Lernziele:
erste Wortklassen des kindlichen Grammatikewerbs
Einstieg in den Syntaxerwerb
Unterschiedliche Kategorien von zweiwortsätzen
Wichtige Meilensteine
Typische Erwerbsfehler
Entwicklungsalter unterschiedlicher Satzformen
Grammatische Entwicklung:
Verbindung von Wörtern zu sinnvollen Einheiten setzt Wissen über sinnstiftende und nicht-sinnstiftende Kombinationen voraus
“Geschichte kann das eine nacherzählen Kind, wenn zu nicht sie ist lang”
Das Kind kann eine Geschichte nacherzählen, wenn sie nicht zu lang ist.”
Erwerb aufgeteilt in: Syntax und Morphologie
Erwerb Mühelos und ohne Instruktion
Prozess dynamisch, individuell
Ziel: Erlernen von Regeln und Ausnahmen
Beginn des Spracherwerbs:
Produktion einzelner Wörter (Äußerungen) die keine echten Wörter der Sprache sind -> Vokalisationen
Sensibilität und Responsibilität der Eltern gefordert (Bereitschaft)
Beantworten
Interpretation zu Worten (durch Kontex) -> Modellieren
Vokalisationen werden Wörter
Meist Nomen, Funktionswörter
Selten Adjektive/Verben
nach Beginn des Wortgebrauchs, lange nur einige wenige Wörter -> Erweiterung mit 18 Monaten ZWÄ—> beginn der grammatischen Entwicklung : Verbindung von Einzelwörtern und Zweiwortsätzen
Zu lange 1-Wort-Phase kann schlechteren Einstieg in grammatische Entwicklung bedingen
Kategoerien von Zweiwortsätzen:
Distributionsanalyse = Identifizierung syntaktischer Muster
Erkennen von häufig zusammen auftretenden Einheiten
Merkmale bestimmter Phrasen: funktionale Einheiten (Funktionswörter, Flexionsmorpheme, Wortbildungsmorpheme)
Adverb-Objekt
Nicht-/Vorhandensein des Objekts
Handlungstäger-Handlung
“Baby weint”
Handlungsträger-Objekt
“Anna Auto” —> Handlung wird ausgedrückt, aber kein Verb -> Anna hat ein Auto
Objekt-Handlung
“Hund haben”
Handlung-Lokalisation
“Pferd rein”
Person/Objekt-Lokalisation
“Baby Stuhl”
nähere Bestimmung (später)
“Dicke Katze, großer Hund”
Besitzer-Besitz -> Possessivbeziehung
Opa(s) Wauwau
Charakterisierung
Welche Art von Wörtern werden kombiniert
Inhaltswörter
Inhaltswörter mit Funktionswörtern
Funktionswörter miteinander
Morphologie-Erwerb:
beginnende flexionsmorphologische Markierungen
Subjekt-Verb-Kongruenz
meistens…
Infinitiv Wals Verbform
Abgewandeltes -e
genusmarkierte Artikel
Bildungen der Verneinung
Fragen durch Intonation
Flexionsmorpheme:
Flexionsparadigmen: verschiedene Endungen des Verbs, die die Personen markieren
Genus (Artikel)
Pronomen & Adjektive
Plural (Nomen)
Kasus (Artikel und Pronomen)
Person und Tempus (Vollverben)
18-30 Monate
Pluralmarkierungen
Von Beginn an unterschiedliche (Schuhe, Blumen, Kinder, Füße)
Genusmarkierungen
Formen des definiten und indefinite Artikels im Nominativ (Der Fuchs, das Eis, die Tür, eine Kuh, ein Hund)
21 - 28 Monate
Auxiliare (Hilfsverben):
Modalverben (dürfen, können, sollen, müssen…)
Kopula (sein, werden, bleiben)
Modalverben als Vollverben (“Das soll zu”)
Konstruktionen: Kombination mit Infinitiv des Vollwerbs (“möchte auch mit Bauernhof spiel´n)
21 - 34 Monate
Kasusmarkierungen
erst Akkusativformen
Auch erste Dativmarkierungen “auf´m Kopf”
Typische Erwerbsfehler:
bestimmte grammatische Strukturen in bestimmen Entwicklungsphasen
Fehler häufig normal
Fehlerhäufigkeiten & Verlauf sehr unterschiedlich
15-60% Fehler -> verschwinden schnell
36 Monate: 90% Korrektheit
L1 deutsch: mit 3 Jahren voll erworben
Personenmarkierungen an Verben
Vollverben
Häufige Fehler durch Gebrauch des Infintitvs/infinitivartige Formen
Fehler gehen schnell zurück
ab 30 Monaten : 90% korrekt = voll erworben
Fehlerquote gering (3-16%) -> bleibt über Jahre auf diesem
Partizip Perfekt
Fehler bleiben über Jahre (anfangs 70%)
Auslassungen von ge-
Suffix- und Vokalfehler
Funden, rausgegangt, runterfallt, getrinkt, gekommt etc.
Ab 36 Monaten - 12% Fehler
Fehlerquote hoch
Mit 4 Jahren noch 20% im Akkusativ und 45% im Dativ
Meistens Verwechslungen mit “dem” und “den”
Merke:
Genusmarkierung am Artikel + Personenmarkierung an Verben
Schneller Erwerb bis Korrektheit
Plural- und Partizipmarkierung
Langsamer Erwerb, moderate Fehlerquote
Fazit:
besonders viele Fehler: Kasusmarkierungen
Satzformen:
Ausgangslage:
erste zwei-Wort-Äußerungen (ohne feste grammatische Struktur) verändern sich und werden zu….
Mehr-Wort-Äußerungen (-komplexere grammatische Struktur)
—> typische Satzmuster werden mehr und mehr konstruiert
Verbendstellung
VE
Verb in unflektierter Form am Ende des Satzes
Mia Bild malen
Tom Ball werfen
Verbzweitstellung
V2 - 18 - Monate
Zeilsprachliche Position des Verbs im HS
Die Kuh kommt da auch rein
Lea fährt zum Kindergarten
klassisches Symptom bei Störungen
2;6-3;0 Jahre
Im Fragesatz, wenn mit Fragepronomen begonnen wird
Wo kommt das hin?
Wenn Satz mit Adverb beginnt und Inversion (Umkehrung) von Subjekt und Objekt
Da hat sie Flügel
Konjugiertes Auxiliar in Zweitstellung & infinite Formen der Vollverben am Satzende
24 - 34 Monate
Betrifft Kombinationen von Modalverben und Infinitiv:
Ich will den Zoo aufbauen
Und dann hab ich die Tür aufgemacht
Satzformen: Haupt- und Nebensätze
3 - 4 Lebensjahr
Koordination und Subkoordination von Sätzen
Stellung der Verben meist korrekt
Koordination von HS:
Einfache Aneinanderreihung mir “und”
Ausdruck einer Gegensatzbeziehung mit “aber”
Subkoordination mit Nebensätzen
Kausalsätze
Lea schläftDas bewegt sich, weil…
Finalsätze
Sei vorsichtig, dass du keinen Unfall baust
Konditionalsätze
Ich helfe dir, wenn ich Zeit habe
indirekte Fragesätze
Er fragt, ob du heute Zeit hast
Temporalsätze
Du musst leise sein, wenn
Erste Passivkonstruktionen
ca. 3. Lebensjahr
Zustandspassiv mit sein
Das Bild ist gemalt
Vorgangspassiv mit werden
Die Brücke wird gebaut
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