Gegenwartsgesellschaft + Ausgangspunkt Bourdieu
Was ist Moderne? -geschichtete Gesellschaft aus sozio-ökonomischen Bedingungen+ Lebensstilen
Wie entsteht sie? -nicht von Relevanz, sozialer Wandel als Ergebnis von Kämpfen um Positionen
Ausgangspunkt Bourdieus Theorie:
Moderne= sozialer Raum mit Feldern in denen mit Kapitalien gekämpft wird
Bezug empirische Forschung
Gegenstand: Klassen-+ Herrschaftsordnungen+ Reproduktion dieser (Rückbezug Marx)
Soziales erfasst nicht nur anhand der Beobachtung von Regeln/ Normen, sondern auch Praxen/ Ritualen/..
Absage an Strukturalismus, der Akteure nur als passive Objekte in Klassifikationssystemen erfasst; Interessendbezogenheit der Akteure nicht berücksichtigt
Bourdieus Forschung - Das Feld
Bourdieu macht empirische Studien
erste Beobachtungen: hinter Ritualen stehen Interesse+ Regeln, die befolgt/ gebrochen/ verändert werden
Regeln konstituieren gesellschaftliche Felder: Kunst, Wirtschaft, Religion, usw
-> haben unverwechselbare Merkmale+ Funktionsprinzipien (=Regeln des Feldes)
Kampf+ Regeln innerhalb des Feldes konstituieren dessen Grenzen
Regeln existieren nur, wenn alle sie glauben
-> Illusio: Glaube an die Gültigkeit+ Legitimität der Regeln
Kapitalien nach Bourdieu
Menschen kämpfen nach Regeln des Feldes um Position in diesem
Kampf um die Durchsetzung der eigenen Interessen der Akteure= Antrieb historischer Wandel der Felder
zum Kampf werden Kapitalien eingesetzt:
ökonomisches Kapital
soziales Kapital
kulturelles Kapital
-> konvertierbar in andere Kapitalien
= Einsatz von Kapital zur Verbesserung der Position innerhalb des Feldes durch Kampf
Praxikologie und Habitus
Theorie zwischen Phänomenologie und Strukturalismus:
-> “Strukturierende Strukturen und strukturierte Struktur”
= Praxikologie:
Akteure handeln nicht allein nutzenmaximierend
Akteure sind strukturell eingebunden, nicht isoliert
Herkunft Nutzen/ Interessen wird berücksichtigt
Rationalität ebenfalls als Handlungsgrund unzureichend
-> aber wie handeln Menschen, wenn sie nicht nutzenmaximierend+ rational handeln?
HABITUS:
Denk-, Handlungs- und Wahrnehmungsschemata, die erlauben auf unterschiedliche Situationen zu reagieren
Körperbewegungen, Geschmack, basale Weltdeutungen frühzeitig geformt+ lassen sich nicht ablegen= System verinnerlichter Muster+ dauerhafter Disposition
klassen-spezifisch, nicht allein individuell (man weiß, was sich gehört) -> Lebensstile
Habitus ist nicht entgültig determiniert, Spielraum für Improvisation/ Innovation
Sozialer Raum und Soziales Feld
Sozialer Raum= aufgespannt durch ökonomisches+ kulturelles Kapital
-> Verortung der Akteure anhand Kapitalausstattung (legt Gelegenheitsstruktur, Kommunikationsstruktur, Lebenslage, soziale Position fest)
Akteure kämpfen in diesem um Anerkennung, Individualität
Soziales Feld= Gesamtheit aller Interaktionen in einem Bereich von Praxisformen (Kunst, Politik, ..), Kampf um Position in diesem
Habitus als Pendant zum Feld: Feld= verdinglichte Geschichte, Habitus= leibliche Geschichte
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