Welche Antibiotika gibt es? Wo greifen sie an?
Zellwandsynthese – Inhibitoren
Penicillin
Pharmakodynamik:
Penicilline inhibieren die Mureinsynthese, irreversible hemmung der tranpeptidase durch kovalente bindung
Wirkung auf proliferierende Bakterien, nicht auf ruhende Bakterien
->bakterizide Wirkung ->
( Bakterizidie: direkte Keimabtötung
• primär bakterizid: auch ruhende Erreger werden abgetötet Giessen Giessen
• sekundär bakterizid: nur proliferierende Erreger werden abgetötet)
Penicilline haben grundsätzlich keine
Wirkung bei folgenden Keimen:
• zellwandlose Mykoplasmen
• obligat oder fakultativ intrazelluäre Chlamydien, Rickettsien, Legionellen, Brucellen, Salmonella typhi
• langsam wachsende Mykobakterien
Wechselwirkungen:
• orale Kontrazeptiva
• Probenicid verzögert Elimination
• Lokalanästhetika mit hohen Penicillin G oder V Gaben bei Patienten mit z.B. Sepsis, Niereninsuffizienz
Indikation:
• Mittel der ersten Wahl bei allen Infektionserregern,gegen die sie sensibel sind
• auch bei Kindern und Schwangeren
CAVE:
– Allergie
– hohe Penicillin G oder V Dosierungen bei
Epilepsie, Niereninsuffizienz
Aminopenicilline
Aminopenicilline + β-Lactamase-Inhibitor (BLI)
Proteinsynthese – Inhibitoren
Tetracycline
seit 1950 verwendete Streptomyces – Produkte (gram+ Bakterien)
Tetracyclin, Minocyclin, Doxycyclin, Tigecyclin
Doxycyclin und Tigecyclin
Eigenschaften
Doxycyclin
Wirkspektrum
Appklikation
Resorption
Elimination
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Indikation
Interaktionen
-> Tetracycline
• Doxycyclin • Tigecyclin
Ledermix
Kontraindikation: Schwangerschaft, eitrige Pulpitiden
warum nicht bei purulenter pulpitis? Wegen dem Glucocorticoid, es kommt zu einer Immunsuppression. Also Odontopaste benutzen, weil auch die Konzentration des Antibiotikums mit 5% stärker ist.
Makrolid Antibiotika
Welche gibt es?
Dosis
Clindamycin
Lincosamid Antibiotika:
Clindamycin ist ein halbsynthetisches Derivat von Lincomycin, einem Produkt aus Streptomyces lincolnesis (1962)
Eigenschaften:
bakteriostatisch
o Bindet an 50S-Untereinheit des Ribosomen
intrazelluläre Wirksamkeit
partielle Kreuzresistenz zu Makroliden
orale und parenterale Applikation
gut gewebe- und knochengängig
kaum Penetration ins ZNS
überwiegend hepatische Metabolisierung und Elimination über Galle und Niere
Wirkspektrum:
• Grampositive Keime: z.B. Staphylo- und Streptokokken
Ausnahme: Enterokokken
• Anaerobier, Ausnahme: Clostridioides difficile
Nebenwirkungen:
GI-Beschwerden (5% – 20%)
Antibiotika-assoziierte Colitis (bis 10%)
cholestatische Hepatitis (3%)
Allergie (Hautreaktionen)
Staph. aureus Infektion inkl. MRSA !
Wund- und Weichteilinfektionen
HNO-Infektionen
chronische Osteomyelitis
anaerobe/aerobe Mischinfektion, bei
z.B. eitriger Peritonitis
Kombination mit β-Lactamantibiotika !
• bei Sepsis besser als Fluorchinolone, wegen schnellerer Anflutung !
• Gasbrand
Dosis (Erwachsene):
3 x 600 – 900 mg/d i.v.
3 x 300 – 600 mg/d p.o.
Reduktion bei Leberinsuffizienz !
Kontraindikation:
entzündliche Darmerkrankung
schwere Leberinsuffizienz
Interaktionen:
Makrolide: gegenseitige Wirkungsabschwächung !
orale Kontrazeptiva
Metronidazol
Nitroimidazol
Wirkmechanismus:
Ziel: bakterielle DNA Interaktion mit DNA führt zu Strangbrüchen ->bakterizid !
Anaerobier, inkl. Clostridioides difficile
Helicobacter pylori
Gardnerella vaginalis
Protozoen: Amöben, Giardia lamblia, Trichomonas vaginalis
Applikation: i.v., p.o.
gute Gewebegängigkeit, auch in Liquorräume
Elimination: hepatisch, biliär
rotbraune Harnverfärbung
Geschmacksstörungen: metallisch
selten zentrale und periphere Neuropathien
Neutropenie (reversibel)
im Tierversuch mutagene und cancerogene Wirkungen nachgewiesen
Anwendung nicht länger als 10 Tage !
Indikation (Anaerobier-Infektionen):
akute aggressive Parodontitis !
Hirnabszess
Antibiotika-assoziierte Colitis (Cl. difficile)
perioperative Infektprophylaxe bei kolorektalen und gynäkologischen Eingriffen
Eradikation: Helicobacter pylori
Restriktive Indikation:
Schwangerschaft, Stillzeit
Störungen der Blutbildung
Achtung bei Leberschäden
Interaktion:
Wirkungsverstärkung von Antikoagulantien
Odontopaste
Endokarditis
Welche Patienten?
Was einnehmen?
Bei Allergie?
Risikopatienten: (hohes Risiko)
• Klappenersatz (mech. und biol. Prothesen)
• frühere bakterielle Endokarditis
• kongenital-zyanotische Herzklappenfehler
• transplantierte Patienten, bei denen die Herzklappen pathologische Veränderungen aufzeigen
• behandelte Herzfehler 6 Monate nach OP
bei: Blutungen aus Gingiva oder Mukosa z.B. Eingriffe
- mit Manipulationen an der Gingiva
- in der periapikalen Zahnregion
- mit Perforationen der oralen Mukosa
nicht bei: normalem Zahnwechsel, normaler Mundhygiene
Einnahme:
Erwachsene: Amoxicillin, 2g oral, 30-60 min vor Eingriff
Kinder: Amoxicillin 50 mg/kg oral, 30-60 min vor Eingriff
• orale Einnahme nicht möglich: Ampicillin i.v.
• als Alternative: Penicillin G, V
Bei ß-Lactam Allergie:
Erwachsene: Clindamycin 600 mg oral, 30-60 min vor Eingriff
Kinder: 20 mg/kg oral, 30-60 min vor Eingriff
Deutliche Empfehlung: Auf ausreichende Mundhygiene achten!!
Van Winkelhoff Cocktail
Macht die Kombi Sinn obwohl das Wirkungsspektrum ja ähnlich ist?
3 x 375 mg Amoxicillin und 3 x 250 mg Metronidazol über acht Tage
Macht die Kombi Sinn obwohl das Wirkungsspektrum ja ähnlich ist? Ja, Metronidazol greift den Biofilm an und macht ihn angreifbar und Amoxicillin tötet dann ab.
Therapie in der ZMK-Heilkunde
Akute Zahninfektion:
Gingivitis simplex:
Gingivitis ulcerosa
Parodontitis
Pulpitis
Parodontalabzesse
Infizierter Wurzelkanal
Kiefer-Osteomyelitis:
Akute eitrige Sialadenitis:
Sinusitis Maxillaris
Penecilline
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