Autor
= jemand, der Text schriebt und für die Inhalte mit Namen einsteht
- Lateinisch: auctor = Urheber, Verfasser
- Moderner Begriff erst seit Ende 18. Jhdt
„Tod“ des Autors:
- „Verschwinden des Autors“: Schriftsteller tun so, als ob Text sich selbst schreibt
- bietet Autor Anonymität
- Hierarchie von Autor und Leser auf den Kopf stellen
Funktion von Literatur
4 Funktionen:
- Referentiell: Texte beziehen sich auf Wirklichkeit, stellen aber fiktive Welt dar
- Expressiv: Stimmungen, Gefühle und Einbildungskraft zum Ausdruck bringen
- Appellativ: Autor bezieht Stellung zu bestimmten Fragen, versucht Argumentation suggestiv nahezulegen und größtmögliche Wirkung zu erzielen
- Ästhetische Funktion: Sprache selbst als experimentelles Mittel, Sprache wird zum Selbstzweck - Unterfunktionen (kritisch, belehrend, unterhaltend, …) - Meistens zwei bis drei Funktionen kombiniert zu finden
Intertextualität
- Einzeltext nicht mehr eigenständige Größe, sondern als bewusste Bezugnahme, direktes Zitat, Motivübernahme, Anlehnung in der Form an andere Texte
- Allgemeine Vernetzung aller Texte
Werk
= Hermeneutik: Werk als innige, organische Verbindung von Autor und Einzeltext, die man im Kontext des Lebens und der Absichten des Autors interpretiert (Früh-, Mittel- , Spätwerk)
- Einzelne Werke kennzeichnen jeweilige Entwicklungsstufe des Autors Werkherrschaft:
- Autor und Text gleichgesetzt: Autor wurde Herrschaft über sein Werk und seine Bedeutung eingeräumt
- Werkbegriff impliziert abgeschlossene Einheit, sowohl als einzelnes literarisches Werk als auch als Lebenswerk
- Klassizistischer Begriff von Ganzheit
Kanon
= verabredeter Fundus von ausgewählten Musterwerken, unverzichtbar für kulturelle Bildung
- Griechisch: Richtschnur, Messlatte
- Erfordert sichere Kommunikationsbasis und Einteilung dessen, was gelesen werden soll und was weniger wichtig ist Bildung als Politik:
- In Schulen und Hochschulen: Bildungspolitik
- Frage, was als Allgemeinwissen gilt, was Schüler*innen und Studierende lesen sollen, um bestimmte kulturelle Kompetenzen auszuprägen
- Kanon als Strategie der ökonomischen Handhabung eines riesigen Angebots
- Gefahren der Ausgrenzung unbekannterer Titel
- Auswahl willkürlich, Kriterien scheinen undurchsichtig: jeder Kanon muss begründet werden (Text exemplarisch für bestimmte Epoche, …?)
- Am besten. Offener Kanon
Lesen/Leser
Lesen/ Leser*in - Entscheidende Rolle des Lesers
- Historisch stark gewandelt
- Lateinisch: legere: lesen, aufsammeln, auswählen Vorgang des Lesens:
- Frühe Neuzeit: kleines Lesepublikum (Gelehrte und Mönche)
- Ab 1500: Buchdruck
– expandierender Buchmarkt
- Breite, extensive Lektüre zur Unterhaltung
- Romantik: Konzept des aktiven Lesens
- Leser als Fortsetzer oder Weiterschreiber des Autors, Kommunikationspartner, selbst Künstler (später Rezeptionsästhetik)
Lesebegriff
- Informatives Lesen: Informationen herausziehen
- Interpretierendes Lesen: zum Ziel gelangen
- Kreatives Lesen: ästhetischer und gestalterischer Anspruch
- Lesen als Entziffern von Zeichen und Zuweisen von Bedeutungen lässt sich auf andere Medien (Filme, Theater, …) übertragen
- Von der intensiven zur extensiven Lektüre: erweiterter Lese- und Textbegriff, wenn Entzifferungsbemühungen in verschiedenen Kunstformen verglichen und Zeichen in kulturellen und sozialen Prozessen vernetzt werden
ästhetische Erfahrung
- Ende des 18. Jhdt.: ästhetisch-sinnliche Erfahrung wichtig, die präzise Analyse komplementär ergänzt
- Zielt auf sinnliche Wahrnehmung, bei der ein Außenreiz auf eine subjektive Wahrnehmungsbereitschaft trifft
- Außerordentliches als Inhalt, Differenz zum Alltäglichen, bremst gewohnte Verläufe ab
- Im Vergleich von Bekanntem und Neuem: Erfahrung reflektieren
- Beruht nicht notwendigerweise auf Wahrnehmung eines objektiv Schönen, sondern benötigt Aufnahmefähigkeit des Betrachters, Lesers oder Rezipienten
- Literatur bietet fremde Perspektiven an, erweitert den Erfahrungshorizont des Lesers
Begriffsgeschichte Lyrik
- Antiker Tradition bis zur Ästhetik der Aufklärung nur singbare Gedichtformen
- Erst mit Charles Batteux 1746 wurde Lyrik als dritte Hauptgattung anerkannt
- späte 18. und frühe 19. Jahrhundert ist die Dreiteilung Lyrik, Dramatik und Epik Notwendigkeit
Vers
= „Wiederkehr des gleichen regelmäßigen Metrumablaufs“ innerhalb eines Textes als wesentliches textstrukturierendes Moment
- Lateinisch: „Umkehr der Rede“
- Sprachfluss hört am Ende des Verses auf Merkmale:
- Alternation: betonte Silben (Hebungen: -) und unbetonte Silben (Senkungen: _) wechseln sich ab (-_-_-_-_)
- Versmaß: Verse haben gleiche Anzahl an Hebungen, sind also gleich lang
- Reim: Versenden strukturieren den Text, haben ähnlichen oder gleichen Klang
- Graphie: jeder Vers ist als eigene Druckzeile und durch einen Großbuchstaben zu Beginn hervorgehoben
Metrum
= Folge an Hebungen und Senkungen wird in kleinere Abschnitte eingeteilt, kleinste Einheit des Verses nennt man Versfuß
- Jambus: Senkung – Hebung (_-)
- Trochäus: Hebung – Senkung (-_)
- Spondeus: zwei Hebungen (--)
- Daktylus (-_ _) und Anapäst (_ _ -) als dreifüßige Versfüße
- Ende des Verses: Kadenz
Kadenz
Ende des Verses: Kadenz
o Angehängte unbetonte Silbe: weibliches Versende
o Letzte Silbe als Hebung: männliches Versende
Knittelvers
Paarreim als wichtigstes Merkmal,
strenger Knittel: achtsilbig (männliche Kadenz) bzw. neunsilbig (weibliche Kadenz),
freier Knittel: sieben- bis elfsilbig
Blankvers
reimloser fünfhebiger Jambus mit männlicher oder weiblicher Kadenz
Enjambement
besondere Verteilung des Satzes oder einer sprachlichen Sinneinheit auf zwei oder mehr Verse,
Geschlossenheit der Versdichtung (auch möglich: Strophensprung)
Sonett
ursprünglich: zwei Quartette (beide abab), zwei Terzette (ccd – eed), sechshebige Verse entweder jambisch oder daktylisch
Haiku
(japanisch) drei Zeilen mit 5, 7 und 5 Silben (17), prägnante Sinneseindrücke oder Gedanken
Ballade
(italien.: ballata/ balada: Tanzlied) uneinheitlich, schlichte Versform und Reimstellung;
(1) romanisch: kurzes Tanzlied mit drei längeren und einer kürzeren Strophe (früher),
(2) germanisch: umfangreiches Gedicht, dramatische Rollenrede Weimarer Klassizismus, Sturm und Drang, Realismus, 20. Jhdt.)
Figurengedicht
geschriebener Text ergibt Figur, die in komplexer Verweisungsrelation zu Worten und Bedeutung des Textes steht
Trägodie
Nachahmung einer guten und in sich geschlossenen Handlung, in anziehend geformter Sprache, formenden Mittel in einzelnen Abschnitten verschieden angewandt wird
Nachahmung von Handelnden, die Jammer und Schaudern hervorruft und hierdurch Reinigung von derartigen Erregungszuständen beeinflusst
Komödie
Komödienmittel des Humors oder der Satire politischer Kritik
menschliche Eigenschaften durch hintergründigen Witz zu zeigen
Für Aristoteles: Komödie zeigt zufällige Schwächen und Hässlichkeiten des Menschen, die zu Amüsierzwecken überspitzt werden
idealtypischer tektonischer Aufbau des Dramas
- Aus kontinuierlichen Handlungselementen wird kohärentes Ganzes aufgebaut:
Anfang – Mittelteil (Wendepunkt) – Ende
- Später wurde aus dreiteiligem Aufbau oft Fünfakter (Gustav Freytag 1863: Pyramidenform)
- Exposition:
o 1. Akt: Hintergrundinformationen, Ausgangsituation, Vorgeschichte, Zustände, Zeit, Ort, Personen, eventuell auch andeuten der Problemlage
o 2. Akt: konfliktsteigernde Elemente und Aufstieg des Helden - Peripetie:
o 3. Akt: Wendepunkt oder Glückswechsel leiten Fall des Helden ein, verhängnisvolles Problem
o 4. Akt: motiviert den Fall des Helden, führt retadierendes Moment ein, das die Entwicklung aufzuhalten scheint
- Katastrophe:
o 5. Akt: deckt Hintergründe auf und beantwortet offene Fragen, Aufstieg und Fall des Helden begleitet durch Intrigen, politische Unterhandlungen, Liebesbeziehungen oder beides zusammen
Nebentext
nicht Gesprochenes, charakterisiert die Sprecher mit Adjektiven, Attributen, Beschreibungen und Charakterisierungen, oft im Kursivdruck, Bühnen- und Regieanweisungen, Titel, Motto, Widmung, Vorwort, Personenverzeichnis, Akt- und Szeneneinteilung
Haupttext
gesprochene Rede, entweder zwischen den Figuren oder als eine Rede für sich (siehe Monolog und Dialog)
Monolog
kein direkter Adressat auf der Bühne, Einzelrede, oft exponiert oder sogar einzeln auf der Bühne, ungehindert und unwidersprochen (Publikum als Dialogpartner)
o Technischer M.: Verbindung verschiedener Auftritt o Epischer M.: Mitteilung nicht darstellbarer oder dargestellter Vorgänge
o Lyrischer M.: Innen- und Gefühlsleben
o Reflexionsmonolog: Betrachtung/ Kommentierung einer Situation durch Person
o Dramatischer M.: führt auf dem Höhepunkt der Verwicklung zur Entscheidung
o Beiseitesprechen (Sonderform): Empfindungen, geheime Gedanken oder Pläne für Publikum hörbar äußern, aber auf Handlungsebene durch Sprechen in andere Richtung den anwesenden Mitspielern scheinbar verbergen
Dialog
zwischen zwei (Duolog) oder mehreren Personen (Polylog) abwechselnd geführte Rede und Gegenrede
- Bestimmt Fortgang der Handlung: Personen und Rede- bzw. Denkprogramme charakterisieren, aus denen sich Konflikte entwickeln
- Redelänge variieren: Zeilenweise, innerhalb der Zeile (Stichomythie), ins Wort fallen, Redetempo steigern
- Wirkziele:
o Logos-Strategie: sachorientiert-deskriptiv, argumentierend, narrativ
o Ethos-Strategie: sprecherorientiert, Versicherung moralischer Integrität, mit persönlicher Würde Richtigkeit der eigenen Standpunkte beglaubigen
o Pathos-Strategie: Erregung der Leidenschaften, um Suggestivwirkung für persönliches oder politisches Ziel, rhetorische Figuren nutzen
episches Theater Brechts
- Kritisch-politisch orientiert, gegen klassische Tradition von Aristoteles
- Plädoyer für analytischen Verstand, der im Theater trainiert werden und Einfühlung überflüssig machen soll
- Grundsätze des Marxismus: Entfremdungserscheinungen, die kapitalistische Gesellschaftsordnung mit sich bringt, unversöhnbare Gegensätze und dialektische Geschichtsabläufe, die durch Revolutionen in einer klassenlosen Gesellschaft münden sollen
- Aufdeckung von falschen Verhältnissen als Zweck des Theaters Verfremdungseffekt (V-Effekt):
- Dramaturgischer Kunstgriff
- Bekannter Stoff wird auf neue, ungewohnte Weise dargeboten: erzählerische Variation, inhaltliche Änderung oder Präsentation in neuem Medium, Distanz, die Schauspieler zu seiner Rolle aufbaut
- Publikum soll gesellschaftliche Entfremdung rational erkennen, ebenso Änderbarkeit der Missstände
- Kein passiver Zuschauer gewünscht, der sich blenden lässt, sondern aktiver, der Illusionen durchschaut
- Theater als analytische Anstalt: Publikum wird selbst zum Helden
- Mehrere illusionsstörende Mittel: Medieneinsätze, berichtende bzw. erzählende Figuren, Diskussionen zwischen Schauspieler und Publikum (Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum aufheben)
- Bekannte Vorgänge in Einzelteilen sichtbar machen, um besser analysieren zu können
- Nicht nur Rationalität, sondern auch Vergnügen (Katharsis als Spaß an Denkvorgängen)
Funktion des Erzählens
- Sinn stiften: Chronologie oder Abhängigkeit, sogar Ursache- Wirkungs-Beziehung der Ereignisse stiftet Sinn
- Identität stiften: Mensch sieht sein Leben als sinnvolle Folge nur auf ihn zutreffender Ereignisse: Biographie bzw. Individuum wird geschaffen
- Erzählen als Medium individueller und kollektiver, biographischer und historischer Sinn- und Identitätsstiftung
- Provorsa oratio = geradeaus gerichtete Rede – Sprache der Erzählung
- Neuzeitliches Erzählen entsteht nach Walter Benjamin in den 1930ern, wo sich menschliche Welt entscheidend verändert
- Grundlage und Grundstoff des Erzählens ist die Erfahrung, die der wandernde Geselle macht (Er-Fahrung der Welt), Vermittlung der Erfahrung hat einen Nutzen
Erzählen als Fiktion
- Literarisches Erzählen ist immer fiktional, die erzählte Welt ist fiktiv (vs. faktuales Erzählen)
- Fiktionales Erzählen fingiert wesentliche Strukturelemente des faktualen Erzählens:
o Erzähler, der Fiktion ist, aber über alles Bescheid weiß und Erfahrung zu vermitteln vorgibt
o Erzählgegenstand, Ort, Welt, Figuren und Handlungszusammenhänge sind ebenfalls fingiert; wie darüber gesprochen wird unter Begriff der Redeformen in der Erzählung zusammengefasst
o Literarisches Erzählen bezieht sich auf angeblich Vergangenes, Erfahrung sei noch weiterzugeben oder Rat noch zu erteilen; bestimmt damit Zeitstruktur
Stanzels Typologie des Erzählens
- nie Autor des Textes erzählt, sondern er erfindet Figur oder Funktion, die sich zwischen ihn und Erzählgegenstand schiebt
- 3 Fragen, die zu stellen sind:
o Person: leben Erzähler und erzählte Figuren in einer gemeinsamen Welt oder in verschiedenen Seinsbereichen?
o Perspektive: blickt Erzähler von außer- oder oberhalb des Geschehens oder ist er auf Innenperspektive beschränkt?
o Modus: ist die Erzählerrolle erzählend oder reflektierend?
- Stanzels Typenkreis mit drei Idealtypen der Erzählsituation:
Erzählbericht
Erzähler der spricht
seine Redebeiträge werden so bezeichnet
Alle Elemente der Erzählung als unverstellte Verlautbarung der Erzählfunktion
Dem Erzählbericht stehen alle Äußerungsformen der Figurenrede gegenüber
Figurenrede
Figurenrede: direkte oder indirekte Rede
Indirekte Rede
Aussage der Figur in Erzählbericht einbauen, Figurenrede muss daher grammatisch verändert werden
erlebte Rede
Vor allem auktorialer und personaler Erzähler
Gedanken, Bewusstseinsinhalte, Reflexionen, unausgesprochene Fragen, Empfindungen im Indikativ der Dritten Person
innerer Monolog
Gedanken, Bewusstseinsinhalte, Reflexionen, unausgesprochene Fragen, Empfindungen im inneren Monolog wiedergeben; stummes Selbstgespräch; ich-Form und Präsens
Erzähltempus
- Präteritum
- Literarische Erzählung schafft die Illusion, uns als Lesern sei das Erzählte gegenwärtig (Gegenwärtigkeitsillusion)
- Vergegenwärtigungsfunktion des Erzählens
- Differenz: historisches und episches Präteritum
o Episch: keine Wirklichkeitsaussage, nur fiktional, Funktion in suggestiver Illusion der Gegenwärtigkeit (Bsp.: Morgen war Weihnachten – Präteritum + Zukunftsadverb)
Erzähltempo
- Erzählzeit und erzählte Zeit immer aufeinander bezogen
-> Erzählzeit: Zeit, die man braucht um Geschehene zu erzählen
-> erzählte Zeit: imaginärer Zeitraum, über den erzählt wird
- Zeitdeckendes Erzählen: Erzählzeit und erzählende Zeit sind gleich lang, v.a. Figurenrede/ wörtliche Wiedergabe
- Zeitdehnendes Erzählen: Erzählzeit ist länger als das Erzählte
- Zeitraffung: Erzählzeit ist kürzer als erzählte Zeit; Variationen: Zeitsprung, Aussparungen, sukzessive Raffung (stark raffende Reihung), iterativ-durative Raffung (lange andauernde, immer wiederholende Vorgänge werden erzählt),
Schwank
Spätmittelalter, frühe Neuzeit; derbere Darstellung einer „komischen“ Begebenheit, erheiternden Konflikts zwischen mehreren Ständen der sich auflösenden Feudalgesellschaft; Konfrontation zwischen betrogenem gesellschaftlich Unterprivilegiertem und dem Vertreter eines herrschenden Standes
Fabel
lehrhafter, sehr kurzer Erzähltext; Tiere, die bestimmte menschliche Eigenschaften haben, beispielhafte gesellschaftliche Konflikte zwischen menschlichen Grundeigenschaften; Moral ausdrücklich formuliert (didaktischer Text)
Metapher
ein abgekürzter Vergleich ohne Vergleichspartikel
Übertragung eines Wortes aus einem Bildspendebereich in einen Bildempfangsbereich, wobei zwischen beiden eine semantische Schnittmenge existieren muss -> tertium comparationis
Symbol
Stammt aus der Antike,
laut Goethe “Schau des Allgemeinen im Besonderen”, sie spricht ein Besonderes aus, ohne ans allgemeine zu denken oder darauf hinzuweisen
Ausgangslage ist konkrete und sinnliche Anschauung, in diesem ein Allgemeineres wahrzunehmen schafft der Künstler die Vorraussetzung ein Bild zu schaffen
Anapher
Wortwiederholung am Anfang mehrerer Sätze oder Verszeilen
Ellipse
Auslassung eines Wortes oder Satzteils, das für das Verständnis des Satzes nicht unbedingt erforderlich ist, grammatisch aber notwendig wäre
in literarischer Sprache dient sie die Unsagbarkeit des eigentlichen, nur Gefühlten, der Sprache sich Verweigernden auszudrücken.
Ebene der Gedankenfiguren ist sie der Redeabbruch
Formen der Frage
Kann der Redner einsetzen um Sachverhalte hervorzuheben, um Zuhörer/ Leser in Spannung zu versetzen
Dabei kann er Fragen verwenden, auf die keine tatsächliche Antwort erwartet wird, die ihre Beantwortung schon suggeriert oder die der Text selbst beantwortet
Fachdidaktik Deutsch Definition, Gliederung
Fachdidaktik Deutsch kann definiert werden als die Wissenschaft vom Lehren und Lernen im Bereich der deutschen Sprache und Literatur
Fachdidaktik Deutsch im engen Sinn: Frage nach dem Was (Lerngegenstände, Vermittlungsziele)
Fachdidakitk im weiten Sinne: Fachdidakitk Deutsch im engen Sinne+ Methodik des Deutschunterrichts, Frage nach dem Wie (Vermittlungsstretegien)
Deutschdidaktik
->Sprachdidaktik
->Literaturdidaktik
->Lehrkräfte: Orientierungsrahmen, Literaturauswahl, Stoffverteilung
->SuS: kulturelles Lernen, Leseförderung, Textrezeption
Unterrichtsmethodik
Textanalytische Methode
->Erschließung durch Leitaufgaben
->Zergliedern(Frage-Antwort Gespräch)
Produktiv-kreative Methoden
->freie Besprechen
->sinnfassende Vorlesen und Sprechen und Darstellendes Spiel
-> selbstständige Erarbeiten
->Vorgestalten
->Nachgestalten
Produktorientierte Methode
->Rezeptionsästhtische
Sachorientierung/ Schülerorientierung
Sachorientiert: Primär Literaturwissenschaftlich begründet
Auswahlkriterien wie etwa der Exemplarität und Relevanz der Texte in Bezug auf Epochen und Gattungen
Schülerorientiert: Primär Pädagogisch-Psychologisch-soziologisch begründet
Auswahlkriterien wie etwa Altersangemessenheit der Texte, Eigenung für Lesekompetenzniveau der SuS
=> Am besten beiden gerecht werden
Theorie-Praxis Problem
Reflexionskonzept! Nicht nur der Theorie folgen, sondern Theorie als Relfexionsgrundlage um didaktische Konzepte in der Praxis zu reflektieren
‚Reflexion über Sprache‘ bzw. ‚Sprache und Sprachgebrauch untersuchen‘, wie der Lernbereich in den Bildungsstandards heißt, beschränkt sich daher nicht auf Grammatikunterricht.
Trotz dieser Ausweitung sieht die Unterrichtspraxis oftmals anders aus, und der Fokus wird nach wie vor auf traditionelle Aspekte des Grammatikunterrichts gelegt
In der Praxis werden in der Primarstufe die deutschen und lateinischen Termini häufig parallel verwendet
Bezugswissenschaften
Die Literaturdidaktik orientiert sich an verschiedenen Bezugswissenschaften.
Das sind zum einen die Wissenschaften, die sich zentral den literarischen Gegenständen widmen:
Literaturwissenschaft, Filmwissenschaft, Theaterwissenschaft, Kinder- und Jugendmedienforschung und Buchwissenschaft.
Daneben treten die Bildungs- und Erziehungswissenschaften, die empirische Sozialwissenschaft und die Psychologie.
Handlungsfeld Literatur
nach Abraham und Kepser
Individuation: Identitätsbildung durch Vorstellung alternativer Lebensentwürfe, mit fiktiven Figuren, Empathie fördern
Sozialisation: Miteinander Kommunizieren(Kino, Lesungen), Austausch von Erfahrungen führen zu Gruppenidentitäten
Enkulturation: Vergangenheit vergewissern, Gegenwart handeln, Zukunftsperspektive Entwickeln, Literatur bestimmt, was erinnert werden soll
=> Literatur und Kommunikation haben wichtigen Anteil an Vergesellschaftung
Kompetenzorientierung
-offener und schüleraktiver Unterricht
-selbstreguliertes Lernen der SuS
-greift untersch. sprachl. Vorraussetzungen auf und ermöglicht individuelle Lernarbeit
-Lehrperson übt sich in genauen Beobachtungen und Differenzierungsangeboten und -strategien
literarisches Lernen
—> Auf das Subjekt(Kind) bezogen
-schulische Lehr- und Lernprozesse zum Erwerb von Einstellung, Fähigkeiten, Kenntnissen, Fertigkeiten, die nötig sind, um literarisch-ästhetische Texte in ihren versch. Ausdrucksformen zu verstehen
Hauptaufgaben:
Persönlichkeitsentwicklung
literarisch-ästhetische Bildung der SuS
Zielsetzung (Spinner)
Aufbau Lesemotivation
Texterschließungskompetenz
ästhetische Sensibilisierung
Indentitätsfindung und Fremdverstehen
Förderung von Imagination und Kreativität
Zielsetzung (Bildungsplan):
Hinführung zur Literatur
Wecken des Leseinteresses
Fähigkeit der SuS mit Texten umzugehen
literarische Rezeptionskompetenz
->Literatur erfahren können
->die Wirkung von Literatur reflektieren und interpretieren können
Kanondidaktik
Ansätze:
-ästhetische Qualität
-exemplarischer Charakter
-motiv-, form- und stilgeschichtliche Relevanz
-geschichtliche Bedeutung
-Eignung zur Spiegelung von Werten
-Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler
+neue Ansätze:
->nicht Vermittler fertiger Wahrheiten, sondern Auslöser kritischer Reflexion
->zeitgemäße Literaturunterricht soll vermitteln, warum Texte Klassiker geworden sind
Leseförderung
alle schulischen und außerschulischen Aktivitäten die SuS zu Printmedien motivieren
Lesemotivation ist Ziel der Leseförderung
Vermittlung von Lesekompetenzen, so Leseflüssigkeit und Lesestrategien zur Optimierung von Leseverstehen
Differenzieren zwischen Projektorientierter Leseförderung (Fachübergreifend und Projektwochen, dient Lesemotivation) und literarische Leseförderung als Bestandteil vom Literaturunterricht
literarische Bildung
Vermittlung literarischer Kenntnisse und Kompetenzen
beginnt in GS, befähigt am literarischen und kulturellen Leben
Hauptgegenstand ist die ästhetisch-fiktionale Literatur
Zu literarischen Kenntnissen gehören:
->literaturhistorische Fakten
->literaturwissenschaftliche Begriffe
zu literarischen Kompetenzen gehören:
->Ziel: Literatur historisch einordnen und erklären können+ literarische Phänomene definieren, ihre Funktion analysieren und interpretieren
Mediendidaktik
Im heutigen Deutschunterricht, Bezüge herstellen zwischen alten und neuen Medien, indem sie im Medienverbund genutzt werden
Leseverhalten der Jugendlichen hängt stark von Geschlecht, Bildungshintergrund und Alter ab
Medienerziehung:
->ausreichend Infos und Erkenntnisse bereitstellen und auf digitale Informationsträger zurückgreifen
->Medienangebote verstehen und analysieren können
->Medienmündigkeit anzustreben
Medienbegriff
Unterscheidung in Primäre(alle Kommunikationsmittel im direkten Kontakt), Sekundäre(Träger brauch technische Herstellung) und Tertiäre(Produktion, Übertragung der Zeichen+ Empfänger auch technische Einrichtung) Medien
Neuerdings noch Quartär(Sender und Empfänger verfügen über gleiche technische Basis und ein Rollenwechsel findet statt)
Medium ist Bestimmter Typus oder eine bestimmte Kombination von Kommunikationsmitteln, die erwartbare und wiederholbare Kommunikation einer bestimmten Art und Weise ermöglichen, indem sie bestimmte Zeichenkomplexe hervorbringen, speichern und übermitteln
kritische Medienkompetenz
Befähigung zum Kritischen Umgang mit den Medien und ihren Textsorten
Nicht Bewahrung oder Verteufelung einzelner Medienarten
intermediale Lektüre
Methodisches Konzept zur lernförderlichen Integration von Kinder und Jugendliteratur Medienverbünden
Buch und weiterer erzählende Medien gleichberechtigt
literarische Narration wird von SuS im wiederholten Wechsel der Medien
Vorlesen des Buches, Vorspielen von Hörspielen, Vorführen von Filmen und Selbstleseanteile
Formelle und inhaltliche Varianz ist Basis literarästhetischer Lernprozesse
Die 11 Aspekte literarischen Lernens nach Spinner
Beim Lesen und Hören Vorstellungen entwickeln
Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung miteinander ins Spiel bringen
Sprachliche Gestaltung aufmerksam wahrnehmen
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
Narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen
Mit Fiktionalität bewusst umgehen
Metaphorische und symbolische Ausdrucksweisen verstehen
Sich auf die Unabschließbarkeit des Sinnbildungsprozesses einlassen
Mit dem literarischen Gespräch vertraut werden
Prototypische Vorstellungen von Gattungen/ Genres gewinnen
Literaturhistorisches Bewusstsein entwickeln
Die 9 Aspekte literarischen Lernen für die Grundschule nach Pompe
Sinnliche Spracherfahrung
Vorstellungsbildung
Innertextliche Bezüge
Ungewohnte Sprache
Subjektive Beteiligung
Psychologiosches Erkunden
Gesprächskultur
Nachdenken über Fiktion und Wirklichkeit
Erschließung symbolischer Bedeutungen
Stanzels Idealtypen der Erzählsituation
Auktoriale Erzählsituation:
kennt Ausgang der Geschichte, nicht neutral, mischt sich kommentierend und bewertend ein
Ich-Erzähler:
Erzählt Geschichte selbst, keine Distanz, eher betroffen, erzählt nur Selbst Erlebtes/gesehenes/ gehörtes, Anschein von Echtheit
Personale Erzählsituation:
Scheinbare Abwesenheit des Erzählers, da er nur Reflektor ist. Handelnde Person als er oder sie, Innenansicht der Figur ist vollständig,
Warum wird Waffelherzen ausgewählt?
Spannung->Kinder wollen Spannung
Bezugspersönlichkeit->Mädchen außenseiterin, Freundschaft!(gerade zwischen Mädchen und J.)
angemessener Schwierigkeitsgrad-> Sätze, Wortschatz und Inhalt auf 4. Klässler Niveau, unterfordert auch nicht
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