Beziehung
Eine Beziehung: Ein Prozess welcher einen bedeutungsvollen Austausch zwischen 2 Personen ermöglicht; gekennzeichnet durch die Verbindung zweier getrennter, sich selbst bestimmender Menschen unter Aufrechterhaltung ihrer selbstständigen Identität
Die helfende Beziehung
Philosophische Perspektive: Das dialogische Prinzip
Soziologische Perspektive: Die Systemtheorie
Psychiatrische Perspektive: Die Trauma- und Bildungstheorie
Psychologische Perspektive: Die Resilienzforschung
Sozialarbeiterische Perspektive: Codes of Ethic/ Ressourcenorientierung
Beziehung nach Martin Buber
- Ich Du Haltung
- Ich Es Beziehung
Ich Du Haltung
Der Andere besitzt volle Achtung und wird nicht als Mittel zum Zweck behandelt.
“Der Mensch wird am Du zu Ich”
Ich Es Beziehung
Der Andere wird zum Objekt gemacht, der Manipulation unterworfen.
Der menschliche und personale Aspekt wird ausgeschlossen
“Ingenieurmäßiges Denken des Eingreifens"
Das Echte Gespräch - Martin Buber
“das Sein im Gegensatz zum Scheinen”
Authentizität
Die Bereitschaft, sich ehrlich zu beteiligen und alles auszusprechen, was für den Dialog förderlich ist.
Die eigene Präsenz in das richtige Verhältnis zu den Bedürfnissen der Adressaten setzen, weder raushalten noch anmaßend werden.
Der Helfende erfährt die Realität der Adressaten während das Gefühl der eigenen Identität bewahrt wird.
Die Systemtheorie
Ein System besteht aus einer Anzahl von Komponenten, die untereinander in Beziehung treten und sich nach außen hin, gegenüber der Umwelt, abgrenzen.
Nicht nur innerhalb des Systems bestehen Verbindungen, sondern auch nach außen, in die Umwelt.
Bemühung, die Strukturen und Regeln, die Elemente und Beziehungen zu beschreiben und zu verstehen, nach denen Systeme “funktionieren”.
Ziel: Steuer- und Einflussmöglichkeit auf solche Systeme zu vergrößern
Grundhaltung: Systemisches Menschenbild
- Menschen sind „freie Wesen“ und entscheiden selbst
- Menschen stellen selbst Sinn her über das, was sie erleben und tun („Eigensinn“)
- ungewöhnliches Verhalten ist nicht „krank“ oder „behandlungsbedürftig“
- Menschen wählen autonom zwischen den ihnen zur Verfügung stehenden erkennbaren Handlungs- und Vorstellungsmöglichkeiten
- Nicht alle denkbaren Möglichkeiten stehen zur Verfügung
- Menschen sind „vollständig“: Nicht die Menschen sind fehlerhaft, nur die Perspektiven
- Einflussnahme durch „Instruktion“ ist nicht sinnvoll und nicht wirksam
- Die Verantwortung für das Handeln bleibt bei den Betroffenen
- Durch Unterstützung kann der Handlungsspielraum und die Möglichkeiten erweitert werden
Resilienz
Es beschreibt die Fähigkeit, Entwicklungsrisiken zu mindern oder zu kompensieren, negative äußere Einflüsse zu überwinden und sich gesundheitsförderliche Kompetenzen anzueignen.
Die Fähigkeit von Individuen, erfolgreich mit belastenden Lebensereignissen und Kriesen umzugehen.
Resilienzforschung
Die Resilienzforschung beschäftigt sich mit der Frage des Gelingens biografischer Verläufe trotz vorheriger Risikobelastung.
„Gelingt es Kindern, relativ unbeschadet mit dem Folgen besonders herausfordernder Lebensumstände umzugehen und dafür Bewältigungskompetenzen zu entwickeln, spricht man von Resilienz.“
Neben einer kontinuierlichen, verlässlichen Bezugsperson wird Resilienzentwicklung begünstigt durch Selbstwahrnehmung und Selbststeuerung, Selbstwirksamkeit, Soziale Kompetenz, Problemlösefähigkeiten und die Fähigkeit zur Stressregulation
Professionelle Nähe bedeutet…
- Präsenz
- Sprachliche Interaktion und Resonanz
- Unterstützung bei der Stressregulation
- Die Fachkraft und das Team als Vorbild für den Umgang mit Konflikten und mit sich selbst
Verstehen als Basis für professionelle Nähe
Die Bereitschaft, nachzufragen und ungewöhnliches Verhalten verstehen zu wollen, ist Grundlage für den Aufbau einer helfenden Beziehung
Erst verstehen, dann handeln
Das Konzept des guten Grundes: Hinter jedem Verhalten lässt sich eine ursprünglich positive Absicht finden
Personelle Voraussetzungen für professionelle Nähe
- Emotionale Verfügbarkeit
- Herzlichkeit
- Selbst- und Stressregulation
- Selbstreflexion
Code of ethics (5 Punkte)
1 - Jeder Mensch hat die gleiche Würde
2 - Jeder Mensch hat das Recht auf Selbstverwirklichung
3 - Jeden Menschen die Bestmögliche Entwicklungschancen
4 - Der Sozialarbeiter hat die Pflicht, sein Wissen und Können zur Lösung von Problemen einzusetzen
5. Die Pflicht des Sozialarbeiters für die objektive Dienstleistung unter Zurückstellung seiner persönlichen Ziele und Vorstellung
Professionelle Nähe anbiete - Selbstkompetenz in der SoA
- Empathiefähigkeit
- Ambiguitätstoleranz (bezeichnet dabei vereinfacht die Fähigkeit, „Vieldeutigkeit und Unsicherheit zur Kenntnis zu nehmen und ertragen zu können)
- Fähigkeit zur Rollenhandeln, Selbstbeobachtung, Selbstreflexion
Professionelle Nähe - Professionelle Distanz
Eine individuelle Entwicklung und laufende Reflexion der Fachkraft über die eigenen Grenzen, wie viel Nähe angeboten wurde und das Ergebnis der Auseinandersetzung um Fragen von Nähe und Distanz.
Professionelle Distanz
- Regelmäßige Reflexion mit Kollegen
- Kollegiale Fallberatung
- Lösungsorientierter Umgang mit sich selbst: Was lief gut? Was nicht so gut lief, wie kann das in Zukunft besser laufen?
- Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung: Pausen, Bewegung
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