verbotsliste) UND

Internationales Übereinkommen gegen Doping im Sport Anlage 1: Verbotsliste der Welt Anti-Doping Agentur (WADA):

- Anabolika: Testosteronderivate, z.B. Nandrolon oder Testosteron (Testoviron®),die zum schnellen Aufbau von Muskelmasse vor allem bei Bodybuildern missbräuchlich eingesetzt werden.

- Hormone und verwandte Wirkstoffe: Erythropoetin, Wachstumshormone (hGH), Somatomedin = Insulin-like growth factor 2 (IGF-2)(Increlex®), Gonadotropine bei Männern & auch Insulin

  • Insulin unterstützt Wirkung von Anabolika indem es Muskelzuwachs konsolidiert. Insulin verhindert, dass gewonnene Masse wieder abgebaut wird. Bei Mittelstrecken- & anderen Bahnläufern fördert es Ausdauer & möglicherweise auch Kraft durch vermehrte Einlagerung von Glykogen in Muskelzellen

- Hormonantagonisten: Tamoxifen & Aromatasehemmer Anastrozol, Exemestan

- Estrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERM): Raloxifen

- Antiestrogene: Clomifen

- ß2-Sympathomimetika → anabolisch: Clenbuterol, Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin → Hochleistungssportler, die Asthmatiker sind, brauchen ein schriftliches Attest zur Vorlage bei der zuständigen medizinischen Kommission

- Diuretika: Furosemid, Chlortalidon, Piretanid, Xipamid

  • Gewichtsverlust & Manipulation Urinproben

- α-Reduktasehemmer: Finasterid (Maskierungsmittel)

  • erschweren den Nachweis von Steroiden im Rahmen der Dopinganalytik.

- Stimulanzien: Amphetamine, Ephedrin, Pseudoephedrin, Phenylpropanolamin

- zentral-schmerz beeinflussende Stoffe: Opioide, Cannabinoide

- Glucocorticoide: ausnahmen für inhalative und dermale Anwendungen

- Betablocker bei Bogenschießen, Skifahren, Ringen


Geriatrie: Priscus-Liste - Beispiele & Begründung

WS-Klasse

WS

Begründung

Alternative

Antihistaminika




Analgetika




Antidepressiva




Sedativa




Antihypertensiva




PPI




Antiemetika




Mittel gegen Obstipation




Kalium sparende Mittel




β-Blocker





Geriatrie: Priscus-Liste - Beispiele & Begründung

WS-Klasse

WS

Begründung

Alternative

Antihistaminika

- Dimetinden

- Clemastin

- Diphenhydramin

- starke anticholinerge Wirkungen

- evtl. QT-Verlängerung

Loratadin

Bilastin

Cetirizin

Analgetika

- Indometacin

- Piroxicam

- Meloxicam

GIT-Blutungen

Paracetamol

Tramadol

Codein

Antidepressiva

TCA (Opipramol, Imipramin…)

Setralin

anticholinerge Effekte, Verschlechterung der Kognition, Sturzrisiko, othostatische Hypotonie

SSRI (Setralin <100mg/Tag, Citalopram, Escitalopram) SNRI (Duloxetin, Venlafaxin, Milnacipran) Mirtazapin

Sedativa

Benzodiazepine

Zopiclon, Zolpidem

Sturz- und Frakturrisiko, psychiatrische Reaktionen, Verschlechterung der Kognition, verlängerte Reaktionszeit

nicht-medikamentös Melatonin Pipamperon Melperon Quetiapin Mirtazapin Trazodon

Antihypertensiva

- Methyldopa

- Clonidin, Moxonidin

- Doxazosin, Terazosin

orthostatische Hypotonie, Synkope, Bradykardie, Sedierung, Verschlechterung der Kognition

andere Antihypertensiva, z.B. ACE-Hemmer, Calciumantagonisten (Nifedipin-Typ)

PPI

Omeprazol, Esomeprazol, Pantoprazol

Clostridium difficile Infektionen, Frakturen

PPI <8 Wochen ggfs. Famotidin

Antiemetika

- 1) MCP

- 2) Domperidon

- 3) Dimenhydrinat

- 1) Antidopaminerge & anticholinerge Effekte, Schläfrigkeit, EPMS

- 2) Arrhythmien, plötzlicher Herztod

- 3) Anticholinerge Effekte, Tolerantentwicklung bei Einsatz als Hypnotikum

- 1) & 2) Ondansetron, Ingwer

- 3) Setrone, Ingwer, Dexamethason

Mittel gegen Obstipation

- Sennoside > 1 Woche

- Na-Picosulfat > 1 Woche

Bauchkrämpfe, Verschiebung von Wasserund Elektrolythaushalt

- Macrogol, Flohsamen. Lactulose. Natriumpicosulfat <1 Woche, Sennoside <1 Woche

Kalium sparende Mittel

Spironolacton

Hyperkaliämie und Hypernatriämie, lebensbedrohliche Arrhythmien

ggfs. Eplerenon bei Hypertonie andere Antihypertensiva andere Diuretika

β-Blocker

- Propranolol

- Sotalol

unselektiver Betablocker, möglicherweise Atemdepression, ZNS Effekte

andere (selektive) Betablocker


Author

Trung D.

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