Hypophysenvorderlappeninsuffizienz
Insuffizienz der Drüse selbst (primäre Insuffizienz) und einer Hypophysenvorderlappeninsuffizienz (sekundäre Insuffizienz)
Nach Destruktion von mehr als 80% des HVL-Parenchyms kommt es zur Abnahme der Hormone, oft in folgender Reihenfolge: GH → LH/FSH → TSH → ACTH.
40% endokrin inaktive Tumoren
60 % endokrin aktive Tumoren
Sheehan-Syndrom: Postpartaler Hypopituitarismus aufgrund ischämischer Nekrose der mütterlichen Hypophyse bei starkem peripartalem Blutverlust
Ausfall von ACTH:
Adrenocorticotropes Hormon: Bewirkt in der Nebennierenrinde die Produktion von Glucocorticoiden und Sexualhormonen. Die Ausschüttung von Aldosteron bleibt beim Ausfall von ACTH wenig beeinträchtigt, da die Sekretion nur in geringen Maßen ACTH-abhängig, sondern in erster Linie durch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System vermittelt wird.
SIADH
7-„A“-Regel!
Achselbehaarung vermindert (LH/FSH)
Augenbrauenbehaarung vermindert (LH/FSH)
Amenorrhö (LH/FSH)
Agalaktie (Prolaktin)
Apathie (TSH)
Adynamie (ACTH)
Alabasterfarbene Blässe (MSH)
Insulin-Hypoglykämietest
Stimulationstest für den Hypophysenvorderlappen, der zur Ausschüttung von GH und ACTH führt und somit zusammen mit dem TRH- und dem GnRH-Test die Integrität des hypophysären Systems überprüft
Der Patient sollte nüchtern sein und mind. 8 h gefastet haben, bevor der Test durchgeführt wird
Gabe von Insulin i.v. als Bolus
Induktion einer Hypoglykämie
Messung von Glucose alle 5–10 min
Messung von Cortisol
Ggf. Messung von ACTH
Messung von GH
Prolaktinom
benigner Hypophysenvorderlappentumor
Hemmung GnRH, FSH. LH
Galaktorrhö
Prolaktin-Stimulationstest : Kommt es nicht zu einem Anstieg der Prolaktin-Spiegel, ist ein Prolaktinom sehr wahrscheinlich.
andere Ursachen:
Physiologisch: Schwangerschaft, taktile Stimulation der Mamillen (v.a. Stillen)
Medikamente
Dopamin-Antagonisten: Metoclopramid, Haloperidol (Antipsychotika)
Supraselläre Tumoren oder Hypophysenstielläsion (z.B. im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas): Bildung/Transport des Dopamins im tuberoinfundibulären System gestört ("Entzügelungshyperprolaktinämie")
Schwere primäre Hypothyreose: Senkung von T3/4↓ → TRH↑ (TRH bewirkt als Prolaktin Releasing Hormone → Prolaktin↑)
Formen der fokalen Epilepsie: Unmittelbar nach Temporallappenanfall durch Nähe zum Hypothalamus. Der Prolaktinspiegel fällt eine Stunde nach dem Anfall wieder ab.
Dopamin-D2-Agonisten (Bromocriptin, Quinagolid, Cabergolin)
Betrifft etwa die Hälfte aller autoimmun verursachten NNR-Insuffizienzen
Formen
PAS Typ 1 (juvenile Form, auch APECED-Syndrom )
Autosomal-rezessiver Erbgang
Manifestation im Kindesalter
Folgen: Hypoparathyreoidismus, Morbus Addison, mukokutane Candidiasis, gonadale Insuffizienz
PAS Typ 2 (adulte Form, auch Schmidt-Syndrom)
HLA-B8/DR3-Assoziation
Manifestation im 3. Lebensjahrzehnt
Folgen: Morbus Addison, Hashimoto-Thyreoiditis , Diabetes mellitus Typ 1, Alopezie und perniziöse Anämie
Diagnostik: Antikörperbestimmung je nach Erkrankung (z.B. Thyreoperoxidase-Antikörper, Parietalzellantikörper, Glutamatdecarboxylase-Antikörper)
Therapie: Hormonsubstitution
Phäochromozytom
Therapie: alpha-Blocker (Phenoxybenzamin)
Grob gerundet gilt: Jeweils 10% der Phäochromozytome liegen extraadrenal, 10% treten beidseitig auf und 10% sind maligne!
Blutdruckkrisen können durch Palpation des Abdomens ausgelöst werden!
Bestimmung der Meta- und Normetanephrine (Katecholaminmetabolite), heutzutage sensitivste Methode
Bestätigungstest: Clonidinhemmtest
Testprinzip: Bei gesunden Probanden sinken nach Clonidingabe die Plasmakatecholamine normalerweise deutlich um mind. 30%
Auswertung: Bei Vorliegen eines Phäochromozytoms bleibt nach Gabe von Clonidin das Abfallen des Katecholaminspiegels infolge der autonomen Katecholaminsekretion aus
123Iod-MIBG-Szintigrafie zur Identifikation extraadrenaler Phäochromozytome
DOPA-PET
Somatostatinrezeptor-Szintigrafie
Therapie:
Präoperative Gabe eines unselektiven Alphablockers : Phenoxybenzamin blockiert in gleichem Maße irreversibel den α1- und α2-Adrenozeptor (siehe auch: Alphablocker)
MEN
2 & 3 -> medulläres SD-Karzinom
Typ 1 -> Wermer-Syndrom —> 3 P
primärer Hyperparathyreoidisumus
Endokrine Pankreastumoren (Insulinom, Gastrinom)
Hypophysenadenom
Typ 2 -> Sipple-Syndrom (verändertes RET-Protoonkogen)
medulläres SD-Karzinom
Primärer Hyperparathyreoidismus
Typ 3 (verändertes RET-Protoonkogen)
Neurinome
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