Ethik
Wissenschaft vom moralischen Handeln
versucht allgemeingültige Aussage über gutes/ schlechtes Handeln zu treffen
Durch welche zwei Tendenzen ist das Gefühl der moralischen Pflicht beeinflusst?
Bewusstsein der moralischen Pflicht
persönliche Wünsche
moralisches Pflichtgefühle fordern manchmal persönliche Opfer
Die Moraltheologie
Glaube
Vernunft
Kirchliche Stellung zu ethischen Problemen
Bibel als Grundlage
Mensch als frei und vernunftbegabt (verantwortungsbewusst)
Jesu Handeln als Wegweiser/ Botschaft
Blickt auf menschliche Erfahrung
Richtlinien für unser Leben
Beschäftigt sich mit anderen Ethiken/ Weltanschauungen (bestmöglicher Handlungsweg)
—> Gott ist bei den Entscheidungen nah
—> Selbstbewusstsein, aus dem Moral, Humanität entsteht
Basis: Christlicher Glaube
Basis: Philosophier Ethik
Was sind die 6 Schritte zur ethischen Urteilsfindung?
Problem wahrnehmen und definieren
Situation analysieren
Verhaltensoptionen benennen
jeweilige Auswirkungen auf Beteiligte
Werte und Normen reflektieren
Human-/ Umwelt-/ und Sozialverträglichkeit
Entscheidung treffen
Entscheidung öffentlich machen
Was sind Werte?
tief verwurzelte, bedeutsame Überzeugungen und Haltungen
individuell, aber auch in der Gesellschaft verwurzelt
Können sich wandeln
Beispiel: Liebe, Toleranz, Sicherheit, Freiheit
Was sind Normen?
Richtlinien, die sich auf bestehende Werte beziehen und die Handlungen unter Bezugnahme auf diese gebieten oder verbieten
Sind verbindlich, aber nicht rechtlich bindend
Beispiel: Du sollst die Wahrheit sagen
Aristoteles Ethik (Eudaimonismus)
oberstes Handlungsziel aller Menschen —> Glückseligkeit
alle anderen Ziele diesem untergeordnet
jeder handelt so, dass er selbst glücklich ist
Glückseligkeit —> individuell
Ziel liegt in der Handlung selbst
man muss mit Vernunft Handeln und Denken, um Glückseeligkeit zu erreichen
Unterschied Handeln und Hervorbringen
Handeln
höher bewertet
niedriger bewertet
jeder Entschluss/ jede Handlung strebt ein Gut an
Gut = für gut bewertetes Ziel
Zweck —> Produkte herstellen
Handlung selbst bringt Glück/ Erfüllung
“Der Weg ist das Ziel
kein Ziel erreicht —> kann unendlich weit fortgeführt werden
intrinsische Güter
Lust
erstreben wir nur ihrer selbst wegen
extrinsische Güter
medizinische Behandlung
erstreben wir um ihrer Folgen wegen
Teleologische Ethik vs. Deontologische Ethik
—> Kritik
Kritik Teleologische Ethik
Kritik Deontologische Ethik
Menschen werden als Mittel betrachtet
manchmal schafft man durch “Böses” “Gutes” oder vise versa
Werte verlieren ihren Absolutheitsanspruch und sind nur relativ gültig
—> Verbrechen können gerechtfertigt werden
in schwierigen Situationen verantwortungslos
—> Notwehr
Ethik der Autonomie/ Pflichtethik (Kant)
Mensch bestimmt sich nach sittlichem Handeln und Wollen autonom
Kant stellt nun Frage, ob der Mensch, in Fällen, wo er einer Beantwortung mit Ja oder Nein nicht ausweichen kann, die Befugnis hat zu lügen
Laut ihm: Wahrhaftigkeit = formale Pflicht des Menschen
Folgen von Lügen nicht immer abzusehen
für alle negativen Folgen verantwortlich
Auch Lügen die harmlos erscheinen schaden der gesamten Menschheit, da sie uns als Rechtsquelle unbrauchbar (unglaubwürdig) machen
Hält man sich an diese Pflicht, ist man frei von Schuld (rechtlich und moralisch)
kategorischer Imperativ
Prinzip, um moralisch richtige Entscheidungen zu treffen
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie allgemeines Gesetz werde“
Kategorisch = allgemein gültig (für gesamte Gesellschaft) —> Zwingt Handeln zu hinterfragen
persönliche Maxime (= Leitsätze) müssen vor Augen geführt werden
Quantitativer Utilitarismus nach Bentham
—> Prinzip der Nützlichkeit
Handlung entspricht Prinzip der Nützlichkeit, wenn sie am meisten Freude bzw. am wenigsten Leid erreicht —> Leid und Freude die zwei souveränen Herrscher der Menschen
Maximierung von Freude/ Minimierung von Leid
Die Gemeinschaft spielt eine wichtige Rolle, indem sie die Summe der Individuen darstellt, deren Glück maximiert werden soll
Entscheidung muss so getroffen werden, dass sie der Gemeinschaft dient
Das Glück der größeren Gruppe wird berücksichtigt
Das hedonistische Kalkül
—> Wertermittlung
Die Intensität
Die Dauer
Die Gewissheit oder Ungewissheit
Die Nähe oder Ferne
Die Folgenträchtigkeit
Die Reinheit einer Freude oder eines Leids
Das Ausmaß
—> Anwendung
Ermittlung der allgemeinen Tendenz einer Handlung, durch die die Interessen einer Gemeinschaft betroffen sind:
Man beginnt mit einer Person, deren Interesse am unmittelbarsten durch eine solche Handlung betroffen zu sein scheint, und bestimmt:
Den Wert, jeder erkennbaren Freude bzw. jedes Leids, die von der Handlung in erster Linie hervorgebracht zu sein scheint
Den Wert jeder Freude bzw. jedes Leids, die von ihr in zweiter Linie hervorgebracht zu sein scheint (à begründet die Folgeträchtigkeit der ersten Freude und die Unreinheit des ersten Leids)
Nun addiert man beide Seiten. Je nachdem welche überwiegt, kann man nun die Tendenz ausmachen (für eine Person)
Man bestimmt die Anzahl der betroffenen Personen und wiederholt das Ganze für alle. Wenn man für jede Person eine Tendenz errechnet hat, addiert man diese und zieht Bilanz
Kritik am hedonistischen Kalkül
Voraussetzung der Messbar- und Vergleichbarkeit aller Gratifikationen
Gemeinsame Maßeinheit von Freude und Schmerz
Realitätsfremd, da man die Interessen und Bedürfnisse von allen Beteiligten wissen kann
Eigene Urteile können verzerrt sein
“keine Basis”
Man kann nicht alle Interessen gleichsetzen (man müsste unsoziale Interessen gleich mit sozial indifferenten und sozial engagierten gewichten)
Auch Umfang der Betroffenen schwer zu bestimmen
Qualitativer Utilitarismus nach Mill
Quantität < Qualität
quantitativer Utilitarismus mit Vorstellung, dass manche Freuden wünschenswerter sind als andere vereinbar —> berechnet nur scheinbar größtes Glück
Manche Freuden bringen mehr Freude als andere Freuden
wertvollere Freude die, die von (nahezu) allen, die beide Freuden erlebt haben, bevorzugt wird => Mehrheitsvotum
höhere Qualität —> fällt mehr ins Gewicht
intelligente Wesen vs. Narren (Mill)
intelligente Wesen
Narren
sind sich der Unvollkommenheit ihres Glücks bewusst
geben sich mit “scheinbar” vollkommenen Glück zufrieden
würden unvollkommenes Glück nie wählen, wenn sie dadurch ihre Einsicht verlieren
—> müssen lernen damit zu leben
Vorstellung, dass Leben keinen höheren Zweck als Lust hat —> nur Schweinen würdig
Problem des Maßstabs (qualitativer Utilitarismus)
“Qualität” des Glücks —> durch Mehrheitsvotum entschieden
Jedoch angenehme und unangenehme Empfindungen unter sich sehr unterschiedlich
Nur Erfahrene können einschätzen, ob es sich lohnt, für bestimmte angenehme Empfindungen unangenehme in Kauf zu nehmen
Dabei sind Freuden, die aus höheren Fähigkeiten erwachsen sind – ungeachtet ihrer Intensität – denen tierischer Natur vorzuziehen
Nach Prinzip des größten Glücks —> letzter Zweck, ein Leben, das so weit wie möglich frei von Unlust und so reich wie möglich an Lust ist
Da dies Endzweck des Handelns ist, ist es notwendigerweise auch Norm der Moral
Der Dekalog
Dekalog als Urbild allgemeiner Menschheitsethik
Enorme Wirkung für Ethik/ Rechtskultur des christlichen Abendlandes (Menschenrechte)
Passen nicht mehr in unseren Alltag (werden immer unwichtiger)
Wird als Art Fesselkugel, Bremse, Modernisierungshindernis angesehen —> nicht aktuell
haben jedoch gar nicht den Anspruch, eine Gesellschaftsordnung sein zu wollen
stellen eher die Grenzpfähle dar, auf denen die Kultur ruht (Grundlage des menschlichen Zusammenlebens)
Gestalten nicht den kulturellen Innenraum, sondern formulieren die Bedingungen, unter denen Kultur erst möglich wird
Der Dekalog und Freiheit
Bedingungen für die Bewahrung der uns von Gott gegebene Rechte bzw. Bewahrung der eigenen Freiheit
Aber: Einschränkung der eigenen Freiheit, wenn diese die Freiheit eines anderen verletzt (Grenzpfahl)
Ursprünglich für die Israeliten angedacht und hatten kein zeitloses Ethos
War als Gesetz gemeint —> jedoch eher Ethos
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