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VL 1/2 Einführung

LK
by Linus K.

Was sind Informationsasymmetrien? Welche Probleme könne sich ergeben?

Externe Stakeholder habben Informationsbedürfnisse

Unternehmen haben Schutzbedürfnisse

-> Nicht proprietäre Kosten, Nicht beobachtbare Handlungen

  1. Wie bilanzieren? Groß?

  2. Was veröffentlichen? Offenlegung?


Adverse Selektion ist ein Konzept aus der Wirtschafts- und Versicherungstheorie. Es bezieht sich auf eine Situation, in der eine asymmetrische Information zwischen den Parteien eines Geschäfts besteht. Adverse Selektion tritt auf, wenn eine Partei aufgrund privater Informationen über eine höhere Wahrscheinlichkeit verfügt, von einem bestimmten Ereignis betroffen zu sein, als die andere Partei erwartet. Dadurch werden diejenigen mit einem höheren Risiko oder einer schlechteren Qualität in einem Geschäft bevorzugt, während diejenigen mit einem niedrigeren Risiko oder einer besseren Qualität ausgeschlossen oder benachteiligt werden. Dies kann zu einer ungünstigen Verteilung von Risiken und einer ineffizienten Allokation von Ressourcen führen.

Ein häufiges Beispiel für adverse Selektion ist der Versicherungsmarkt. Wenn Versicherungsunternehmen keine genauen Informationen über das individuelle Risikoprofil ihrer Kunden haben, besteht die Gefahr, dass Menschen mit einem höheren Risiko eher eine Versicherung abschließen als solche mit einem niedrigeren Risiko. Dadurch steigt für die Versicherungsgesellschaften das Risiko, höhere Schadenszahlungen leisten zu müssen, was sich wiederum auf die Prämien für alle Versicherungsnehmer auswirken kann.

Moral Hazard bezieht sich auf eine andere Form der asymmetrischen Information und bezeichnet das Verhalten einer Person oder Organisation, die durch den Abschluss einer Versicherung oder den Erhalt einer Garantie in ihrer Verhaltensweise beeinflusst wird. Wenn eine Partei gegenüber den Konsequenzen ihres Handelns abgesichert ist, kann sie möglicherweise riskantere oder unverantwortlichere Entscheidungen treffen, da sie nicht die vollen Kosten oder Konsequenzen ihres Handelns tragen muss. Dies kann dazu führen, dass das Risiko oder die Unsicherheit auf eine andere Partei übertragen wird, beispielsweise auf eine Versicherungsgesellschaft oder die Allgemeinheit.

Ein Beispiel für Moral Hazard ist das Verhalten von Banken während der Finanzkrise 2008. Durch die Absicherung ihrer Risiken durch staatliche Rettungsmaßnahmen wurden einige Banken ermutigt, risikoreiche Geschäfte einzugehen, da sie die potenziellen Verluste nicht vollständig tragen mussten. Dieses Verhalten wurde als moralisches Fehlverhalten betrachtet, da es zu einem erhöhten systemischen Risiko führte und die Stabilität des Finanzsystems gefährdete.

Insgesamt sind sowohl adverse Selektion als auch moral Hazard Phänomene, die auftreten können, wenn es asymmetrische Informationen und Anreize gibt, die das Verhalten von Marktteilnehmern beeinflussen.

Was spricht für und gegen eine verpflichtende Offenlegung von Jahresabschlüssen?


Auf der Pro-Seite der verpflichtenden Offenlegung von Jahresabschlüssen können Externalitäten, Netzwerkeffekte und Schutzbedürfnisse bestimmter Adressaten eine Rolle spielen:

1. Externalitäten: Die Offenlegung von Jahresabschlüssen kann positive Externalitäten haben, indem sie eine höhere Markttransparenz schafft und dadurch das Vertrauen der Investoren und Gläubiger stärkt. Eine größere Transparenz kann zu einer effizienteren Kapitalallokation führen und das Funktionieren des Kapitalmarktes verbessern.

2. Netzwerkeffekte: Insbesondere bei Unternehmen, die von Netzwerkeffekten abhängig sind, kann die Offenlegung von Jahresabschlüssen positive Effekte haben. Durch die Offenlegung der finanziellen Stärke und Leistung eines Unternehmens können potenzielle Partner oder Kunden Vertrauen aufbauen und eher bereit sein, mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten oder dessen Produkte und Dienstleistungen zu nutzen.

3. Schutzbedürfnisse bei haftungsbeschränkten Rechtsformen: Bei haftungsbeschränkten Rechtsformen wie beispielsweise der GmbH oder AG kann die Offenlegung von Jahresabschlüssen dazu dienen, die Interessen der Gläubiger und anderen Geschäftspartner zu schützen. Da diese Rechtsformen eine begrenzte Haftung der Gesellschafter vorsehen, können externe Parteien ein höheres Schutzbedürfnis haben, um die finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit des Unternehmens beurteilen zu können.

Diese Faktoren können dazu beitragen, dass die verpflichtende Offenlegung von Jahresabschlüssen als positiv betrachtet wird, da sie dazu beiträgt, Vertrauen und Transparenz zu schaffen, Netzwerkeffekte zu fördern und Schutzbedürfnisse der Stakeholder zu erfüllen. Dies kann letztendlich das Geschäftsumfeld stärken und eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmen unterstützen.

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Linus K.

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