Buffl

Einführung Wahrnehmung

MV
by Melissa V.

Neuronale Verarbeitung der Wahrnehmung


Auf den neuronalen Anfangsstufen des Wahrnehmungsprozesses geschieht die Verarbeitung von Informationen auf dem Weg ins Gehirn durch die Konvergenz von Neuronen,durch Erregung und Hemmung, mit Hilfe von rezeptiven Feldern und lateraler Inhibition.

  1. Konvergenz von Neuronen entsteht durch die synaptische Verschaltung mehrerer Neurone mit einem einzigen weiterleitenden Neuron. So wird z. B. im Auge die Information, die zunächst von über 100 Millionen Rezeptoren aufgenommen worden ist, an eine viel kleinere Zahl von Ganglienzellen (= Neurone in der Netzhaut, die Signale von dem Neuronennetzwerk aus Bipolar- und Amakrinzellen erhalten) weitergeleitet, ehe sie das Auge durch den Sehnerv (Nervus opticus) verlassen und zunächst in das Corpus geniculatum laterale (CGL) weitergeleitet und von dort über die Sehbahn (Tractus opticus) den primären visuellen Cortex und weitere Hirnareale erreichen. Die Signale der konvergierenden Neurone werden dabei so geändert, "dass sie möglichst naturgetreu in einer viel kleineren Anzahl von Ganglienzellen weiter zum Gehirn geschickt werden können." (Gegenfurtner 2003, S.41)

  2. Die neuronale Verarbeitung durch Erregung und Hemmung basiert auf einem wechselseitig verschalteten Netzwerk von Neuronen, die "durch die Kombination von Konvergenz, Erregung und Hemmung die Information so verarbeiten, dass sie selektiv auf bestimmte Reizmerkmale empfindlich sind." (Goldstein 2002, S. 77)

  3. Was in unserem Gesichtsfeld, dem Bereich, in dem man ohne Bewegung der Augen oder des Kopfes Objekte wahrnehmen kann (Gegenfurtner 2003, S.123), eine neuronale Antwort hervorruft, lässt sich verhältnismäßig leicht bestimmen und kartieren und wird als rezeptives Feld des Neurons bezeichnet. Auf der Netzhaut stellt es den Teilbereich dar, der bei Reizung stets dasselbe Neuron erregt. Retinale Ganglienzellen, die nebeneinander liegen, weisen dabei sich überlappende rezeptive Felder auf, die mit benachbarten Neuronen der nächst höheren Verarbeitungsstufe in Verbindung stehen. Diese räumliche Ordnung des Gesichtsfeldes bleibt von der Rezeptorebene der Netzhaut bis in die höheren Verarbeitungsebenen im Cortex als eine Art neuronale topographische Karte erhalten. Allerdings wird die aufsteigende Repräsentation des Reizes dabei immer abstrakter, da die rezeptiven Felder von Stufe zu Stufe größer werden.


Konvergenz (Verhalten):

126 rezeptoren: 1 Ganglienzelle

120 Stäbchen : 6 Zapfen außer in der Fovea


Kurz:


Zelltyp

Eigenschaften des rezeptiven Feldes

nervenfasern des Sehnervs ( ganglienzelle)

rezeptives Feld vom Zentrum-Umfeld Typ, kleine Lichtpunkte

Corpus geniculatum laterale

rezeptives Feld vom Zentrum-Umfeld Typ, sehr ähnlich denen der Ganlienzelle

Einfache Koretxzelle

Anregende und hemmende Zonen, Balken bestimmter Orientierung

komplexe Kortexzelle

Stärkste Antwort auf richtig orientierten Balken, keine Antwort auf einfachere Stiumuli

Endinhibierte Zelle

Ecken, Winkel oder Balken in bestimmter Länge oder Ausrichtung


Signalentdeckungstheorie

Signalentdeckungstheorie, ist ein Modell zur Empfindlichkeitsmessung einer Reizwahrnehmung.


Versuchsaufbau:

In einem Signalentdeckungstheorie-Experiment wird Pbn ein Reiz (z. B. ein Ton) gleicher Intensität mehrfach dargeboten; es gibt jedoch auch Durchgänge, in denen der Reiz nicht präsentiert wird. Die Aufgabe der Pbn ist, anzugeben, ob der Reiz präsentiert wurde; dabei werden die Gesamteindrücke der Umwelt als Rauschen (R) und der Reiz selbst als Signal (S) bezeichnet.

Da der Reiz typischerweise sehr schwach ist und immer zusammen mit dem Rauschen auftritt, kann er mit dem Rauschen verwechselt werden.

Daraus ergeben sich vier Möglichkeiten, nämlich Treffer (S+R richtig erkannt), korrekte Zurückweisungen (R richtig erkannt), falsche Alarme (R mit S+R verwechselt) und Verpasser (S+R mit R verwechselt). Die Frage ist also, wie gut Pbn zwischen R und S+R unterscheiden können.


In der Signalentdeckungstheorie wird davon ausgegangen, dass die Antworten eines Pb in einem solchen Experiment durch zwei Parameter beeinflusst werden, die Sensitivität und das Antwortkriterium. Die Sensitivität bez. dabei den mittleren Abstand der Wahrscheinlichkeitsverteilungen von R und S+R (die Wahrscheinlichkeitsverteilungen geben an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein perzeptueller Effekt des Pb auf R oder S+R zurückgeht, bei gleicher physikal. Intensität des Reizes). Das Antwortkriterium bez. hingegen den subj. Wert, den der perzeptuelle Effekt erreichen muss, damit der Pb angibt, den Reiz wahrzunehmen; bspw. produziert eine Person mit einem liberalen Kriterium viele falsche Alarme bei gleichzeitig vielen

Treffern, während eine Person mit konservativem Kriterium kaum falsche Alarme, dafür jedoch einige Verpasser produziert. Das Antwortkriterium lässt sich dabei direkt beeinflussen, z. B. indem man falsche Alarme bestraft (dies macht das Kriterium konservativer).

Der Vorteil der Signalentdeckungstheorie besteht darin, dass die Sensitivitätsmessung unabhängig vom Antwortkriterium des Pb vorgenommen werden kann.


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Melissa V.

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