Gegenwartsgesellschaft nach Garfinkel
Was ist Moderne? - Besondere Form Interaktionsordnung (Zuschreibung von Vernunft)
Wie entsteht sie? -Keine eigene Perspektive, sie wird lediglich an sich untersucht
-> Ethnomethodologie
Wie werden soziale Regelsysteme durch Adaption+ Improvisation reproduziert?
Ethnomethodologie - Gegenstand + Methodik
Grundlegende Frage: Wie wird Gesellschaft hergestellt? Welcher Methoden bedienen sich Akteure, um Alltagshandlungen durchzuführen?
soziale Ordnung besteht aus Interaktionsordnungen, die immer wieder reproduziertwerden müssen
Ethnomethodologie= Beschreibung moderne Gesellschaften durch sich selbst
-> dazu Vergleich verschiedene Kulturen (nicht Historien), offene Beobachtung typische Methoden des Alltags
-> keine abstrakte Theorien
-> liefert Beschreibung von Methoden, die Mitglieder Gesellschaft/ Gruppe/ .. während Handlungen verwendemn
WIE zeigen wir einander Sinn unserer Handlungen im Alltag an? Und reproduzieren somit soziale Ordnungen?
Gesellschaft als Interaktionsordnung
Gesellschaft besteht aus Interaktionsordnungen
Interaktionsordnungen entstehen durch Praktiken (“doing”, moment-to-moment work of society members) zusammen mit:
Reflexivität
Vernunft (Handlungen werden als vernünftig unterstellt seit Moderne)
außerdem:
Alltag ist zweifelsfrei
aber Alltag ist ein ongoing accomplishment
wir vergessen Konstruiertheit des Alltags
Interaktionsordnungen sind dabei veränderbar+ verhandelbar
wirken hinter dem Rücken der Akteure, strukturieren so Handlungen/ Erwartungen, werden produziert+ reproduziert
Handeln nach Regelsets
Interaktionen im Alltag
Regelwerk zur Frage: Wie gelingt normalerweise Interaktion im Alltag?
Typisierung Lebenswelten (Muster Normalität/ Schemate in denen man Neues einordnet)
Idealisierung
Generalisierung der diversen Pespektiven (Aushandlung)
Common sense knowledge (man setzt bestimmtes Wissen voraus)
Alltag bleibt zweifelsfrei
-> geht zurück auf Schütz
Annahme, dass Menschen einander verstehen können
im Alltag vergisst man, dass jedes Handeln Ergebnis von Konstruktion ist; gegenseitige Bestätigung der Objektivität
Regelwerk zur Frage: What to do next?
dokumentarische Methode der Interpretation: Suche nach Mustern (=Typisierung)
-> rückschauend-vorausschauende Auslegung des Ereignis (Erfahrung+ Erwartung) + Vergleich
Indexikalität berücksichtigen (= sprachliche Unschärfe; ständiges Interpretieren, Überprüfen, Einordnen des Gesagten; Vagheit Sprache ist Voraussetzung Interaktion)
Unterscheidung konstitutive+ freiwillige Regeln
Accounting= Normalisierung von Handlungen, die von Erwartungen/ normalem Muster abweichen
-> Strategien des Normalisierns
-> zB:
alle haben die Verpflichtung reibungsfrei zu verhalten (Anstand, Benehmen)
wenn nicht, wird Interaktion repariert bei tolerierbaren Fehlern (Rechtfertigung, Entschuldigung)
praktische Erklärungen liefern hierbei Motive für Handlung, legitimieren diese
Methodologische Forschungen im Alltag:
Alltagsmenschen= Experten des Alltags
Regeln des Alltags werden sichtbar durch Erschütterung
-> Krisenexperimente= Untersuchung Akteure bei der vertraute Wirklichkeit unvertraut wird, von dieser abweicht
Transgender/ Doing gender als Beobachtungsfeld
Transgender= Wissen/ Erfahrung nicht bei Geburt zugewiesenes Geschlecht zu sein
-> Garfinkel Fall Agnes: Krise der Geschlechtserkennung
Gender im Alltag:
Informationen über Alltagsverständnis von Geschlecht:
Naturhaftigkeit
Zweigeschlechtlichkeit
Konstanz
-> durch Darstellung und Zuschreibung übermittelt
Umgang mit Krise:
Darstellung: Anpassung an geschlechtsspezifisches gesellschaftliches Regelset (=passing)
Zuschreibung: Reaktionen in Interaktionen (Hilfe, Unterstützung, Ablehnung, Aggression, ..)
Doing gender allgemein - Regeln Geschlechterpraktiken:
Körper an sich bestimmen nicht die Geschlechterzuweisung
Zuschreibung geschieht über wahrnehmbare Symbole
Bedeutung Symbole kulturell+ Kontext abhängig
eigenes+ anderes Geschlecht während jeder Interaktion dargestéllt+ zugewiesen
-> Geschlecht= unterliegt Normen der Verhüllung, gleichzeitig aber Forderung Eindeutigkeit der Darstellung für Zuschreibung
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