Luhmann

Was ist Moderne? -Logik der funktionalen Differenzierung

Wie entsteht sie? -Übergang segmentäre, stratifikatorische, funktionale Differenzierung

Frage: Wie ist Kommunikation/Handlung trotz Komplexität der Welt möglich?

• bedient sich Kommuníkations-+ Differenzierungstheorie

• fokussiert sich auf Soziale Kontexte, die nach Sinn operieren

  -> sinnhafte Kommunikation

Entstehung Moderne in Europa:

• Verschiedene Formen differenzierte Gesellschaften:

  • segmentär differenzierte Gesellschaft -> gleichartige, gleichrangige Systeme (Inklusion durch akriptive Merkmale)

  • stratifikatorisch differenzierte Gesellschaft: ungleichartige, ungleichrangige Systeme (Inklusion durch Position)

  • funktional differenzierte Gesellschaft: ungleichartige, gleichrangige Systeme (Inklusion durch Funktion)

    -> unterschiedliche Differenzierungsarten führen zu differenten Mustern Inklusion, trotzdem können moderne Gesellschaften nicht auf segmentäre Differenzierung verzichten (reduziert Komplexität+ Risiken)

• Moderne= primär funktional differenziert (->Durkheim)

• nach Luhmann keine Dekomposition (Zerlegung) in spezialisierte Einheiten, sondern Ausdifferenzierung

->Multiplikation der Wirklichkeit=

• Moderne geht einher mit Komplexitätssteigerung

• Reduktion Komplexität durch Ausdifferenzierung von Leitdifferenzen (machen Kommunikation möglicher, da Umwelt+ System unterschieden werden)

• funktionale Teilsysteme entstehen durch Kultivierung, Vereinseitigung, Verabsolutierung von Kommunikation zu Leitdifferenzen

• diese Leitdifferenzen etablieren sich entlang spezialisiertem binären Code:

  • zB: Wirschaft= zahlen/ nicht zahlen; Recht= recht/ unrecht; Wissenschaft= Wahrheit/ Unwahrheit, ..

  -> die beiden Pole des binären Codes bilden Sinngrenzen des Teilsystems

• innerhalb diesen leiten Programme Entscheidungs-/ Prozessregeln

• ein Ereignis kann Relevanz für unterschiedliche Teilsysteme haben, dementsprechend unterschiedlich prozessiert (je nach Leitdifferenz)

  -> gesellschaftliche Wirklichkeit daher eine einzige Eindeutige, sondern so oft vorhanden, wie sie teilsystemische Perspektiven aufwirft = funktionale Differenzierung verfielfacht Gesellschaft

• Moderne Gesellschaft soz. “Einheit des Differenten”

• Systeme konstruieren sich entlang der Unterscheidung zur Umwelt (System vs Umwelt)

• Ausdifferenzierung als Form der Komplexitätsreduktion

• Komplexitätsgefälle zwing System zur ständigen Selektion (Spezifikation+ Selbstbewobachtung)

  -> Code ist dabei unterscheidungsleitend:

• Code hat Doppelfunktion: 1. Ausdifferenzierung Systems für jeweilige spezifische Aufgabe 2. Reproduktion System durch Schließung (= Autopoesis)

• soziale Systeme sind dabei sinn-konstruierte Systeme, die aus Kommunikation bestehen+ diese bezwecken

• Grenzen sind nicht institutionell, sondern operativ

• Teilsysteme sind prinzipiell in sich geschlossen, trotzdem gibt es Einwirkungen aus der Umwelt:

  • müssen zum einen immer systemimmanent bleiben

  • außerdem können sie: Ressourcen aus Umwelt beziehen, von Umwelt bestärkt/ begrenzt werden, von Umwelt gestört werden

• Beispiel Rechtssystem auf Folie 13

• Systemtheorie ist universalistische Theorie mit differenztheoretischer Perspektive

• allein aus theoretischen Axiomen abgeleitet

• konstruktivistische Perspektive: System besteht nicht einfach so, sondern als Ergebnis Beobachtung 2. Ordnung:

1. Ordnung: Handhabung Unterscheidung auf Ebene des Faktischen

2. Ordnung: Beobachtung des Beobachters 1. Ordnung, warum manche Dinge nicht wahrnehmen kann, sondern nur von außen