Sozialer Kognition und Urteilsheuristiken

• automatisch und schnell

• weitgehend mühelos

• ohne willentliche Steuerung

• lenkt die Aufmerksamkeit auf die anstrengenden mentalen Aktivitäten

• bewirkt subjektives Erleben von Handlungsmacht, Entscheidungsfreiheit, Konzentration

• nicht bewusst und nicht absichtlich

—> unwillkürlich und mühelos

• katergorisieren neuer Personen, Orte, Gegenstände, Situationen basierend auf bisherigen Erfahrungen

• mentale Strukturen, die der Mensch nutzt, um sein Wissen über die soziale Welt in Themen zu ordnen

• beeinflusst, welche Informationen er bemerkt, über welche er nachdenkt und erinnert

• bezogen auf andere Personen, auf uns selbst, soziale Rollen und spezifische Ereignisse

• enthalten Wissen und Bewertungen

  —> Orientierung

  —> Interpretation von Neuem

• andere Personen —> Karrierefrau

• auf uns selbst

• soziale Rollen —> Studenten, Dozierende

• spezifische Ereignisse —> Fast-Food-Restaurant

ohne Schemata wäre alles, was uns begegnet unerklärlich und verwirrend —> fehlende Orientierung

Beschreibung eines Dozenten für zwei Gruppen: positiv und negativ

20 Minuten Vorlesung

Bewertung des Dozenten

—> Beschreibung beeinflusst Bewertung

—> Schema wurde angewendet

• Verfügbarkeit

• Ausmaß, in dem Schemata und Begriffe gedanklich im Vordergrund stehen und daher aller Wahrscheinlichkeit nach bei der Beurteilung der sozialer Welt Verwendung finden

Prozess, bei dem kürzlich gemachte Erfahrungenb die Zugänglichkeit eines Schemas, einer Persönlichkeitseigenschaft oder eines Begriffs verbessern

1. Schemata sind wegen früher Erfahrungen dauerhaft zugänglich

2. Schemata stehen mit einem aktuellen Ziel in Zusammenhang

3. können aufgrund des gerade Erlebten zeitweillig zugänglich sein

Gedanken müssen zugänglich und anwendbar sein

—> nur im richtigen Kontext

Vorgang, bei dem die Erwartungen, die eine Person in Bezug auf eine andere Person hat, ihr Verhalten dem anderen gegenüber beeinflussen, woraufhin sich der andere im Einklang mit den ursprünglichen Erwartungen verhält und diese erfüllt

Grundschule

Lehrern wird gesagt, welche Schüler aufblühen (Zufall)

diese Schüler blühen tatsächlich auf

Beispiel für automatisches Denken

Ursachen:

• herzlicheres, emotionales Klima

• mehr und schwierigeren Lernmaterial

• mehr und positivere Rückmeldung

• Mehr Gelegenheiten zu Wort zu kommen

sind Veränderungen gegenüber ziemlich resistent

• Person ist nicht motiviert sich ein korrektes Bild zu machen

• Person ist zu beschäftigt oder steht unter Zeitdruck

• Geruch von Sauberkeit —> zB Zitrone

• Person mit Kaffetasse wirkt freundlicher als Person mit Eiskaffee

• Schwere des Klemmbretts beeinflusst wie ernst man sich genommen fühlt bei Fragebögen

• mentale Abkürzungen, die Menschen nutzen, um schnell und effizient zu Urteilen zu kommen

• führen nicht immer zu besten Entscheidungen, Anwendung ist kein Garant, dass gezogene Schlussfolgerungen zutreffen

• sind zweckmäßig, schnellere Entscheidungen

• Verfügbarkeitsheuristik

• Repräsentativheuristik

• Ankerheuristik

• mentale Faustregel, mit deren Hilfe Menschen ein Urteil aufgrund der Tatsache fällen, wie leicht sie etwas aus dem Gedächtnis abrufen können

• ease of retrieval: ein Ereignis, das leicht einfällt, wird wohl häufig auftreten

  —> Ease-of-Retrieval-Effekt

• ease of imaginability: ein Ereignis, das leicht vorstellbar ist, wird wohl häufig auftreten

• häufiges Auftreten wird leichter erinnert

  —> systematischer Fehler bei der Vermittlung/Speicherung von Infos

  —> Urteilsverzerrungen

• häufige Aktivierung

• kürzliche Aktivierung

• Auffälligkeit

• Lebhaftigkeit

• Konjunktionen —> Ereignisverknüpfung —> illusorische Korrelationen

• wenn Personen gleichzeitig mit einer anderen anstrengenden Aufgabe beschäftigt sind

• wenn Personen gut gelaunt sind, weil sie gerade eine eine glückliche Episode ihres Lebens gedacht haben

• niedrige Werte auf Depressionsskala

• sachkundige Neulinge auf dem Gebiet (vgl. Experten)

• Personen, die hohes Vertrauen in ihre Inuition haben

• Personen mit Macht oder P, denen das Gefühl gegeben wird, Macht zu haben

• mentale Abkürzung mit deren Hilfe wir etwas unter dem Aspekt einordnen, wie stark es einem typischen Fall ähnelt

• Repräsentativität: wie typisch ist ein konkreter Fall für ein abstrakteren Modell

Lottozahler 1 2 3 4 5 6

• Wie gut repräsentiert der konkrete Fall meine Vorstellung der Kategorie?

• Wenn er so gut zu meiner Vorstellung passt, dann muss er zur Kategorie gehören

• bekannteste Urteilsverzerrungseffekt der Repräsentativheuristik

• Personen vernachlässigen die grundlegende Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Kategorie, wenn sie zu sehr auf die Repräsentativität achten

• Spielerirrtum (gambler’s fallacy)

• Personen nehmen an, dass zB eine Münze, ein Würfel willen und in der Lage ist, ein Ungleichgewicht bei den Spielergebnissen von selbst zu korrigieren

• magisches Denken

• Aufmerksamkeit durch Training oder Aufgabenstellung lenken

• Relative Häufigkeiten sind leichter verständlich als Prozentangaben (1 von 10 <-> 10 %)

  —> Anwendbarkeit der logischen Regel offensichtlicher

  —> Wahrscheinlichkeit —> abstraktes Konzept und in menschlicher Entwicklungsgeschichte sehr jung

  —> kognitives System ist an Verarbeitung von Häufigkeiten angepasst

• Urteile werden in relativer Abhängigkeit von einem situationalen und informationalen Bezugsrahmen (Anker) getroffen werden

• Unter Urteilsunsicherheit bewirkt ein (vorgegebener oder selbstgenerierter) Ausgangswert (Anker), dass das Urteil in Richtung auf diesen Anker verzerrt wird

Gruppe 1: Ist die Durchschnittstemperatur in D höher oder niedriger als 20°C?

Gruppe 2: Ist die Durchschnittstemperatur in D höher oder niedriger als 5°C?

2. Frage: Wie hoch ist die Durchschnittstemperatur in D? (absolute Schätzung)

—> hoher Anker: geschätzte T ist höher, VP wählen Wörter, die mit höheren T assoziiert werden

• (Monetäre) Schätzaufgaben

• Verhandlungsergebnisse: Angebot des Erstbietenden als Anker

• Gerichtsurteile: Beeinflussung des Strafmaßes durch vorgegebene Anker

• Leistungsbeurteilungen: Lehrer beurteilen objektiv identische Studienarbeiten besser, wenn der Schüler in früheren Arbeiten angeblich gute Noten erhalten hatte

• Selbsteinschätzung: Beeinflussung erwarteter Lösung von Denksportaufgaben durch Anker

• Verankerung und Anpassung (anchoring and adjustment)

  • Verankerung: Ein selbstgewählter Anker wirkt als Ausgangspunkt der Schätzung

  • Adjustierung: Schätzwert wird von diesem Ankerwert aus nach oben oder unten korrigiert/adjustiert

    —> meist ungenügende Adjustierung führt zu einer Assimilation (Anpassung) an den Ankerwert

Welche Stadt hat mehr Einwohner: San Diego oder San Antonio?

San Diego

Entscheidung zwischen zwei Alternativen —> nicht alle Informationen werden gesucht/integriert, sondern es werden die vorhandenen in eine Rangordnung gebracht und die beste gewählt

unter bestimmten Umständen führt weniger Wissen im Sinne von weniger erkannten Objekten zu besseren Entscheidungen

• Wiedererkennungsheuristik

• bei der Beurteilung von mehreren Objekten hinsichtlich eines Kriteriums unter bestimmten Umständen deren Wiedererkennung als alleinige Entscheidungshilfe genutzt wird

• wenn das eine von zwei Objekten bekannt ist und das andere nicht, schließt man daraus, dass das bekannte Objekt einen höheren Wert in Bezug auf das Kriterium besitzt

• Less-is-more-Effekt

Option, die als erstes in den Sinn kommt, wird gewählt —> Option muss lediglich ein gewisses Anspruchsniveau erfüllen, damit die weitere Suche nach Lösungen abgebrochen wird

Piloten, Feuerwehrleute und Sportler wenden diese Heuristik häufig an

—> Überlappungen mit Verfügbarkeitsheuristik und Rekognitionsheuristik

—> gedankliche, kognitive Schubladen, in denen Infos/Wissen gespeichert sind über Personen, Orte, …

—> Bsp: BWL-Studierende tragen Anzüge

—> Verwirrung, alles neu, Überforderung