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Derma 1

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by melike P.

Nr 20

Klinik

Welcher Virus kann die Krankheit verursachen?

Woran immer denken?

Was in der Anamnese Fragen?

Therapie? Prognose?

Exzisionsabstand?

DD?

Merkelzellkarzinom

Klinik:

  • schnell wachsende hochaggressive Karzinome unklarer Ätiologie meist Kopf/Hals/Nacken-Bereich

  • rötlich bis violett-bläulich gefärbt und kugelig, haben eine glatte, glänzende Oberfläche und eine eher derbe Konsistenz

  • Möglicherweise spielt neu identifizierte Polyomavirus eine Rolle - Rasch wachsende hautfarbene bis rötlich-livide Knoten

  • Meist an chronisch lichtexponierten Arealen wie Gesicht und obere Extremitäten —> UV-Licht-Exposition ein bedeutsamer Risikofaktor des MCC

  • Epidermis ist intakt, (das wollte er wissen!)

‚AEIOU’: asymptomatisch, rasche Expansion, immunsupprimierter, älterer (older) Patient, Lokalisation in UV-exponierter Haut

Welcher Virus kann die Krankheit verursachen? viele der Tumoren mit einem Virus, dem sogenannten Merkelzell-Polyomavirus, in Verbindung stehen. Bei rund 80 % aller diagnostizierten Patientinnen und Patienten wird das Merkelzell- Polyomavirus innerhalb des Tumorgewebes festgestellt

Woran immer denken? -> Metastasen, deshalb ist Anamnese wichtig -> hat Pat ein anderes Karzinom?

Was in der Anamnese Fragen? -> Seit wann?

Therapie:

  • Exzision mit großen Sicherheitsabstand (3cm), Wächterlymphknotenentfernung, sowie postoperativ Radiatio der Tumor- und Lymphknotenregion

  • Strahlentherapie

Immuntherapie: Immuntherapie mit Immuncheckpointinhibitoren beim metastasierten MCC beruht bei Virus-positiven Tumoren auf der Expression viraler Antigene und bei Virus- negativen Tumoren auf der hohen Mutationslast

-> anti-PD1-Antikörpern (Pembrolizumab, Avelumab)

  • Prognose wegen später Diagnose und schneller Progredienz mit Entwicklung von Lymphmetastasen, sowie hoher Rezidivrate ungünstig

DDs?

Basaliom, PEC, Melanom, Borellien-Lymphozytom, Metastasen!



junges Mädchen hat Pille genommen, dicke Lippe, rechts Auge zugeschwollen

Mädchen hatte Kette um den Hals und eine Frisur von 2006

Angioödem

unteres Bild: links ist sporadisches Angioödem und rechts herediäres Angioödem

Anamnese: durch Östrogen-Präparate verursacht


Sporadisches Angioödem „Urticaria“ der tiefen Dermis, Subkutis, Submukosa häufig mit klassischer Urticaria assoziiert Auslöser: wie bei Urtikaria, Medikamente (ACE-Hemmer!)

Hereditäres Angioödem autosomal dominanter Defekt des C1-Esterase-Inhibitors -> Komplementaktivierung -> MZ Aktivierung -> Aktivierung des Kallekrein-Kinin Systems->Bradykinin ->Gefäßpermeabilität

Typ I: Quantitativer C1-INH Mangel (85%)

Typ II: C1-INH quantitativ normal, aber funktionsuntüchtig (15%)

-> für Typ I und II: Leitsymptome sind Angioödem der Haut sowie auch kolikartige abdominelle Beschwerden. Neben den üblichen Triggerfaktoren können orale Kontrazeptiva, Schwangerschaft auslösend sein. Schubauslösend können für alle Typen auch operative Eingriffe (z.B. Zahnbehandlungen), Infekte oder Stress sein.

Typ III C1-INH quantitativ und funktionell normal, (sehr, sehr selten) ; Gendefekte: Faktor XII, Plasminogen, Angiopoetin-1


Erworbener C1-INH Mangel bei Lymphoproliferativen Erkrankungen (sehr selten) erhöhter Katabolismus des C1-INH und/oder Auto-AK gegen C1-INH


Therapie: Pille absetzen -> Ödem bessert sich

  • Bradykinin-B2-Rezeptor-Antagonist: Icatibant, wird als Fertigspritze zur subkutanen Injektion angeboten


  1. Form: Angioödem —> Reaktion auf ASS

Kann der Patient später stattdessen Ibuprofen nehmen? Nein, lieber Paracetamol, weil Ibu und ASS COX 1 Hemmer sind und Paracetmol Cox 2 Hemmer (Altprotokoll)

Pat. hat sich den Arm gestoßen und hat seitdem mit Gentamycin eingecremt. Kommt einpaar Tage später mit einem geröteten Arm in die Praxis. Wie kann man herausfinden, dass das Gentamycin schuld ist

Epikutantest

Allergisches Kontaktekzem

Rhagaden, stark, flächig gerötet

Typ IV: Zelluläre T-Zell-vermittelte-Reaktion —> Spättyp, Reakzion tritt nach 1-2 Tagen auf

  • Häufigste Allergene: Nickel (ca. 20%), Duftstoffe (ca. 15%), Perubalsam (ca. 10%)

  • Verzögerte Reaktion: 24–72 h nach erneuter Exposition

  • Klinik

    • Initial: Nässendes, juckendes Erythem mit Ödem und Bläschenbildung

    • Im Verlauf: Krusten, Schuppung

    • Bei chronischem Ekzem: Lichenifikation, Hyperkeratoseund Rhagaden

  • Prädilektionsstellen: Abhängig vom Expositionsort

    • Bei berufsbedingtem Kontaktekzem meist Hände

    • Streuphänomen: Häufig

  • Sonderform: Zwei-Phasen-Ekzem

    • Primär irritatives Kontaktekzem (Kumulation toxischer Substanzen)

    • Sekundäre Sensibilisierung mit Entwicklung eines allergischen Kontaktekzems

CRP, Leukozyten normal, kein Fieber —> Unterscheidung zum Erysipel

-> Epikutantest oder am anderen Arm eine kleine Stelle eincremen und gucken wie die Haut drauf reagiert

Epikutantest: ist ein Provokationstest mit dessen hilfe ermittelt werden soll, ob Kontaktallergie vorliegt.

Auf der Haut werden mittels Pflaster die auszutestenden Allergene zB Nickel, Kobalt, Kolophonium.. für bis zu 48Std fixiert, auf den Pflastern ist Vaseline mit den betreffenen Allergenen aufgetragen

1.Ablesung und 2.Ablesung dann 24Std danach zum Vergleich, um allergische Reaktionen von toxischen besser unterscheiden zu können.

Therapie: Cortison/Kortikosteroid und Aciclovir

Noxen vermeiden, Epikutantest

Nr 15

Pemphigus vulgaris

Chronische Autoimmunerkrankung mit akantholytischer Blasenbildung an gesunder (Schleim‑)Haut durch suprabasale Spaltbildung in der Epidermis (intraepidermal)

Ätiologie:

  • Autoimmunologische Genese: IgG-Autoantikörper-Bildung („Pemphigus-Antikörper“) gegen desmosomale Strukturproteine von Keratinozyten (Desmoglein 3, seltener zusätzlich Desmoglein 1)

  • Mögliche Triggerfaktoren

    • Medikamente, bspw. ACE-Hemmer, Antibiotika, Diuretika

    • Verbrennungen, UV-Exposition oder Röntgenbestrahlung

Pathogenese:

  • IgG-Autoantikörper-Bildung gegen Desmoglein 3 und ggf. Desmoglein 1 → Kontaktverlust der Keratinozyten zueinander (Akantholyse) → Intraepidermale Spaltbildung → Dünne bedeckende Hautschicht → Ablösen der Epidermis durch mechanische Reize → Erosionen, selten Blasen (weil die Haut so dünn ist, dass sie zerreist bevor sich Blasen bilden können)

Diagnostik: Histologie, Indirekte/direkte Immunfluoreszenz, Desmoglein 1 und 3 ELISA

Symptome:

  • Erosionen / schlaffe Blasen

  • Jüngere Patienten

  • Seltene Erkrankung

  • Potentiell lebensbedrohlich

  • Häufig schwer zu therapieren

  • Weiterer Subtyp Pemphigus foliaceus betrifft nur Haut

Komplikationen:

  • Wasserverlust, Elektrolytverlust, Superinfektion

  • ca. 90 % Mortalität innerhalb von 5 Jahren vor Einführung der hochdosierten Steroidtherapie

Medikamentöse Therapie

  • Schmerztherapie: Paracetamol, Ibuprofen

  • Lokale Therapie

    • Lokale Antiseptika

  • Systemische immunsupprimierende Therapie

    • Systemische Glucocorticoide

      • Prednisolon

    • plus Immunsuppressiva

      • Azathioprin

Author

melike P.

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