Beschreiben Sie den Unterschied zwischen partiellen und gewöhnlichen Differentialgleichungen anhand von Beispielen.
Partielle Differentialgleichungen (Systeme mit verteilten Parametern)
· Die partielle Differentialgleichung hängt von mehreren Parametern / Variablen ab
· Es werden die Zeitkoordinaten (t) sowie die Ortskoordinaten (x) betrachtet (x-, y-, z-Ebene)
· Bsp. Instationärer Wärmetransport
o Temperaturverteilung in einem Draht (Bspw. Draht in der Heckscheibe eines Autos)
o Temperaturverteilung wird über die Zeit (t) und den Ort (x) betrachtet Der Ort ist in diesem Fall die Länge (x) des Drahtes
o Temperaturverteilung ist über die Länge (x) des Drahtes und die Zeit unterschiedlich (x1 ist wärmer als x2)
o Temperaturverteilung ist ein kontinuierliches System, welches mit partiellen Differentialgleichungen beschrieben wird
Gewöhnliche Differentialgleichungen – Systeme mit konzentrierten Parametern
· Die gewöhnliche Differentialgleichung hängt von einem Parameter / einer Variablen ab
· Es wird lediglich die Zeitkoordinate betrachtet
· Bsp. Vibrationsförderer
o Betrachtung der Bewegung / des Weges des Fördergutes in horizontaler Richtung über die Zeit (t)
· Viertelfahrzeugmodell
o Betrachtung der Vertikalschwingungen von Reifen und Karosserie eines Autos infolge von Bodenunebenheiten über die Zeit (t)
Wie lautet die eindimensionale Wärmeleitungsgleichung?
Was verstehen Sie unter dem Begriff Diskretisierung eines kontinuierlichen Systems? Nennen Sie ein Beispiel.
· Die Diskretisierung beschreibt die Segmentierung eines kontinuierlichen Systems (Bildung von einzelnen Segmenten / Elementen) mittels FEM (Fenite Elemente Methode)
· Diskretisierung ist ein Nährungsverfahren (Approximation) – Je mehr Segmente / Elemente berechnet werden, desto genauer wird das Ergebnis
· Durch die Diskretisierung wird eine Abhängigkeit zur Zeit (t) generiert
· Bsp. Zerlegung eines Drahts in der Heckscheibe eines Autos in mehrere Segmente / Elemente (T1, T2, T3, … Tn) – Übung 8, Aufgabe 1
Warum wird die Diskretisierung angewendet?
· Die Diskretisierung wird zur Erzeugung gewöhnlicher Differentialgleichungen aus einer partiellen Differentialgleichung angewendet
· Dient der Beschreibung kontinuierlicher Systeme mit gewöhnlichen Differentialgleichungen
· Partielle Differentialgleichung – Gewöhnliche Differentialgleichungen (Überführung der partiellen Differentialgleichung in eine gewöhnliche Differentialgleichung)
· Gewöhnliche Differentialgleichung ist einfacher lösbar
Was sind numerische Integrationsverfahren und wo werden diese eingesetzt?
Nur gew. DGL 1. Ordnung
Numerische Integrationsverfahren sind solche Verfahren, die der Approximation komplexer Differentialgleichungssysteme dienen
Numerische Integrationsverfahren liefern eine Approximation der exakten Lösung – exakte Lösung ist infolge der Komplexität der Systeme nicht möglich
Einsatz in der Simulation / Modellbildung
Ohne numerische Approximationsverfahren können keine Simulation / Modellbildung durchgeführt werden, da vor der Durchführung der Simulation / Modellbildung eine Lösung / ein Ergebnis vorliegen muss. Die Lösung / das Ergebnis wird mit den numerischen Integrationsverfahren generiert (Näherungsergebnis) und für die Simulation / Modellbildung als Grundlage verwendet
Bsp. Explizites Euler-Verfahren (1. Ordnung), Runge-Kutta-Verfahren (4. Ordnung)
Beschreiben Sie das explizite Euler-Verfahren und das Runge-Kutta-Verfahren 4. Ordnung und nennen Sie die Unterschiede der beiden Verfahren.
Explizites Euler-Verfahren
Das einfachste funktionierente numerische Integrationsverfahren
· Verfahren zur Lösung von Anfangswertproblemen
· Die Steigung wird in einem Punkt ausgewertet
· X(ti+1) = x(ti) + hf(x(ti), ti) (h=Schrittweite muss vorgegeben werden)
Runge-Kutta-Verfahren
· Numerisches Approximationsverfahren
· Die Steigung wird an vier Punkten ausgewertet (2x außen, 2x in der Mitte, wobei der Gewichtungsfaktor in der Mitte 2 beträgt)
· X(ti+1) = x(ti) + 1/6 (K1 + 2K2 + 2K3 + K4)
· Liefert bessere Ergebnisse als das explizite Euler-Verfahren, da mehrere Steigungspunkte (vier) ausgewertet werden
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