Koagulasenegative Staphylokokken
meist penicillinresistent!
Staph. epidermidis
-> Fremdkörper-assoziierte Infektionen (Infektionen durch Katheter, Shunts, Endoprothesen) insb. bei immungeschwächten Personen mit/ohne Blutstrominfektion
Vancomycin / Daptomycin
Koagulasepositive Staphylokokken
MSSA / MRSA
Staphylokokkenpenicillinen wie bspw. Oxacillin, Flucloxacillin (Isoxazol-Penicilline)
/ Vancomycin, Daptomycin oder Linezolid
Virulenzfaktor: Panton-Valentine-Leukozidin (PVL)
erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Granulozyten und Makrophagen
Bei gehäuften Wundinfektionen bzw. rezidivierenden Hautinfektionen ansonsten gesunder Patient:innen ist ggf. das Vorliegen eines PVL zu prüfen!
Streptokokken
grampositive, unbewegliche Kettenkokken
α-hämolysierenden (vergrünenden) Streptokokken
Streptococcus pneumoniae, Streptococcus viridans (Streptococcus sanguinis: Fakultativ-anaerober Keim der Mundflora)
β-hämolysierenden Streptokokken
Streptococcus pyogenes, Streptococcus agalactiae, Enterokokken
Staphylococcal Toxic Shock Syndrome
Exotoxin-produzierende Staphylococcus-aureus-Stämme
Schocksymptomatik mit Hypotonie und Tachykardie, Fieber, ein großflächiges Exanthem, im Verlauf mit Hautabschälungen und schließlich Multiorganversagen
Flucloxacillin i.v.
plus Clindamycin i.v.
Bei MRSA-Nachweis
Vancomycin i.v.
Streptococcal Toxic Shock Syndrome (STSS)
Streptococcus pyogenes (β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A)
Schocksymptomatik mit Hypotonie und Tachykardie, Fieber, ein morbilliformes (masernartiges) Exanthem, im Verlauf mit Hautabschälungen und schließlich Multiorganversagen
Penicillin G i.v.
Im Gegensatz uir StaphTSS - Infektionsquelle meist bekannt
Chlamydien
gramnegative, obligat intrazelluläre Bakterien
C. trachomatis, C. pneumoniae und C. psittaci (Papageien-KH, Atypische Pneumonie mit Reizhusten)
Pneumonie: C. pneumoniae und C. psittaci
Dg: Kulturelle Anzucht
Urogenital: C. trachomatis Sevovare D-K
Dg: PCR
Lymphogranuloma inguinale: C. trachomatis L1-L3
Schmerzhafte inguinale Lymphknoten mit Abszessbildung
β-Lactam-Antibiotika nicht wirksam
Doxycyclin oder alternativ mit Makroliden
Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom
Im Rahmen von Chlamydien- oder Gonokokkeninfektion auftretende Perihepatitis
Typhus
Salmonella enterica Serovar Typhi oder Paratyphi
Stadium I (Stadium incrementi) zunächst ein langsamer Fieberanstieg und eine Obstipation(!)
Stadium II (Stadium fastigii) Typhus-charakteristische Symptome: Kontinua-Fieber, Roseolen auf der Bauchhaut, relative Bradykardie, Benommenheit und erbsbreiartige Stühle
-> Leukopenie und Eosinopenie
Stadium III (Stadium decrementi) Abklingen der Symptome
Dg: direkter Erregernachweis aus Blut- und Stuhlkulturen
-> Zu Beginn der Erkrankung ist die Blutkultur das entscheidende diagnostische Instrument, Stuhlkulturen sind erst nach 2–3 Wochen positiv!
Th: Fluorchinolone oder Cephalosporine (3. Gen)
Milzbrand (Anthrax)
bakterielle Zoonose, die durch die Aufnahme der Sporen von Bacillus anthracis hervorgerufen wird
Hautmilzbrand (Ulkus mit zentraler schwarzer Nekrose), Darmmilzbrand (etwa mit blutiger Diarrhö), Injektionsmilzbrand(großflächige Haut- und Weichteilinfektion), Lungenmilzbrand (Pneumonie)
Th: Ciprofloxacin, Clindamycin, Penicillin G
Listeria monozytogenes
grampositive Stäbchen, fakultativ anaerob
Insb. durch Rohmilchprodukte (Vermehrung trotz Kühlung im Kühlschrank möglich)
bei Immunkompetenten eher keine Symptome, bei NG Listerienmeningitis
Wahl: Ampicillin in Kombination mit Gentamicin
Wahl: Cotrimoxazol
Lepra
Mycobacterium leprae, Tröpfcheninfektion
säurefestes, grampositives Stäbchen
Inkubationszeit 3-7 Jahre, oft erst nach Jahren erste Symptome
typische Läsionen der Haut und sensible Ausfallerscheinungen des peripheren Nervensystems
Gute zelluläre Immunantwort → Eindämmung der Krankheitserreger → Tuberkuloide Lepra
Schlechte zelluläre und hauptsächlich humorale Immunantwort → Mangelnde Eindämmung der Krankheitserreger → Lepromatöse Lepra
Dapson + Rifampicin
Coxiella burnetii
Q-Fieber, Zoonose
Schafe und Ziegen, Haustiere, Vögel (sog. Ziegengrippe)
Plötzlich eintretendes hohes Fieber mit Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Rhinitis, Pharyngitis und Laryngitis für 1–2 Wochen
Serologie: IgM-Antikörpernachweis
Doxycyclin ggf. plus Clarithromycin oder Fluorochinolon (Gruppe 3 oder 4)
Yersinia pseudotuberculosis
Durchfall über Wochen, Lymphadenitis mesenterica, kolikartige Bauchschmerzen
gramnegative Stäbchen
indirekt durch Tiere (Lebensmittel, Milch, etc)
Direkter Erregernachweis: Kälteanreicherung
Antibiotische Therapie mit Fluorchinolonen (z.B. Ciprofloxacin) oder Cephalosporine der 3. Generation (z.B. Ceftriaxon)
Leptospirose
Nasskeim
Neben hohem Fieber und Gelenkschmerzen tritt bei der Leptospirose oftmals eine durch Vasodilatation bedingte starke Rötung der Bindehaut auf. Auch ein diffuses morbilliformes Exanthem kann auftreten.
Doxycyclin
Penicillin G
Ceftriaxon
Legionellose
1. Wahl: Levofloxacin
Alternative: Makrolide
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