Aufgaben des Skelettsystems
Schutz innerer Organe
Speicherung von Mineralien
sitz des Knochenmarks als Bildungsstätte der Blutzellen
Optik des Röhrenknochen
Lange Knochen mit röhrenförmigem Schaft und zwei verdickten Enden, Bsp.: Humerus (Oberarmknochen), Femur (Oberschenkelknochen)
Arten von Knochen
Kurze Knochen
meist würfelförmig, Bsp.: Handwurzelknochen
Platte Knochen
Falch und kompakt, Bsp.: Schädelknochen, Brustbein, Schulterblätter, Darmbeinschaufeln
Geflechtknochen
Grobfaserig
Kollagenfasern und Knochenellen sind ungeordnet
Lamellknochen im Skelett von Erwachsenen
Feinfaserig
Kollagenfasern und Knochengrundsubstanz bilden dünne Lamellen
Ca. 30 Osteon-Lamellen = bestehen aus Knochenzellen (Osteozyten) ordnen sich in Form einer Säule an und bilden die Baueinheit des Knochens, sog. Osteone
1.0 Aufbau eines Knochens
Äußere Struktur
Diaphyse: Schaftanteil eines Röhrenknochens
Epiphyse: Von Knorpeln bedeckt, verdickte Enden eines Röhrenknochens
Metaphyse: Abschnitt zwischen Diaphyse und Epiphyse, Ausgangspunkt des Längenwachstums bei Kindern und Jugendlichen
2.0 Aufbau eines Knochens bei Kindern
Periost (Knochenhaut) = umgibt Knochen außerhalb der Gelenkfläche
dreischichtigt in der Wachstumsphase angelegt
Außen: gefäßreiche Adventitia (die aus Bindegewebe und elastischen Fasern bestehende äußere Wand von Hohlorganen, z.B wie Blutgefäßen)
3.0 Aufbau eines Knochens bei Erwachsenen
insgesamt dünn mit schlecht abgrenzbaren Schichten
Aufgabe der Knochen
Ernährungsfunktion -> enthält Gefäße, Nerven und Knochenstammzellen
Dient dem Ansatz von Sehnen und Bändern
Verschiedene Arten der Knochen
Kortikalis (Knochenride)
entspricht dicht gepacktem Knochengewebe
Spongiosa (Schwammknochen)
innerer ANteil des Knochen
Besteht aus zarten Knochenbälkchen
Knochenmark (Knochenmarkhöhle oder Markhöhle)
Hohlräume zwischen den Knochenbälkchen
Blutbildenes rotes Knochenmark
Bei Erwachsneen in kurzen, Platten Knochen und Epiphyse der Röhrenknochen vorhanden
Bei Kindern zusätzlich in Diaphyse der Röhrenknochen vorhanden
Aufbau eines Röhrenknochens
Die Knochenart ist äußerlich aus drei Bestandteilen aufgebaut: der Epiphyse, der Diaphyse und der Metaphyse (Epiphysenfuge)
Bei einem Röhrenknochen gibt es zwei Epiphysen, jeweils eine an einem Knochenende. Den Mittelteil bildet die Diaphyse.
Knochenmark und - Zellen
Knochenmatrix
enthält Kollagenfasern und Mineralien = dienen der Verkalkung (starke Festigkeit des Knochens)
Osteoblasten
zuständig für den Aufbau der Knochengrundsubstanz
Scheiden Kalziumphosphat (Feststoff) und Kalziumkarbonat in den interstitiellen Raum (Raum zwischen den Körperzellen) aus
Osteozyten
ruhende Knochenzellen, die sich nicht mehr teilen können
Osteoklasten
Gegenspieler der Osteblasten-> können Knochen abbauen
MERKSPRUCH: die Blasten bauen, die Klasten klauen
Aufbau lamellenknochen
Der Lamellenknochen ist belastbarer als der Geflechtknochen, aus dem er entsteht
ungeordneten Kollagenfasern lagern sich zu regelmäßig angeordneten Lamellen zusammen
Spongiosa (Inneren des Knochens) bilden die Lamellen feine Knochenbälkchen (Trabekel) und verleihen ihr eine schwammartige Struktur
dichten Außenschicht des Knochens (Kompakta) lagern sich Lamellen zu kleinen Zylindern, den Osteonen, zusammen
Im Zentrum der Osteonen liegt der Havers-Kanal mit den Havers-Gefäßen
Havers-Kanäle sind über die Volkmann-Kanäle miteinander verbunden
Allgemeines zur Knochenmasse
wird bei Kinder und JUgendlichen laufend gebildet
Maximum der Knochenmasse = erreicht ungefähr 30. Lebensjahr
Danach nimmt die Knochenmasse ab
Ab den Wechseljahren verlieren Frauen schneller Knochenmasse als Männer
Erkrankung Osteoporose
krankhafter gesteigerter Knochenabbau
Knochen werden brüchig
Betroffene werden kleiner und bilden einen Rundrücken aus
Therapie: Kombination aus Viatmin D, Kalzium und Bisposphonaten
Knochenentwicklung
Ossifikation (Verknöcherung) kann auf zwei Arten ablaufen
Desmale Ossifikation
direkte Verknöcherung
Osteoblasten bilden Knochengrundsubstanz -> Ausbildung von Knochentrabekeln (Substantia spongiosa besteht aus kleinen Bälkchen)
Chondrale Ossifikation
Verknöcherung über eine knorpelige Zwischenstufe
Zunähst Bildung von Hyalinem Knorpel (häufigste Knorpelart und dient als Stoßdämpfer) -> schrittweises Ersetzen des Knorpels durch Knochengewebe
Bedeutung der Epiphysenfugen
Wachstumsfuge (Epiphysenfuge)
Die Epiphysenfuge ist der Knochenbezirk am Endstück des Knochens, aus dem heraus im Kindes- und Jugendalter das Wachstum erfolgt
Nach Abschluss des Längenwachstums am Ende der Pubertät verknöchert die Wachstumsfuge
Die Epiphyse von Neugeborenen besteht komplett aus Knorpel
Auftreten und Schluss von ephiphysenfugen der Knochen erfolgt regelmäßig - > Altersbestimmung von Kindern anhand typischer Knochenbilder
Ablauf des Wachstums
Regulation der Knochenwachstumsgeschwindigkeit erfolgt durch Hormone
Wachstumshormone führen Epiphysenfugen zur Bildung weiterer Knorpelzellen
Wachstumsschub vor Pupertätsbeginn ist bedingt durch ein Zusammenwirken von Wachstumshormonen (Somatropin) mit den Sexualhormonen
Am Pupertätsende sinkt der Wachstumshormon-Spiegel -> Knorpelzellen in der Epiphyse werden inaktiv und verknöchern zunehmenden -> Längenwachstum ist abgeschlossen
Mineralhaushalt des Knochens
Kalzium und Posphate
verleihen den Knochenmark Festigkeit-> Mangel = begünstigt Osteoporose
Müssen ausreichend mit der Nahrung aufgenommen werden (vor allem wichtig in der Schwangerschaft, Stillzeit und im Alter)
Viatmin-D-Hormon
wird durch UV-Bestrahlung in der Haut gebildet und mit der Nahrung aufgenommen
Wird zur Aufnahme von Kalzium aus dem Darm benötigt
Parathormon und Kalzitonin
regulieren den Kalziumhaushalt
Testosteron und Östrogene
Sexualhormone dienen dem Knochenerhalt
Vitamin A,B12 und C
regulieren Osteoblasten- und Osteoklastentätigkeiten
Gelenkarten
Diarthrosen (echte Gelenke)
freie Gelenke
Besitzen einen Gelenkspalt
Amphiarthrosen (straffe Gelenke)
Straffe Gelenke, nur gering beweglich
Bsp.: Sakroiliakagelenk zwischen Os illium und Os sacrum
Synarthrosen (unechte Gelenke)
unbewegliche Gelenke ohne Gelenkspalt -> sollen Knochen unverrückbar zusammenhalten
Aufbau der Diarthrosen
Eine gute Beweglichkeit wird verursacht durch:
Gelenkflächen -> von hyalinem Knorpel überzogen
Gelenkhöhle -> mit Synovia (Gelenkflüssigkeit) ausgefüllt
Gelenkspalt befindet sich innerhalb der Gelenkhöhle
Gelenkkapseln -> straffe Umhüllung des Gelenkraumes
feste kolagene Fasern und Bänder sollen vor Luxationen schütze
Synovia
klare fadenziehende Eiweiß-, fett- und muzinhaltige Flüssigkeit
Schmiert die Gelenkflächen und ernährt den Knorpel durch Diffusion
Bursa (Schleimbeutel)
dünnwandiges, sackförmiges Gebilde
Liegt am Rand oder in der Nähe von Gelenkhöhlen
Dient dazu den Druck an belasteten Stellen besser verteilen
Puffert bei Bewegungen
Discus Meniscus
Scheiben oder ringförmige Knorpel
Schonen den Gelenkknorpel durch regelmäßige Verteilung des Drucks und Ausgleich von Krümmungsgleichheiten
Alterveränderungen am Gelenk
Gelenkknorpel werden dünner und weniger elastisch
Ist der Gelenkknorpel an einer Stelle aufgebracht, einsteht Arthrose
Arthrose
Bei einer Arthrose wird die schützende Knorpelschicht im Gelenk dünner
Dies führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen
Behandlung
Bewegung, gezieltes Training und bei Übergewicht eine Gewichtsabnahme
entzündungshemmende Schmerzmittel können die Beschwerden auch lindern.
1.0 Gelenkformen und Beweglichkeit
Beweglichkeit von Gelenken ist unterschiedlich
Wird in Freiheitsgraden angegeben
gibt 6 unterschiedliche Gelenkformen
Scharniergelenke
vergleichbar mit dem Öfnnen einer Tür -> nur in eine Richtung beweglich
Bsp.: zwischen allen Fingern und Zehengliedern
Rad- oder Zapfgelenk
haben nur einen Freheitsgrad
Bsp.: proximales Radio-Ulnar-Gelenk am Ellenbogen (Zapfgelenk)
Bsp.: distale Radio-Ulnar-Gelenk am Ellenbogen (Radgelenk)
2.0 Gelenkformen und Beweglichkeit
Plane Gelenke
erlauben Rotationen und Gleitbewegungen
Beweglichkeit ist durch straffe Bänder meist stark eingeschränkt
Bsp.: Hand- und Fußwurzeln sowie Zwischenwirbelgelenke
Eigelenke
Beuge- und Streck sowie Seit-zu-Seit-Bewegungen (zwei Freiheitsgrade)
Bsp.: proximales Handgelenk zwischen Radius und Ulna und Handwurzelknochen
3.0 Gelenkformen und Beweglichkeit
Sattelgelenke
ermöglicht Seit-zu-Seit- und Vorwärts-Rückwärts-Bewegung (zwei Freiheitsgrade)
Bsp.: Daumenwurzelgelenk
Kugelgelenke
ermöglichen Beugung und Streckung, Seit-zu-Seit-Bewegungen sowie Rotation (drei Freiheitsgrade)
Bsp.: Schulter- und Hüftgelenk
Eigenschaften der quergestreiften Skelettmuskulatur
erregbar -> reagieren auf Nervenreize
Kontraktil -> können sich verkürzen
Dehnbar -> lassen sich auseinanderziehen
Elastisch -> kehren immer in die ursprüngliche Ruhelage zurück
Aufgaben der Skelettmuskulatur
aktive Bewegungen des Körpers
Aufrechte Körperhaltung
wärmeproduktion-> 85% der Körperwärme werden durch Muskeln erzeugt
Geschlechts- und altersbedingte Unterschiede
Testosteron wirkt anabol (muskelaufbauend)
Männer haben mehr Skelettmuskulatur als Frauen
Frauen besitzen ca. 65% der Kraft eines Durchschnittsmannes
Ab dem 30. Lebenjahr wird Muskelmassen durch Fett ersetzt
Ansatz und Urpsrung eines Skelletsmuskels
Ursprung
in der Regel der kranial (zum Kopf gehörend) befestigte Teil des Muskels
An Armen und Beinen der proximales befestigte Teil
Ansatz
kaudal- bzw. Distel davon liegende Befestigung
Muskelbauch
der zwischen Ansatz und Ursprung liegende Muskelteil
Bewegung der Muskelatur
Agonist (Spieler) -> führt eine bestimmte Bewegung aus
Antagonist (Gegenspieler) -> ist für die entgegengesetzte Bewegung zuständig
Je nach Bewegung kann der derselbe Muskel als Agonist oder Antagonist wirken!
Isometrische Kontraktion
Agonist und Antagonist kontrahieren gleichzeitig mit gleicher Kraft
Synergisten
Musklen, die sich gegenseitig in ihrer Arbeit unterstützen
Quergestreifte Musklefaser
Endomysium -> umgibt jede einzelne Muskelfaser
Perimysium -> umgibt ein Bündel von Muskelfasern
Epimysium -> umgibt mehrere Bündel von Muskelfasern (den kompletten Muskel)
Muskelfaszie -> liegt dem Epimysium auf
Epimysium, Muskelfaszie und Ausläufer von Peri- und
Endomysium bilden am Muskelende die Sehne aus straffem, kollagenem Bindegewebe
Nerven- und Blutversorgung
Musklegewebe ist reich mit Nerven und Blutgefäßen versorgt
Rote Farbe des Musklegewebes stammt von den starken Durchblutung und dem roten Blutfarbstoff (Myoglobin)
Feingeweblicher Aufbau der Muskelfasern
zellmembran der Muskelfaser: Sarkolemm
Zytoplasma der Muskelfaser: Sakroplasma
Muskelfasern enthalten parallel geschaltete fadenförmige Myiofibrillen -> sind kontraktil
Kontraktionen des Skelletmuskels
Energieliferanten des Muskels
ATP liefert Skelettmuskulatur energie für 5-6 s Daueraktivität -> Kreatinphosphat liefert weitere 15 s Energie -> wird zu ATP abgebaut
Für zeitlich längere Muskelarbeit wird Glukose benötigt -> wird als Glykogen im Skelettmuskulatur gespeichert -> Glykogen wird in Gluksoe und ATP abgebaut
1.0 Organismus bei Körperlicher Arbeit
Vasodilatation der kleinsten Gefäße
schwere körperliche Arbeit erfordert eine stärkere Durchblutung der Muskulatur -> Muskelzellen benötigen mehr Sauerstoff -> Stoffwechselprodukte wie Laktat (Milchsäure) und Kohlendioxid werden vermehrt abtransportiert
Regulation der muskulären Durchbltug -> anfallende Stoffwechselproudkte und sinkender Sauerstoffgehalt führen zu einer reflektorischen Vasodilatation (Gefäßweitstellung)
2.0 Organismus bei Körperlicher Arbeit
Steigerung der Herzleistung
Leichte Belastung
Herzfrequenz steigt von ca. 70 auf ca. 130 Schläge/min
Laktatkonzentration und Herzfrequenz pendeln auf einen mittleren Wert ein (Steady-State) ohne Ermüdung
Schwere Arbeit
Herzfrequenz steigt auf 180 - 200 Schläge/min
Laktatkonzentration nimmt zu -> keine Dauerleistung möglich aufgrund einer metabolischer Azidose
Steigerung der Atmung
Atemminutenvolume steigt von ca. 71/min in Ruhe bis auf über 100/min bei extremer Anstengung
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