Was sind Kennzahlen und welche Arten gibt es?
qualitative Daten, die als bewusste Verdichtung der komplexen Realität über zahlenmäßig erfassbare betriebswirtschaftliche Sachverhalte informieren sollen
Arten
relativ vs. absolut
lokal vs. global
monetär vs. nicht-monetär
vorlaufend vs. nachlaufend
Welche Funktionen erfüllen Kennzahlen?
Anregungsfunktion
Operationalisierungsfunktion
Vorgabefunktion
Steuerungsfunktion
Kontrollfunktion
Kennzahlen gestatten schnellen, pointierten Blick auf wichtige betriebliche Fakten und Aspekte
Welche traditionellen Finanzkennzahlen gibt es?
Umsatzretabilität “Return on Sales”
Erfolg + Zinsaufwand / Umsatz
Auf Umsatz bezogene Gewinnspanne des Unterhmens (nach Steuerzahlung) und definiert diese aus sicht der Eigen- und Fremdkapitalgeber
Eigenkapitalrentabilität “Return on Equity”
Erfolg/Eigenkapital
Informiert über relativ zum eingesetzten Kapital der Eigentümer erzielten Erfolg
Gesamtkapitalrentabilitär “Return on Assets”
Erfolg + Zinsaufwand/ Gesamtkapital
relativer Erfolg bezogen auf Gesamtkapital
Return on Capital Employed
Weiterentwicklung Return on Capital
Return on Investement
Erfolg / Gesamtkapital
Wertorientierte Kennzahlen: Economic Value Added
Differenz zwischen dem durch das eingesetzte Kapital erwirtschafteten betriebswirtschaftlichen Gewinn (vor Kapitalkosten) und den Kosten aus dem Kapitaleinsatz
EVA gibt wieder, ob in der Periode ein Vermögenszuwachs für die Investoren geschaffen wurde
Berechnung:
= (ROI – KK) x KB
= (Operatives Ergebnis nach Steuern vor Zinsen/Kapitalbasis
[»Economic Book Value«] − Gesamtkapitalkostensatz) x Kapitalbasis
(Produkt des Eigen- und verzinslichen Fremdkapitals und der über den WACC hinaus erwirtschafteten Rendite)
Cash Flow Return on Investment
CFROI als Renditekennzahl, die eine auf Basis der Internen Zinsfußmethode ermittelte Gesamtrentabilität berechnet
Berechnung: (Brutto Cashflow - Ökonomische Abschreibungen)/ Bruttoinvestitionsbasis
ökonomische Abschreibung umfasst den konstanten Betrag, den es jährlich zurückzulegen gilt, damit das abschreibbare Anlagevermögen über die gesamte Nutzungsdauer zurückverdient wird
Cash Value Added
CVA als Veränderung des Unternehmenswertes auf einer Cashflow-Basis;
Berechnung: = Bruttoinvestitionsbasis x (CFROI – WACC)
Absolute Erfolgszahl, die den realen Wertzuwachs einer Unternehmung in einer Periode ausdrückt
Ernings Less Riskfree Interest charge
Wertorientierte Spitzenkennzahl, bei der anders als EVA, CVA und CFROI die Kosten für das eingesetzte Kapital mit einem risikofreien Kapitalkostensatz bestimmt werden
Stets größer als ein herkömmlicher Wertbeitrag
Berechnung: = Gewinn vor Zinsen aber nach Steuern – risikofreie Kapitalkosten
Shareholder Value
Ziel: Steigerung Vermögen des Eigenkapitalgebers
Bewertung Unternehmen anhand abdiskontierter, zukünftiger Cash Flows - Marktwert des Fremdkapitals
Barwert der betrieblichen prognostizierten Cash Flows
+ Residualwert
+ Marktwert börsenfähiger Wertpapiere
= Unternehmenswert
-Fremdkapitalsmarktwert
= Marktwert des Eigenkapitals = Shareholder Value
Weighted Average Cost of Capital (WACC)
Gewichteter Kapitalkostensatz, mit dem zukünftige Cash Flows im Rahmen der Berechnung des Shareholder Value abdiskontiert werden
WACC stellt Mindestrendite dar, die Investoren fordern
Keine Wertsteigerung, wenn Projektrendite den WACC nicht übersteigt
Berechnung
WACC: Weighted Average Cost of Capital
rFK: Kosten des Fremdkapitals
s : Ertragsteuersatz des Unternehmens
FK : Marktwert des Fremdkapitals
EK : Marktwert des Eigenkapitals
rEK: Renditeforderung der EK-Geber
GK : Marktwert des Gesamtkapitals
Rendite auf das investierte Kapital
Berechnung: Quotient aus operativem Ergebnis vor Zinsen und nach Steuern und investiertem Kapital
NOPAT: Net Operating Profit After Taxes = operatives Ergebnis vor Zinsen und nach Steuern
Berechnung NOPAT:
Jahresüberschuss
+ Zuführungen zu den passivischen latenten Steuern
+ Erhöhung der Lifo-Reserve
+ Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert
= Angepasster Jahresüberschuss
+ Zinsen
+ fiktive Zinsen auf kapitalisierte Leasingaufwendungen
./. Steuervorteil aus Zinsen
= NOPAT
Market Value Added
Kapitalwert des Unternehmens zu betrachten
Berechung: Differenz des Marktwertes des Gesamtkapitals (Börsenkapitalisierung) und des investierten Kapitals: MVA=GK-IC (ex-post Betrachtung)
Cash-burn rate
Ziel: Beurteilung Liquiditätslage des Unternehmens
Kritisch: oft vereinfachte, unrichtige Berechnung des Cash Flows
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