Prüfungsschema der Abstrakten Normenkontrolle
A. Zulässigkeit
Zuständigkeit, Art. 93 I Nr. 2, 2a GG, § 13 Nr. 6, 6a BVerfGG
Antragsberechtigung, Art. 93 I Nr. 2 GG, § 76 I BVerfGG
Verfahrensgegenstand, Art. 93 I Nr. 2 GG, § 76 I Nr. 1, 2 BVerfGG
Antragsgrund, § 76 I BVerfGG
Objektives Klarstellungsinteresse
Ordnungsgemäßer Antrag, § 23 I S. 1 BVerfGG
B. Begründetheit
Formelle Verfassungsmäßigkeit der Norm, Art. 70 ff. GG und Art. 76 ff., 82 GG
Materielle Verfassungsmäßigkeit der Norm
Das Bundesverfassungsgericht ist gem. Art. 93 I Nr. 2, 2a GG, § 13 Nr. 6, 6a BVerfGG für abstrakte Normenkontrollverfahren zuständig.
Bundesregierung, Landesregierung, ein Viertel der Mitglieder des Bundestages
Sonderregelung Art. 72 II GG:
o Bundesrat, Landesregierung, Volksvertretung eines Landes
Verfahrensgegenstand, Art. 93 I Nr. 2 GG, § 76 I Nr. 1, Nr. 2 BVerfGG
verkündetes (gem. Art. 82 I GG) Bundes - oder Landesrecht
Für Nichtig halten des Gesetzes
(P) Zweifel
Ordnungsgemäßer Antrag, § 23 I, I S. 1 BVerfGG
Schriftlich und Begründet gem. Art. 23 GG
Formelle Verfassungsmäßigkeit der Norm
Gesetzgebungskompetenz gem. Art. 70 ff. GG oder Art. 38 III GG
Einleitungsverfahren (Art. 76 GG)
Hauptverfahren
Abschlussverfahren
Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht
Bsp. Grundgesetz Änderung
Maßstab Art. 79 GG (Art. 1 GG und 20 GG (Staatstrukturprinzipien))
Bsp. Bundesrecht
Maßstab das gesamte Grundgesetz (GG)
e.A.: Zweifel reichen nicht aus
a.A.: Zweifel genügen (h.M.)
Stellungnahme
Für die erste Ansicht spricht der Wortlaut des BVerfGG, jedoch spricht der Wortlaut des Grundgesetzes für die zweite Ansicht. Alle Gesetze müssen sich am Grundgesetz messen lassen, folglich ist eine verengung des Wortlautes nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Des Weiteren folgt keine Konsequenz aus dem Antrag einer Abstrakten Normenkontrolle, folglich könnte der Antragsteller trotz Zweifeln seinen Antrag ändern mit “für nicht halten” stellen, ohne Konsequenzen.
Probleme im Einleitungsverfahren
(P) Outsourcing der Entwurfserstellung
(P) Begründung des Gesetzentwurfs fehlt
(P) Einbringung eines Regierungentwurfs durch einzelne Minister
(P) Einbringung eines Regierungentwurfs durch Fraktion
Probleme im Hauptverfahren
(P) Nur ein oder zwei Lesungen des Entwurfs im Plenum
(P) Beschlussfassung bei Anwesenheit unter der Hälfte der gesetzlichen Mitglieder im BT
(P) Weniger Ja-Stimmen als Nein-Stimmen plus Enthaltungen (Art. 42 II GG)
(P) Keine „unverzügliche“ Weiterleitung durch Bundestagspräsidenten an Bundesrat (Art. 77 I 2 GG)
(P) Beschlussfassung bei Anwesenheit unter der Hälfte der gesetzlichen Mitglieder im Bundesrat (vgl. § 28 I GO-BR)
(P) Abstimmung unter Missachtung der alphabetischen Reihenfolge (§ 29 I 3 GO-BR)
(P) Gespaltene Stimmabgabe im Bundesrat (Art. 51 III 2 GG)
(P) Weisungswidrige Stimmabgabe im Bundesrat
Probleme im Abschlussverfahren
(P) Gegenzeichnung erfolgt durch unzuständige Ministerin oder Minister oder nur durch Bundeskanzler (§ 29 GO-BReg., Art. 58 GG)
(P) Bundesregierung oder Bundespräsident hat Druckfehler oder Unrichtigkeiten in der Urschrift des Gesetzes korrigiert (Grundsatz der Unverrückbarkeit des parlamentarischen Votums)
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