Pankreaskarzinom
Inzidenz
Inzidenz zunehmend
3. häufigste Tumorbedingte Todesursache
Sehr tödlich, wenig Fortschritt im Langzeitüberleben
5 Jahres Überleben < 8%
Inzidenz: 15/100.000/J
Ätiologie
Unbekannte Faktoren
Genetische Disposition
Lebensalter
Risikofaktoren
Zigarettenrauchen (30 % der duktalen Pankreaskarzinome)
Hoher Alkoholkonsum
Adipositas (BMI > 30 kg/m2)
Chronische Pankreatitis
Zystische Neoplasien des Pankreas
Hereditäre Syndrome mit erhöhtem Risiko für Pankreaskarzinom
Pathogenese
PDAC (Duktales Adenokarzinom)
verursacht durch Akkumulation verschiedener Genmutationen
ua. Aktivierung von Onkogenen (KRAS) und Tumorsupressorgenen (p53)
Lokalisation
Meist Adenokarzinome im Pankreaskopf (70 % d.F.)
Papillen (Ampullen-) Karzinome (eigene Tumorgruppe, bessere Prognose)
Ausgangspunkt:
90% Epithel der kleinen Pankreasgänge (= duktales Karzinom)
10% Azinusepithel (= azinäres Karzinom)
Klinik
Großes diagnostisches Problem: keine Frühsymptome!
Symptome wie bei chronischer Pankreatitis:
Appetitverlust, unspezifische Oberbauchbeschwerden/-schmerzen
Übelkeit, Gewichtverlust
Begleitpankreatitis (Lipaseerhöhung)
Rückenschmerzen (oft auf Höhe LWK1/2)
Evtl. Ikterus
Frühsymptom (25 %)
Papillenkarzinom: Ikterus kann intermitterend auftreten
Spätstadium: Ikterus ist meist vorhanden (90 %)
Courvoiser-Zeichen (= prallelastische tastbare schmerzlose Gallenblase + Ikterus) ➔ Folge eines Tumorbedingten Verschlusses des Ductus choledochus
Seltene Symptome:
Thromboseneigung, Thrombophlebitis migrans
Pathologische Glukosetoleranz oder Diabetes mellitus
Diagnostik
Sonografie und Endosonografie
ggf. Feinnadelpunktion
Schnelle Diagnose und „gutes“ Material wichtig (Onkologischer Notfall!)
Staging: CT (3 Phasen!), CA19-9 (+CEA), Leber- MRT, ggf. Laparoskopie
Schwierige Diagnose, schwierige Therapie, schlechte Prognose
One stop-shop“-MRT = MRT + MRCP + MR-Angiografie
Alternativ: Spiral-CT, Angio-CT und ERCP
Therapie und Prognose
R0 Resektion mit Lymphadenektomie (einzig kurnative Therapie)
Adjuvante Radiochemotherapie im Stadium I bis III nach R0 Resektion
Palliative Therapie bei Inoperabilität oder Metastasen
Prognose: Schwierige Diagnose, schwierige Therapie, schlechte Prognose
Therapiealgorithmus
Chemotherapeutikum 1. Wahl: Gemtazibin
OP! Einzig kurrative Therapiemöglichkeit
Familiäres Pankreaskarzinom ist assoziiert mit:
Hereditäre Pankreatitis
Familiäres Pankreaskarzinom
FAMMM und Pankreas Melanom Syndrom
Hereditäres Mamma und Ovarialkarzinom
HNPCC, FAP
Tumorstadien
Molekulare Subgruppen
Wenige Subgruppen, Pankreaskarzinom meist homogener Tumor
(90% Caras Mutation)
42% der Karzinome haben mind. eine genomics Veränderung
(die für eine Studie qualifiziert)
10% Germline oder Somatische Mutationn in DNA Damage Repair Genen
Weitere Beispiele: assoziiert mit BRCA Mutation, Mikrosatellitenstabilität, KRAS wildtype
Pankreas
Duktale Adenokarzinom (DAC)
Die Tumorprogression vom Normalgewebe über präneoplastische Gangläsionen zum DAC → verursacht durch eine Akkumulation verschiedener Genmutationen
Aktivierung des Onkogens K-Ras (100 %)
Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen: p53, p16, DPC4
Präneoplastische Gangläsionen
Muzinöse Gangzellhypertrophie (PanIN1A)→ Duktale papilläre Hyperplasie = DPH (PanIN1B) → DPH mit mäßiger intraepithelialer Neoplasie = EIN (PanIN2)→ Schwere duktale EIN (PanIN3) → DAC
Zytsische Pankreasneoplasien:
Intraduktal papillär muzinöse Neoplasie (IPMN) - 25 %
Solide pseudopapilläre Pankreasneoplasie (SPN)
Muzinös-zystische Pankreasneoplasie (MCN)
Serös-zystische Pankreasneoplasie (SCN)
Prävalenz
2,5 % MRT (CT-Studien)
20 % (in 80 % im Pankreaskopf (MRT-Studien)
Meist asymptomatisch, Zufällige Diagnostik
Bei den symptomatischen Patienten:
Beschwerden ähnlich wie bei chronischer Pankreatitis
Sonografie
Endosonografie evtl. mit Feinnadelpunktion + Zytologie MRT + MRCP, ERCP
Oft die genaue Diagnostik erst histologisch
Die Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebengangs IPMN erfolgt am genauesten mittels MRT
Indikation für chirurgische Resektion: MCN > 40 mm sowie Hauptgang- und Mischtyp-IPMN; Nebemgang-IPMN
Verlaufsbeobachtung bei Malignitätsverdacht Resektion
Prognose: Bei frühzeitiger Resektion rel. hohe Heilungschancen
Hepatozeluläres Karzinom HCC
Geschätzte Mortalität weltweit: > 500.000 / Jahr
5. häufigster maligner Tumor, 3. häufigste tumorassoziierte Todesursache
Große geographische Schwankungen je nach Verbreitung der Risikofaktoren
Niedriginzidenzgebiete: Altersgipfel 5.-6. LJZ
Hochinzidenzgebiete: 10-20 Jahre früher
Männer häufiger (2 bis 4 fach) als Frauen betroffen
Leberzirrhose jeder Genese (80 bis 90%)
Chronische Virushepatitis
Leberzirrhose allgemein (80-90%)
Ätiologie, Dauer und Aktivität der Lebererkrankung
HCV, HBV + HDV Aflatoxin B1
Hämochromatose
Alkohol
NASH, PBC, AIH
M. Wilson
Laborwerte
AFP Alpha Fetprotein
Embryonales Tumorantigen (Bildung wird nach Geburt gedrosselt)
Normale Serumkonzentration < 15 Mikrogramm/Liter
bei HCCP in ca. 50% der Fälle erhöht (somit wenig sensitiv)
Screenig Untersuchung
alle 6 Monate
Ultraschall
+/- AFP
Risikogruppen Leberzirrhose, Hepatitis B, NASH
Dignostik
Histologie oder
1 typisches bildgebendes Verfahren + AFP > 400 ng/ml oder
2 typische bildgebende Verfahren
Diagnostik in Abhängigkeit von lokalen Möglichkeiten und Therapieoptionen
Bildgebende: Sonographie, CT, MRT
Therapie
Stadiengerechte Therapie
abhängig von Tumorgröße, Tumorlage und Leberfunktion
-> ESMO Guidelines
Lokale ablative Therapieverfahren
Stadiengerechter Therapiealgorithmus
Therapie in abhängigkeit von Leberfunktion (CHILD)
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