Physikalische Kontrollen des Wachstums
Hitzesteriliation und Pasteurisierung
Pasteurisierung: kurze Hitzebehandlung (15sek 71°C)-> nicht allle MO werden abgetötet, vernichtet keine Endosporen
Autoklavieren: 20min 121°C, Dampf-> vernichtet Endosporen
Sterilisation durch Bestrahlung
UV-Strahlung zB dekontamination von Laborbänken
ionisierende Strahlung zB in der Medizin oder Lebensmittel
FIltersterilisation
von Flüssigkeiten durch Membran mit kleinen Poren—> 0,4-0,2µm
Chemische Kontrollen des Wachstums
Antimikrobielle Agenzien
Ethylenoxid (Oxiran)
tötet vegetative Zellen&Sporen
wirkt nur in Gegenwart von Wasser (5-15% Wassergehalt)
zur Sterilisation von Nahrungsmitteln, Pharmaka, Geräten und Apparaten
ß.Propiolacton (Propan-3-olid)
schonung thermolabiler Substanzen in Nährlösung
wirksamer als Oxiran, allerdings beträchtlich carcinogen
wird fertigen Nährlösungen zu 0,2% zugesetzt
120min bei 37°C inkubiert wird es als Propiolacetat vollstädnig zersetzt
Wasserstoffperoxid
alternativ zur Sterilisation
nach hinreichender Einwirkzeit durch filtersterilisiernde Katalase wieder abgebaut
Bacteriostatisch: Substanz oder eine Bedingung, die das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien hemmt, ohne sie abzutöten. Bacteriostatische Antibiotika beispielsweise verhindern, dass sich Bakterien vermehren, ermöglichen es jedoch dem Immunsystem des Körpers, die Infektion zu bekämpfen. Sobald die bacteriostatische Behandlung entfernt wird, können sich die Bakterien in der Regel wieder vermehren.
Bacteriozid: Substanzen, die Bakterien aktiv abtöten. Bacteriozide Antibiotika töten die Bakterien direkt und sind oft in Situationen wünschenswert, in denen das Immunsystem des Körpers nicht stark genug ist, um die Infektion selbst zu bekämpfen. in der Regel spezifisch für bestimmte Arten von Bakterien lassen andere Arten unberührt
Bacteriolytisch: Substanzen oder Bedingungen, die zum Zerfall oder zur Lyse von Bakterien führen. Dies geschieht oft durch das Aufbrechen der Zellwand der Bakterien, was zum Auslaufen des Zellinhalts und schließlich zum Tod der Zelle führt. Viele bacteriozide Antibiotika wirken durch eine bacteriolytische Mechanismus, indem sie die Synthese oder Struktur der bakteriellen Zellwand stören.
Angriffsorte und Wirkmechanismus
Schädigung der Zellschicht
Hemmung des Stoffwechsels
Kompetitive Hemmung
Tyndallisation
Tyndallisation ist auch als intermittierende Sterilisation oder fraktionierte Sterilisation bekannt.
Das Verfahren basiert auf dem Prinzip der Erwärmung, um Mikroorganismen abzutöten, ähnlich wie bei anderen Formen der Hitze-Sterilisation. Im Unterschied zu Verfahren wie der Autoklavierung, die hohe Temperaturen für einen kontinuierlichen Zeitraum anwenden, verwendet die Tyndallisation jedoch mehrere Zyklen von Erhitzen und Abkühlen.
Im Verfahren der Tyndallisation wird das Material oder das Medium, das sterilisiert werden soll, auf eine Temperatur von etwa 60 bis 100 Grad Celsius erhitzt und für eine bestimmte Zeit (etwa 15 bis 30 Minuten) bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wird das Material abgekühlt und für etwa 24 Stunden bei Raumtemperatur gelagert. Dieser Zyklus von Erhitzen und Abkühlen wird mehrmals wiederholt, normalerweise über drei Tage.
Der Zweck dieser Methode ist es, hitzeresistente Sporen, die die anfängliche Erhitzung überleben können, zu zerstören. Durch das Abkühlen und die anschließende Inkubation bei Raumtemperatur können diese Sporen keimen und sich in weniger hitzeresistente vegetative Zellen umwandeln, die dann durch die nächste Erhitzungsphase abgetötet werden.
Obwohl die Tyndallisation weniger effektiv ist als andere Sterilisationsmethoden wie die Autoklavierung, kann sie in Situationen nützlich sein, in denen die Materialien nicht den hohen Temperaturen oder dem Druck der Autoklavierung standhalten können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass einige hitzeresistente Mikroorganismen und ihre Sporen möglicherweise nicht vollständig durch Tyndallisation abgetötet werden.
Unterschied Desinfektion, Sterilisation und Inaktivierung
Desinfektion: Beseitigung vieler oder aller pathogenen Mikroorganismen (außer Bakteriensporen) auf unbelebten Oberflächen durch den Einsatz von Desinfektionsmitteln.
Sterilisation: Verfahren zur Entfernung oder Abtötung aller Mikroorganismen, einschließlich Bakterien, Viren, Sporen und Pilze, auf einem Objekt oder in einer Flüssigkeit, meist durch Hitze oder Chemikalien.
Inaktivierung: Behandlung von biologischen Materialien zur Eliminierung infektiöser Eigenschaften pathogener Mikroorganismen, während wichtige biologische Eigenschaften erhalten bleiben. Häufig angewendet in der Herstellung von Impfstoffen.
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