Was sind “Emotionen”? (4)
körperlich-seelische Zustände einer Person
Gefühle sind mit einer Geschichte verbunden
einmalig und unverwechselbar
psychische Vorgänge mit individuellen und umweltverbundenen Anteilen
Welche Arten von Gefühlszuständen gibt es? (2)
Gefühlsregungen = kurze Dauer, von bestimmten Ereignis ausgelöst, mehrere möglich, Ambivalenzen
Stimmungen = Dauertönungen des Erlebens -> Barometer individueller Befindlichkeit, beeinflusst Handeln
Was ist eine “emotionale Disposition”? (3)
bestimmte Reaktionsbereitschaften in bestimmten Situationen
Haltungen gegenüber Personen oder Objekten
kann durch Neigungen wiedergespiegelt werden, denen bestimmte Umstände zu Grunde liegen
Was ist ein “Gefühl” nach Ulich und Mayring? (1)
= ein Produkt aus dem, was die Person an Persönlichkeitsvoraussetzungen und Lernerfahrungen mitbringt und an dem was die Situation beinhaltet
Erkläre die Ebenen der Gefühlsverursachung nach Ulich und Mayring. (5)
Was sind “Personenfaktoren” und “Situationsfaktoren” nach Ulich und Mayring? (2)
Personenfaktoren
ablaufende Prozesse
stabile Verhaltens- und Erlebenstendenzen
Lern- und Entwicklungsgeschichte
Situationsfaktoren
allgemeine Kontextbedingungen
konkrete Ereignisse
Was ist “Wahrnehmung”? (2)
Aufnahme, Interpretation, Auswahl und Organisation von Informationen, die zur Anpassung an die Umwelt notwendig ist
allgemeine Bezeichnung für Informationsgewinn durch Umwelt- (äußere Wahrnehmung) und Körperreize (innere Wahrnehmung)
Was sind “Wahrnehmungskonstanzen”?
= aus der wechselnden Umwelt wird eine stabile und konstante gemacht, Vereinfachung der Wahrnehmung
Welche Wahrnehmungskonstanzen gibt es? (3)
Größenkonstanz = tatsächliche Größe einschätzen durch Tiefenwahrnehmung und Erfahrungen
Formkonstanz = Gegenstand bleibt im jeden Blickwinkel gleich, außer bei Zerstörung
Farbkonstanz = Farbe eines Gegenstands wird durch Erfahrungen erschlossen
Was ist ein “Konstanzphänomen”? (2)
beruht auf Erfahrungen: Wahrnehmungen werden als stabil angesehen und abgespeichert
Reduzierung der Informationen im Gehirn auf wenige charakteristische Elemente
Erfahrungen bilden sich in den ersten Lebensjahren
Was beinhalten Wahrnehmungs- und Denkprozesse? (4)
Erfahrungen zur Identifikation = Konzept, Skript, Kategorie
treibende Wahrnehmungsreize = Cues (Auslöser)
Ereignis = Perzeption
Wahrnehmung, Abrufen von Inhalten und Denken gehen ineinander über = Kategorisierung, Konzept, Skript
Wie funktioniert die Diskrimination von Konzepten? (7)
Differenzierung an Grenzen
Aufmerksamkeit nimmt zu
mehrere Wahrnehmungsprozesse können für ein Konzept aktivierend sein
Aktualisierung eines Konzepts -> überprüfen, verstärken oder auch nicht
je stärker, desto dominanter, desto weniger Reize sind zur Identifikation nötig
Umgebungsreize und neue Reize beeinflussen aktivierte Konzepte
je mehr Reize für eine Aktivierung fehlen, desto schwieriger wird die Konzepterkennung
Was ist “Motivation”? (9)
innerer Antrieb, der einen Menschen befähigt, sich einer Aufgabe engagiert anzunehmen -> Ziel
aktuelle Bereitschaft ein Verhalten zu zeigen/zu handeln
durch Motive und Bedürfnisse
keine statische Größe, variierende Intensität
kann als Prognosekriterium genutzt werden
nicht direkt beobachtbar
Prozess, in dem Verhalten in Bewegung gesetzt wird
immer mit einer Richtung verbunden -> Ziel, solange bis das Ziel erreicht ist oder ein anderes Motiv greift
bestimmte Dauer
Welche Faktoren spielen bei der Motivation eine Rolle? (2)
Motivationshemmende Faktoren
psychische und physische Belastung
autoritärer Erziehungsstil
…
Motivationsfördernde Faktoren
erreichbare Ziele
Charakteristika
Lob
Welche Arten von Motivation gibt es? (2)
Intrinsisch
Neugier (kognitiv)
Anreiz (emotional)
Erfolgserwartung (Wahrscheinlichkeit)
Extrinsisch
positive Verstärkung (Belohnung)
negative Verstärkung (Zwang)
Erkläre die Yerkes-Dodson-Regel. (4)
gesunde Balance zwischen Energieeinsatz und Produktivität ist wichtig
je mehr Energieeinsatz, desto mehr Anstregung
je mehr Anstregung, desto mehr Stress (über den Scheitelpunkt = Leistungsoptimum) -> Leistungsleck
kann zusätzlich Stress oder Motivation auslösen
Was sind mögliche Folgen eines Leistungslecks? (5)
Fehler
Vergesslichkeit
Überforderung
Verlust der Orientierung und Eigenverantwortung
psychosomatische Störungen, langfristige Erkrankung
Erkläre die Motivationstheorie nach McClelland.
Leistungsmotivation
Zielzustände, die Menschen als belohnend oder bestrafend erleben und diese suchen oder meiden
Bereiche: Leistung, Macht, Anschluss
bezieht sich auf die Theorie von Murray
Wie lauten die Krisen und das Alter der psychosozialen Entwicklung nach Erikson? (5)
Urvertrauen vs. Urmisstrauen (0-1 J.)
Autonomie vs. Scham und Zweifel (1-3 J.)
Initiative vs. Schuldgefühl (3-5 J.)
Werksinn vs. Minderwertigkeit (6 J. - Pubertät)
Ich-Identität vs. Ich-Identitätsdiffusion (Jugendalter)
Was beinhaltet die psychosoziale Phase “Urvertrauen vs. Urmisstrauen” (0-1 J.)? (3)
Ich bin, was man mir gibt.
Grundlage für den Aufbau von vertrauensvolle Beziehungen
verlässliche, warme, liebevolle Beziehung zur primären Bezugsperson
frustarme Erfahrungen, Erfahrungen mit dem wissen einer verlässlichen Beziehung zur primären Bezugsperson zu haben
Was beinhaltet die psychosoziale Phase “Autonomie vs. Scham und Selbstzweifel” (1-3 J.)? (4)
Ich bin, was ich will.
Individualität, Gefühl für Autonomie
Unterdrückung führt zu Scham und Selbstzweifel
Einübung von Gehorsam
Selbstvertrauen stärken!
Was beinhaltet die psychosoziale Phase “Initiative vs. Schuldgefühle” (3-5 J.)? (4)
Ich bin, was ich mir vorstellen kann zu werden.
Entwicklung von Initiative
Unterbindung führt zu Schuldgefühlen
Rollenspiele und Malen spiegeln aktuelles soziales Umfeld wieder
Vermittlung der Werte
Was beinhaltet die psychosoziale Phase “Werksinn vs. Minderwertigkeit” (6 J. - Pubertät)? (4)
Ich bin, was ich lerne.
Aneignung von Kulturtechniken
Leistung vs. Versagen
Lob!, Spaß!
Vorsicht: Leistungsdruck!
Was beinhaltet die psychosoziale Phase “Ich-identität vs. Ich-identitätsdiffusion” (Jugendalter)? (3)
Ich bin, was ich bin.
neue Probleme: neuer Körper, soziale Rollen, Positionen ausarbeiten
Peer-Group, aber individuell blieben
Akzeptanz!
Was ist nach Freud das “ES”? (3)
Triebquelle für Libido, Destrudo und des Verdrängten
Unterscheidung in Triebstärke (Drang), Triebziel (Art der Befriedigung) und Triebobjekt -> Überlagerung/Unterdrückung
Überleben = oberstes Ziel
Was ist nach Freud das “ICH”? (6)
zentrale, integrierende Instanz der Persönlichkeit
stellt Realitätsbezug her (wahrnehmen, denken, planen etc.)
zielgerichtetes Handeln
Affekthandlung und Wahn durch ES bei Triebdurchbrüchen
Abwehmechanismen für Triebkontrolle und -aufschub
befolgt Regeln
Was ist nach Freud das “ÜBERICH”? (4)
innere Regulierungsinstanz, wirkt größtenteils ohne Bewusstsein
Bildung hauptsächlich in der Kindheit, unterschiedlich ausgeprägt
unterstützt ICH in seiner Rolle
Toleranz, Gewissen, Moral, Regelverhalten verinnerlicht durch Konsequenzen
Wie spielen ES, ICH und ÜBERICH zusammen? (6)
= Eisbergmodell
Wie sieht eine sichere Bindung aus? (4)
weinen in fremder Situation, Akzeptanz von Trost, Freude, wenn Bezugsperson da ist
große Zuversichtlichkeit in Bezug auf die Verfügbarkeit der Bezugsperson
durch Feinfühligkeit, viel Blick- und Körperkontakt und ein beständigen, nachvollziehbares Verhalten der Bezugsperson
Neugier -> lösen von Bezugsperson
Wie sieht eine unsicher-vermeidende Bindung aus? (5)
Zuwendung zur verfügbaren Person als Schutz
gleichgültige Reaktion in fremder Situation
Stresskompensation durch Ablenkung
häufig erlebte Zurückweisung, keine Konstanz der Bezugsperson (Selbstregulation wird erwartet)
Beziehungsvermeidung
Wie sieht eine unsicher-ambivalente Bindung aus? (6)
in fremder Situation sehr ängstlich und abhängig
Trennung belastet sehr und fremde Personen werden gefürchtet
“Alarmposition” -> Bindungsverhalten ist ständig aktiv
Bezugsperson wird als nicht zuverlässig erlebt (nahes und abweisendes Verhalten gleichzeitig)
Neugier ist stark eingeschränkt
Wechselspiel zwischen Sorge und Erleichterung
Wie sieht eine desorganisierte Bindung aus? (5)
bezieht sich nicht auf Bezugsperson
unerwartete Verhaltensweisen
Bezugsperson ist oft selbstauslöser und wird als Bedrohnung wahrgenommen -> “Double-Bind-Situation”
Bezugspersonen haben oft psychische Erkrankungen -> kein Kohärenzgefühl des Kindes
keine Befriedigung der Grundbedürfnisse (Vernachlässigung) -> Verunsicherung
Was sind Grundlagen einer sicheren Bindung? (10)
Interaktion während der täglichen Verrichtungen
intensiver Austausch von Blicken, Zärtlichkeit und Worten während des Alltags
Blickkontakt als Ausdruck von Interesse, Wertschätzung und Befinden
Körperkontakt, wiegen, schaukeln für die Wahrnehmungsförderung und Hirnentwicklung
aufmerksamer Kontakt, Dialog des gegenseitigen Verstehens
gefühlsbetonte Unterhaltung, auch auf Körperebene z. B. Babysprache
feinfühliges Verhalten, Kind beobachten und Bedürfnisse erkennen und erfüllen
zuverlässige, vorhersehbare und regelmäßige Reaktion auf das Kind zur schnellen Bedürfnisbefriedigung
regelmäßiges Reagieren als Zeichen von Einflussnahme auf die liebevolle und sichere Umwelt
schnelle Beantwortung der Bedürfnisse im Interesse von Bezugsperson und Baby
Warum ist eine sichere Bindung wichtig? (5)
mehr erleben, viele Entwicklungsreize
verbessert Kontakt zu Gleichaltrigen
lässt Kind kreativer, aufmerksamer und belastbarer aufwachsen
stärkt Selbstwertgefühl
ist nicht verwöhnend!
Welche Faktoren bestimmen eine sichere Bindung? (4)
Qualität der Fürsorge
Gelegenheit, eine enge Beziehung einzugehen
familiäre Umstände
Charaktereigenschaften des Kindes (nicht beeinflussbar)
Was ist das “SORKC-Modell”? (4)
Verhaltens- und Bedingungsanalyse in einer Situation
dient als erste Orientierung
vereint klassische und operante Konditionierung
erklärt Verhalten und seine Entstehung
Für was steht das “S” in SORKC? (5)
S = Stimulus
immer dabei
innere oder äußere Reize
Situation löst Verhalten aus und beeinflusst es
verstärkt = diskriminativer Reiz (positiv oder negativ) = SD
Für was steht das “O” in SORKC? (5)
O = Organismus
betroffene Person
biologisch-physiologische Variablen
psychologische Variablen
Für was steht das “R” in SORKC? (6)
R = Reaktion
auf Stimulus nach Verarbeitung
Kognition = Rkog
Emotion = Remot
Physiologie = Rphysiol
Motorik (beobachtbar) = Rmot
Für was steht das “K” in SORKC? (3)
K = Kontiguität
Regelmäßigkeit eines Auftretens einer Konsequenz nach Reaktion (Kopplungsverhältnis)
kontinuierliche Verstärkung = Kkont
intermittierende Verstärkung = Kint
Für was steht das “C” in SORKC? (5)
C = Konsequenz
nachfolgende Konsequenzen, die Einfluss auf das Verhalten haben
positive Konsequenz = C+
negative Konsequenz = C-
Wegfall einer positiven Konsequenz = C+
Wegfall einer negativen Konsequenz = C-
Last changeda year ago