Was bedeutet Ethologie und in welche Teilbereiche gliedert sich die klassische Ethologie?
Ethologie = ethos (Verhalten) und logos (Lehre)
= Lehre vom Verhalten (der Tiere)
Teilgebiete:
Phylogenese = Stammesgeschichtliche Entwicklung des Verhaltens
Ökologie = Anpassung des Verhaltens an Umwelt
Ontogenese = ageborenes/erworbenes Verhalten
Morphologie = Verhaltenselemente/-abläufe, Ethogramm
sowie Physiologie und Pathologie
Was ist ein Ethogramm und was bedeutete 1. und 2. Ordnung?
Ethogramm = Aktionskatalog bzw. Verhaltensinventar = Verhaltenskatalog von Tieren, in dem aufgelsitet ist, wie und in welchen Siutationen diese natürlicherweise von den Tieren angewendet werden
Ordnung = Liste aller Elementarhandlungen und ihrer Häufigkeit —> Aufzählung
Orndung = Verzeichnis der Übergangs- und Folgehäufigkeit von Verhaltensereignissen (dessen Regelhaftigkeit)
Was sind Funktionskreise?
= Verhaltensweisen, die sich nach Zweck, Motivation und/oder Bezugsobjekt unterscheiden (bzw. gleichen)
—> Kreise überschneiden sich
von Jakob Johann Baron von Uexküll (1909)
In welche Teilbereiche kann das Sozialverhalten gegliedert werden?
Kommunikationsverhalten
intra- oder interspezifisch
Agonistisches Verhalten
soziopositives Verhalten (allomimetisch)
Territorialverhalten
Was bedeutete agonistisches Verhalten?
Verhaltensweisen gegenüber einem Partner, welcher das eigene Verhalten negativ beeinflusst —> soll eine Distanz herstellen bzw. Distanz vergrößern
offensives Verhalten = Aggression
defensives Verhalten = Flucht/Bewegung
Was bedeutet allelomimetisch?
= soziopositives Verhalten
—> “Mach-Mit-Verhalten”
freundliche soziale Annäherung
soziale Bindungen/Freundschaft
soziales Ruhen/Körperpflege usw….
Das Territorialverhalten gliedert sich in Home-Range und Territorium - Was ist hier der Unterschied und bei welchen Tieren finden wir welches Verhalten?
Home-Range = bevorzugrtes Aufenthaltsgebiet, keine Grenzverteidigung, Tolerierung fremder Artgenossen
Pferd
Meerschweinchen
—> Allgemein: Nestflüchter und Weidetiere
Territorium = festes Aufenthaltsgebiet, verteidig und markiert, keine Tolerierung anderer
Hund, Katze, Kaninchen, Hamster
—> Allgemein: Nesthocker
Wozu gehären Autogrooming und Allogrooming? Was bedeuten diese Begriffe?
diese beiden Begriffe gehöre zum Komfortverhalten (Komfortverhalten deckt Körperpflege, Witterungsschutz und Thermoregulation ab)
Autogrooming —> körpereigenes Verhalten (z.B. Zittern —> Wärmeaufbau)
Allogrooming —> Komfortverhalten mit einem Sozialpartner (z.B. Kuscheln —> Wärmeaufbau)
zu diesen beiden Gebieten des Komfortverhaltens zählt auch noch das Verhalten mit der Umwelt (z.B. Wälzen im Schlamm —> Wärmeabgabe)
Was bedeutet Verhaltensontogense?
Ist diese für alle Tiere einer Art gleich?
Etwicklung des Individualverhaltens
—> von Geburt bis Tod
CAVE: aktuelle Forschungen haben ergeben, dass es bereits eine pränatale Entwicklung des Verhaltens gibt! (durch Umweltfaktoren, die die Mutter während der Trächtigkeit beeinflusst)
zweite Frage:
Ja, für alle Tiere einer Art gleich
angeborenes Verhalten
Änderung durch morphologische Entwicklung
Reifung von Verhaltensweisen
Welche Rolle spielt die Jugendzeit in der Verhaltensonotgenese?
Was bedeutet Reflex und Instinkt?
Reflex =
unwillkürliche Reaktion auf bestimmte Reize (erlernt oder auch nicht)
Instinkt =
ageborene komplexe Verhaltesmuster (bei jedem Tier einer Art gleich)
Wozu gehören Speichelfluss bei Nahrungsvisualisierung sowie Jagdverhalten?
Speichelfluss = einfacher Reflex
Jagdverhalten = komplexe Verhaltenskette
—> beide Beispiele gehören zum angeborenen Verhalten, da diese nicht erlernt sind
= genetisch fixiertes Verhalten
Kann angeborene Verhalten verändert werden?
Ja !
juvenile Verhaltensweisen können im Erwachenenalter verloren gehen
ODER auch durch Lernen verändert, erweitert und differenziert werden
z.B. beim erstmaligen Saugen suchen Ferkel v.a. nach Wärme —> beim zweiten Saugen reagieren sie sogar schon auf den Geruch
Was versteht man unter Deprivation und Kasper-Hauser-Verusch?
Deprivation z.B. Zuneigungsentzug
—> Äffchen wuchs damals ohne Mutter auf —> im Erwachsenenalter kontte es sich auch nicht als Mutter beweisen!
misshandelte sogar Babyäffchen
Kasper-Hauser-Versuch = Aufzucht ohne Artgenossen
Welche Rolle spielt die morphologische Entwicklung in Bezug auf das Verhalten?
einige Verhaltenselemente treten erst in Erscheinung, wenn eine best. körperliche Entwicklungsstufe erreicht ist
z.B. Vögel sitzen bei der Aufzucht im Nest aber können SOFORT fliegen, sobald die Flügel entsprechend entwickelt sind
manche Verhaltensweisen treten erst in einem bestimmten Alter auf (z.B. Balz, Körperhaltung usw.)
manche Verhaltensweisen entstehen auch erst in Bezug auf die Entwicklung ZNS, Neurotransmitter und bestimmte Hormone
Wie definiert man “Lernen” und wovon ist es abhängig?
Was ist die “Lerndisposition”?
Welche Rolle spielen dabei “sensible Phasen”?
Lernen = adaptive Veränderung des INdividualverhaltens aufgrund von Erfahrungen
abhängig von…
Erfahrungen
Informationsaufnahme und Verarbeitung
Nesthocker/-flüchter
—>unterschiedlich für bestimmte Tierarten
Lerndisposition = biologish vorgegebener Rahmen
(z.B. Nager - räumlich, Vogel - eher Farben)
—>sensible Phasen:
bestimmte Entwicklungsphasen in Individualentwicklung mit besonderer Empfänglichkeit für best. Umwelteinflüsse
Einfluss auf Organisation der Gehirnentwicklung
z.B. sexuelle Prägung beim Hund —> wird durch Spielverhalten mit Geschwistern erlernt
Was bedeutet Prägung und prägungsählicher Vorgang? Worin bestehen die Unterschiede?
Welche Formen der Prägung gibt es?
Prägung = einmaliger und ununmkehrbarer EInbau spezifischer Erfahrungen in das erbliche Verhaltensprogramm —> artspezifisch
Fixierung auf einen Auslöser
an best. Entwicklungsstadien/sensible Phase gebunden
Prägungsformen:
Nachfolgeprägung (Etenküken wissen nach Schlupf nicht,wie Mutter aussieht sondern folgen nur Größe, Bewegung und Geräusch)
Mutter-Kind-Prägung (Isolation der Stute mit Fohlen von restlicher Herde)
sexuelle Prägung (zeitliche weit vor geschlechtsreife)
Nahrungs- und Heimatprägung
prägungsähnlicher Vorgang
Lernvorgänge, die Prägung ähneln
soziale Prägung (sensibler und komplexer, dauert länger)
Was unterscheiden nicht-assoziatives von assoziativem Lernen?
Welche Rolle spielen hierbei Habituation sowie Sensibilisierung
UND
klassische Konditionierung, operante/instrumentelle Konditionierung?
Nicht-assoziativ:
= Bedeutung eines Umweltreizes für den Organismus
Habituation (Gewöhnung - wiederholter Reiz verliert an Bedeutung)
oder Seinsibilisierung (Verstärkung der Reaktion/Achtsamkeit auf einen best. Reiz)
Assoziativ:
= zwei Reize werden miteinander in Verbindung gebacht
klassische Kondotionierung - neues Signal wird mit einem Auslösesignal für ein angeborenes Verhalten assoziiert, konditioniertes Signal löst angeborenes Verhalten aus (Futter, Speicheln, Ton - Pawlow)
operante/instrumentelle Konditionierung - Assoziation zwischen Umweltreiz und Verhalten und dessen Konsequenz —> Lernen an Verusch/Irrtum/Erfolg/Misserfolg —>wird bewusst durch Tier gesteuert
Wozu gehören Reinforcemet und Punishment und was kann ich darunter verstehen?
—>gehört beides zu operanten/instrumentellen Lernen
Reinforcement
= Belohnung
positive Verstärkung —> Angenehmes kommt hinzu (Freude) und negative Verstärkung —> Unangenehmes kommt weg (Erleichterung)
Punishment
= Bestragung
senkst die Auftrittswahrwscheinlichkeit, aversiv (unangenehme Konsequenz!) —> Frustration und Angst
positive Strafe —> Unangenehmes kommt hinzu (Angst) und negative Strafe —> Angenehmes kommt weg (Enttäuschung, Frustration)
Definiere Beobachtungslernen, latentes Lernen/Wahrnehmungslernen und kognitives Lernen!
Beobachtungslernen
Nachahmung erlernter Verhaltensweisen (bes. bei Jungtieren)
latenes bzw. Wahrnehmungslernen
unbewusstes Lernen von Umweltgegebenheite, ohne Motivation/Verstärker
kognitives Lernen
Lernen durch Einsicht
Signale aus Umwelt —> mit Wissen vergleichen —> Problem lösen
Erkunden —> Zögern —> Versuch/Irrtum —> fokussierte Aufmerksamkeit —> Problemlösung und Diskriminierung
Verhaltenssteuerung
Bitte schau dir hierzu die Datei auf OneDrive an —> hier befindet sich ein Dokument mit ein paar Stichpunkten zum Thema Verhaltenssteuerung
siehe unter:
Ordner “Tierschutz Folien”
Dokument: Verhaltenssteuerung
(fand ich für Buffl einfach zu viel)
—> es sind auch noch in den einzelnen Semestern alle Videos auf Studis online, falls ihr hier Nachfragen habt oder etwas nochmal erklärt haben wollt
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