Primäreffloreszenzen
Makula (Fleck): Umschriebene Farbveränderung der Haut; nicht erhaben
Erythem: große, runde Macula aufgrund einer entzündlichen Gefäßweitstellung
Urtika:
Scharf begrenzte, zumeist ödematöse Hautveränderung mit rötlicher oder weißlicher Färbung
Stark juckend
von kurzer Dauer (max. 24h)
Papula: Kleine, gut abgrenzbare und tastbare Erhabenheit (<5 mm), die über das Hautniveau reicht, kleiner als 1 cm
Nodus: Größere Papel (>5 mm)
Vesikula (Bläschen): Kleine Vorwölbungen der Haut aufgrund einer Flüssigkeitsansammlung in den obersten Hautschichten, bis 5mm
Bulla (Blase): Größere, teilweise gekammerte Vesicula, mehr als 5mm
Pustula(Pustel): Eiteransammlung in oberflächlicher Hautschicht
Plaque: Gleichförmige, flache Erhabenheit der Haut mit scharfer Begrenzung
Sekundäreffloreszenz
Squama (Schuppe): Hornschichtlamelle, die sich in Ablösung befindet
Kruste: Eingetrocknetes Sekret (Serum, Blut, Eiter)
Erosion: Oberflächlicher Gewebedefekt bis zur dermoepidermalen Junktionszone
Exkoriation (Abschürfung):Oberflächlicher Gewebedefekt bis ins Stratum papillare mit Blutung
Ulkus (Geschwür): Tiefer Gewebedefekt bis in die Dermis oder Subkutis
Atrophie: Schwund der Hautschichten ohne vorherigen Substanzdefekt
Cicatrix (Narbe): Abgeheilter Gewebedefekt im Hautniveau mit minderwertigem Gewebeersatz, Bildung von Keloid möglich
Rhagade: Spaltförmiger, schmaler Einriss bis in die Dermis, Schmerzhaft
Exanthem vs Ekzem
Nr 20
Klinik
Welcher Virus kann die Krankheit verursachen?
Woran immer denken?
Was in der Anamnese Fragen?
Therapie? Prognose?
Exzisionsabstand?
DD?
Merkelzellkarzinom
Klinik:
schnell wachsende hochaggressive Karzinome unklarer Ätiologie meist Kopf/Hals/Nacken-Bereich
rötlich bis violett-bläulich gefärbt und kugelig, haben eine glatte, glänzende Oberfläche und eine eher derbe Konsistenz
Möglicherweise spielt neu identifizierte Polyomavirus eine Rolle - Rasch wachsende hautfarbene bis rötlich-livide Knoten
Meist an chronisch lichtexponierten Arealen wie Gesicht und obere Extremitäten —> UV-Licht-Exposition ein bedeutsamer Risikofaktor des MCC
Epidermis ist intakt, (das wollte er wissen!)
‚AEIOU’: asymptomatisch, rasche Expansion, immunsupprimierter, älterer (older) Patient, Lokalisation in UV-exponierter Haut
Welcher Virus kann die Krankheit verursachen? viele der Tumoren mit einem Virus, dem sogenannten Merkelzell-Polyomavirus, in Verbindung stehen. Bei rund 80 % aller diagnostizierten Patientinnen und Patienten wird das Merkelzell- Polyomavirus innerhalb des Tumorgewebes festgestellt
Woran immer denken? -> Metastasen, deshalb ist Anamnese wichtig -> hat Pat ein anderes Karzinom?
Was in der Anamnese Fragen? -> Seit wann?
Therapie:
Exzision mit großen Sicherheitsabstand (3cm), Wächterlymphknotenentfernung, sowie postoperativ Radiatio der Tumor- und Lymphknotenregion
Strahlentherapie
Immuntherapie: Immuntherapie mit Immuncheckpointinhibitoren beim metastasierten MCC beruht bei Virus-positiven Tumoren auf der Expression viraler Antigene und bei Virus- negativen Tumoren auf der hohen Mutationslast
-> anti-PD1-Antikörpern (Pembrolizumab, Avelumab)
Prognose wegen später Diagnose und schneller Progredienz mit Entwicklung von Lymphmetastasen, sowie hoher Rezidivrate ungünstig
DDs?
Basaliom, PEC, Melanom, Borellien-Lymphozytom, Metastasen!
Bild von Frau mit 3 Ulzera unter der Lippe
Was ist es?
Einteilung
Nr 10
Artefakt: im Sinne der Psychodermatologie, werden selbstschädigende Handlungen an der Haut definiert, die unmittelbar oder mittelbar zu einer objektivierbaren klinisch relevanten Schädigung des Integumentes führen.
meist Pat mit Borderline, Persönlichkeitsstörung, Suchtproblematik
Zusammenhang zwischen klinischem Befund und der verursachenden Aktivität des Pat ist häufig für den Arzt nicht erkennbar
Einteilung:
Simulationen: Dermatosen, bei denen sich der Patient durch externe Anreize motiviert absichtliche körperliche Schäden zu verursachen.
Paraartefakte: zB Dermatozoenwahn, meist bei älteren Frauen, die einen hohen Leidensdruck aufweisen. Patient outet sich von selbst.
Echte Artefakte: Durch psychische Spannungssituationen verursachte Manipulationen der Haut.
Psychotherapie
Zinkleimverband oder Okklusivverbände
Antiseptika um Sekundärinfektion vorzubeugen
Nummer 7:
Bild vom Oberkörper mit sehr vielen dissemineirten Papeln und roten Makula und daneben war ein näherer Ausschnitt davon.
Erwachsener mit roten Punkten aufm Oberkörper.
Pat hat Hautveränderung schon über mehrere Jahre, es wird schlimmer und juckt!
Verdachtsdiagnose?
Wodurch wird Juckreiz ausgelöst?
Kutane Mastozytose (mastzellen erhöht)
überwiegende Teil der erwachsenen Mastozytose-Patienten zeigt eine Punktmutation des KIT-Gens im Kodon 816
Diese aktivierende Mutation des Pro-Onkogens c-Kit kodiert für einen Mastzellwachstumsfaktor-Rezeptor, auch Stammzellfaktor (SCF), der die zelluläre Proliferation aktiviert und gleichzeitig die Apoptose von Mastzellen verhindert
Problem: Pat. schütten 100x mehr Histamin aus als gewöhnlich -> anaphylaktischer Schock, kann auch ein Problem bei Injektion von Lokalanästhetikum darstellen
Therapie: Antihistaminika, H1-Antagonisten zB Levocetrizin und H2 antagonisten Cimetidin
Allergien Typ I bis IV
Mastozytom
lokalisierter, knotiger, kutaner Mastzellenvermehrung, die sich klinisch als gelblich-braune, 1-10cm große, scharf begrenzte Plaques oder Knoten darstellt
Ab Geburt oder in den ersten Lebensmonaten auftretend (90% der Mastozytome treten innerhalb der beiden ersten Lebensjahre auf).
Von allen Mastozytosen im Kindesalter treten 20% als Mastozytome auf.
junges Mädchen hat Pille genommen, dicke Lippe, rechts Auge zugeschwollen
Mädchen hatte Kette um den Hals und eine Frisur von 2006
Angioödem
unteres Bild: links ist sporadisches Angioödem und rechts herediäres Angioödem
Anamnese: durch Östrogen-Präparate verursacht
Sporadisches Angioödem „Urticaria“ der tiefen Dermis, Subkutis, Submukosa häufig mit klassischer Urticaria assoziiert Auslöser: wie bei Urtikaria, Medikamente (ACE-Hemmer!)
Hereditäres Angioödem autosomal dominanter Defekt des C1-Esterase-Inhibitors -> Komplementaktivierung -> MZ Aktivierung -> Aktivierung des Kallekrein-Kinin Systems->Bradykinin ->Gefäßpermeabilität
Typ I: Quantitativer C1-INH Mangel (85%)
Typ II: C1-INH quantitativ normal, aber funktionsuntüchtig (15%)
-> für Typ I und II: Leitsymptome sind Angioödem der Haut sowie auch kolikartige abdominelle Beschwerden. Neben den üblichen Triggerfaktoren können orale Kontrazeptiva, Schwangerschaft auslösend sein. Schubauslösend können für alle Typen auch operative Eingriffe (z.B. Zahnbehandlungen), Infekte oder Stress sein.
Typ III C1-INH quantitativ und funktionell normal, (sehr, sehr selten) ; Gendefekte: Faktor XII, Plasminogen, Angiopoetin-1
Erworbener C1-INH Mangel bei Lymphoproliferativen Erkrankungen (sehr selten) erhöhter Katabolismus des C1-INH und/oder Auto-AK gegen C1-INH
Therapie: Pille absetzen -> Ödem bessert sich
Bradykinin-B2-Rezeptor-Antagonist: Icatibant, wird als Fertigspritze zur subkutanen Injektion angeboten
Form: Angioödem —> Reaktion auf ASS
Kann der Patient später stattdessen Ibuprofen nehmen? Nein, lieber Paracetamol, weil Ibu und ASS COX 1 Hemmer sind und Paracetmol Cox 2 Hemmer (Altprotokoll)
Ist im Winter besser, fängt im Spätfrühling wieder an.
Welche Typen gibt es?
Ursache
Therapie
Lupus erythematodes
gehört zu den Kollagenosen -> autoimmunologisch-entzündliche Bindegewebserkrankungen
Typen:
Akut Cutane LE: schmetterlingserythem
Subakut Cutane LE: Rote ringförmige bis ovale Plaques mit nach innen gerichteter Schuppung
Chronisch Cutane LE /Diskoider Typ: rote, scharf begrenzte, keratotische, scheibenförmige Plaques
Intermittierend Cutane LE: keine epidermale Komponente, gute Prognose
Ursachen:
genetische Faktoren: polygen vererbte Prädisposition, familiäre Häufung, Mutationen in Genen die B-Zell oder T-Zell Aktivierung beeinflussen
erworbene Faktoren: UV-Licht, Geschlechtshormone, Medikamente wie Minocyclin oder ß-Blocker
CCLE: Antimalariamittel als Therapie —> Chloroquin und Hydroxychloroquin
Chronisch kutaner LE bzw Diskoider LE:
rote, scharf begrenzte, keratotische, scheibenförmige Plaques
Kurzbeschreibung: Häufigste Manifestationsform des chronisch kutanen LE
Klinisches Bild
Effloreszenz
Scheibenförmige, scharf begrenzte, leicht erhabene rote Plaques mit Schuppenbildung und zentraler Atrophie
Tapeziernagelphänomen: Sporn an den Unterseiten der Schuppen, der durch follikuläre Hyperkeratose entsteht
Langsam zentrifugal ausbreitende Berührungsempfindlichkeit
Narbige Ausheilungen
Atrophische, meist blasse Narbe im Zentrum
Behaarter Kopf: Narbige Alopezie
Prädispositionsstellen
Insb. lichtexponierte Areale; meist nur an einzelnen Lokalisationen (oft im Gesicht)
Selten disseminiert (Stamm und Oberarme)
Diagnostik: Lupusband befindet sich nur in der befallenen, makroskopisch kranken Haut
Prognose: Ein Übergang in einen systemischen Lupus erythematodes ist selten
1.Bild: Akut kutaner Lupus erythematodes (ACLE)
Lokalisierte Form: Schmetterlingserythem
2.und 3. Bild: ACLE generalisierte Form makulopapulöses Exanthem
Bild von Ulcus in Mund und auf Zunge
Bild von flächenhaftem. scharf begrenzren, geröteten, schuppenden Stellen an Handinnenflächen
Bild mit Exanthem an den Händen und Füßen
Diagnose
Stadien
Andere Krankheiten?
Lues / Syphillis
Erreger: Treponema pallidum -> blut abnehmen als nachweis
Übertragung sexuell oder diaplazentar
Stadien:
Primäre Syphilis /Lues I:
lokale Reaktion mit meist narbiger Abheilung
Eindringen des Erregers durch Mikroläsionen der (Schleim‑)Haut mit lokaler Besiedlung um die Eintrittspforte, was zum schmerzlosen Ulcus durum führt
Anschließend Ausbreitung des Erregers in den regionären Lymphknoten, was eine ebenfalls schmerzlose Schwellung zur Folge hat
Sekundäre Syphilis / Lues II:
Systemische Ausbreitung des Erregers, Fieber, Abgeschlageneheit, Kopf und Gliederschmerzen
Polymorphes Exanthem an Hand- oder Fußinnenflächen meist kein Juckreiz
Latente Syphilis / Lues Latens:
Monate-, jahre- oder lebenslange Ruhephase
Tertiäre Syphilis / Lues III:
Späte entzündliche (granulomatöse) Reaktion auf den Erreger
Kardiovaskuläre Syphilis mit Aortenaneurysma
Quartäre Syphilis / Lues IV: ZNS Befall, Neurosyphilis
Therapie: Stadium I und II intramuskuläres Depotpenicillin
Andere Geschlechtskrankheiten abklären: HIV, Chlamydien, Gonorrhoe
Bild von Frau mit verheultem Gesichtsausdruck, Lilakrankheit
Bild von Hand mit Gottronsche Papeln
Dermatomyosis
Ist eine Kollagenose: autoimmunologisch-entzündliche Bindegewebserkrankungen
Gesicht
Hellrotes bis bläulich-rotes Erythem („Lila-Krankheit“)
Livide Rötung und Ödem periorbital → „Verheulter Gesichtsausdruck“
Hände
Schuppende Erytheme an den Fingergelenken
Gottron-Papeln: Weiße bis hellrote Papeln der Fingerstreckseiten
• Autoimmunerkrankung von Haut und Skelettmuskulatur meist ANA‘s positiv
• Befall der Innenorgane: Glomerulonephritis, Myokarditis, Lugenfibrose
spezifische Autoantikörper:
• Jo-1 (Histidyl-tRNA-Synthase) = Lungenbeteiligung
• Mi-2 (Nukleoproteine)
• evtl. paraneoplastisch
Diagnostik: ANAs Positiv (Antinukleäre Antikörper), Malignome in 15-20% der Fälle deswegen regelmäßige Komplettuntersuchung
Therapie: Glukokortikoide + Azathioprin (Immunsupressivum, dass die Proliferation von Lymphozyten hemmt)
Bild von Mann mit Blasen auf Gesicht und Oberkörper
Pat hat Neurodermitis und Infektion mit Hepres simplex
Ekzema herpeticatum
Erreger: Herpes-simplex-Virus 1 und 2 (HSV-1 und -2)
Primär- oder Sekundärmanifestation einer HSV-Infektion
Übertragungsweg: Direkter oder indirekter Kontakt zu infektiösem Sekret
Infektiosität
Bei Primärinfektion: ca. 1–3 Wochen
Bei Sekundärmanifestation: I.d.R. einige Tage
Risikogruppen: Patienten mit ekzematös vorgeschädigter Haut
Atopische Dermatitis = Neurodermitis
Ist mit Neurodermitis assoziiert
Therapie: Antivirale Therapie mit Aciclovir
Herpes Viren
- HSV 1 und 2 : Herpes Simplex Virus 1 und 2: Lippenherpes, Stomatitis aphthosa, Genitalherpes (HSV2)
Übertragung: Speichel (HSV 1) Sexualkontakt (HSV 2)
- VZV: Variella-Zoster-Virus: Windpocken
- EBV: Epstein-Barr-Virus
- CMV: Zytomegalievirus
- HHV 6
- HHV 7
- HHV 8
Neurodermitis
Definition:
• meist chronisch verlaufende, entzündliche, nicht kontagiöse, stark juckende Hauterkrankung
• häufig familiär
• assoz. mit Asthma bronchiale und RCA(Koronare Herzkrankheit)
• extrinsische versus intrinsische Variante:
Intrinsische Form: Ohne nachweisbare IgE-vermittelte Sensibilisierungen (20–30%)
Extrinsische Form: Mit nachweisbaren Sensibilisierungen (70–80%),
Typ-I-Sensibilisierungen: Insb. Hausstaubmilben, Tierepithelien, Pollen, Nahrungsmittel
Typ-IV-Sensibilisierungen: Insb. Nickel, Duftstoffe
• Mutationen: Filaggrin, IL4, IL4R, IL5, IL13
Prävalenz: Kinder 15%, Erwachsene 5%
Pat. hat sich den Arm gestoßen und hat seitdem mit Gentamycin eingecremt. Kommt einpaar Tage später mit einem geröteten Arm in die Praxis. Wie kann man herausfinden, dass das Gentamycin schuld ist
Epikutantest
Allergisches Kontaktekzem
Rhagaden, stark, flächig gerötet
Typ IV: Zelluläre T-Zell-vermittelte-Reaktion —> Spättyp, Reakzion tritt nach 1-2 Tagen auf
Häufigste Allergene: Nickel (ca. 20%), Duftstoffe (ca. 15%), Perubalsam (ca. 10%)
Verzögerte Reaktion: 24–72 h nach erneuter Exposition
Initial: Nässendes, juckendes Erythem mit Ödem und Bläschenbildung
Im Verlauf: Krusten, Schuppung
Bei chronischem Ekzem: Lichenifikation, Hyperkeratoseund Rhagaden
Prädilektionsstellen: Abhängig vom Expositionsort
Bei berufsbedingtem Kontaktekzem meist Hände
Streuphänomen: Häufig
Sonderform: Zwei-Phasen-Ekzem
Primär irritatives Kontaktekzem (Kumulation toxischer Substanzen)
Sekundäre Sensibilisierung mit Entwicklung eines allergischen Kontaktekzems
CRP, Leukozyten normal, kein Fieber —> Unterscheidung zum Erysipel
-> Epikutantest oder am anderen Arm eine kleine Stelle eincremen und gucken wie die Haut drauf reagiert
Epikutantest: ist ein Provokationstest mit dessen hilfe ermittelt werden soll, ob Kontaktallergie vorliegt.
Auf der Haut werden mittels Pflaster die auszutestenden Allergene zB Nickel, Kobalt, Kolophonium.. für bis zu 48Std fixiert, auf den Pflastern ist Vaseline mit den betreffenen Allergenen aufgetragen
1.Ablesung und 2.Ablesung dann 24Std danach zum Vergleich, um allergische Reaktionen von toxischen besser unterscheiden zu können.
Therapie: Cortison/Kortikosteroid und Aciclovir
Noxen vermeiden, Epikutantest
Welche Ekzeme gibt es noch?
Kontaktdermatitis/-ekzem:
akut toxisch
chronisch subtoxisch
allergisch
Toxisches Kontaktekzem:
akut-toxisch: erythematös-vesikulös-bullös, scharf begrenzt,
oft intensiv, eher brennend-schmerzhaft als juckend, schneller Verlauf, ggf. Abrinnspuren, keine Streuherde, rasche Abheilung;
Auslöser: z.B. Laugen / Säuren, Nitroverdünnungen, Terpentin, Zitrusfrüchte, Pflanzenbestandteile;
Therapie: Auslöser meiden, lokale Steroide
chronisch-degenerativ: nach Monaten bis Jahren, eher unscharf, keine akuten Entzündungszeichen, trocken, hyperkeratotisch, schuppend, langsamer Verlauf; berufliche Exposition / Haushalt;
Prädilektionsstellen: Fingerzwischenräume, Handrücken (dünne Hornschicht), bei chronischem Verlauf auch Tüpfelnägel,
Therapie: prophylaktischer Hautschutz (Cremes, Handschuhe).
Atopische Dermatitis/Ekzem (Neurodermitis)
Triggerfaktoren:
Inhalationsallergene wie Hausstaubmilbe/Tierhaare/Pollen
Irritanzien: Wolle/Desinfektionsm.
Schweiß
Bakterien, Pilze
Trockene Luft, Stress, Nahrungsmittel
Diagnose: Erfüllung von mind. 3 Hauptkriterien
-> Massiver Juckreiz, Ekzem in typischer Morphe und Verteilung, Chron. und/oder rez. Verlau
Erfüllung von 3 Nebenkriterien: Erhöhte IgE Serum Werte, positive Hautreaktionen in Prick Test, weißer Dermographismus
Meiden von Irritanzien/ hoher Temp/Nahrungsmittelallergien/passivem Rauchen
Auftragen von Pflege, Haustierverzicht
Calciumneurininhibitoren
Handinnenflächen mit Squamae und Rhagaden (Nr 3)
Patientenbeispiel: Helferin in der Praxis
DD: Allergisches/toxisches Kontaktekzem, atopisches Ekzem, Psoriasis vulgaris, Tinea
Defekte Hautbarriere
Kann auch durch längeres Tragen von Handschuhen zu solchen Defekten kommen.
Bourneville Pringle Syndrom / Tuberöse Sklerose
Angiofibrome
Rhabdomyome
Riesenzellastrozytome
Chagrinlecken (lederartige Plaques)
Die tuberöse Sklerose ist eine zu den Phakomatosen zählende Erkrankung, die durch die Entwicklung multipler benigner Tumoren ektodermalen Ursprungs gekennzeichnet ist.
Die tuberöse Sklerose tritt in 50 bis 86 % der Fälle durch spontane Neumutationen auf. In den restlichen Fällen liegt ein autosomal-dominanter Erbgang vor. In ca. 80 % der Fälle finden sich Mutationen im:
TSC1-Gen (Genlokus 9q34.13): kodiert für das Protein Hamartin
TSC2-Gen (Genlokus 16p13.3: kodiert für das Protein Tuberin.
Zur Zeit (2022) existiert keine kausale Therapie der tuberösen Sklerose. Die Behandlung ist rein symptomatisch (z.B. Antikonvulsiva (carbamazpine), mTOR-Inhibitoren).
Was ist des?
Rosazea
Idiopathische Genese mit folgenden pathophysiologischen Störungen:
Pathologische Dilatation der Gefäße im Gesicht auf physiologische Reize → Gesichtsröte
Provokation durch: Stress, Alkohol, Nikotin, Koffein, UV-Licht, Temperaturextreme
Schubweiser Verlauf
Bakterielle Entzündung der Haarfollikel
Talgdrüsen-Hypertrophie
Haarbalgmilben können mögliche Auslöser sein
Stadium I
Flush: gerötetes Gesicht
Persistierende Erytheme und Teleangiektasien
Stadium II
Papeln, Pusteln und Erythem
Stadium III
Entzündliche, großflächig auftretende Knoten
Diffuse Hyperplasie von Bindegewebe und Talgdrüsen
Rhinophym: Vergrößerte, knollenartig erscheinende Nase, die fast ausschließlich Männer betrifft
Gleichartige Veränderungen können auch an Ohr (Otophym), Nasenwurzel (Metophym) oder Kinn (Gnatophym) auftreten
Ab Stadium I
Meiden von Triggern (siehe: Ätiologie)
Topische Applikation von Metronidazol
Ab Stadium II: Systemische Therapie mit Tetracyclin oder Isotretinoin (Stadium II–III) —> beide dürfen NICHT gleichzeitig angewendet werden!!
Permethrin 5% für Behandlung der Haarbalgmilben
Nr 15
Pemphigus vulgaris
Chronische Autoimmunerkrankung mit akantholytischer Blasenbildung an gesunder (Schleim‑)Haut durch suprabasale Spaltbildung in der Epidermis (intraepidermal)
Ätiologie:
Autoimmunologische Genese: IgG-Autoantikörper-Bildung („Pemphigus-Antikörper“) gegen desmosomale Strukturproteine von Keratinozyten (Desmoglein 3, seltener zusätzlich Desmoglein 1)
Mögliche Triggerfaktoren
Medikamente, bspw. ACE-Hemmer, Antibiotika, Diuretika
Verbrennungen, UV-Exposition oder Röntgenbestrahlung
Pathogenese:
IgG-Autoantikörper-Bildung gegen Desmoglein 3 und ggf. Desmoglein 1 → Kontaktverlust der Keratinozyten zueinander (Akantholyse) → Intraepidermale Spaltbildung → Dünne bedeckende Hautschicht → Ablösen der Epidermis durch mechanische Reize → Erosionen, selten Blasen (weil die Haut so dünn ist, dass sie zerreist bevor sich Blasen bilden können)
Diagnostik: Histologie, Indirekte/direkte Immunfluoreszenz, Desmoglein 1 und 3 ELISA
Symptome:
Erosionen / schlaffe Blasen
Jüngere Patienten
Seltene Erkrankung
Potentiell lebensbedrohlich
Häufig schwer zu therapieren
Weiterer Subtyp Pemphigus foliaceus betrifft nur Haut
Komplikationen:
Wasserverlust, Elektrolytverlust, Superinfektion
ca. 90 % Mortalität innerhalb von 5 Jahren vor Einführung der hochdosierten Steroidtherapie
Medikamentöse Therapie
Schmerztherapie: Paracetamol, Ibuprofen
Lokale Therapie
Lokale Antiseptika
Systemische immunsupprimierende Therapie
Systemische Glucocorticoide
Prednisolon
plus Immunsuppressiva
Azathioprin
Nr 21
Lupus vulgaris
Ätiologie: “kutane Form einer postprimären Hauttuberkulose”,(durch myobacterium tuberculosis) am Ort der Primärinfektion, nach Etagenwechsel oder hämatogener Streuung bei Organ-Tbc; Terrainfaktor: kühle, durchblutungsgestörte Akren
Klinik: akral lokalisiert, Primäreffloreszenz: Lupus- knötchen (bei Diaskopie 2 mm großes apfelgelee- farbenes kutanes Knötchen, Sondenphänomen); flächige Ausdehnung des rötlichen Lupusflecks mit Schuppung, Mutilation, zentraler Atrophie und evtl. Übergang in Karzinom
DD.: lupoide Infiltrate durch Sarkoidose, Rosazea, Lupus erythematodes lupoides, Pseudolymphom
• Therapie: 4-fach-Kombination (NW INH: periphere Neuropathie, Rifampicin: Hepatopathie, Hämolyse, Leuko-, Thrombozytopenie, Ethambutol: Opticus-Neuritis, Pyrazinamid: Hyperurikämie)
-> ethambutol, rifampicin, pyrazinamid, isoniazid
Unterschied Kutaner und Systemischer Lupus Erythematodes?
Während beim kutanen Lupus erythematodes nur die Haut befallen ist, handelt es sich beim systemischen Lupus erythematodes um eine schwere systemische Erkrankung. Dabei kann theoretisch jedes Organ von der entzündlichen Schädigung betroffen sein, woraus beispielsweise Arthritiden, Glomerulonephritiden sowie Vaskulitiden resultieren. Ein Befall von Niere und Nervensystem ist in diesem Zusammenhang prognostisch besonders ungünstig. Charakteristisch für beide Verlaufsformen ist das sog. Schmetterlingserythem, das sich im Gesicht der Betroffenen zeigen kann. Der Verlauf der Erkrankung ist variabel und kann akut oder subakut sein. In den meisten Fällen ist er jedoch chronisch rezidivierend mit oft jahrelangen Remissionen zwischen den einzelnen Schüben.
Serinprotease greift Desmoglein I an. AB: cephalosporin weil penecillinresistent
Frau mit geschwollenem Mittelgesicht
Im Gesicht: Gefahr durch V. angularis Keimverschleppung in Sinus cavernosus
Ist innerhalb kürzester Zeit (Wochen) aufgetreten.
Bild auf der Nase/Nasenrücken
Nodus in der Mitte ulzerierend.
Definition: Hochdifferenziertes Plattenepithelkarzinom der Haut mit niedriger Malignität
Epidemiologie: Meist >60 Jahre, ♂>♀
Ätiologie und Risikofaktoren
UV-Exposition
Muir-Torre-Syndrom
Karzinogene, insb. Teer
Mit HPV 21 assoziiert
Symptome/Klinik
Entstehung im Bereich der Haarfollikel
Halbkugeliger, hell-erythematöser bis livider glatter Nodus mit zentraler, horngefüllter Einsenkung
Im Verlauf: Erosion mit aufgeworfenem Randwall, Teleangiektasien
Schnelles Wachstum (innerhalb weniger Wochen bis Monate) an lichtexponierten Hautarealen
Therapie: Chirurgische Exzision (1. Wahl)
Prognose: Spontane Regression häufig (mit Narbenbildung), selten aggressiver Verlauf
Was ist es wenn es innerhalb von mehreren Monaten wächst?
-> Spinalzellkarzinom (PEC)
Unterschied in der Therapie?: Exzision beim PEC mit Sicherheitsabstand von 1-2cm, bei Kerathoakanthom ohne Sicherheitsabstand
Woran muss man noch denken? Basalzellkarzinom
Kann man es belassen oder Biopsie nehmen? Nein, direkt raus!
Akute generalisierte exanthemische Pustulose
Ist ein schweres, potentiell lebensbedrohliches Arzneimittelexanthem.
Auslöser:
Medikamente, insb.
Antibiotika (insb. β-Lactame, Cephalosporine, Chinolone, Tetracycline)
Antimykotika (insb. Terbinafin)
Paracetamol, Carbamazepin, Allopurinol, Sulfasalazin
Antidepressiva
tritt innerhalb von 2-3 Tagen nach Einnahme des Arzneimittels auf
disseminierte, flächige Erytheme im Gesicht und den Körperfalten (intertriginös)
aus ihnen entwickeln sich stecknadelkopfgroße, nicht an Haarfollikel gebundene Pusteln, die dann zu großflächigen Eiterseen konfluieren
verbunden mit starkem Juckreiz, brennende und stechende Schmerzen
KEINE Schleimhautbeteiligung
Im Verlauf: Schuppung
Verminderter Allgemeinzustand, Fieber über 38 Grad, Abgeschlagenheit
Absetzen des auslösenden Medikaments, ggf Epikutantest
Topische Glucocorticoide (Cortisol)
Beruhigende und juckreizhemmende Umschläge und Sitzbäder
Latex Allergie
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