1. Bitte benennen Sie die Mindestbestandteile von Ausbildungsordnungen.
Bezeichnung des Ausbildungsberufes
Ausbildungsdauer
Ausbildungsberufsbild
Ausbildungsrahmenplan
Prüfungsanforderungen
2. Was beinhaltet der Ausbildungsrahmenplan?
Ausbildungsziele für bestimmte Zeiträume festgelegt
Anforderungen für den Betrieb sichtbar
pädagogisch sinnvolle Abfolge der Ausbildungsinhalte
-> Grundlage für individuellen Ausbildungsplan
3. Wie verbindlich ist der Ausbildungsrahmenplan für die betriebliche Ausbildung?
betriebliche Umstände können zulässig zu Abweichung führen
Reihenfolge und Zeiträume können abweichen
Mindestqualifikation des Ausbildungsberufsbildes muss gewährleistet sein
es dürfen zusätzliche Qualifikationen gelehrt werden (nicht auf Kosten der Mindestinhalte)
auf neue Entwicklungen die noch nicht im Rahmenplan sind eingegangen
sinnvoll Reihenfolge einzuhalten
4. Wie ermitteln Sie als Ausbilder den richtigen Ausbildungsberuf für Ihren Betrieb?
Vergleich der an die künftige Fachkraft gestellten Anforderungen mit den Inhalten der Ausbildungsordnungen.
Mit dem Erlass neuer und der Überarbeitung bestehender Ausbildungsordnungen erfolgt die Anpassung der Ausbildungs-berufe an die technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfordernisse.
5. Wie viele Fachkräfte benötigt mindestens ein Betrieb, der in einem Beruf 5 Auszubildende ausbildet?
Azubis
Fachkräfte
1
1 - 2
2
3 - 5
3
6 - 8
4
(+3) 9 - 11
5
(+3) 12 - 14
+1
+3
12 - 14 Fachkräfte bei 5 Azubis
6. Bitte definieren Sie die Begriffe funktionale und intentionale Bildung (mit Beispielen).
unbeabsichtigt, ungesteuert und auch unkontrolliert als Prägung durch die Umwelt (funktional) z.B. Sprechen, Laufen
beabsichtigte Einflussnahme (intentional) z.B. Schulunterricht
7. Welche Voraussetzungen benötigt ein benannter Ausbilder?
Persönliche Eigunung (wird grundsätzlich bei jedem angenommen)
-> nachprüfbares wie Vorstrafen, Verstöße gegen Jugendarbeitsschutzgesetz oder BBiG
Fachliche Eignung
-> Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf oder Hochschulabschluss sowie angemessene Zeit Berufspraxis (2 Jahre)
Berufs- und Arbeitspädagogische Kenntnisse
-> AEVO Ausbilderprüfung bestanden
8. Welcher Nutzen erwächst für den einzelnen Auszubildenden aus der Berufsausbildung?
Bildungserwerb
Sicherung der eigenen Position im Betrieb
gestärktes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl
soziale Bedeutung (Platz in Betrieb + Gesellschaft)
geringeres Arbeitsplatzrisiko
Grundsetein für weitere Karriereschritte
Ausbildungsvergütung
9. Welche Argumente sprechen für das Duale System?
Vermittlung von Können - nicht nur Wissen
Große Breitenwirkung
Hohe Anpassung an die technisch-wirtschaftliche Entwicklung
Relativ hohe Anpassung an den Qualifikationsbedarf
Erleichterung des Übergangs Schule – Beruf
9.2 Welche Argumente sprechen gegen das Duale System?
Geringe pädagogische Qualifikation der Ausbilder in den Betrieben
Mangelnde Systematik
Unterschiedliche Ausbildungsqualität der Betriebe
Unzulängliche Abstimmung zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung
Geringe Theoretisierung der Ausbildung
Temporäre Doppelbelastung für Azubis
11. Wie kann der Mangel in der Ausbildungseignung eines Betriebes kompensiert werden?
Mängel können durch geeignete außer- oder überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen oder Kooperationen kompensiert werden.
10. Was gilt es bei der Zusammenarbeit im Rahmen der betrieblichen Ausbildung mit dem Elternhaus zu beachten?
Eltern Mitverantwortlich für Ausbildung
-> Erzieherischer Auftrag vereinfacht
Einladung zum Einstellungsgespräch
Einladung zur Vertragsunterzeichnung
Einladung zur Einführungsveranstaltung
Bekanntgabe von Sprechzeiten und Kontaktdaten
Elternabende (z.B. jährlich)
1. Aus welchen Gründen sind der betriebliche und der individuelle Ausbildungsplan in der Regel unterschiedlich?
der individuelle Ausbildungsplan berücksichtigt zusätzlich persönliche Urlaubsplanung, Krankheit sowie Stärken und Schwächen des Auszubildenden
2. Welche Fragestellungen gilt es bei der betrieblichen Ausbildungsplanung zu beantworten?
Was ?
Wann ?
Wie ?
Wie lange?
ggf. zusätzlich:
Wo?
Wer?
3. Worin unterscheiden sich Ausbildungsnachweis und Berichtsheft?
Ausbildungsnachweis macht zeitlichen und sachlichen Ablauf der Ausbildung nachweisbar. Er ist verpflichtend zu führen und Bedingung für die Zulassung zur Abschlussprüfung.
Ein Berichtsheft ist ein Ausbildungsmittel, ein zusammenfassender Bericht der gelernten Inhalte zur Wiederholung und als Verständnisnachweis.
4. Welche Diskriminierungsmerkmale kennen Sie im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes?
Rasse,
ethnische Herkunft,
Geschlecht,
Religion,
Weltanschauung,
Alter,
Behinderung,
sexuelle Identität
5. Welche Qualitätskriterien gelten in der Pädagogik für Eignungstests?
Sind Tests zu empfehlen?
Objektivität, Validität (Gültigkeit) und Reliabilität (Zuverlässigkeit), Ökonomie
Bei einem Test wird die Erfahrung und Persönlichkeit durch wissenschaftliche Eichung ersetzt.
6. Welche Arten von Tests lassen sich unterscheiden?
Intelligenztests
Fertigkeits- und Kenntnistests
Psychomotorischer Tests
Persönlichkeitstests
Gesundheitstests / Sportprüfung (für spezielle Berufe)
7. Welche Vertragsformalien sind bei Berufsausbildungsverträgen zu beachten?
1. Art, sachliche und zeitliche Gliederung sowie Ziel der Berufsausbildung (Beruf)
2. Beginn und Dauer der Berufsausbildung
3. Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Betriebsstätte
4. Dauer der regelmäßigen täglichen Ausbildungszeit
5. Dauer der Probezeit (1-4 Monate)
6. Zahlung und Höhe der Ausbildungsvergütung
7. Dauer des Urlaubs
8. Kündigungsvoraussetzungen
9. Allgemeine Hinweis auf anzuwendende Tarifverträge & Betriebsvereinbarungen
8. Welche Mitwirkungsrechte hat der Betriebsrat (+JAV) bei der Ausbildung?
Einstellung von Azubis
Ausbildungsplanung
Berufung von Ausbildern
Informations- und Beratungsanspruch
Gestaltung Personalfragebögen
Übernahme der Azubis der JAV
9. Wovon hängt Angebot und Nachfrage am Ausbildungsstellenmarkt ab?
Angebot: Nachwuchskräftebedarf, Konjunkturlage, Arbeitsmarkt
Nachfrage: Anzahl Schulabgänger, Bildungs- und Berufswahlverhalten
10. Welche Anmeldeverpflichtungen hat der Ausbildende?
Anmeldung bei:
Berufsschule
zuständige Stelle (Kammer)
Sozialversicherungen
Zwischen und Abschlussprüfung
1. Welche Lerntypen lassen sich unterscheiden?
Auditiver oder akustischer Lerntyp
-> Lernen durch Hören
Visueller oder optischer Lerntyp
-> Lernen durch Sehen / Lesen
Haptischer oder taktiler Lerntyp
-> Lernen durch Begeifen / Anwendung
Im Optimalfall alle Eingangskanäle gleichzeitig bedienen!
2. Welche Teile des Gedächtnisses unterscheidet man heute und welche Funktionen und Aufgaben haben sie?
Ultrakurzzeitgedächtnis
-> Wahrnehmungsspeicher von wenigen Sekunden
Kurzzeitgedächtnis
-> Für Tage und Wochen
Langzeitgedächtnis
-> Für Jahre und ein Leben lang
3. Wie sieht ein positiv gestaltetes Lernklima aus?
sachliche Gestaltungsformen der Lernumgebung
großzügige, helle, belüftete, temperierte Räume
Ergonomische Arbeitsplätze und Umgebungsbedingungen
Betriebsklima
frei von Angst, Druck oder Stress
Zeit fürs Lernen eingeplant
keine Widersprechenden Anodnungen
4. Wie verstärken Sie als Ausbilder die intrinsische Motivation Ihrer Auszubildenden?
interessante, Praxisnahe Aufgaben
klar definierte und kommuizierte Ziele
Lobt und ermutigt
Leistungsbeurteilungen
Gibt Raum für Selbstständigkeit und Eigeninitiative
5. Benennen + beschreiben Sie bitte die 3 Komponenten aus denen sich die Autorität des Ausbilders zusammensetzt?
Fachkompetenz
-> man besitzt das Fachwissen
Vorgesetztenstatus
-> man ist Vorgesetzter
Persönlichkeit
-> sozialer, persönlicher Umgang
6. Beschreiben Sie die Unterweisungsstile
autoritärer Unterweisungssteil
-> Ausbilder: Distanziert und betont Vorgesetztenpositio
-> Azubis: abhängig, gefügig, opositionell, wiederspenstig
Kooperativer Unterweisungsstil
-> Ausbilder: Führt, aber versteht sich als Helfer
-> Azubi: strebsam, arbeitsam, zufrieden und ausgeglichen
Nachlässiger Unterweisungsstil
-> Ausbilder: Passiv und Nachgiebig
-> Azubis: lernen zu wenig, fehlender Respekt
7. Welches ist das persönliche Ziel des Ausbilders bei der Einführung neuer Auszubildender in den Betrieb? Wie kann er das erreichen?
Ziel: Vertrauen aufbauen und Sicherheit in neuem Lebensabschnitt geben
Umsetzung: Alle wichtigen Informationen vermitteln
Betriebsbegehung
Organigramm
Kennlernevents
Firmenvorstellung
etc.
8. Welche 3 Lernbereiche lassen sich unterscheiden? (Bitte mit Erläuterung + Beispiel)
kognitiver Lernbereich (Geist):
-> berufliches Wissen
-> Unterscheidung von Baumaterial
psychomotorischer Lernbereich (Körper):
-> manuelle Fertigkeiten
-> Einen Hammer zu bedienen
affektiver Lernbereich (Gefühle):
-> Werte und Anschauungen
-> höfliche Umgangsformen
9. Welche Ausbildungsmethoden gibt es?
Ausbilderzentrierten Methoden
Vortrag
Methoden mit verteilter Aktivität
fragend-entwickelnde Methode
Vier-Stufen-Methode
Auszubildendenzentrierten Methoden
Leittextmethode
Projektmethode
Selbstständiges und Eigenverantwortliches Handeln lernen braucht eine Aktivität des Azubis!
10. Welche Kriterien muss ein Projekt (in der Projektmethode) aus der Sicht der Auszubildenden erfüllen?
Es muss sich um eine komplexe Aufgabe handeln. •
Das Ergebnis muss verwertbar sein. •
Es müssen möglichst viele zu erlernende Teilfertigkeiten enthalten sein. •
Es soll Kenntnisse und Fertigkeiten verknüpfen.
Selbstständigkeit
Erläutern sie die 4 Stufen der 4-Stufen Methode
Vorbereitung
Vorführen des Arbeitsvorganges
Ausführung durch den Azubi
Üben
Erläutern Sie die fragend-entwickelnde Methode.
vgl. Schulunterricht
Gezielte Fragen im Lehrgespräch sollen Azubi zum Nachdenken anregen
Offene Fragen lösen neue Fragen aus
1. Welche Zeugnisarten unterscheidet man?
• Berufsschulzeugnis
• Abschlussprüfungszeugnis
• betriebliches Ausbildungszeugnis
Welche Kosen entstehen dem Betrieb für die Ausbildung?
Ausbildungsvergütungen (inklusive Arbeitgeberanteil zu den Sozialversicherungen)
Kosten für den / die Ausbilder (und Ausbildungsbeauftragte)
Anlage- und Sachkosten (Lehrwerkstätten, Ausbildungsmaterial, Werkstoffe)
Kosten eventueller überbetriebliche Ausbildungen (und für spezielle Lehrgänge)
Eintragungs- und Prüfungsgebühren der zuständigen Stelle
Ausbildungsabbrecher & Prüfungswiederholer (indirekte Kosten)
Mögliches Ausscheiden nach der Ausbildung (indirekte Kosten)
Welcher Nutzen entsteht dem Betrieb durch Ausbildung?
Produktive Leistungen
reduzierte Personalbeschaffungskosten (Ausbildung als Personalentwicklung)
Einarbeitungskosten reduzieren sich erheblich
Qualifizierte Fachkräfte, in der Regel sofort einsetzbar
Qualifizierung der Fachkräfte optimal auf betriebliche Erfordernisse ausgerichtet
Risikominimierung der Fehlbesetzung (sogenannter Flopfaktor)
Hohe Betriebsverbundenheit, längere Betriebszugehörigkeiten
Hohes Ansehen; Imagegewinn (durch soziales Engagement) (öffentliche Anerkennung)
Mitarbeitermotivation (interne Wirkung) / neue Impulse & Ideen
Stabilere Lohn- und Gehaltsstruktur im Betrieb
Überbrückung personeller Engpässe
Gegensteuern zu den Auswirkungen der demographischen Entwicklung
Verjüngung der Belegschaft
Austausch und Kontakt mit anderen Betrieben
Gegebenenfalls staatliche Förderungen für Ausbildung
Kontakte zu ehemaligen Auszubildenden, die aktuell in anderen Unternehmen tätig sind
Neue Impulse & Ideen durch Azubis bzw. durch deren Berufsschule
Welche Motivationsarten gibt es?
intrinsische Motivation
Motivation aus der Sache / Thematik heraus
Extrinsische Motivation
Aussicht auf Belohnung / Vermeidung von Nachteien
Welche Art von Lernzielen gibt es?
Richtlernziele - Groblernziele - Feinlernziele
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