Akute Leukämien
assoziiert mit Trisomie 21, Chemotherapeutika, Benzol, Strahlen
-> Anämie
-> Infektneigung
-> Gerinnungsstörungen
Symptome: (innerhalb von Tagen)
-> B-Symptomatik
-> Symptome leukämischer Organinfiltration:
Meningeosis leucaemica (v.a. bei ALL)
Splenohepatomegalie
Dg:
Labor: LDH ↑, Harnsäure ↑
Differenzial-BB
Blutausstrich - Hiatus leucaemicus, unreife Blasten und reife Leukozyten
Sicherung durch Histologie des Knochenmarks
Molekulargenetik
Immunphänotypisierung (CD20)
Liquordiagnostik (ZNS-Befall)
Röntgen Thorax (Thymusinfiltration)
Therapie:
Induktionstherapie: Ziel-> vollständige Remission - Chemotherapieregime plus ggf. monoklonale Antikörper, Proteinkinaseinhibitoren
Konsolidationstherapie: Ziel -> Festigung der Remission - Intensivierte Chemotherapieregime oder allogene Stammzelltransplantation ggf. plus Proteinkinaseinhibitoren
Erhaltungstherapie: Ziel -> Erhalt der Remission - Mildere Chemotherapieregime oder Proteinkinaseinhibitoren
Komplikationen:
Tumorlyse-Syndrom -> Ausbildung von Calciumphosphat- und Harnsäurekristallen in der Niere, HRST, Epileptische Anfälle
Hyperphosphatämie und sekundäre Hypokalzämie
Hyperkaliämie
Th: Allopurinol, Rasburicase (NICHT ZUSAMMEN)
Leukostase - Syndrom -> Mikrozirkulationsstörungen (übermäßige Anzahl unreifer Leukozyten >100.000/μL); v.a. Lunge und ZNS - Chemoth. und Leukapherese
Akute lymphatische Leukämie
medi. Erkrankungsalter: 5 J
anhand immunologischer Merkmale Unterscheidung von B- und T-Linien-ALL
spezifische Symptome:
-> Meningeosis leucaemica
-> Knochenschmerzen, Gelenkschwellungen
-> indolente LK-Schwellung
Akute myeloische Leukämie
medi. Erkrankungsalter: 70 J
Sonderform APL: reziproke Translokation der Chromosomen 15 und 17 → Fusion der Gene für RARA auf Chromosom 17 und PML (promyelozytisches Leukämieprotein) auf Chromosom 15 → Entstehung eines PML-RARA-Proteins, das zur gestörten Zellreifung der Promyelozyten führt
DIC, Hyperfibrinolyse -> bedrohliche Blutungen, hohe Frühmortalität
Therapie mit All-trans-Retinsäure (ATRA) & Arsentrioxid (ATO)
Kompl: APL-Differenzierungssyndrom: ca 2 Wo nach Th-Beginn; Dyspnoe, Fieber, Ödeme, Gew.-zunahme, Pleura- / Perikarderguss -> Dexamethason
gut zu therapieren
Dg: Auer-Stäbchen im Blutausstrich (Zellen mit vielen Auer-Stäbchen werden Faggot-Zellen genannt)
Myeloprofliferative Neoplasien
CML, PV, ET, PMF (primäre Myelofibrose)
-> können ineinander und in AML übergehen
Klonale Chromosomenaberration oder Treibermutationen
Chronische myeloische Leukämie: Philadelphia-Chromosom
Polycythaemia vera, essenzielle Thrombozythämie und primäre Myelofibrose: JAK2-, MPL- oder CALR-Mutation
Chronische Neutrophilenleukämie: CSF3R-Mutation
Essentielle Thrombozythämie
chronische Thrombozytose (>450.000/μL)
Zytokin-unabhängige Steigerung der Megakaryopoese im Knochenmark
Thromboembolische Ereignisse und Blutungen (nicht fktstüchtige Thrombos)
vergrößerte, reife Megakaryozyten mit hyperlobulierten Kernen, aber keine oder nur geringe Faservermehrung, und keine signifikante Steigerung oder Linksverschiebung der Granulopoese oder Erythropoese
JAK2-, CALR-, oder MPL-Mutation
DD: reaktive Thrombozytose
Th: ASS und zytoreduktive Therapie (Hydroxyurea)
Primäre Myelofibrose
gestörte Blutbildung(Thrombo-/Leukozytose, Anämie und Splenomegalie) mit progredienter Knochenmarkfibrose und letztlich einer Panzytopenie
Die PMF ist zunächst durch eine hyperproliferative Phase mit Thrombo- und Leukozytose gekennzeichnet. Aufgrund einer progredienten Knochenmarkfibrose kommt es jedoch im Verlauf zu einer Panzytopenie!
Die Knochenmarkzytologie nach Aspiration ist meist nicht ergiebig (Punctio sicca)!
Symptomorientierte Therapie sowie Ruxolitinib
Allogene Stammzelltransplantation
Chronische myeloische Leukämie
Mutation im Philadelphia-Chromosom t(9;22)
Entstehung des BCR-ABL-Fusionsgens
ungehemmte Proliferation insb. unreifer Granulozytenvorstufen
chronische Phase (bis zu 10 Jahre, klinisch inapperent)
Akzelerationsphase (erhöhter Blastenanteil)
Blastenkrise = Bild einer AML
Diagnostik:
ausgeprägte Leukozytose (>500.000/μL), va Granulopoese
Basophilie
Splenomegalie
Therapie: BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitor Imatinib
Polyzythaemia Vera
EPO-unabhängige Erhöhung der Eryzahl
JAK-2-Mutation - nicht nur zur Steigerung der Erythropoese, sondern auch der Granulopoese und Megakaryopoese
chronische, langjährige polyzythämische Phase, aufgrund der Polyglobulie Rotfärbung des Gesichts, Juckreiz und schwerwiegenden Komplikationen durch thromboembolische Ereignisse, Tinnitus, ZNS-Symptome
„Spent Phase“ mit Rückgang der Erythrozytose und Zunahme der Splenomegalie, Fibrosierung des KM
Übergang in Post-Polycythaemia-vera-Myelofibrose, ein myelodysplastisches Syndrom (MDS) oder eine akute Leukämie
Aderlass - 300–500 mL 1-2×/Woche bis Hämatokrit <45%
ASS
Zytoreduktive Therapie: Hydroxycarbamid
Komplikation:
siehe 3., Budd-Chiari-Syndrom, Thromboembolische Ereignisse, Blutungen
Hodgkin Lymphom
Ann-Arbor-Klassifikation - Staging mit PET-CT
Ätiologie: EBV, HIV
B-Symptomatik
LK-Schwellung
Pruritus
Abgeschlagenheit
Stadium
Befall
I
Lokal
IN: Eine Lymphknotenregion
IE: Ein lokalisierter extranodaler Herd
II
Eine Seite des Zwerchfells befallen
IIN: ≥2 Lymphknotenregionen
IIE: Ein lokalisierter extranodaler Herd und Lymphknotenbefall
III
Beide Seiten des Zwerchfells befallen
IIIN: ≥2 Lymphknotenregionen
IIIE: Ein lokalisierter extranodaler Herd und Lymphknotenbefall
IV
Disseminiert
Disseminierter Befall mind. eines extralymphatischen Organs
Befall der Leber und/oder des Knochenmarks
BB: Lymphozytopenie, Eosinophilie
BSG und LDH erhöht
PET-CT
KM-Punktion bei positivem PET-CT
Histologie Tumorinfiltrat (Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen, tumorumgebende Zellen va T-LZ)
Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen: Nachweis von CD30+ - und CD15+-Tumorzellen
Einkernige Hodgkin-Zellen: Maligne monoklonale B-Lymphozyten
Mehrkernige Reed-Sternberg-Zellen: Entstehung durch Fusion mehrerer Hodgkin-Zellen
Klassisches Hodgkin Lymphom mit 4 Subtypen
-> noduläre Sklerose
-> Mischtyp
-> Lymphozytenreiche Form
-> Lymphozytenarme Form
Die Therapie basiert meist auf einer Kombination aus:
Systemischer Chemotherapie und
Involved Site Radiatio
ABVD: Adriamycin, Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin
BEACOPP: Bleomycin, Etoposid, Adriamycin (Doxorubicin), Cyclophosphamid, Oncovin (Vincristin), Procarbazin und Prednison
Nach kombinierter Radio-Chemotherapie steigt das Risiko für Zweitneoplasien
!Therapie unabhängig vom Stadium kurativ
Haarzellleukämie
Fibrosierung des KM
Punctio Sicca
NW von Haarzellen im peripheren Blut
Lymphozytopenie
Thrombozytopenie
Therapie
1. Wahl: Chemotherapie mit Cladribin oder Pentostatin (Purinanaloga)
Follikuläres Lymphom
Niedrigmalignes B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom
Translokation t(14,18), Durch Translokation des Bcl-2-Gens auf das Chromosom 14 wird dieses dauerhaft aktiviert → Überexpression des anti-apoptotischen Genprodukts
Burkitt-Lymphon
hochmalignes B-Zell-Lymphom
Kindesalter!!
Translokation t(8,14)
Formen
Sporadisches Burkitt-Lymphom
Endemisches Burkitt-Lymphom (EBV-assoziiert)
HIV-assoziiertes Burkitt-Lymphom
Therapie der NHL
Niedrigmaligne
Stadium 1 und 2 -> kurativ mit Radiatio
Stadium 3 und 4 -> palliativ, waw, polychemotherapie
Hochmaligne
alle Satdien -> kurativ mit Polychemotherapie mit CHOP (Cyclophosphamid, Hydroxydaunorubicin (Doxorubicin), Oncovin (Vincristin), Prednisolon)
bei B-Z-L R-CHOP (CHOP + Rituximab)
Multiples Myelom
monoklonale Plasmazellvermehrung im KM
-> produzieren abnorme monoklonale Antikörper
(IgG, IgA) bzw. deren Leichtketten (Bence-Jones-Protein)
50-70 LJ
Osteolysen mit Knochenschmerzen
Vergrößerung der Lymphknoten eher untypisch
schäumender Urin bei Bence-Joyce -Proteinurie
BSG-Sturzsenkung, Hyperkalzämie, Gesamteiweiß ↑
Immunfixationselektrophorese:
Diagnosestellung: Monoklonale Gammopathie mit M-Gradienten (Antikörper ohne Abwehrfunktion → Funktioneller AK-Mangel)
Low-Dose-Ganzkörper-CT: Zum Nachweis von Osteolysen und Osteopenie
Röntgendiagnostik nach Pariser Schema
Schädel, Achsenskelett, Becken, Thorax, Humeri und Femora beidseits → Osteolysen
Schrotschussschädel
Kommt es durch die proliferierenden Plasmazellen zu einer Verdrängung des Knochenmarks, können Anämie, Infekt- und Blutungsneigung auftreten
Einteilung nach R-ISS (Revised International Staging System)
-> ß2-Mikroglobulin wesentlicher Bestandteil
CRAB-Kriterien
Hyperkalzämie (hyper calcemia): Serumcalcium >2,75 mmol/L (>10,5 mg/dL) oder >0,25 mmol/L oberhalb des oberen Normwertes
Niereninsuffizienz (renal insufficiency): Kreatinin >2,0 mg/dL (>173 μmol/L)
Anämie (anemia): Hb <10,0 g/dL oder >2,0 g/dL unterhalb des unteren Normwertes
Knochenbeteiligung (bone lesions): Osteolyse oder Osteoporose mit Kompressionsfrakturen
Mephalan, Cyclophosphamid (Alkylanz)
Doxorubicin (Anthrazyklin)
Thalidomid, Lenalidomid (Immunmodulatoren)
Bortezumib (Proteasom-Inhibitoren)
Dexamethason
Komplikationen betreffen insbesondere die Niere: Dazu gehören die Myelomniere(Cast-Nephropathie), eine Leichtkettenerkrankung der Niere, ein Nierenbefall im Rahmen einer konsekutiven AL-Amyloidoseund eine Nephrokalzinose
Diagnosekriterien
Paraproteine: Monoklonale Immunglobuline im Serum <30 g/L
Knochenmark: <10% Plasmazellen im Knochenmark
Kein Nachweis von Organschäden oder einer mit einem multiplen Myelom assoziierten Erkrankung (CRAB-Kriterien)
abnorme Produktion monoklonaler Antikörper vom IgM-Typ („Makroglobulinämie“)
Direkte Symptome durch IgM-Antikörper
Hämorrhagische Diathese: Blutungsneigung und petechiale Blutungen
Hyperviskositätssyndrom
Beeinträchtigung der Seh- und Hörleistung
Neurologische Symptomatik: Vigilanzstörungen, Schwindel, Ataxie
Störung der Nierenfunktion
Kryoglobulinämie: Die monoklonalen IgM-Antikörper können sich wie Kälteagglutinine verhalten
Akrale Durchblutungsstörungen (DD: Raynaud-Syndrom)
Symptome der Anämie aufgrund einer autoimmunhämolytischen Anämie
Chronisch lymphatische Leukämie
Lymphozytäre Leukozytose
Für die Klassifikation nach Binet werden der Hämoglobinwert, die Thrombozytenzahl und der Befall von Lymphknotenregionen beurteilt
Gumprecht-Kernschatten im Blutausstrich
Hepatosplenomegalie
Mikulicz-Syndrom: Paraneoplastische, schmerzlose Schwellung der Tränen- und Ohrspeicheldrüse
Immunphänotypisierung: Nachweis von B-CLL-Immunphänotyp (CD19, CD20, CD23), Leichtkettenrestriktion (Kappa oder Lambda)
Antikörpermangelsyndrom: Verdrängung funktionsfähiger B-Lymphozyten
Immunglobulinbestimmung oder Serumelektrophorese (erniedrigte γ-Bande, ggf. monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz)
Genetik: FISH-Analyse auf Deletion 17p13 → Ungünstige Prognose
Für die komplexe Therapie der CLL werden klassische Zytostatika (Fludarabin, Cyclophosphamid, Chlorambucil) und Antikörper (Rituximab, Alemtuzumab) eingesetzt
nach Binet:
Stadium A: Therapie nur in Einzelfällen
Stadium B: Therapie bei symptomatischen Patienten
Stadium C: Therapie aller Patienten ist empfohlen
Einzig die allogene Stammzelltransplantation stellt einen potenziell kurativenTherapieansatz dar!
Purinanaloga: Fludarabin
Alkylanzien
Rituximab
Kompl:
Richter-Syndrom (bzw. Richter-Transformation): Transformation in ein hochmalignes Non-Hodgkin-Lymphom
Last changeda year ago