präaurikuläre Schwellung
Speicheldrüsenerkrankungen:
Leitsymptome
Leitsymptome:
Schwellung: diffus oder umschrieben, schnell oder langsam, ein- oder beidseitig
Schmerz: akut oder allmählich zunehmend, mit Hautveränderung oder ohne, abhängig von Nahrungsaufnahme oder nicht
Speichelproduktion: übermäßig (= Silorrhö) oder zu wenig (Xerostomie)
Inspektion:
Vergößerung der Drüsenkörper, geschwollene Lymphknoten
Haut über den Drüsen: Fatbe und submuköse Schwellungen?
Mimik: motorische Einschränkungen des N.facialis
Palpation:
bimanuell von außen und über die Mundhöhle
Form, Ausdehnung, Konsistenz und eventuelle Steinbildung können erfasst werden
Wichtig: Differenzierung zwischen Hypertrophie des Masseters und Vergrößerung der Parotis.
leichtes Kneten der Speicheldrüse: Speichelfluss anregen und vergleichen zur Gegenseite
Bildgebende Verfahren:
1. Wahl: Sonografie: gibt Aufschluss über die Beschaffenheit des Drüsenparenchyms, Abklärung entzündlicher Prozesse, Tumor und Steinbildung, Stauung des Gangsystems
Feinnadelbiopsie
Sialografie: zusätzliche Kontrastmitteleinspritzung in die Ausführungsgänge
CAVE: nicht durchführen bei akuten Entzündungen der Speicheldrüse
ohne Kontrastmittel können nur Röntgendichte Steine sicher erkannt werden
CT und MRT: haben Sialografie nahezu verdängt
v.a. bei Malignomverdacht durchgeführt
Sialendoskopie: einführen flexibler Optiken in die Ausführungsgänge, Gangbeschaffenheit beurteilen, Steinentfernung oder Gangdilatation
Erkrankungsarten der Speicheldrüsen
Nichtentzündliche Erkrankungen
Sialolithiasis
Sialadenose
benigne lymphoepitheliale Zysten
Ranula
Akute entzündliche Erkrankungen
Akute virale Sialadenitis – Parotitis epidemica
Akute bakterielle Sialadenitis
Chronische entzündliche Erkrankungen
Chronisch rezidivierende Parotitis
Chronisch rezidivierende Sialadenitis der Glandula submandibularis
Myoepitheliale Sialadenitis – Sjögren-Syndrom
Strahlensialadenitis
Andere Formen chronischer Speicheldrüsenentzündungen (Sarkoidose, Tuberkulose, Lues HIV, Aktinomykose können auch zu Veränderungen führen)
Ursache: Konkrementbildung meist aufgrund sekundärer Mineralisation enzymatisch eingedickter Speichelansammlungen
Häufigsten Steine im Warthon Gang, da ohnehin schon hohe Viskosität des Sekrets der Gl. Submandibularis
entzündungen de Drüsen begünstogen Steinbildung
Klinik + Diagnostik:
schmerzhafte, einseitige Schwellung der betroffenen Drüse bei Reizung der Speichelproduktion zB Nahrungsaufnahme
Steine über Sonografie erkennbar, Röntgenaufnahme oder Gangsondierung oder Palpation
wichtig: Ausschluss anderer Obstruktionen durch zB Tumoren
Therapie:
Steine im Ausführungsgang
Schlitzung des Ausführungsgangs
Sialendoskopie
Steine im Drüsenparenchym
Zerstrümmerung mit Ultraschall= Lithotripsie
Ultima ratio: Submandibulektomie
was sehen sie?
Steinbildung im Wharton gang links im CT
nichtentzündliche, schmerzlose, symmetrische Schwellungen der Parotis
Schwellung unabhängig von Nahrungsaufnahme
Pathogenetisch liegt eine neurovegetative Störung der Drüseninnervation vor
durch systemische Erkrankungen hervorgerufen -> wichtig: müssen diagnostisch von chronischen Entzündungen der Speicheldrüsen abgegrenzt werden
Ursächliche Erkrankungen:
chronischer Alkoholkonsum
Vitaminmangelerkrankungen
Diabetes mellitus
Ernährungsstörungen (zB Anorexia nervosa, Proteinmangelernährung)
-> Therapie entsprechend der Grunderkrankung
Zysten
Benigne lymphoepitheliale Zysten:
v.a. Parotis
multiple beidseitige zystische Läsionen
können Frühzeichen einer HIV Infektion sein
Ranula:
Speichelretentionszyste der Gl sublingualis
bedingt durch Verletzungen des Ausführungsgangs, mit schleimigem Sekret gefüllt
v.a. Kinder und Jugendliche
blaurote, submuköse Geschwülste
operative Entfernung
Akute virale Sialadenitis - Parotis epidemica
Auslöser:
am häufigsten das Mumpsvirus (Tröpfcheninfektion)
sonst auch Infektionen mit CMV (Zytomegalievirus), HIV, Influenza- oder Coxsackieviren
Klinik:
Inkubationszeit 3 Wochen
einseitige, schmerzhafte Schwellung der Parotis
vergrößerung der Halslymphknoten und anderen Speicheldrüsen beider Seiten
selten Fieber, Abheilung nach 1-2 Wochen
lebenslange Immunität
Komplikationen: Meningitis, Meningoenzephalitis, Orchitis, Pankreatitis, Labyrinthitis
Diagnose: klinisches Erscheinungsbild, Serologie
Therapie: komplikationsloser Verlauf -> Analgetika, Flüssigkeitszufuhr und Anregung der Speichelproduktion
Lebendimpfung zur Prophylaxe im Kleinkindalter
Ursache: Dehydrierung, systemische Allgemeinerkrankungen, Obstruktionen der Ausführungsgänge
meist Parotis betroffen
Erreger: Staphylokokken, Streptokokken, Haemophilus
einseitige diffuse schmerzhafte Schwellung
gerötete Haut, evtl durch Gewebseinschmelzung eitrig durchbrochen
Eiterentleerung über die Ausführungsgänge spontan oder auf Druck
Therapie: AB und Analgetika, Rehydrierung.
Abszess -> Exzision extraoral und drainage
CAVE: Verletzung N. facialis
Rezidivierende, bakteriell bedingte Entzündungen der Parotis meist einer Seite
Nachweis durch Sialografie -> Gangektasien (erweiterungen) -> Bild des “belaubten Baums”
schubweise Entzündung, meist einseitig, sehr schmerzhafte Schwellungen mit milchigem bis eitrigem Sekret
Kinder -> Erkrankung heilt meist folgenlos ab
Erwachsene -> narbige Veränderungen des Drüsenparenchyms
Diagnosestellung anhand der Symptomatik, zwischen den Schüben erscheint die Drüse sonografisch ohne Befund
DD: Autoimmunsialadenitis -> Feinnadelbiopsie
entsprechend der Behandlung akuter Parotitis
bei häufigen Rezidiven: kortisonhaltige Gangspülung
schwerer Verlauf: parotidektomie
Chronisch rezidivierende Sialadenitis der Gl submandibularis - Küttner Tumor
häufigste chronische Entzündungsform der Speicheldrüsen, betrifft fast nur submandibularis
durch Sekretstauung und Speichelsteinbildung entsteht Entzündung
akute, teils schmerzhafte Schwellung der Gl submandibularis
im weiteren Verlauf derbe, konstante Vergrößerung der Drüse
Sonografie oder Feinnadelbiopsie um von echtem Tumor zu differenzieren
Symptomatische Behandlung
Exstripation der Drüse
Sjörgen Syndrom
systemische Autoimunerkrankung
sialadenitis -> Durch Antikörperbildung gegen Antigene des Drüsenparenchyms kommt es zur Entzündung der Speicheldrüse mit lymphozytärer Infiltration.
Keratoconjunctivitis sicca
rheumatische Gelenkentzündung
Xerostomie
Drüsen v.a die Parotis erscheinen zunächst geschwollen, später atrophisch
erhöhte Infektionsgefahr durch fehlende Befeuchtung
Diagnostik:
klinisch
serologisch: zytoplasmatische Autoantikörper SS-A, SS-B
biopsie: typische histologische Veränderungen
künstliche Speichelflüssigkeit
antiphlogistika
halslymphknoten regelmäßig auf pathologische Veränderungen untersuchen -> erhöhte tendenz zur Entwicklung von Non-Hodgin-Lymphomen
Tumoren der Speicheldrüsen
sind in 2/3 der Fälle benigne
je kleiner die betroffene speicheldrüse, desto höher Malignitätsrisiko
Parotis zu 80% höchstes Entartungsrisiko
benigne Tumoren:
Pleomorphes Adenom
Zystadenolymphom (warthin tumor)
maligne Tumoren:
Mukoepidermoidkarzinom
Azinuszellkarzinom
Adenoid-zystisches Karzinom – Zylindrom
andere maligne Neubildungen (metastasen, maligne lymphome)
Pleomorphes Adenom (mischtumor)
häufigste Neubildung der Speicheldrüsen
bevorzugt bei Frauen
entstammt aus den epithelialen Zellen
umgeben von einer Pseudokapsel
Wächst nicht invasiv
Klinik: alle Kennzeichen benigner Tumoren
ausschließlich innerhalb der Ohrspeicheldrüse und fällt den betroffenen Patienten als langsam wachsende, sich ausdehnende schmerzlose Geschwulst auf
klinisches Bild und Sonographie
CT und MRT für Bestimmung der Ausdehnung
engültige Diagnose nach vollständiger Tumorresektion
Chir. Resektion frühstmöglich + entfernung von gesundem Randsaum
Die Therapie erfolgt operativ mittels kompletter Exstirpation als partielle Parotidektomie unter Schonung des Nervus facialis
Hierbei ist darauf zu achten, dass alle Tumoranteile erfasst werden und die Tumorkapsel nicht verletzt wird - andernfalls kommt es häufig zu Rezidiven
maligne entartung wenn unbehandelt
wenn keine OP möglich dann Radiato und Chemo
Zystadenolymphom
vor allem bei älteren Männern und Rauchern
entstehung aus Speicheldrüsengängen, die heterotop in Lymphknoten lokalisiert sind
zweithäufigste Neubildung der Parotis
oft multilokulär und beidseits
es kommt im unteren Pol der Ohrspeicheldrüse zu einer schmerzlosen, weichen Schwellung
bei der sono vereinzelte Zysten innerhalb des Tumors -> infektion dieser zysten und entartung als komplikation
Resektion
Er hat mir ein coronares und axiales CT gegeben, wo man die Schwellung gut erkennen konnte. Er hat gefragt ob es eher entzündlich oder tumorös aussähe.
Tumerös, weil relativ scharf begrenzt
Maligne Tumore der Speicheldrüsen
können über Feinnadelbiopsien näher unterscuht werden
MRT und CT für die Tiefenausdehnung und um das spätere Resektionsausmaß abzuschätzen
Therapie: radikale tumorentfernung, postoperativ Bestrahlung
häufigster maligne tumor der speicheldrüsen (parotis überwiegend)
schnell wachsende, indolente schwellung
später schmerzen und nervenausfälle (facialis)
25% hochmaligne und kaum differenziert -> schlechte Prognose
überwiegend Parotis
langsames wachstum aber neigt zu Metastasen
frauen häufiger betroffen zw 40-60J
symptome richten sich der infiltrationstiefe
Adenoid-zystisches Karzinom
meißt in den kleinen Speicheldrüsen (gaumen)
langsames wachstum, hohe differenzierung
zu 40% hämatogene metastasierung in lunge und knochen!
langsam fortschreitende, meist schmerzhafte Schwellung, später nervenausfall
spricht nicht auf bestrahlung an
Atembeschwerden
Wie gehen sie vor?
Anamnese erfragen, wie lange bestehen die Beschwerden?
Nach Leitsymptomen fragen:
Husten (zB bei Entzündungen und aspirierten Fremdkörpern)
Atmenot (zB bei Verengungen der Trachea)
Atemgeräusche (Stridor)
Auswurf zB bei Entzündungen oder abnormem Sekretstau infolge von Verengungen
Nach inhalativen Noxen, chronischen Erkrankungen und vorausgegangenen OPs fragen
Palpation des äußeren Halses -> Lage und Weite der Trachea kann getastet werden
Abnorme Größenveränderungen und Konsistenzveränderungen von Nachbarschaftsstrukturen, die komprimierende Wirkungen auf die Trachea haben können erfasst werden
Endoskopische Untersuchung: Tracheobronchoskopie
Sonografie
CT und MRT
elektive Tracheotomie
in Situationen bei denen eine Intubation nicht möglich ist: mechanische Behinderungen des Kehlkopfs -> supraglottische, glottische und auch subglottische Stenosen durch zB Schleimhautentzündungen, Tumoren, Verätzungen
Vorteil: Bronchialtoilette möglich -> Absaugen von Bronchialsekret, v.a. bei pulmonalen Erkrankungen mit starker Sekretbildung und Versorgung von Komapatienten die kein Hustenreflex haben
Trachea wird dann über Nähte direkt mit der äußeren Halswand verbunden, dies resultiert in einem durchgehend epithelisierten Zugang zum Tracheallumen
Indikation: Langzeitintubierte Patienten
Schnitt: Eröffnung meist unterhalb des 2. oder 3. Trachealknorpels
Koniotomie
Eröffnung der Luftröhre über einen Schnitt durch das Ligamentum cricothyroideum
In Notfallsituationen
Also Elektive tracheotomie ist eine bewusst gewählter Zugang zur Luftröhrenschnitt und Koniotomie wird in Notfallsituationen durchgeführt
Rhinitis
Entzündungen der inneren Nase
Akute Rhinitis
Volksmund: Schnupfen, virale Infektion der Nasenschleimhaut
Häufigste Erreger: Corona-, Rhino-, Adeno-, Influenza- und Parainfluenzaviren
Begünstigt durch das Immunsystem schwächende Faktoren wie Unterkühöung oder Zugluft , weil mukoziliäre Transportsystem dann in seiner Funktion eingeschränkt ist und Viren länger Kontakt zur Epitheloberfläche haben
Inkubationszeit von wenigen Tagen
Vorstadium: Fieberentwicklung (selten), Kopf- und Gliederschmerzen, Unwohlsein, Kratzen im Hals
Katarrhalisches Stadium: Übersekretion der Nasenschleimhaut , Augentränen, Niesreizentwicklung, Obstruktion der Nase durch die Schleimhautschwellung
Sekret anfangs wässrig-serös, später durch bakterielle Superinfektion schleimig-eitrig
Hautreizungen Naseneingang und Oberlippe durch Rhinorrhö und häufiges Nasenputzen
nach 7-9 Tagen lässt die Symptomatik nach
Therapie: symptomatisch
Schleimhautschwellung -> Lokale Sympathomimetika, nicht länger als 1 Woche anwenden, Sonst: hyperreflektorische Rhinitis medicamentosa
Dampfinhalation
Fieber-> Antipyrretika wie Paracetamol
bei bakterieller Rhinitis -> AB
Atrophische Rhinitis
Pat leiden unter extrem trockener Nasenschleimhäute
Epithel und Drüsen sind von der Atrohpie betroffen, nahezu keine Sekretproduktion
zäher Schleim auf den Schleimhäuten, dieser verkrustet und wird dann zersetzt —> Entstehung eines üblen Geruchs, wird vom Pat selbst nicht wahrgenommen aufgrund der Schädigung des Riechepithels —> Ozaena
Atrophie kann nach größeren Schleimhautdefekten durch OPs auftreten
familiäre kumulation, weibliches Geschlecht häufiger betroffen
Therapie
Feuchthaltung der Schleimhaut mit öligen Nasentropfen
KEINE abschwellenden Nasentropfen, da diese zu Verstärkung der Symptome führen
Operativ: durch chirurgische Einengung des Nasenlumens kann einer Austrocknung entgegengewirkt werden
Fistelverbindung zur Mundhöhle -> Epithel feucht halten
Allergische Rhinitis
saisonal auftretende Allergien:
Frühblüherallergien
im Frühsommer durch Gräser- und Getreideblüte
Perennialem (nichtsaisonalem) Auftreten/ ganzjährig:
Überempfindlichkeit gegen Hausstaub
Hausstaubmilben, Tierhaare oder Pilzsporen
Nahrungsmittelallergien
Pathophysiologie:
Typ I Sofortreaktion: Allergen bindet an IgE-besetzte-Mastzellen und führt zu deren Degranulation -> Ausschüttung von Entzündungsmediatoren wie Histamin
Symtomkomplex:
Behinderte Nasenatmung durch Schleimhautschwellung
Juckreiz mit Auslösung von Niesattacken
Starke wässrige Sekretion aus Nase, meist mit Augentränen als Zeichen einer begleitenden Konjuktivitis
Nasenschleimhaut v.a. im Bereich der unteren Nasenmuschel ödematös geschwollen und mit wässrigem Sekret bedeckt
Saisonale Allergien zeigen eher blässlich livid verfärbte Schleimhaut
Perenniale Allergien eher hochrote Entzündung
Prick test nicht beweisend für Krankheitsgenese, sondern spezifische Serumtestung und nasale Provokationstests
Allergenkarenz
medikamentös: Antihistaminika (Azelastin), Verhinderung der Mastzelldegranulation (Cromoglicinsäure),
-> Augentropfen oder Nasenspray
Systemisch: meisten Meds haben sedierende Wirkung, aber neuere Präparate wie Levocetrizin wirken weniger sedierend
topische Steroide
Hyposensibilisierung: wenn Karenz + Meds nicht aussreichend
intrakutan oder sublingual abgeschwächte Allergene über einige Tage in ansteigender Dosis verabreicht -> Körper “gewöhnt” sich an das Fremdeiweiß und Immunreaktion bleibt bei Kontakt aus
Ultima Ratio: Chirugische Maßnahmen
verkleinerung der Nasenmuscheln um unbehinderte Nasenatmung zu schaffen: hyperplastisches Gewebe wird chirurgisch (Turbinoplastik), durch Thermakoagulation oder Laserbehandlung verkleinert
—> Verbesserung der Obstruktion, aber Juckreiz und Rhinorrhö bleiben unverändert
Sinusitis
entzündliche Prozesse der NNH
Auslöser ist meist eine Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis), die sich über die Ostien in die Nebenhöhlen ausbreiten
kann auch dentogen verursacht werden -> es zeigt sich ein chronischer einseitiger Verlauf
mehr als eine Nasennebenhöhle erkrankt, spricht man von Polysinusitis, sind alle betroffen, von Pansinusitis.
Foto: rechtsseitige Sinusitis maxillaris et ethmoidalis
Akute Sinusitis
tritt v.a. im Rahmen der viralen Rhinitiden als infektiöse Entzündung auf
Begünstigende Faktoren: Verlegung der Nebenhöhlenostien, Schwächen in der Immunitätslage des Patienten sowie die Virulenz der Erreger.
Keime: Pneumokokken, Haemophilus influenzae, selten auch Streptokokken, Staphylokokken oder Moraxellen
Symptome entsprechen der akuten Rhinitis mit zusätzlichen Kopfschmerzen
Klopfschmerzen über Kieferhöhlen und Stirnhöhlen
Schmerzverstärkung bei gebückter Haltung
Rhinoskopie: Nasenschleimhaut geschwollen, Ostien sind meist verlegt
eiterstraßen im mittleren Nasengang deuten auf eine eitrige Entzündung der Kieferhöhle, der Siebbeinzellen und der Stirnhöhlen hin
Bei Keilbeinhöhlenaffektion können solche Eiteransammlungen auch an der Rachenhinterwand erscheinen
Röntgenaufnahme: heute selten
okzipitofrontale Strahlengang stellt v.a. Stirnhöhle und Siebbeinzellen gut dar
okzipitomentale die Kieferhöhle und die Keilbeinhöhle
Schleimhautschwellungen führen im Bild zu polsterartigen Einengungen des Höhlenlumens, Eiter stellt sich in Form einer Spiegelbildung dar
CT oder Sonografie
bei leichten Symptomen: symptomatische Behandlung -> abschwellende Nasentropfen - sprays, Antiphlogistika, Nasenspülungen
durch HNO Arzt kann Watte die in sympathomimetika getränkt wurde, direkt unter die mittlere Nasenmuschel gelegt werden —> “hohe Einlage”
mittelschwere Symptome: zusätzlich topische Steroide
Schwere Verlaufsform und Fieber: Antibiotika zB Amox 500mg dreimal täglich für 5-10 Tage
Besteht eine akute Sinusitis länger als 10–14 Tage, sollten eine i. v. Antibiose sowie ein kurzzeitige systemische Behandlung mit Steroiden erwogen werden
Bei Therapieresistenz: endoskopische NNHoperation
Chronische Sinusitis
wenn eine Entzündung länger als 3 Monate in den Nasennebenhöhlen ohne komplette Ausheilung persistiert
Auslöser: lang andauernder Verschluss der Nebenhöhlenöffnungen im Bereich der ostiomeatalen Einheit durch verschiedene Ursachen wie: Septumdeviationen, Muschelhyperplasien, allergische Prozesse, traumatische Schäden, chronisch-entzündliche Vorgänge oder tumoröse Neubildungen
angrenzenden Nebenhöhlen, vor allem die vorderen Siebbeinzellen und die Kieferhöhle, können dadurch nicht mehr in ausreichendem Maße in die Haupthöhle drainieren. Der Sekretstau bewirkt eine reflektorische Schwellung der Mukosa des ostiomeatalen Komplexes und somit eine Verschlimmerung der Situation. Über rezidivierende akute Nebenhöhlenentzündungen kommt es schließlich zur Ausbildung eines chronisch- persistierenden Krankheitsbilds.
Polypöse Form: Ausbildung von Polypen in der Schleimhaut
Nichtpolypöse Form
Emphyembildung: v.a. in der Kieferhöhle, putridem Sekretfluss aus dem mittleren Nasengang
häufig zum Auftreten von eitrigem oder serösem „Post- nasal drip“ im Rachenraum mit resultierendem Räusperzwang
Rhinoskopie und Endoskopie: Beurteilung der Nasenhaupthöhle und Nasenmuscheln
CT bei chronischem Krankheitsbild
konservativ: bei nicht polypös-> topische Steroidsprays, Nasenspülung und Antibiose
polypöse chron. Sinusitis-> topische u orale Steroide (Stoßtherapie)
Operative Sanierung: durch Endoskop über die Nasenöffnungen
Infundibulotomie: bei leichten Fällen, Erweiterung der Ostien mit zusätzlicher Ausräumung der vorderen Siebbeinzellen -> Stirnhöhle kann sich dann von selbst über die Siebbeinzellen entleeren
20 Jährige Patientin mit behinderter Nasenatmung, keine Allergien bekannt
Was kann es sein?
wie klinisch überprüfen?
Altprotokoll: Verdacht auf Muschelhyperthrophie/ Septumsdeviation
Ursachen:
blockade durch anatomische Strukturen -> Septumdeviation, pathologische Hypertrophie der Nasenmuscheln, nasenpolypen
Traumata
Reizungen der Nasenschleimhaut -> Schleimhautschwellungen durch allergische Reaktionen oder infektionen
eine Überaktivität des vegetativen Systems -> im rahmen einer idiopathische Rhinitis, führt durch erhöhten bluteinfluss in die schleimhaut zu nasenobstruktion
Inspektion von Nase und benachbarte Strukturen: Ohr, Mundhöhle und Rachen
Form der Nase: Boxernase bei Nasenbeinfraktur, Sattelnase als Manifestation von Syphilis, septumdeviationen
Bewegung der Nasenflügel beim Atmen (Kollaps schon in Ruheatmung?) und Haut und Knorpel (luxiert?) auf pathologische Veränderungen beurteilen
anteriore Rhinoskopie
Beurteilung des Vestibulums sowie der vorderen Abschnitte der Nasenhaupthöhle
Untersuchungsinstrument ist das Spekulum, welches in geschlossenem Zustand in die Nase eingeführt und dort vorsichtig geöffnet wird, durch leichtes nachvornebeugen des Kopfs sind der Nasenboden sowie die untere Nasenmuschel gut einzusehen
Endoskopie
untersuchung des mittleren Nasengangs und der hinteren Abschnitte
Hauptanwendungsbereich: Inspektion des Nasopharynx, der Tubenostien und Chonanen, ostiomeataler Komplex mit seinen Einmündungen
Allergietest: Pricktest
Röntgendiagnostik:
Röntgenübersichtsaufnahmen im okzizipitomentalen (kieferhöhle und keilbeinhöhle) und okzipitofrontalen Strahlengang (stirnhöhle und siebbeinzellen)
Über CT kann die chronische Sinusitis sehr zuverlässig beurteilt und eine Operation der Nasennebenhöhlen geplant werden
MRT kommt vor allem bei Weichteilprozessen (z. B. Neoplasien) zum Einsatz
Nasenpolypen
ödematösen Schleimhautwucherungen der Nasennebenhöhlen im Rahmen einer chronischen Sinusitis
können durch die entsprechenden Ostien in die Nasenhaupthöhle wachsen und dort zur Verlegung der Nasenatmung und/oder des Riechepithels führen -> zunehmende Behinderung der Nasenatmung und Einschränkung des Riechvermögens
meißtens beidseitig
Siebbeinhöhlen und die Keilbeinhöhle sind für die Polypenbildung prädestiniert, aber auch im Bereich des ostiomeatalen Komplexes finden sich, bedingt durch den geringen Abstand der dortigen Schleimhäute (etwa 1 mm), immer wieder polypöse Wucherungen
schmerzlos allerdings kopfschemrzen und wässrige rhinorrhö -> fließt sekret in den oropharnyx führt das zu reusperzwang, heiserkeit und bronchitische symptome
rhinoskopie, endoskopie nur wenn Polypen über Ostien in Nasenhaupthöhle wuchert -> grau glasige schmleimhautschwellungen
einseitige blutende wucherungen -> tumorverdchtig (angiofibrom)
CT: e zeigt das Ausmaß der chronischen polypösen Sinusitis
topischer oder systemischer Steroide sowie bei allergischer Rhinosinusitis Antihistaminika bei kleineren Polypen
bei größeren Polypen Polypektomie, auch die von der Wucherung betroffenen Nebenhöhlen chirurgisch saniert werden
Um Rezidive zu vermeiden langfristige Nachbehandlung mit lokalen Kortikoiden
septumsdeviation
Abweichung der Nasenscheidewand von der Medianstellung -> kann bei stärkerer ausprägung zur einseitigen Verlegung der Nasenwege führen (selten s-förmiges septum -> bilaterale Blockade)
angeboren oder traumatisch bedingt
Leichte Verbiegungen sind normal und symptomlos -> Durch unterschiedliche Entwicklungszeiten der knorpeligen und knöchernen Anteile während des Septumwachstums
Klinisch:
behinderte Nasenatmung
eingeschränkte Riechfunktion
häufig rezidivierende Entzündungen der Nasenhaupt- und nebenhöhlen durch verminderte Ventilation
Kopfschmerzen
rezidivierendes Nasenbluten, falls verbogene Nasenscheidewand mit ihren knöchernen Anteilen an die lateralen Abschnitte des verengten Bereichs stößt
anteriore Rhinoskopie oder Endoskopie -> Häufig sieht man eine hypotrophe ipsilaterale untere Muschel und eine kompensatorische Hypertrophie auf der nicht verlegten Seite
Septumplastik -> Hierfür wird das Mucoperichondrium vom Septum gelöst, die verbogenen Anteile werden entfernt und das verbliebene Septum in der Medianstellung wieder aufgehängt. Teilweise werden die entfernten Knorpel- und Knochenstücke dann nach Begradigung (durch Quetschen) reimplantiert. Bei übermäßiger Entfernung von Septumknorpel kann der Nasenrücken kollabieren, es entsteht eine Sattelnase
Septumsperforation
Symptome:
bei Nasenatmung Pfeifgeräusche
rezidivierendem Nasenbluten sowie zur Verkrustung der umliegenden Epithelabschnitte
subjektive Nasenatmungsbehinderung
grunderkrankung behandeln und defekt operativ mit schleimhautplastik verschließen
Nasenpyramidenfraktur
häufigste Frakturlokalisation im Kopf-Hals-Bereich durch Sportunfälle etc
kann offen oder geschlossen sein, je nach weichteilbeteiligung
eingeschränkte Nasenatmung und/oder Nasenbluten
bei der Inspektion oft verschoben, gerade nach lateraler Gewalteinwirkung
Über die Rhinoskopie oder Endoskopie findet sich bei der Beurteilung der inneren Nase meist auch eine Schleimhautverletzung, nicht selten ist auch das Septum in Mitleidenschaft gezogen ( Cave: Septumhämatom!)
Palpatorisch können manchmal Krepitationen (Knirschen) nachgewiesen werden, was eindeutig für eine Frakturpathologie spricht.
Diagnostik: Röntgenaufnahmen (Nase seitlich und okzipitomental) oder Sonografie
offene Fraktur -> nach Tetanusprophylaxe sofort operativ behandeln,
geschlossene Brüche -> innerhalb der ersten Woche chirurgisch versorgen
Bruchfragmente werden mit Elevatorium reponiert
Pat. mit brennendem Gefühl auf der Zunge und starker Raucheranamnese
was kann es sein?
Altprotokoll: Verdacht auf PEC der Zunge
Zungenbrennen
allgemeines Leitsymptom einer Reihe von Erkrankungen
Betroffen sind hiervon vor allem Frauen im mittleren und höheren Alter
Zu den Ursachen gehören vor allem Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus, Vitamin-C-Mangel, Eisenmangelanämie, Gicht), Intoxikationen (vor allem Schwermetalle), Magen-Darm-Erkrankungen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (z. B. Sjögren-Syndrom), lichen ruber
häufig keine lokale, sondern systemische Erkrankung als Ursache
Präkanzerosen:
Leukoplakien
durch Alkohol- und Zigarettenkonsum
chronische mechanische Gewebskompression, etwa durch ständigen Druck einer Zahnprothese
weißlich schimmernde Auflagerungen besonders häufig Mundwinkel, boden und zunge
müssen biopisch abgeklärt werden, um maligne entartung ausszuschließen
Erythroplakien
nicht abwischbare rötliche Schleimhautveränderungen die keiner anderen Erkrankung zugeordnet werden können
Carcinoma in situ und sehr häufig sogar schon ein invasives Karzinom
sofort biopsie und auf ihren Malignitätsgrad hin untersuchen
PEC
Diagnostik Therapie
Plattenepithelkarzinom:
in etwa der Hälfte der Fälle an der Zunge, zu je 15 % sind Wangenschleimhaut, Mundboden und Unterkiefer befallen.
häufigste Lokalisation: Bereich zwischen den unteren Molaren und dem Zungengrund.
langsame entstehung, anfangs nur leichte Beschwerden
Sie imponieren häufig als ulkusartige Läsion, die von einem Randsaum umgeben ist -> wenn ulkus nach 3 Wochen besteht, sollte daher zum Ausschluss malignen Wachstums biopsiert werden
Probeexzision/Biopsie: zur Bestimmung der Entität und Malignität
Staging: klinische Untersuchung zur Bestimmung der Ausdehnung des Tumors lokal und im gesamten Organismus mittels klinischen und bildgebenden Untersuchungsverfahren
-> TNM; klinischer Befund; CT mit Kontrastmittel + MRT zur Ausdehnung und Beurteilung der Metastasierung, ggf Ultraschall für Lymphknoten; Pathologie; Tumormarker
Grading: Differenzierungsgrad wird festgelegt
Über Oberbauchsonografie und Röntgenaufnahme des Thorax wird nach Fernmetastasen gesucht
vollständigen Resektion, bei Lymphknotenbefall und bei allen größeren Tumoren mit Neck Dissection
postoperativ Radiato und ggf chemo
Halsschwellung
ursachen und diagnostik
Schwellung:
unterscheidung zwischen Lymphknoten, Zysten oder Tumoren
können diffus oder umschrieben auftreten
schmerzhaft oder schmerzlos
bewegliche und unbewegliche Resistenzen
Je nach Lokalisation der Schwellung lassen sich bereits Rückschlüsse auf die Genese ziehen
Eine Fluktuation bei der Palpation deutet auf flüssigen Inhalt hin (z. B. Abszess, Zyste)
Klinisch
sichtbare Veränderungen der Halssilhouette
Sichtbare Lymphknotenschwellungen sind bereits krankheitsverdächtig
von vorn und von hinten beidhändig vergleichend
Dabei ist jede Schwellung auf Schmerz, Verschieblichkeit, Konsistenz und Pulsationen hin zu untersuchen
Schilddrüse beim Schlucken palpieren
Im nuchalen Bereich des Halses sind die Gelenke der Halswirbelsäule zu untersuchen.
Die Lymphknotenstationen sind grundsätzlich zu palpieren.
Bildgebende Verfahren
Sonografie: größte Bedeutung
Lymphknoten lassen sich besser als durch die Palpation beurteilen und eventuelle Metastasen erkennen
Auch Halszysten, entzündliche Prozesse und Schilddrüsenveränderungen sind mit ihr erfassbar.
Die Farbduplexsonografie wird bei der Beurteilung der Halsgefäße oder der Vaskularisation möglicher Tumoren (Glomustumor!) eingesetzt
CT/MRT:
Bestimmung der Ausdehnung von Tumoren oder Entzündungen, vor allem wenn es sich um ein knochennahes oder infiltratives Geschehen handelt.
Eine bessere Darstellung des Weichteilgewebes (Tumoren, Metastasen, entzündliche Prozesse) erlaubt die Magnetresonanztomografie. Vor allem im Bereich von Mundboden und Zunge ist die MRT zu bevorzugen, da die CT hier bei metallischem Zahnersatz starke Artefakte aufweist.
digitale Substraktionsangiografie, MR-Angio, Duplexsono
Biopsie
Jede ungeklärte, länger als 4 Wochen bestehende Lymphknotenschwellung sollte Anlass für eine histologische Untersuchung sein
Dazu wird entweder ein Lymphknoten chirurgisch entnommen oder eine Feinnadelbiopsie durchgeführt
Von einer Sentinel-Node- Biopsie spricht man bei Entnahme des Schildwächterlymphknotens, des ersten Lymphknotens im Drainagegebiet eines Primärtumors.
Entzündliche Lymphknotenerkrankungen
Akute Lymphadenitis colli
zeitgleich oder im Anschluss an unspezifische bakterielle oder virale Infektionen der oberen Luft- und Speisewege
Typisch ist etwa das Auftreten im Rahmen einer bakteriellen Tonsillitis, Sinusitis oder Pharyngitis
Virale Erkrankungen, die mit einer akuten Lymphadenopathie einhergehen, sind z. B. die infektiöse Mononukleose (EBV), Infektionen mit Röteln- und Zytomegalieviren, aber auch HIV-Infektion
Oft hält die Lymphadenitis noch wochenlang nach Abheilung des Primärherds an
Bei HIV ist die Lymphadenitis sogar oft das Erstsymptom
Lymphknotenentzündungen sind unspezifisch und lassen keine Rückschlüsse auf den Erreger oder Primärherd der Entzündung zu
weiche, dolente Schwellungen
Zusätzliche Symptome (z. B. Fieber, Schwäche, Schluckbeschwerden, Schmerzen) können bei der Differenzialdiagnose hilfreich sein, sind jedoch meist ebenfalls unspezifisch
Bei schweren Verläufen kann es selten zur Einschmelzung der Lymphknoten oder bei Durchbruch durch die Haut zur Fistelbildung kommen
gründliche HNO-ärztliche Untersuchung des oberen Aerodigestivtrakts -> Lokalisation der Lymphknotenschwellung können Hinweise auf den Entzündungsherd geben
Blutuntersuchung mit Differenzialblutbild, Infektionsserologie und Entzündungsparametern
Über die Sonografie lässt sich das Ausmaß der Lymphadenopathie beurteilen -> vergrößerter Querdurchmesser, rundliche Form, fehlende Hilusdarstellung, unscharfe Begrenzung
Im Zweifelsfall erfolgt die histologische Sicherung des Lymphknotens
Therapie: entsprechend der Grunderkrankung
Chronische Lymphadenitis -> länger als 4 Wochen bestehend (abgrenzung con malignen Lymphomen wichtig!!), Therapie: AB, wenn nicht anspricht biopsie
Tiefe Halsentzündungen
Halsabszess
Halsphlegmone
Abszess:
können sich im Halsbereich innerhalb der anatomisch festgelegten Spatien ausbreiten
Parapharyngealabszessen
Retropharyngealabszessen
Abszessen im Bereich der Submandibularloge
Abszessen im Bereich der Parotisloge
Peritonsillarabszessen
Häufigste Erreger sind Staphylococcus aureus, Streptokokken sowie aerob-anerobe Mischinfektionen. Die Eintrittspforte ist/sind je nach befallenem Spatium die Mundhöhle, die Tonsillen, der Rachenraum oder auch der Warzenfortsatz (bei Mastoiditis).
Klinik/Diagnostik:
fieber mit starken Schmerzen, Schluckbeschwerden und teilweise schwellungsbedingter Luftnot
Der Abszess ist von außen nicht immer zu sehen, eine Hautveränderung tritt nur selten auf. Auch eine Schwellung muss nicht obligat vorhanden sein.
erhöhte Entzündungsparameter
Diagnose wird durch das klinische Bild, Sonografie und ggf. auch mithilfe von CT und MRT gestellt.
immer auch an eine Ausbreitung in Richtung Mediastinum denken
Hochdosierte empirische i. v. Antibiotikabehandlung (inkl. Anaerobier!), Nach Erregerbestimmung aus dem Abszesssekret dann ggf. Anpassung der Antibiose.
chirurgische Inzsion mit Drainage
diffuse Entzündung der Halsweichteile
Im Gegensatz zum Abszess ist diese über die bildgebenden Verfahren (Sono, CT, MRT) nicht genau darstellbar
Durch die Gefahr des Übergreifens der Entzündung auf die Weichteile der Mediastinalregion besteht dringender Handlungsbedarf, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden.
Klinik
hochfieberhafter geschwächter Allgemeinzustand
Der gesamte betroffene Halsbereich erscheint diffus druckschmerzhaft und ödematös geschwollen
Hochdosierte Behandlung mit Breitspektrumantibiotika. Zudem müssen die betroffenen Halspartien chirurgisch eröffnet werden.
Mediane Halszyste und Halsfistel
Laterale Halszyste und Halsfistel
median:
Relikte des Ductus thyreoglossus -> es entsteht ein Gang der sich zur Zyste umbilden kann -> bei durchbruch nach außen Fistelbildung (sekretaustritt)
mediane schwellung, rezidivierend oder dauerhaft, schluckverschieblich
bei entzündungen schmerzhafte entzündliche verklebungen mit der haut
atemnot bei druck auf kehlkopf
Therapie: Resektion der Zyte inkl Fistelgang. Dabei kommt es auch zur Entfernung des medialen Zungenbeinkörpers
lateral:
Residuen der embryonalen Schlundbögen bzw. des Ductus cervicalis, kann aber auch evtl durch entzündliche Veränderung von Halslymphknoten entstehen
am sternocleidomastoideus
prall elastisch, verschiebliche schwellung
schmerzen bei entzündung der zyste oder fistelsekret
therapie: totale exstirpation evtl entfernung der tonsille
Gutartige Neubildungen
Hämangiom -> gutartiger tumor des gefäßsystems
angeboren oder innerhalb der erstem lebenmoante
häufig am hals, oberflächlich, nicht invasiv, symptomlos
therapie: abwarten-> hohe rückbildungsrate
bei persistierenden, störenden sowie blutenden Hämangiomen: Embolisation, Laserverödung oder operative Resektion
Lymphangiom -> erhielten während der embryologischen Entwicklung keinen Anschluss an das venöse System, sodass sich aus den lymphatischen Gefäßen zystenartige Strukturen bilden
gutartiges, aber in die Tiefe infiltrierendes und oft weit verzweigtes Wachstum -> bei palpation weich und wegdrückbar
laterale Halspartie, häufig schon bei Neugeborenen
atemnot und stridor
Lipom -> gutartige Neubildung des Fettgewebes (raumforderungen)
oberflächlich: gekapselt, tiefe: ungekapselt und infiltrativ
beschwerden nur durch raumforderungen oder kosmetische verunstaltung
chirurgische Resektion
Maligne Halslymphknotenerkrankungen
Lymphknotenmetastasen
in den meißten Fällen regionale Metastasen von PEC (ansonsten von Organen aus, oder selten Sarkome)
Gesamtüberlebensrate verschlechtert sich bei lymphogener Metastasierung um die Hälfte. Wächst die Metastase über den Lymphknoten hinaus (= extranodales Wachstum), so sinkt die Überlebensrate zusätzlich um ca. 50 %.
Sonografie, größe und ausmaß der raumforderung
TNM Klassifikation
Lokalisation kann erste Hinweise auf Sitz des Primärtumors geben. Lymphknotenmetastasen als Erstmanifestation des Tumors finden sich vor allem bei: Nasopharynxkarzinomen, Tonsillenkarzinomen, Zungengrund-, Schilddrüsen- und Hypopharynxkarzinomen
kann tumor durch panendoskopie nicht nachgewiesen werden, histologische Proben über tiefe Biopsien an den wahrscheinlichsten stellen. falls immer noch erfolglos -> CUP-Syndrom (carcinoma of unknown primary)
Primärtumorop + Neck dissection mit evtl Radiato
Maligne Lymphome
sehr häufig im Kopf Hals Bereich -> Morbus Hodkin, Non-hodgkin-Lymphome
therapie: chemo
Klinische Untersuchung der Mundhöhle
Geschmackprüfung
Mundhöhle, Oropharynx, Nasopharynx, Hypopharynx und Larynx können mit der Reflektorlampe und Spiegel beurteilt werden
Untersucht werden: Speicheldrüsen -Ausführungsgänge, Schleimhaut, Gebisszustand,
Tonsillen, Gaumenbögen werden v.a. auf Symmetrie, Beweglichkeit, Oberflächenbeschaffenheit.
Uvula und weicher Gaumen: Abweichen zu einer Seite kann auf Schädigung des N. vagus/glossopharyngeus der Gegenseite deuten -> Kulissenphänomen
Gestörte Beweglichkeit der Zunge -> N.hypoglossus
Fehlender Würgereflex -> Störungen des N. glossopharyngeus -> Sensibilitätsstörung im Rachen
Palpation der Lymphknoten:Kieferwinkel, submental, Hals
Palpation auf Steine innerhalb des Drüsenausführungsgangs, Zungengrund auf Tumoren
Geschmackprüfung:
man träufelt Glukoselösung (süß), Citratlösung (sauer), Kochsalzlösung (salzig), Chininlösung (bitter) auf die Zunge
Elektrogustometrie
Röntgenaufnahmen: Steinbildung, Zahnstatus
B-Scan-Sonographie: Beurteilung von Weichteilprozessen
CT und MRT: Metastasenbildung und Infiltrationstiefe bei Tumoren
CT-> Knöcherne infiltration
MRT -> Weichteilinfiltration
Soorstomatitis
Gingivostomatitis herpetica
durch Candida albicans ausgelöste Schleimhautentzündung
v.a. bei Immungeschwächten Patienten oder nach längerer AB oder Strahlentherapie
gerötete und bei Berührung leicht blutende Schleimhaut, weiße abwischbare Beläge
lokale Behandlung mit antimykotischen Lösungen: Amphotericin B oder Nystatin
bei unklarer Ursache muss HIV infektion ausgeschlossen werden
Erstinfektion mit HSV 1
Bläschenbildung der Mund und Rachenschleimhaut, Fieber
linsengroße Erosionen -> Aphthen
Therapie: desinfizierende und schmerzlindernde Lokalbehandlung
sehr selten: Herpessepsis
Lues und Tuberkulose
Lues: kann sich in allen 3 Stadien in der Mundhöhle manifestieren
Stadium I: derbes, in ein Ulkus übergehendes Knötchen
II: ca 8 Wochen später, konfluierende in Papeln übergehende Infiltrationen = Plaques muqueuses; weißliche Schleimhauttrübungen = Plaques opalines
III: Gummen im harten und weichen Gaumen (prall-elastische, knotenartige Geschwüre)
Tuberkulose
flache Ulzera in der MSH, girlandenförmige granulierende Umrandung
Zunge:
Schwarze Haarzunge: entsteht durch Verlängerung der Papillae filiformes und Ansiedlung pigmentbildender Mikroorganismen
Lingua geographica: durch Abschuppung der Papillae filiformes
Zungenödem
Zungen- und Mundbodenabszess
Infolge einer allergischen Schleimhautreaktion oder eines C1-Esterase-Inhibitor-Mangels kann es zur Ausbildung eines schmerzhaften Ödems der Zunge oder anderer Haut- und Schleimhautpartien kommen
Auslöser: Nahrungsmittel, Medikamente wie ASS,ACE-Inhibtioren
Therapie: antiphlogistische Therapeutika wie Kortikosteroide, Antihistaminika
Herediätäres Angioödem: C1 Esterase Inhibitor substitution, Bradykininrezeptorantagonist
Mundbodenabszess: Ursache sind meist Entzündungen der unteren Molaren, Speicheldrüsen, Erregerbesiedlungen kleinerer Schleimhautläsionen
gerötete derbe Schwellung der Sublingual- und Submandibularregion
Schluckbeschwerden u Fieber
Therapie: Drainage, breitspektrum AB an Aerobier und Anaerobier da meist Mischinfektion
Zungenabszess: meist von der Zungenmandel ausgehend oder Schleimhautdefekte
Akute Pharyngitis
Chronische Pharyngitis
meist virale infektion des Rachens , selten bakterielle Superinfektion mit Streptokokken
Kratzen im hals, Schluckbeschwerden, Husten, Foetor ex ore
bei bakterieller Beteiligung können sich auch die lympholateralen Seitenstränge der Rachenhinterwand entzünden -> Angina lateralis +Fieber
Schleimhaut gerötet und verschleimt, Lymphknoten geschnwollen
bakterielle: Fieber, fehlender Husten, Lymphadenitis, Tonsillenexsudat
Therapie: schmerzlindernde Mundspüllösung, AB: Penicillin nur wenn bakterielle Infektion
wenn Entzündung mehr als 3 Monate andauert
Ursachen: andauernde Reizung der Rachenschleimhaut durch Nikotin, trockene Raumluft, Säurereflux; behinderte Nasenatmung, Sinusitiden, post-nasal-Drip, Stahlentherapie, Hormonveränderungen wie Wechseljahre
Therapie: Noxe beseitigen, Entzündungssymptomatik behandeln, Inhalation von isotonischen NaCl- oder Salbeilösungen
Para-/Retropharyngealabszess
Entzündung der seitlichen oder dorsalen Rachenwände kann es zu Ausbildung eines Parapharyngealabszesses kommen
wenn Verlauf im prävertebraler Spatium -> Retropharyngealabszess
Schluckbeschwerden, Behinderung der Atemwege
unbehandelt Ausbreitung aufs Mediastinum
chirurgische Abszesseröffnung unter hochdosierter AB Therapie
Angina tonsillaris / akute Tonsillitis
bakterielle Superinfektion einer meist viral ausgelösten Entzündung der Gaumenmandeln
Erreger: ß hämolysierende Streptokokken A (selten Staphylokokken, Haemophilus, Pneumokokken)
starke Schmerzen mit Ausstrahlung ins Ohr
Fieber, Schluckbeschwerden, Artikulationsbehinderung
bei starker Schwellung: verlegung der Atemwege
Halslymphknoten Geschwollen, gerötete Tonsillen mit weißlichem Überzug
Stadien:
Angina catarrhalis: anfängliche rötliche Schwellung der Tonsillen
Angina follicularis: Eiterstrippchen in den Krypten
Angina lacunaris: konfluierende Beläger der Krypten
Penicillin, Cephalosporine oder Makrolidantibiotika
Tonsillektomie wenn mind 4x AB pflichtige Tonsillitiden
Unbehandelt: rheumatisches Fieber, Endokarditis, Glomerulonephritis, Sepsis
Scharlachangina
Peritonsillarabszess
Erreger: ß hämolysierende Streptokokken Gruppe A
Bilden Scharlach-Exotoxin / Erythrogenes Toxin
Klinik: Himbeerzunge, akute Tonsillopharyngitis, Exanthem
Komplikation einer akuten Tonsillitis, Entzündung des umgebenden Bindegewebes
Abszess kann sich bilden -> deutliche Vorwölbung des Gaumenbogens ins Mundlumen
Klinik: kloßige Sprache, Schluckbeschwerden, einseitige Schmerzen, Kieferklemme, Atembehinderung, betroffene Seite gerötet u geschwollen, Uvulaödem
Therapie: Abszessdrainage unter AB oder Abszesstonsillektomie
Infektiöse Mononukleose / Pfeiffersches Drüsenfieber
Primärinfektion mit EBV
Klinik: reduzierter Allgemeinzustand, Schluckbeschwerden, Hals- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit
Tonsillen sehr rot, weißliche Fibrinbeläge
Blutbild: Leukozytose mit hohem Anteil an atypischen Lymphozyteen (Pfeiffer-Zellen)
IgM und IgG, EBV-Antigene zu finden
Weitere Diagnostik: Leberenzymdiagnostik, Oberbauchsonografie (Hepatosplenomegalie), EKG (Begleitmyokarditis)
AB nur bei Superinfektion
kein Amox oder Ampi wegen Exanthemgefahr.
sehr schwerer Verlauf: Tonsillektomie
8 Wochen kein Sport: Gefahr der Pilzruptur
Epistaxis (nasenbluten)
parallel zur Therapie
Bei unbekannter Blutungsursache sind zuerst die Kreislaufparameter festzustellen
Blutentnahme -> durch Gerinnungsstatus lassen sich erste Verdachtsdiagnosen ausschließen oder bestätigen sowie die Menge des Blutverlusts abschätzen
Nasenendoskopie -> nach Schleimhautanästhesie und abschwellender Einlage wird versucht, die Blutungsquelle zu lokalisieren. Dabei ist wichtig, wo sich diese im Verhältnis zur mittleren Nasenmuschel befindet, um sie dem Versorgungsgebiet der A. carotis interna (oberhalb der Muschel) oder der A. carotis externa (unterhalb) zuordnen zu können.
Angiografie – als Ultima Ratio
Akutmaßnahmen -> Pat aufrecht sitzen lassen um blutungsintensität zu verringern, zusammendrücken der nasenflügel, einsbeutel auf nacken
Lokale Maßnahmen zur Blutungsstillung -> ätzung und koagulation, tamponaden
Rezidivprophylaxe -> befeuchtende nasensalben
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