Nervengewebe hat 2 Zellarten: Neurone und Gliazellen
Neuron:
100 Mrd. bis 1 Bio Neuronen
Ein Neuron ist mindestsnes mit einem weitern verbunden (Teils über 1000)
An den Kontaktstellen zischen den Neuronen sind spezielle Strukturen, die Synapsen, ausgebildet -> Über sie werden die Infos Übertragen
Neuron setzte sich zusammen aus Zellkörper (Soma, Perikaryon), viele Dendriten und einem Axon
Zellkörper: Zellkern + Zytoplasma mit Zellorganellen
-> Eiweißsynthese + Zellstoffwechsel
Zellfortsätzen:
Dendriten
kürzere Fortsätze
Aufnahme + Weiterleitung zum Zellkörper
vergrößeren die Zellöberfläche des Neurons -> mehr Platz für synaptische Verbindungen
Meisten Neuronen haben mehrere Dendriten
Axone
meist langer Fortsatz
Weiterleitung elektrischer Impulse zu anderen Nerven-, Drüse-, Muskelzellen
setzt sich zusammen aus Neuriten und einer Hülle von Gliazellen
Länge kann bis zu 1 m betragen
Seitenäste -> Axonkollateralen
kleine Aunftreibungen -> Endkolben (sind bereits Teil der Synapse)
Die Gliazellen bilden die sog. mark- und Myelinscheiden (von der Ausprägung hängt die Geschwindigkeit ab mit der due elektrischem Impulse weitergeleitet werden)
Zellkörper
bildet “Zentrale” des Neurons
enthält die Zellorganellen
hohe Stoffwechselaktivität
Infos können auch am Zellkörper eingehen
1/4 der Oberfläche sind Synapsen bedeckt
Myelinscheiden (aus Schwannschen Zellen/Gliazellen)
Ranvier-Schnürring
Synapsen
Funktion:
Informationsübertragung und -verarbeitung durch elektrische Signale an Nerven-, Drüsen-, oder Muskelzellen
Vorraussetzung ist das ihre Membran elektrische erregt werden kann
Aufbau:
präsynaptisches Neuron: präsynaptische Membran
Präsynaptische Endköpfe: enthalten Überträgerstoff (=Neurotransmitter)
Umwandlung elektrischer Signal in chemisches Signal
synaptischer Spalt
postsynaptische Zelle: postsynaptische Membran
Rezeptoren für Neurotransmitter
Umwandlung des chemischenSignals in elektrisches Signal
Unterteilung:
chemische Synapsen: Überträgerstoffe (Transmitter -> Neurotransmitter) die von einer Zelle zu einer anderen weiterübergeben
Neurotransmitter werden ausgeschüttet und lösen an den Zellen, die synaptisch gekoppelt sind, entweder ebenfalls eine Erregung aus oder hemmen die Erregungsweiterleitung
wichtigsten Neurotransmitter:
Erregend: Glutamat, Acetylcholin
Hemmend: GABA, Glycin
elektrische Synapsen: selten (z. B. Herzmuskelzellen)
über Gap Junctions elektrisch miteinander verbunden
Erregung wird direkt an die nächste Zelle weitergeleitet indem Ionen durch die kleinen Kanäle der Gap Junctions von der einen in die andere Zelle strömen
keine Übertragung auf weiter entfernte Zellen noch eine hemmende Übertragung möglich
kommen nur vereinzelt vor (Innenohr und Netzhaut des Auges)
Verbindungsstellen:
zentrale Synapse: Nervenfaser - Nervenfaser
periphere Synapse: nervenfaser - Drüsenzelle
Nervenfaser - Muskelzelle/-faser = neuromuskuläre Synapse
Nervenfaser - Skelettmuskulatur = motorische Endplatte
Funktion
Ventilfunktion (Neurotransmitter nur in präsynaptischen Endknöpfen, Rezeptoren nur in postsynaptischer Membran -> Erregungsübertragung nur in eine Richtung möglich)
Bahnungs- + Hemmungsfunktion
Gedächtnis- + Lernfunktion (je häufiger die Benutzung, desto leichter die Reizweiterleitung)
Membranpotential:
untersch. Verteilung von Ionen zw. IZR (-) + EZR (+)
→ Sicherstellung durch Na+ / K+ - Pumpe (Kalium IZR, Natrium EZR)
Kalium-Kanäle häufig offen („Sickerkanäle“) → Kaliumausstrom → Zellinnere wird - durch Anionen, Ausströmen weiterer K+ - Ionen durch Anionen begrenzt
Gleichgewichtszustand zw.
Diffusionskraft Kaliumionen („raus“)
elektr. Anziehungskraft der Anionen („rein“)
= Gleichgewichtspotential = Ruhepot. = - 60-80mV
→ Synapsenaktivität: Änderung Ruhepotential
↑ Ruhepot. : Pot. wird positiver = DEPOLARISATION
↓ Ruhepot.: negativer = HYPERPOLARISATION
mind. 15-20mV (=Schwellenwert) → schlagartiges Öffnen spannungsgesteuerter Na+ - Ionenkanäle
Leitfähigkeit ↑ → starker Na+-Einstrom in Zelle → IZR + → Ladungsumkehr
Ladungsumkehr: IZR +, EZR -
Spannung jetzt: + 30mV
Membranpot. = AP
Nachlassen Na+-Einstroms durch Schließen Na+-Kanäle
Erweiterung spannungsgesteuerter Kalium-Kanäle
Leitfähigkeit ↑ → starker K+-Ausstrom → IZR - → erneute Ladungsumkehr
Wiederherstellung Ruhepotential
Öffnung K+-Ionenkanäle → Kalium-Ausstrom → Unterschreiten Ruhepotential ca. 10-30mV =-100mV Potential über Membran hinweg = Hyperpolarisation = Nachpotential
→ verhindert erneute Erregbarkeit der Nervenzelle = absolute Refraktärzeit
Kalium-Kanäle schließen
Na+-/ K+ - Pumpe → Natriumionen in EZR, Kalium in IZR
→ Ruhepotential wieder hergestellt → Nervenzelle erregbar
Refraktärzeit:
= Nervenzelle kurz nach Ablauf AP nicht wieder erregbar
Na+-Kanäle nicht aktivierter (1-2ms)
→ Schutz vor Dauererregung
absolute: Zeit, in der kein AP ausgelöst werden kann, unabhängig von Reizstärke, Na+-Kanäle geschlossen
relative: verminderte Erregbarkeit, einige Na+-Kanäle wieder aktivierter, aber noch geschlossen, AP kann ausgelöst werden, aber stärkerer Reiz nötig (Schwellenwert ↑)
an marklosen Nervenfasern = kontinuierliche Erregungsleitung (0,5 - 3m/s langsam)
Membranabschnitt mit AP = +30mV
benachbarter Membranabschnitt mit Ruhepot. = -70mV
elektrischer Strom IZR, EZR, außerhalb Zellmembran Flussrichtung von + nach -
= Stromfluss durch Ladungsausgleich (elektrotonischer Stromfluss)
Ladungsumkehr benachbarter Membranbezirke: Depolarisation über Schwellenwert hinaus → AP
AP wandert über Axon → Synapse (NUR Ri Synapse, da vorheriger Membranbezirk in Refraktärzeit)
an markhaltigen Nervenfasern = saltatorische Erregungsleitung (80m/s schnell)
Myelinscheide + Ranvier-Schnürring
→ kein Stromfluss über Zellmembran möglich = Isolierung
→ AP springt von Schnürring zu Schnürring
Großhirnrinde (Cortex cerebri) = graue Substanz (Neurone)
Unterteilung in Rindenfelder = Verbände von Neuronen mit ähnlicher Funktion (42 RF)
Einteilung 1:
primäre RF: direkte Verbindung in die Peripherie
sekundäre RF: Speicherung von Erfahrungen/Gedächtnisbilder
→ dem primären Feld übergeordnet
Einteilung 2:
motorische RF (efferent): Agranulärer Cortex
sensible RF (afferent): Granulärer Cortex
Assoziationsfelder = Verknüpfung verschiedener RF miteinander (Integration)
→ logisches Denken, Kreativität
Rindenfelder des Großhirns
Gehirn erhält durch Sinnesorgane & verschiedene Rezeptoren Infos über Körperfunktionen
Verarbeitung erfolgt in speziellen Arealen der Hirnrinde (Cortex cerebri) → enthält 70 % aller Neuronen des Gehirns
Wichtigste Rindenfelder:
Broca-Sprachzentrum
Im Stirnlappen
Koordination einzelner Bewegungen der Kehlkopf-/ lippen-/ Zungenmuskeln beim Sprechen
Primär motorisches Rindenfeld
Im Gyrus postcentralis
Steuerung bewusster Bewegungen
Wernicke-Sprachzentrum
in oberer Schläfenlappenwindung
Sprachverständnis
Lesezentrum
sekundäres Sehzentrum im Scheitellappen
Weiterverarbeitung visueller Eindrücke
Primäres Sehfeld
Im Hinterhautlappen
Verarbeitung visueller Infos zum bewussten Seheindruck
Primäres Hörfeld
In Schläfenlappen
Verarbeitung akustischer Signale zum bewussten Hörempfinden
Hemisphärendominanz (Lateralisation): funktionale Spezialisierung der Gehirnhälften
→ links: sprachliche Verarbeitung, positive Emotionen
→ rechts: räumliche Wahrnehmung, negative Emotionen
Linke Hemispähre
Rechte Hemisphäre
Wörter
Buchstaben
Sprachlaute
komplexe ipsilaterale Bewegungsmuster
Sprachgedächtnis
Deutung von Erinnerung
Sprechen
Lesen
Schreiben
Rechnen
Gesichter
Mimik
Muster
nonverbale Geräusche
Musik
taktiles Erkennen
Bewegung in Mustern
Emotionsgedächtnis
dreidimensionales Vorstellungsvermögen
Homunculus: Zuordnung von motorischen und somatosensorischen Arealen der Großhirnrinde des Menschen zu Körperteilen als Ausdruck einer funktionellen Architektonik der Großhirnrinde
Pons
→ zwischen Medulla oblongata und Mesencephalon
Regulation der Atmung
Ursprungsgebiet mehrerer Hirnnerven
Mittelhirn (Mesencephalon)
→ zwischen Zwischenhirn und Oberrand der Brücke oberster Teil des Hirnstamms
akustisches und optisches Reflexzentrum (Vierhügelplatte)
Ablauf automatischer Bewegungen (Mittelhirnhaube)
Groß und Kleinhirnverbindungen
enthält Pyramidenbahn (Großhirnstiele)
Austausch von motorischen + sensiblen Informationen (Hirnschenkel)
Medulla oblongata
→ Lage: hintere Schädelgrube , nahe Hinterhauptloch bildet unteren Anteil des Hirnstamms→ Übergang RM
Erfüllung lebenswichtiger Aufgaben durch oben genannte Zentren
Herz-Kreislauffunktion
Atmung
Husten
Niesen
Schlucken
Brechen ..
→ befindet sich in der hinteren Schädelgrube unterhalb des Hinterhauptlappens des Großhirns
unterstützt + koordiniert Tätigkeiten der anderen motorischen Zentren
Gleichgewicht
reibungslose Durchführung der vom Endhirn „entworfenen“ schnellen Zielmotorik
→ plötzlicher Ausfall führt zu Schwindel, gezielte Bewegungen können nicht ausgeführt werden, Gesicht erhält starres Aussehen
Thalamus
„Tor zum Bewusstsein“
→ alle Informationen aus Körper und Umgebung werden dort verarbeitet, bevor ein
Teil von ihnen zur Großhirnrinde und damit ins Bewusstsein gelangt
Steuerung der Aufmerksamkeit
Hypothalamus
→ erhält Infos über innere und äußere Reize und hat Zugriff auf Hypophyse, Vegetative Zentren, limbisches System, motorisches + sensibles System
Aufrechterhaltung der
Homöostase
Kreislauf
Körpertemperatur
Metabolismus/ Nahrungsaufnahme
Flüssigkeitsvolumen/ -aufnahme und Nierenfunktion
Begleitung von Angriff- und Fluchtverhalten
Immunabwehr, Schlaf-Wach-Rhythmus
→ Essen:
Nutridives ( die Nahrungsaufnahme betreffendes ) Verhalten und parasympathische Aktivierung der Verdauungssystems ( trophotrope, d.h. Auf die Ernährung gerichtete Reaktionslage) über die Steuerung von Hunger und Sattheit
→ Trinken:
Wasseraufnahme in Reaktion auf Durstempfinden ( Osmorezeptoren im Gebiet des Ncl. Supraopticus
→ Wärmehaushalt und Temperaturregulation:
dazu gehören Einflüsse auf Energievorrat, Wärmeproduktion im Muskel, Hautdurchblutung, Sudomotorik (Schweißbildung) genauso wie entsprechendes
Verhalten ( z.B. Aufsuchen eines wärmeren oder kühleren Ortes)
→ Abwehr und Aggressionsverhalten:
im Zusammenspiel mit dem limbischen System
→ Reproduktives Verhalten:
das der Fortpflanzung dient: Verarbeitung sexueller Signale ( Formen, Stimme, Bewegungsmuster, Phermone, Pupillenweite, Berührung), Koordination hormonell vegetativer Reaktionen
Hypophyse (Hirnanhangdrüse)
→ hängt am Hypothalamus wie dicker Tropfen
Produktion von Hormonen
→ gibt in Blutkreislauf ab
Epithalamus + Epiphyse (Zirbeldrüse)
Produktion von Melatonin
→ Beeinflussung Wach-Schlafrhythmus
A. carotis communis
-> A. carotis interna: versorgt Frontal-, Parietal-, Okzipital-, Temporallappen, Zwischenhirn
Symptome wie A. cerebri media + anterior + kurze Erblindung durch kurzzeitigen Verschluss A. ophthalmica
A. cerebri anterior: Hemiparese beinbetont, Inkontinenz, schwere Persönlichk.veränderungen
A. cerebri media: Hemiparese gesichts- + armbetont, Auge: halbseitiger Gesichtsfeldausfall
Hemisphärendominanz:
links: Sprache (Wernicke-/ Broca-Aphasie), Schreiben, Rechnen
rechts: Raumsinn (Neglect)
A. cerebri posterior: Gesichtsfeldausfall, Bewusstseinsverlust, Lesen, Hemihypästhesie (halbseit. Empfindungsstörung)
A. ophthalmica: Versorgung der Augen
A. subclavia
-> A. vertebralis: Versorgung des Hirnstamms + Kleinhirns
A. basilaris → A. inferior ant. cerebelli
→ A. superior cerebelli
→ A. cerebri posterior
A. inferior post. cerebelli
Hirnstammläsionen: Drehschwindel, Übelkeit, Erbrechen, Schluck- + Sprech-, Sehstörungen, Ataxie (Koord.), Lähmungen, Sensistörungen
bei komplettem Verschluss A. basilaris: Tetraparese/plegie, Ausfall lebenswichtiger Zentren: Atmung, Kreislauf
Kleinhirnläsionen: Koordinationsstörungen, Dysarthrie (Sprechen), Dystonie (Stimme), Muskelhypotonie, Schwindel, Gleichgewicht, Nystagmus (Augenzittern)
EPMS (Extrapyramidalmotorisches System): alle ins Rückenmark ziehenden motorischen Bahnen, die nicht der Pyramidenbahn angehören (in rot)
Motorische Bahnen
Lage
Schaltstellen
Kreuzung
Pyramidenbahnsystem
Tractus corticospinalis lateralis (1a)
Tractus corticospinalis anterior (1b)
Gyrus praecentralis zum gesamten RM
Gyrus praecentralis zum gesamten RM bis zum Beginn des Thorakalmarks
Umschaltung des 2. Motoneuron z.T. über Interneurone
Kreuzung auf Hälfte der Medulla oblongata
Überwiegend auf RM-Ebene
Steuerung der willkürlichen v.a. distalen Extremitätenmuskulatur -‘‘- der OEX
Tractus rubrospinalis (2a)
Nucleus ruber zum RM
“
Teils gekreuzt (auf Hirnstammebene) Teil ungekreuzt
Beeinflussung Muskeltonus der distalen Extremitätenmuskulatur v.a. der OEX
Tractus vestibulospinalis (2c)
Vestibularebene zum RM
teils teils
Aufrechterhaltung des Gleichgewichts, erhöht Tonus der Strecker
Tractus reticulospinalis (2b)
Formation reticularis bis zum RM
teilweise
Beeinflussung prox. Extremitäten- & Rumpfmuskulatur, Einfluss auf Muskeltonus, Reflexunterdrückung
Tractus olivospinalis
(2d)
Olive zum RM
Interneurone
Beeinflussung Koordination und Feinmototrik
Sensible Bahnen
Tractus spinothalamicus Fasciculus gracilis (3a)
Fasciculus cuneatus (3b)
Fasern aus der UEX + Rumpfhälfte (unten)
Fasern aus der OEX + Rumpfhälfte (oben)
Medulla oblongata und folgend im Thalamus
Feines Tast- und Berührungsempfinden
Vibrationsempfinden
Bewusste Tiefensensibilität
Tractus spinothalamicus lateralis (5a)
Seitenstrang
Hinterhorn des RM
RM-Ebene
Grobes Schmerz- + Temperaturempfinden
Tractus spinothalamicus anterior
Vorderstrang
grobes Tast- + Druckempfinden
Tractus spinocerebellaris anterior (4b) posterior(4a)
Seitenstrang (außen)
RM-Ebene + Kleinhirn (ipsilateral)
unbewusste TS
Tractus spinoolivaris
Zentral
Peripher
Ort der Schädigung
1. Motor. Neuron betroffen
2. motor. Neuron betroffen
Symptome
Spastik
Steigerung Mudkeleigenreflexe
Pyramidenbahnzeichen
Gangbild: Wernicke-Mann-Gang
schlaffe Lähmung
abgeschwächte Muskeleigenreflex
Muskelatrophie
Faszikulation
Ort der Symptome
Bei Schädigung direkt im Gehirn: klinische Symptome auf gg.überliegende Seite
beiSchädigung im Hirnstamm/RM: Ausfälle auf Seite der Läsion
Ursache
Hirninfarkt, Blutungen, MS; SHT
PNP, Verletzung peripherer Nerven
Reflexe = vom Willen unabhängige, immer gleich ablaufende Reaktionen auf Reize
Funktion: Schutzfunktion, unabhängige Steuerung von Körperfunktionen
Ablauf: Vermittlung über Reflexbögen
Reiz wird über Rezeptor aufgenommen (sensible NF)
Reflexzentrum im ZNS: Bildung der Reflexantwort (motorische NF)
Effektor (ausführendes Organ)
Eigenreflexe (monosynaptisch): Reizaufnahme und Reizantwort erfolgen am selben Organ → Muskeln (Muskelspindeln)
Ablauf: Reizung der Dehnungsrezeptoren → über sensible NF → Hinterwurzel → RM → Umschaltung (eine Schaltstelle) → motorische Vorderhornzellen → über motorische NF: Kontraktion des Muskels
Beispiele: Patellar-, Achilles, Biceps-, Tricepssehnenreflex
Funktion: Steuerung von Ruhetonus und Körperhaltung
Fremdreflexe (polysynaptisch): Reizaufnahme und Reizantwort erfolgen an unterschiedlichen Organen
Ablauf: Reizung eines Rezeptors → über sensible NF (RM) → sofortige Umschaltung → motorische NF eines bestimmten Muskels + Kontraktion
Beispiele: Schutzreflexe (Bauchhautreflex, Wegziehen des Armes bei Schmerz)
Vegetative Reflexe
→ viscero-viscerale Reflexe (Blasen-/Mastdarmreflex)
→ viscero.somatische Reflexe = reflektorische Auswirkung von sensiblen Erregungen aus einem inneren Organ auf Skelettmuskulatur (Anspannung der BM bei Appendizitis)
→ viscero-kutane Reflexe
→ kuti-viscerale Reflexe
= Tastsinn & Temperaturempfinden
Hautrezeptoren = Fortsätze von sensiblen Nervenzellen, die frei in der Haut oder in Epithelien/Strukturen eingebettet sind
Mechanorezeptoren
→ Merkel-Tastscheiben/Ruffinikörperchen = Druckrezeptoren
→ Meissner-Tastkörperchen = Berührungsrezeptoren
→ Vater-Pacini-Lamellenkörperchen = Vibrationssensoren
→ Freie Nervenendigungen = Mechano-, Temperatur- & Schmerzrezeptoren; Juckreiz
Temperaturrezeptoren = Warm- & Kaltrezeptoren
→ Ruffini-Körperchen
→ liegen überall in der Haut, im Körperinneren und im ZNS
→ Vermittlung durch freie Nervenendigungen
Schmerzempfinden
Vermittlung von Schmerzempfinden durch freie Nervenendigungen (Nozizeptoren)
Reaktion auf chemische Stoffe (Histamin, Prostaglandine)
→ Freisetzung bei Gewebeschädigungen oder Störungen im Gewebestoffwechsel
Aufteigendes Aktivierungssystem: Reizung der Nozizeptoren → über periphere Nerven → RM → Thalamus → sensorische Rindenfelder
→ Hemmung dieser Weiterleitung über vom Hirn ausgeschüttete Substanzen
Schmerzrezeptoren haben keine Fähigkeit zur Adaption → Empfindlickeit für Reize nimmt nicht ab
Zunahme des Schmerzempfindens durch:
→ periphere Sensibilisierung = Ausschüttung von Botenstoffen am Ort der Schmerzentstehung
→ zentrale Sensibilisierung = schmerzleitende Synapsen im RM sind veränderbar (plastisch) → wiederholte Aktivierung führt zu Langzeitpotenzierung → Schmerzgedächtnis
Schmerzcharakteristika
somatisch: von Haut, Bewegungsapparat, BGW
→ Oberflächenschmerz (Hautt): hell, räumlich
→ Tiefenschmerz (Muskulatur, Knochen, BGW): dumpf, schwer lokalisierbar
viszeral: Krämpfe glatter Muskulatur, Entzündung, Dauserschmerz/periodisch
neurogen: Reizung bei Läsion von NF → hell, einschießend
psychogen
= Stellungssinn, Bewegungssinn und Kraftsinn
Rezeptortypen
Muskelspindeln = spezielle quergestreifte Skelettmuskelfasern mit Dehnungssensoren
Enden der MF: kontraktil, Innervierung über Gamma-Motoneurone
→ Reizung: durch Dehnung des betreffenden Muskels (Muskellänge)
→ Ziel: optimale Einstellung der Empfindlichkeit des Dehnungssensors
Golgi-Sehnenorgane: im Übergangsbereich zwischen Muskel und Sehne
→ Registrieren Muskelspannung
→ Ziel: Regulation der Muskelspannung; Feinmotorik
Vater-Pacini-Lamellenkörperchen: in Gelenkkapseln
→ Registrieren mechanische Verformungen
→ Ziel: Info über Gelenkstellung
→ teilweise bewusste Empfindungen: bewusste Bewegung
→ Teilweise unbewusste Empfindungen → unbewusste reflektorische Reizbeantwortung: Erhalt des Muskeltonus
Viscerale Sensorik
Chemorezeptoren (Glomus caroticum & aorticum) → Steigerung der Atemtätigkeit
Osmorezeptoren (Hypothalamus) → Wasserretention
Pressorezeptoren (große Gefäße)
Volumenrezeptoren (Vorhöfe) → Adiuretinausschüttung
Dehnungsrezeptoren (Lunge, Wände von Hohlorganen)
Nervenschädigungsformen:
Nervenwachstum: 0,25 – 0,3 mm pro Tag
intakter peripherer Nerv
Neurapraxie
z.B. Quetschung, Kompression → Schlafdruckschädigung
Kompression von Epi-/Perineurium
Axon mit Myelinscheiden intakt
vollständig reversibler Funktionsausfall
Veränderungen an den Markscheiden mit spontaner Rückbildung
Axonotmesis
z.B. ruckhaftes Zugtrauma auf Nerv
Epi-/ Perineurium intakt
Axon mit Myelinscheiden durchtrennt
von Läsion nach distal → Waller- Degeneration – günstige Prognose
schwere Nervenschädigung mit Koninuitätsunterbrechung endoneuraler Strukturen und Axone bei erhaltener Nervenhülle
Neurotmesis
z.B. Schnittverletzung
Epi-/Perineurium durchtrennt
anhaltende Aufhebung seiner Leitfähigkeit
spontane Reinnervation nicht möglich
→ evtl. Nervennaht
→ = „autonomes Nervensystem“ automatische und durch den Willen kaum zu beeinflussende Regulierung der Funktionen der inneren Organe
Einteilung
Sympathikus
Parasympathikus
Darmnervensystem
Allgemein
steuert lebenswichtige Organfunktionen
- Atmung
- Kreislauf
- Stoffwechsel
- Wasserhaushalt
regelt Homöostase des inneren Milieus
enterisches Nervensystem/ Darmnervensystem
steuert Blutversorgung + Bewegungen des Magen-Darm-Trakts
funktioniert ohne Einfluss des ZNS
→ ZNS kann verstärkend oder hemmend eingreifen
Parasympathikus + Sympathikus
gegensinnige Wirkung
können je nach Organsystem anregen oder bremsen
Sympathikus vor allem bei nach außen gerichtete Aktivitäten erregt
(z.B. körperliche Arbeit)
→ leistungssteigernd/ ergotrop
Parasympathikus dominiert bei nach innen gerichteten Körperfunktionen
(z.B. Essen)
→ Energie aufbauend/ trophotrop
Zusammenspiel ermöglicht optimale Anpassung an jeweilige Bedürfnisse des Körpers
Organ
Herzmuskel
herzfrequenz steigt
Herzkranzgefäße weiten sich
Herzfrequenz sinkt
Herzkranzgefäße verengen sich
Heut-, Schleimhaut-, Eiggeweidegefäße
Vasokonstriktion
keine Rezeptoren
Muskelgefäße
Vasodilatation/Verengung je nach Aktivität
X
Hirngefäße
leichze konstriktion
Bronchien
weiten sich
verengen sich
Speicheldrüsen
Verminderung Speichelsekretion
Steigerung der Sekretion
Magen-Darm-Trakt
hemmt
Verdauungsdrüsen
Sekretion sinkt
regt an
Sekretion steigt
Sexualorgane beim Mann
löst Ejakulation aus
löst Erektion aus
Tränendrüsen
Pupille
Erweiterung
Engstellung
Allgemein:
SIgnal- + Botenstoffe, die
Kommunikation zw. Zellen + Organen ermöglichen
biolog. Abläufe im Körper → Stressreaktionen, Verdauung, Sexualität
Verhalten + Empfindungen beeinflussen
chem. Substanzen: langsame Steuerung
(wechselseitige Beeinflussung)
<-> Nervensystem: elektr, Reize (AP) → schnelle Steuerung
Funktionen:
Regulierung Inneres Milieu (chem. Zsm.setzung)
Steuerung Wachstum + Entwicklung
Steuerung Reproduktionsvorgänge (Eizell- + Spermienbildung, Befruchtung, SS, Geburt + Ernährung Neugeb.)
Beeinflussung psych. Vorgänge + Verhalten (Temperament)
unterstützen Körper in versch. Belastungssit. : Infektionen, Verletz., Durst, Hunger, Stress
BILDUNGSORT
glanduläre Hormone = Drüsenhormone
werden von endokrinen Drüsen gebildet
Blut → Zielzelle (Diffusion: Interstitium → Kapillaren)
Bindung an Hormonrezeptor → Wirkung an Zielzelle
aglanduläre Hormone = Gewebehormone
werden in einzelnen Zellen/ Zielgruppen gebildet (diffuses endokrines Gewebe, ausgebreitet, ohne Umgrenzung)
→ Bildung von spezialisierten Zellen anderer Körpergewebe (diff. end. Gew.)
z.B. Erythropoetin, Prostaglandine
CHEMISCHER AUFBAU
Steroidabkömmlinge (= Cholesterinabk.)
fettlöslich
z.B. Aldosteron, Kortisol, Testosteron, Östrogen
Peptid- + Proteohormone (= aus Aminosäureketten)
wasserlöslich
z.B. ADH, Wachstumshormone, Insulin
Aminosäureabkömmlinge
z.B. Katecholamine, Adrenalin, Noradrenalin, Schilddrüsenhormone
(Arachidonsäureabkömmlinge)
z.B. Prostaglandine (aglandulär)
WIRKPRINZIP
endokrine Sekretion:
Wirkung entfernt von Bildungsort → Zielzelle über Blutbahn
Bindung an spezielle Transportproteine
z.B. Schilddrüsen-, Sexualhormone
parakrine Sekretion:
Wirkung in Nachbarschaft auf hormonbildender Zelle selber (autokrine Sekretion)
→ Zielzellen über Diffusion
Hormonrezeptor:
an Zellmembran / im Zellinneren → Schlüssel-Schloss-Prinzip
jd. Zelle versch. Hormonrezeptoren → Wirkung untersch. Hormone möglich
Hormone untersch. Rezeptortypen → untersch. Hormonwirkung z.B. Adrenalin
a-Rezeptoren: Gefäßverengung
ß-Rezeptoren: Gefäßerweiterung
Hormonausschüttung:
wird über Regelkreise gesteuert!
wenn hormoneller SOLLWERT vom ISTWERT abweicht
Releasing-/ Inhibitinghormone ausgeschüttet, die Hormondrüsen zur Produktion/ Ausschüttung anregen o. Drosselung veranlassen
Hormonkonzentration zu niedrig, regelndes Hormon setzt sich auf passenden Rezeptor d. Zielzelle + veranlasst diese Hormone zu bilden
→ steigt daraufhin Konzentration des neugebildeten Hormons im Blut,
Ausschüttung des regelnden Hormons wird gestoppt (neg. Rückkopplung)
Hormonabbau (wenn Aufgabe erfüllt):
durch Zielzelle
in Leber/ Niere
Hypothalamus-Hypophysen-Achse:
→ Regulation durch negative Rückkopplung
übergeordnete Zentren des ZNS
nervale Reize → Hormonauschüttung
oberster Regler: beeinflusst über R. + I. Hormone 2. Regler
Releasing-Hormone
Inhibiting-Hormone
Hypophysenvorderlappen
2. Regler
glandotrope Hormone („auf Drüsen einwirkende“) Hormonabgabe
periphere endokrine Drüse
untergeordnete Hormondrüse z.B. Schilddrüse beeinflussen über effektorische (=periphere Hormone) direkt die ihnen zugeordneten Zielzellen
Erfolgsorgan = Zielzellen
→ Regulation erfolgt, Rezeptoren „Feedback“
→ Inhibiting-Hormone hemmen die Ausschüttung von HVL Hormonen/ Hypothalamus wieder „negative Rückkopplung“
Ausnahme: Pankreas (Insulin + Glukagon), HHL (Oxytocin + ADH), Nebenschilddrüse (Parathormon)
Bildungsort
Hormon
HypophysenHL (Neurohypophyse)
TRH
CRH
GnRH -> Releasing-Hormone(RH)
GH-RH
Somatostatin (GHIH)-> Inhibiting-Hormone(IH)
PRL-IH
Oxytocin
Peptidhormon:
ADH (Adiuretin, Vasopressin)
fördert A. TSH, ACTH, FSH + LH, Wachstumshormon
hemmt Wachstums-hormonausschüttung
hemmt Prolaktinausschüttung
regelmäßige Wehen, Entleerung Milch (aus Milchgängen)
Niere: Wasserrückresorption ins Blut
Gefäße: Vasokonstriktion (Gefäßverengung)
Hypophyse
HypophysenVL (Adeno-hypophyse)
TSH
ACTH -> Glandotrope Hormone
FSH + LH (auf Drüsen einwirkend)
STH (Wachstum)
Prolaktin -> Nichtglandotrope Hormone
MSH (wirken direkt auf Zielzelle)
Anregung Schilddrüse für T3 + T4, Zellteilung Schilddrüse gefördert
Anregung NNR für Kortisol
Eierstöcke: Bildung Östrogen / Progesteron + Reifung Eizellen, Eisprung, Gelbkörper,
Hoden: Bildung Testosteron + Spermienreifung
Längenwachstum + innere Organe, Verknöchern Skelett, Bildung Glukose in Leber
Wachstum Brustdrüsen, Milchproduktion (Ausschüttung durch Saugen an Brustwarzen)
Pigmentierung der Haut (Melanozyten
Schilddrüse (Glandula thyreoidea)
unter Schildknorpel des Kehlkopfs, vor Luftröhre
2 Seitenlappen + 1 verb. Steg (Isthmus)
Läppchen mit vielen Bläschen “Schilddrüsenfollikeln”
Wandzellen der Follikel (=Follikelepithelzellen) bilden Schilddrüsenhormone
Zwischen Follikeln: C-Zellen, die Kalzitonin produzieren
Aminosäurenabkömmlinge:
Thyroxin (T4) -> Schilddrüsenfollikel
Trijodthyronin (T3)
Kalzitonin -> C-Zellen
Steigerung Grundumsatz + Stoffwechsel Steigerung, RR steigerung, Puls Steigerung, Fettabbau, wachstum, Entwicklung, Gehrinreifung gesteigert, Aktiv. NS gesteigert
Kalziumstoffwechsel (Blutkalziumspiegel gesenkt, Kncohenkalzium gesteigert) Ausscheidung Nieren gesteigert (Kalzium), Kalziumaufnahme gesenkt
Nebenschilddrüse
(Epithelkörperchen)
Rückseite der Seitenlappen der Schilddrüse: 4 kleine Knötchen (Weizenkorn)
Parathormon
Kalzium- + Phosphatstoffwechsel (Blutkalziumspiegel steigt, Kalziumaufnahme steigt)
Zsm.spiel mit Kalzitonin (Gegenspieler) + Vitamin D3-Hormon
Nebenniere
(Glandulae suprarenales)
Beidseits auf oberen Nierenpolen
Nebennierenrinde (NNR)
3Schichten:
äußere (Zona glomerulosa): Mineralkortikoide
mittlere (Zona fasciculata): Glukokortikoide
innere (Zona reticularis): Sexualhormon
NNR + Eierstöcke
Nebennierenmark (NNM)
Steroidabkömmlinge:
Aldosteron -> Mineralkortikoide
Kortison/Kortisol -> Gluko-kortikoide
Androgene -> männliche Sexualhormone
Testosteron
Progesteron/Östrogene
SS-Erhalt/Geschlechtsmerkmale
Aminosäureabkömmlinge:
Noradrenalin + Adrenalin (Katecholamine: Wirkung des Symphatikus)
Reg. Elektrolyt + Wasserhaushalt, Kaliumausscheidung steigt
Reg. Blutvolumen + RR
Bereitstellung von Energieträgern: Glukose + Fettsäuren, BZ steigt, EW-Fettabbau, Knochenabbau -> Osteoporose, Hemmung Immunabwehr + Entz.reaktion sinkt / Hemmung
Ausbildung sek. Geschlechtsmerkmale (Bartwuchs, Körperbehaarung), Libido (Frau), aanabol wirksam (Kn. + Muskelwachstum steigt)
Stresshormone (Flucht): steigern in sec. Herz.Kreislauf-Funktion + versetzen Nerven + gehirn in Alarmzustand
Herzfrequenz steigt: Chronotrop
Kontraktionskraft inotrop
Erreg.leitung steigt:dromotrop
Reizschwelle sinkt: bathmotrop
Durchblutung Haut + inner Organe sinkt ABER: Muskeln, Herz + Lunge steigt
Weitung Bronchien -> O2-Aufnahme steigt
BZspiegel steigt
Pankreas
(Bauchspeicheldrüse)
Peptidhormone:
Insulin -> B-Zellen
Glukagon -> A-Zellen
Somatostatin -> D-Zellen
BZ sinkt (einziges)
Fettspeicher + EWaufbau steigt
BZ steigt, Fettspeicher + EWabbau sinkt
Hemmung der Verdauung
Aufgaben des Wassers im menschlichen Körper
Lösungsmittel → Nährstoffe + Salze nur in flüssiger Form von Zelle aufnehmbar
Transportmittel der gelösten Substanzen
Thermoregulation
Baustoff des menschlichen Körpers (zu 60% aus Wasser)
Reaktionsmittel
Zufuhr
0,4 l Oxidationswasser (über Nährstoffabbau)
0,6 l Nahrung
1,5l Getränke
= 2,5 l
Abgabe
0,2 l Stuhl
0,8 l Atmung + Haut
1,5l Urin
Dehydrierung der Körperzellen
bei zu wenig Wasserzufuhr → Elektrolytkonzentration in Extrazellularraum ↑
Wasser fließt aus Intrazellularraum in Extrazellularraum
Körperzellen trocknen aus
Regulation der Wasserbilanz
→ v.a.durch Hormone
ADH (antidiuretisches Hormon)
→ erhöht Wasserdurchlässigkeit v.a. In den Sammelrohren und führt so zu einer
Wasserrückgewinnung
Aldosteron (von NNR gebildet)
→ steigert Resorption von Salz und Flüssigkeit im distalen Tubulus
ANP (atriales natriuretisches Peptid → in Herzvorhöfen produziert)
→ fördert Natriumausscheidung und damit Harnbildung
→ Gegenspieler von ADH + Aldosteron
Elektrolythaushalt
Elektrolyt
Bedeutung für den Organismuss
Natrium
• Häufigstes Kation im EZR
• entscheidendes Kation für den osmanischen Druck im EZR
Kalium
• häufigstes Ion in den Zellen (IZR)
• wichtig bei Entstehung des AP + Erregungsübertragung im Nervensystem + am Herz
• hilft beim Insulintransport in die Zelle
Kalzium
• am Aufbau von Knochen + Zähnen beteiligt
• entscheidende Rolle bei der euromuskulären Erregungsüber-
tragung + der Muskelkontraktion
Magnesium
• Mitbeteiligung bei der Erregungsüberleitung an den Muskeln
Chlorid
• häufigstes Anion im EZR
• entscheidendes Anion für den osmotischen Druck im EZR
Phosphat
• Baustein von ATP, Zellmembran + Knochenmineral
• hilft als Puffersystem des Bluts, den Blut-pH-Wert konstant
zu halten
Wärmeregulation des Körpers im Temperaturzentrum des Hypothalamus → Sollwerteinstellung
Thermorezeptoren in der Haut, im RM, im Hypothalamus geben Meldungen an Temperaturzentrum
→ Soll-Istwert-Vergleich
bei Abweichungen leitet Hypothalamus Gegenregulationsmechanismen ein:
Vasokonstriktion der Hautgefäße, Stopp der Schweißproduktion, Muskelzittern
Kerntemperatur: im Inneren des Rumpfs + Kopfs: 37°C
Schalentemperatur: Haut, Extremitäten: 28°C
in Medulla oblongata (graue Substanz): Steuerzentrum für lebenswichtige Regelkreise
Herz-Kreislauf-Zentrum: Herzschlag, Kontraktionskraft des Herzens, Weite der Blutgefäße
Atemzentrum: reguliert Grundrhythmus der Atmung
Pons: Atem-Regulationszentrum
Medulla oblongata und Pons: Infos über Blutdruck, Gaszusammensetzung
in Gefäßwänden:
Mechanorezeptoren (Dehnungs- + Druckreize)
Barorezeptoren (Blutdruckinformationen)
Chemorezeptoren (Gaspartialdrücke, pH-Wert)
→ Umwandlung der Infos in AP für ZNS
RAAS = Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
→ komplexes Regulationssystem zur Konstanthaltung von RR, Nierendurchblutung, Natriumhaushalt
im Blut:
bei Verringerung des Plasmavolumens wird Renin (hormonähnliches Enzym) ausgeschüttet
es spaltet im Blut Angiotensinogen → Angiotensin I
Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) spaltet 2 weitere Aminosäuren vom Angiotensin I ab
→ Angiotensin II
Wirkungen von Angiotensin II:
Gefäßverengung → RR ↑
Durstgefühl ↑ → Blutvolumen ↑ → RR ↑
vermehrte Ausschüttung von Aldosteron in der Nebennierenrinde:
→ Rückresorption von Wasser + Natrium in der Niere → Blutvolumen ↑ → RR ↑
Herz arbeitet autonom (unabhängig), d.h. es erregt sich selbst
übergeordnetes Erregungsbildungszentrum: Sinusknoten („Schrittmacher des Herzens“)
→ seine Erregung läuft über Vorhofmuskulatur → AV-Knoten → His-Bündel → Tawara-Schenkel(Kammerschenkel) → Purkinje-Fasern
→ geht über auf Kammermuskulatur: Kontraktion
5l Blut / min durch den Körper
bei extremen Belastungen: 30l Blut /min
Druckgefälle notwendig für Blutströmung
Herz = Aufrechterhalten des Druckgefälles als zentrale Kreislaufpumpe
herznahe Gefäße hoher Druck, periphere Gefäße niedriger Druck
Blutdruck = die Kraft, die das Blut auf die Gefäßwände (Arterien + Venen) ausübt
systolischer Blutdruckwert: Herz pumpt während der Kammerkontraktion (Systole) Blut in die Aorta 120mmHg
diastolischer Blutdruckwert: Erschlaffungsphase (Diastole), Druck in der Aorta fällt ab 80mmHg
Druckausgleich durch Elastizität der herznahen Arterien (v.a. Aorta).
→ starke Druckdifferenz zw. Systole und Diastole ↓
→ gleichmäßiger Volumenstrom
innere Atmung: Gasaustausch zw. Blut + Gewebe
Zellatmung = Stoffwechselvorgänge, die der Energiegewinnung dienen
in Mitochondrien durch Verbrennungsprozess O2 + Zucker → ATP
→ O2verbrauch + CO2bildung im Gewebe
äußere Atmung: Gasaustausch zw. Alveolen + Kapillaren in der Lunge durch Diffusion
O2 aus Alveolen → Kapillaren (Blut)
CO2 aus Kapillaren (Blut) → Alveolen zum Abatmen
→ O2aufnahme + CO2abgabe über Lunge
• in den Alveolen (Lungenbläschen)
2/3 des gesamten Blutvolumens im venösen System
Venolen: sammeln das Blut + leiten es größeren Venen zu
Venen: Rücktransport des Bluts zum Herzen
Klappensystem:
Taschenklappen, die als Ventil den Rückfluss des Bluts verhindern + den Blutstrom zum Herzen freigeben
Unterstützung durch Skelettmuskulatur, die eine Vene umgibt: Muskelkontraktion → erhöhter Blutrückfluss zum Herzen „Muskelpumpe“
Voraussetzung: ausreichender Tonus der Venenwand (Spannungszustand), da sich Venenklappen sonst voneinander entfernen + nicht mehr richtig schließen „Venenklappeninsuffizienz“ → Varikose (Krampfaderleiden)
Beinvenen:
tiefe Venen: Rücktransport Blut zum Herzen
oberflächliche Venen: bilden Netzwerk unter der Haut
Perforansvenen: verbinden oberflächliches + tiefes Venensystem (Blutstrom nur von oberflächlichen zu tiefen Venen)
Pfortadersystem:
venöses Blut aus Bauchorganen → Pfortader (V. portae) → Leberarterie → kapillare Netzwerk der Leber → V. cava inferior → re Vorhof
Venen des Körperkreislaufs:
Venen sammeln Blut aus Kapillargebieten + Körperperipherie
alle Venen fließen zur:
V. cava superior: sammelt Blut aus Armen, Kopf, Hals, Brust
V. cava inferior: sammelt Blut aus Bauchraum, Bauchwand, Beckenorganen, Beinen
Vorgang der In- + Exspiration, Transport der Atemgase zw. Alveole + Atmosphäre
Vorraussetzungen für den Gasaustausch sind die
Belüftung der Lunge (Ventilation)
Durchblutung der Lunge (Perfusion)
Pro Atemzug unter Ruhebedingungen allerdings nur 10% der Luft in den Lungenbläschen ausgetauscht
Die Menge die an Kohlendioxid abgegeben wird, wird in gleicher Menge an Sauerstoff aufgenommen
Lungenspitzen unter Ruhebedingungen weniger gut belüftet und durchblutet wird
Werden erst zugeschaltet wenn der Körper mehr Sauerstoff benötigt und die Atmung deshalb verstärkt wird
-> wenig ventilierten Lungenbläschen werden als Reservekapillaren bezeichnet
Eupnoe (Atmung eines Gesunden): regelmäßig tief, Einatmung etwas kürzer als Ausatmung
Pathologische Atemmuster:
Schonatmung: oberflächliche + beschleunigte Atmung bei Pleuritis, Rippenprellung/ brüche
Kussmaulsche Atmung: langsame, vertiefte, regelmäßige Atmung mit normaler Atemfrequenz bei Intoxikationen (Schlafmittel, Alkohol), Azidose bei diabetischem Koma
Cheyne-Stokes-Atmung: an- u. abschwellende Atmung mit langen Atempausen bei Harnvergiftungen (Urämie), Erkrankungen des Gehirns (Apoplexie), Herzerkrankungen
Biotatmung: mehrere gleich tiefe, kräftige Atemzüge mit plötzlichen Atempausen → Atemzentrum reagiertnicht mehr auf einen Kohlendioxidreiz bei Meningitis (Hirnhautentzündung), Hirntumoren, Hirndruckerhöhung, Frühgeburten
Schnappatmung: einzelne, kurze + schnappende Atemzüge bei geöffnetem Mund, von langen Pausen unterbrochen bei Schädigung des Atemzentrums, kurz vor Tod
Atemzugvolumen (AZV): Luftmenge, die in Ruhe mit jedem Atemzug ein + ausgeatmet wird ca. 500ml (pro Minute = AZV x Atemfrequenz (7-8 l/min))
Inspiratorisches Reservevolumen (IRV): Luftmenge, die nach ruhiger Inspiration zusätzlich eingeatmet werden kann ca. 2500ml
Exspiratorisches Reservevolumen (EZR): Luftmenge, die nach ruhiger Exspiration zusätzlich ausgeatmet werden kann ca. 1500ml
Vitalkapazität (VK): Luftmenge, die nach max. Inspiration max. ausgeatmet werden kann (AZV + IRV + ERV) ca. 4500ml, 80% TK
Residualvolumen (RV): Luftmenge, die auch nach max. Exspiration noch in der Lunge bleibt ca. 1500ml, 20% TK
Totalkapazität (TK/TLC): max. Luftfassungsvermögen der Lunge (VK + RV) ca. 6000ml
Funktionelle Residualkapazität (FRK): Luftmenge, die sich nach ruhiger Exspiration in der Lunge befindet (ERV + RV) ca. 3000ml
Inspiratorische Reservekapazität (oh): Luftmenge, die nach ruhiger Exspiration max. eingeatmet werden kann (AZV + IRV) ca. 3000ml
Totraumvolumen: Luftvolumen, das sich in den Abschnitt der Atemwege befindet, in denen kein Gasaustausch stattfindet 150 ml
Atmung -> Gasaustausch (Sauerstoff, Kohlendioxid) zwischen Atemluft und Blut
beteiligt daran den pH-Wert konstant zu halten
Austausch der Atemgase zwischen Atmeluft und Blut erfolgt durch Diffusion
Vorraussetzung für Diffusion
die Stoffe müsssen auf beiden Seiten einer durchlässigen Membran in unterschiedlicher Konzentration vorkommen
Gasaustausch entspricht die Blut-Luft-Schranke der Membran und der Partialdruck der Atemgase der Konzentration
Partialdrücke in der Luft: Der Partialdruck eines Gases in der Luft hängt davon ab welchen Anteil das Gas am Gesamtluftgemsich und damit auch am Gesamtluftdruck hat
Partialdrücke im Blut: Welcher Partialdruck ein Gas in einer Flüssigkeit aufweist, wird dadurch beeinflusst, wie gut es sich in der Flüssigkeit löst.
Der Partialdruck für Sauerstoff ist damit im sauerstoffarmen Blut der Lungenarterie niedriger als in der Alveolarluft. Dagegen ist der Partialdruck für Kohlendioxis höher als in der Luft der Lungenbläschen.
-> Gasmoleküle folgen dieser Druckgefälle
bei der Einatmung strömt Luft durch die Nase (MUnd), Rachen, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien in Ihre Lungen, Dort findet dann der Gasaustausch (äußere Atmung) statt
Sauerstoff wird in das Blut aufgenommen. Über Ihren Kreislauf wird er zu den Zellen transportiert und an diese abgegeben (inner Atmung)
KH-Stoffwechsel: wenn BZspiegel ↓ kann Leber Glukose ins Blut abgeben
Glukoneogenese: Leberzellen können aus Laktat (Muskelstoffwechsel), Aminosäuren oder Glycerin (Fettabbau) wieder Glukose bilden
Glykogenabbau: Glukoseaufnahme aus Blut, Speicherung in Form von Glykogen → beim Abbau der Speicher entsteht wieder Glukose
Fettstoffwechsel: wasserunlösliche Fette werden in Leberzellen wasserlöslich gemacht durch Proteinhülle „Lipoproteine“:
VLDL: transportieren Triglyzeride (Fettsäuren + Cholesterin) von Leber zum Muskel- + Fettgewebe
LDL: im Muskel- + Fettgewebe werden Fettsäuren aus VLDL herausgelöst → daher enthalten LDL v.a. Cholesterin, werden von allen Geweben aufgenommen (außer Leber)
HDL: sehr wenig Fett, Aufgabe: Rücktransport von Cholesterin in Geweben (LDL) zur Leber
Aminosäurestoffwechsel:
Bildung der Plasmaproteine: Albumine (kolloidosmotischer Druck im Blutplasma), Globuline (Transportproteine im Blut), Faktoren des Komplementsystems (Teil d. Immunsystems), Gerinnungsfaktoren
Abbau von AS → Abfallprodukt Ammoniak entsteht → Umbau in unschädlichen Harnstoff → Urin
Entgiftung (Alkohol, Medikamente, Abbau Hormone): Umbau der Stoffe, sodass Ausscheidung über Niere/ Galle möglich (siehe AS Abbau)
Gallenproduktion (durch Hepatozyten) zur Fettverdauung:
850ml tägl. , 50% direkt ins Duodenum, 50% speichert Gallenblase, 95% Wiederaufnahme der Gallensäure aus Darm + Rücktransport über Pfortader zur Leber „enterohepatischer Kreislauf“
Bilirubinstoffwechsel: bei Abbau der Erys in Milz entstehen Eiweiß, Eisen + Bilirubin
„indirektes Bilirubin“: Teil des Hämoglobins, wasserunlöslich, an Albumin im Wasser gebunden
-> Transport zur Leber > Umwandlung in wasserlösliches „direktes Bilirubin“ durch Glukoronsäure
-> Abgabe über Galle in Dünndarm
-> Abbau durch Darmbakterien zu Sterkobilinogen (Stuhlfärbung) + Urobilinogen (Urinfärbung)
Speicherung (Vitamine, Spurenelemente)
„Filter“ durch Einbindung in Pfortaderkreislauf:
venöser Blutkreislauf, der Blut aus gesamten Magen-Darm-Trakt + Milz über Pfortader (Vena portae) zunächst Leber u. von dort unterer Hohlvene (Vena cava inferior) zuführt.
-> Verstoffwechselung der Nährstoffe, Abbau der Giftstoffe
-> „First-Pass-Effekt“ bei Medikamenten: Abbau bevor sie an Zielorgane gelangen > Verlust der Wirkung
LEBER:
intraperitoneal im re Oberbauch unter dem Zwerchfell (bis über Mittellinie in linken Oberbauch)
bei Inspiration zu palpieren
überzogen von derber Bindegewebskapsel
4 Leberlappen:
rechter Leberlappen (Lobus dexter) > größer
linker Leberlappen (Lobus sinister)
Lobus quadratus
Lobus caudatus
Lig. falciforme (Trennlinie zw. re + li Leberlappen)
Leberlappen angeordnet wie sechseckige Bienenwaben
+ enthalten Zentralvene
Hepatozyten: liegen sternförmig um Zentralvene, Gallenproduktion zur Fettverdauung
Kupffer-Sternzellen: Fresszellen der Leber (Bakterien, Fremdstoffen + Zelltrümmer)
Lebersinusoide (Haargefäß): Kapillargebiet der Leber, arterielles Blut mischt sich mit Pfortaderblut / Blutfluss Richtung Zentralvene
Zentralvene: Blutabfluss aus Leberläppchen + Sammeln des Blutes in größeren Venen
Vv. hepaticae: Blutabfluss in die untere Hohlvene (V. cava inferior)
Leberpforte (Porta hepatis): Nische zw. kleinen Lappen
A. hepatica (Leberarterie) > zuführende Blutgefäße in Leber
V. portae (Pfortader)
Ductus hepaticus dexter + sinister (re + li Lebergallengang) > verlassen Leber
austretende Lymphgefäße + Nervenfasern
Periportalfelder: Eckpunkte von 3 Leberlappen > Glisson-Trias (Versorgungssystem)
-> bringt zu 3 Leberläppchen nährstoffreiches
Ast V. portae
Ast der A. hepatica Pfortaderblut, sauerstoffreiches arterielles Blut +
kleiner Gallengang Abfluss von Gallenkapillaren
Lage:
links und rechts neben der WS, dicht unter Zwerchfell
Regulation von Wasser-, Elektrolyt-, Säure-Basen-Haushalt
Entgiftungsfunktion (Stoffwechselendprodukte: Ketone, Fremdsubstanzen: Medis, Alkohol)
Bildung von Hormonen (Erythropoetin, Renin: hormonähnliches Enzym)
Umwandlung von Vit. D Vorstufe ins Hormon
Blutversorgung der Niere:
große zuführende Gefäße:
Aorta → Nierenarterie (A. renalis)
nach Eintritt in die Niere Aufzweigung in:
→ Zwischenlappenarterien → Bogenarterien → Zwischenläppchenarterien → Ateriolen (Vas afferens): versorgen jedes Nierenkörperchen mit Blut → Kapillarnetz des Glomerulus → Vas efferens (Ateriole) → Kapillarnetz von Rinde + äußerer Markschicht
Abtransport über:
→ Nierenvene (V. renalis) → untere Hohlvene (V. cava inf.)
Nephron:
Funktionseinheit der Niere
Funktion: Bildung des Urins
Nierenkörperchen
Glomerulus (knäulartiges Kapillarschlingengeflecht) mit umgebender Bowman-Kapsel
Filtrierung des Bluts
Druck Kapillarnetz > Druck Bowman-Kapsel
Tubulusapparat
Konzentrierung des Primärharns durch Resorptionsvorgänge → Sekundärharn
Juxtaglomerulärer Apparat: an Kontaktstelle zw. distalem Tubulus + Vas afferens
Funktion: Reninsekretion (RAAS)
Ziel: Konstanthaltung von RR, Nierendurchblutung, Plasmavolumen, Elektrolythaushalt
Sammelrohre: nehmen Sekundärharn auf, münden in Papillengang, der sich in Nierenbecken öffnet
tägl. fließen ca. 1.500 l Blut durch die Nieren, d.h. gesamte Blut des Körpers (5-7 l) strömt mehrfach pro Tag durch die Nieren
über Nierenarterie gelangt Blut zu Glomeruli: Hier werden v.a. Proteine + Zellen von der Flüssigkeit getrennt → Primärharn entsteht (neben Abfällen auch noch für den Körper wichtige, verwendbare Substanzen wie Glukose und Salze)
Damit diese nicht ausgeschieden werden und dem Körper verloren gehen, müssen sie zurückgewonnen werden. Ist jedoch der Blutzucker, d.h. der Gehalt an Glukose im Blut zu hoch, muss die überschüssige Menge ausgeschieden werden. In diesem Fall geben die Glomeruli mehr Zucker in den Primärharn ab, als von den Tubuli wieder "recycelt" werden kann. Der Überschuss gelangt so mit dem Harn ins Nierenbecken und von dort über die Harnleiter zur Blase.
Würde der gesamte Primärharn, ca. 180 Liter pro Tag, ausgeschieden werden, würde der Körper viel zu viel Flüssigkeit verlieren. Deshalb wird der größte Teil des Primärharns (Wasser und die darin gelösten wertvollen Stoffe) wieder in das Blut aufgenommen. Dies geschieht ebenfalls in Strukturen, die zu den Nierenkörperchen gehören, nämlich in den Tubuli. Der verbleibende Teil wird als Endharn (Urin) bezeichnet. Er enthält alles, was für den Körper nicht mehr verwendbar bzw. giftig ist. Die Niere produziert in etwa 1,5 Liter Endharn pro Tag, der dann auch ausgeschieden wird.
Urin nimmt also folgenden Weg:
Filtration im Glomerulus → Bowman-Kapsel → proximaler Tubulus → Intermediärtubulus → distaler Tubulus → Verbindungsstück → Sammelrohr → Nierenkelch → Nierenbecken
Autoregulation von Nierendurchblutung + glomerulärer Filtration:
Ziel: konstante Nierendurchblutung, damit glomeruläre Filtrationsrate gleich bleibt (= Blutdruck im Glomerulus soll gleich bleiben)
3 Mechanismen:
glatte Muskelfasern der Vasa afferentia + efferentia regulieren selbsttätig ihre Gefäßweite (Bayliss-Effekt)
Verengung des Vas afferens + Senkung der Filtrationsrate des Glomerulus bei hoher NaCl-Konzentration im dist. Tubulus
Renin-Angiotensin-System: (v.a. bei niedrigen RR)
Zusammensetzung des Urins:
95 % Wasser
Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin → harnpflichtige Substanzen
Salze, Säuren, Hormone, Enzyme, wasserlösliche Vitamine
Farbstoffe (Urobilinogen, Urochrome)
Bestandteile:
Lymphbahnen
lymphatische Organe
primäre lymphatische Organe: Knochenmark, Thymus
sekundäre lymphatische Organe: Milz, Lymphknoten, lymphatische Gewebe der Schleimhäute (Rachen-, Zungen-, Gaumenmandeln, Peyer-Plaques im Dünndarm)
3 Hauptaufgaben:
Drainage des Interstitiums über die Lymphe
Mitarbeit bei der Immunabwehr
Transport bestimmter Fette aus dem Darm
Lymphe:
Wasser, Elektrolyte, Stoffwechselprodukte, Zelltrümmer, Krankheitserreger ?
Lymphbahnen:
Lymphe wird von Lymphkapillaren aufgenommen + vereinigen sich zu größeren Lymphbahnen
2. Abflusssystem (neben venösem System): interstitielle Flüssigkeit in den Blutstrom
Lymphe → Lymphbahnen → Lymphknoten → große Lymphbahnen → Vereinigung der Lymphbahnen der UEX in Cisterna chyli → Ductus thoracicus (Milchbrustgang) durch das Zwerchfell ins hintere Mediastinum
Knochenmark:
Bildung der T-Lymphozyten
Thymus:
Ausreifung + Differenzierung der T-Lymphozyten: Erkennen + Abtöten von Antigenen
Lymphknoten (Nodi lymphatici):
biologische Filterstationen
jede Körperregion Gruppe regionaler Lymphknoten
Milz:
Identifizierung und Abbau von überalteten Blutzellen („Blutmauserung“)
Infektionsabwehr (Lymphozytenvermehrung, Herausfiltern + Abbau von MO)
Abfangen + Abbau von Gerinnungsprodukten (kleinen Thromben)
Thrombozytenspeicherung
vor der Geburt: Blutbildung
→ nicht lebensnotwendig, da Funktionen von Leber, Knochenmark + anderen lymphatischen Organen übernommen werden können
Innere männliche Geschlechtsorgane
Hoden (Testis)
Nebenhoden (Epididymis)
Samenleiter (Ductus deferens)
Samenstrang (Funiculus spermaticus)
Geschlechtsdrüsen
- Prostata (Vorsteherdrüse)
- Samenbläschen (Gll. Seminales)
- Cowper Drüsen (Gll. Bulbourethrales)
Keimzellproduktion
- Samenzellen, Spermien
Produktion + Sekretion von Geschlechtshormonen
- Sexualhormone v.a. Testosteron
Produktion von Sekreten für optimales Milieu für Transport und Befruchtung
Funktion Nebenhoden
Reifung, Selektion und peicherung der Spermien
Sekretbildung: hemmt vorzeitige Bewegung
Phagozytose funktionsunfähiger Spermien
Funktion Geschlechtsdrüsen
Samenblässchen: Produktion alkalisches + fructosehaltiges Sekret
Cowper Drüsen: Produktion schleimiges Sekret
Prostata: Sekretabgabe
Spermatogenese
Dauer ca. 80 Tage
Beginn: in Nähe der Hodenkanälchen
Ende: Richtung Lumen der Hodenkanälchen
Entwicklung
Urkeimzelle = Spermatogonien/ Spermatogenie
→ teilen sich ab Pubertät per Mitosespindel
Entstehung von millionen Spermatozyten 1.Ordnung
durch Meiose entsteht aus Spermatozyt 1.Ordnung (1.Reifeteilung)
Spermatozyt 2.Ordnung
Anschließend 2.Reifeteilung
→ Entstehung von Spermatiden = unreife männliche Keimzelle
Differenzierungsophase = Spermiogenese
→ Befruchtungsfähige, bewegliche Spermien
Beginn: 1. Tag der Regelblutung, Ende: Einsetzen der nächsten Blutung
Dauer des Zyklus: durchschnittlich 28d kann schwanken zwischen 21-35 Tage
kann von Zyklus zu Zyklus bei gleicher Frau unterschiedlich sein
Funktion: Vorbereitung der Einnistung der befruchteten Eizelle
Gesteurt von Hormonen die freigesetzt werden von:
Hypothalamus (GnRH)
Hypophyse (LH und FSH)
direkt aus Ovar (Östrogene, Progesteron)
Einteilung des Zyklus:
ovarieller Zyklus: (Abläufe der Eierstöcke)
Follikelphase (1. bis ca. 12. Tag) Folliekelbildung
Follikel reift zum sprungreifen Follikel heran
Östrogenspiegel steigt
hemmt FSH-Ausschüttung
Ovulationsphase (ca. 13. bis 15. Tag) Eisprung
Östrogen steigt weiter an
vermehrte LH-Ausschüttung -> LH-Peak der den Eisprung auslöst
Progesteron wird freigesetzt -> Östrogen sinkt
Lutealphase (ca. 16 bis 28 Tag) Gelbkörperbildung
Progesteron -> Endometrium tritt ind die Sekretionsphase
-> Vorbereitung auf die Einistung einer befruchteten Eizelle
Am Ende sinkt LH Konzentration
Gelbkörper bildet sich zurück und somit aus der Gelbkörper
Endometrialer Zyklus: (Ablauf der Uterusschleimhaut)
Menstruationsphase
Desquamationsphase
Regenerationsphase
Proliferationsphase
Sekretionsphase
ischämische Phase
Phasen des Menstruationszyklus:
Desquamations-/Ablösungsphase (1.-4./7. Tag): Ablösung der Funktionalis = Regelblutung
Proliferationsphase (5.-14. Tag): Follikelphase = Ausreifung der Follikel unter Östrogeneinfluss + Aufbau des Endometriums → 14. Tag: Ovulation
Sekretionsphase (15.-28. Tag): Lutealphase (unter Progesteroneinfluss) = Endometrium ist für die Einnistung der Eizelle vorbereitet + verbesserte DB + vermehrtes Drüsenwachstum der Gebärmutterschleimhaut (Bildung von Sekreten) + Einlagerung von Glykogen
Ischämiephase (wenige h): Rückbildung der Corpus luteum (Progesteron sinkt) → DB der Funktionalis sinkt → Abstoßung der Funktionalis
Menarche: Beginn der monatlichen Blutungen zwischen dem 11. und 15. Lbj.
Klimakterium: Zeitspanne zwischen dem 44. und 55. Lbj.
→ Regelblutungen werden seltener bzw. hören dann auf; Hormonproduktion sinkt; Funktionstätigkeit der Eierstöcke sinkt
Menopause: Zeitpunkt der letzten Monatsblutung → Postmenopause
Geschlechtsphasen der Frau:
Postnatale Phase
Pubertät
Reproduktives Alter
Klimakterium
Menopause
Postmenopause
Senium
Östrogen, Gestagene, (Androgene) -> Bauchspeicheldrüse
fördert Wachstum von primären weiblichen Geschlechtsmerkmalen
fördert Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmalen
bewirken Reifung der Eizelle
Öffnung des Muttermunds, Verflüssigung des Zervixschleims, sodass die Samenzelle in die Gebärmutter gelangen kann
FSH und LH für die BIldung notwendig
wenn genug Östrogen vorhanden -> negative Rückkopplung, die Freisetzung von FSH und LH hemmt
FSH
lässt Follikel reifen, regt Östrogenbildung an
LH
gleich wie bie FSH
löst Eisprung aus
Bildung des Gelbkörpers
Befruchtung
= Konzeption, Empfängnis
erfolgt im ampullären Tubenabschnitt
→ Eizelle trifft während Transport zum Uterus auf befruchtungsfähige Spermien
Zellmembran der Spermienzelle + Eizelle verschmelzen
= Imprägnation
Entstehung einer Zygote (Vorkern Spermium + Eizelle verschmelzen)
→ Wiederherstellung des doppelten Chromosomensatzes mit 46.Chromosomen
( 2 x 23 Chromosomen)
Zygote enthält alle genetischen Merkmale des Individuums
→ chromosomale Geschlecht festgelegt
Stadien von Zygote bis Säugling
1) Keimphase
= Blastogenese
von Befruchtung/Zygote bis zur Einnistung (ca. 10.Tag)
2) Embryonalphase
= Embryogenese, Embryo
von Einnistung (ca. 10. Tag) bis einschließlich 8.SSW
Organogenese
3) Fetalstadium
= Fetogenese, Fetus/Fet
ab 9 SSW bis zur Geburt
Wachstums- und Gewichtszunahme, Organe: Funktionsaufnahme
erste Zellstadien
wenige Stunden nach Befruchtung 1. Zellteilung (Mitose)
= Furchung
Furchung bis eine Zellkugel entstanden ist
= Morula
~ 4. Tag nach Befruchtung Verwandlung in hohlen Zellball durch Flüssigkeitsaufnahme
= Blastozyste
Blastozyste
äußere Zellschicht = Trophoblast
→ bildet Schwangerschaftshormon ß-HCG
verhindert Menstruation
ist nach Befruchtung 9 Tage in Blut und Urin → SSW-Test
innere Zellmasse = Embryonalanlage = Embryoblast
Einnistung
= Nidation, Implantation
5. - 6. Tag nach Befruchtung Beginn der Einnistung
Blastozyste lagert sich an Endometrium an (Blastozystenhöhle)
Trophoblastzelle produziert Enzyme
→ ermöglichen „einfressen“ in Endometrium
Trophpblast teilt sich in 2 Schichten
1) Zytotophoblast
→ umgibt Embryoblast weiterhin
→ bildet ständig neue Zellen
2) Synzytiotrophoblast = vielkernige Riesenzelle
→ wächst weiter in Endometrium
→ Ernährung
Keimphase → Embryonalphase
Keimblätter
2 Keimblätter/Keimschichten
ab Beginn der 2. Woche (ca. 8.Tag)
innere Keimblatt = Entoderm
äußeres Keimblatt = Ektoderm
3 Keimblätter
ab Beginn der 3. Woche
Ektoderm
daraus bilden sich:
Haut, Schleimhäute
Nervensystem (ZNS,PNS)
Sinnesorgane
Mesoderm
daraus bildet sich:
Knochen, Muskulatur → Herz, BGW, Knorpel
Geschlechtsorgane, Nieren, Blutgefäße
lymphatische Organe, Blutkörperchen
Entoderm
daraus bildet sich Epithel für
- Verdauungstrakt
- Organe des Atmungssystems
- Leber, Pankreas, Schilddrüse, ableitende Harnwege
Embryonalphase
von Einnistung bis einschl 8. SSW.
Organogenese = Organbildung
→ Bildung von fast allen Organ- und Gliedmaßenanlagen
ab Ende 6. -8. SSW p.m.: Herzaktion mit Ultraschall darstellbar
am Ende der Embryonalzeit ca. 3 cm groß
Hormone
Follikelstimulierendes Hormon
regt Ausschüttung von Östrogen aus Ovarien an
bewirkt Reifung einer Eizelle
Luteinisierendes Hormon
bewirkt mit FSH Eisprung + Umwandlung des Follikels in den Gelbkörper (Corpus luteum)
HCG
Humanes Chorionogonatropin
produziert Progesteron
verhindert Tod des Corpus luteum
Östrogen
bereitet Körper auf SS vor
Bildung in Ovarien, Eizellen, Plazenta, NNR
Progesteron
Schutzhormon der SS
Bildungsort: Gelbkörper, Plazenta, NNR
wenn niedrig: wirkt sich auf Psyche aus (Depression...)
Prolaktin
stimuliert Brustwachstum + Milchbildung
(Schwangerschaftshormon)
verstärkt Wehen
fördert Milchfluss
Bindungshormon
Zellteilung bei Wachstum + Zellersatz
Mutterzelle teilt sich in 2 erbgleiche Tochterzellen durch vorherige DNA-Replikation
DNA-Polymerase: Herstellung neuer DNA-Stränge, Überprüfung auf falsche Basenpaare
Interphase:
= Phase zwischen 2 Zellteilungen -> DNA-Replikation
Chromosomen sind entspiralisiert
Prophase
CHromosomen verkürzen sich durch zunehmende Spiralisierung
Auflösung Kernkörperchen + Kernmembran
Zentriolenpaare rücken auseinander -> wandern zu gegenüberliegenden Polen der Zelle, Ausbildung von Mitosespindeln
Metaphase:
verdoppelte Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialebene (Mittelebene, zwischen beiden Spindelpolen) an
Anaphase
Trennung der Chromatiden eines Chromosoms durch Fasern der Mitosespindel -> Bewegung zu entgegengesetzten Zellpolen -> “einfaches Chromosom”
Telophase
identische Chromosomensätze werden von neuen Kernhüllen umgeben
Entspiralisierung der Chromosomen, Mitosespindel verschwindet, Kernkörperchen erscheinen wieder
Kernteilungszyklus beendet
=> Zellteilung
=> 2 erbgleiche Tochterzellen mit je 1 Zellkern mit diploidem Chromosomensatz (2x23 -> 46 Chromosomen)
Mitosephase nur kurzer Zeitraum
Interphase wesentlich länger:
G1-Phase: präsynthetische Wachstumsphase (Proteinbiosynthese)
G0-Phase: Ruhephase (ausdifferenzierte Zellen verbleiben hier) -> Rückkehr in den Zellzyklus nur bei Bedarf (z. B. Wundheilung)
S-Phase: Synthesephase (DNA-Verdopplung)
G2-Phase: postsynthetische Wachstumsphase (G2-Phase)
Zellteilung bei der Weitergabe der Erbinformation von Generation zu Generation
Reduktionsteilung bei Bildung der Keimzellen (diploider Chromosomensatz 2x23 -> haploider Chromosomensatz 1x23)
Keimzellen erbgleich
START: diploider Chromosomensatz (2x23 Chromosomen)
ENDE 2. Reifeteilung: 4 Tochterzellen mit haploidem Chromosomensatz (1x23 Chromosome)
Verteilung homologer Chromosomen väterlicher + mütterlicher Herkunft auf 2 Tochterzellen
unreife Keimzelle: diploider Chromosomensatz: 2x23 → 46 Chromosomen
Prophase 1: Aneinanderlagerung + Tetradenbildung (2x2 Chromatiden)
Metaphase 1: Crossing-over (Rekombination 1)
Anaphase 1: Trennung der Tetraden mit zufälliger Verteilung auf die Tochterzellen → Neukombination (Rekombination 2)
Telophase 1: Halbierung des Chromosomensatzes auf 23 Chromosomen à 2 Chromatiden (haploid)
Trennung der Chromatiden voneinander + Verteilung auf 4 Tochterzellen
haploider Chromosomensatz mit Chromosomen à 2 Chromatiden
→ haploider Chromosomensatz mit Chromosomen à 1 Chromatid
=> insgesamt 4 erbungleiche Tochterzellen mit haploidem Chromosomensatz (1x23 → 23 Chromosomen mit 1 Chromatid)
Atom -> Molekül -> Zellorganelle -> Zellen -> Gewebe -> organ -> Organsystem -> Organismus
Zelle
kleinste eigenständige (Bau)Einheit
Zellkern (Erbgut), Zytoplasma (mit Organellen), Zellmembran (Abgrenzung nach außen)
Gewebe
Verbund von Zellen gleicher Funktion
Binde-/ Stützgewebe, Muskelgewebe, Nervengewebe
Verbund verschiedener Gewebe mit gemeinsamer Aufgabe
Organsystem
Verbund verschiedener Organe mit (übergeordneter) gemmeinsamer Aufgabe
Herz-Kreislauf, Atmungs- oder Verdauungssystem
Organismus
menschlicher Körper/Mensch
Zellmembran (Plasmalemm)
Grundsubstanz (Zytoplasma)
Zellorganellen = Reaktionsräume in der Zelle für verschiedene Stoffwechselvorgänge/Leistugnen der Zelle -> MIT MEMBRAN:
Zellkern (Nukleus)
endoplasmatisches Retikulum (ER)
Mitochondrien
Golgi-Apparat
Lyosomen
Peroxysomen
(Bläschen/Vesikel)
OHNE MEMBRAN:
Ribosomen
Zytoskelett/Mikrotubuli
Zentriolen
Zellflüssigkeit (Zytosol)
glattes ER:
Calciumversorgung (Muskel -> sarkoplasmatisches Retikulum), Entgiftung (Leberzellen), Lipidsynthese
Peroxysomen:
Entgiftung
Rauer ER (mit Ribosomen):
Proteinsynthese
Mikrotubuli:
Zytoskelett -> Stützsystem (lange hohle Röhrchen)
Nukleus (Zellkern):
Steuerung + Kontrolle Zellvorgänge, Verdopplung des genetischen materials (DNA)
Zentriol:
Spindelapparat -> Zellteilung
Ribosomen:
Mitochondrien:
“Kraftwerke der Zelle” -> ATP-Bildung (Energie)
Dictyosom:
Speicherung / Veränderung / Verpackung Proteine
Golgi-Apparat:
Speicherung / Veränderung / Verteilung Proteine (Erneuerung Zellmembran) -> Gesamtheit der Dictyosomen
Lysosomen:
intrazelluläres “Verdauungssystem”: Abbau überflüssiger Zellmaterialien durch Verdauungsenzyme
Bestandteil: Phospholipide (hydrophile Kopf: Phosphat + Cholin, hydrophobe Schwänze (Fettsäuren)
Kohlenhydratkette
Glykokalix (Zuckerkette)
Lipid-Doppelschicht
peripheres Membranprotein (aufgelagert/angelagert)
integrales Membranprotein (Transmembranprotein): eingelagert
Cholesterin (zwischen Lipiden eingelagert)
Interstitium: Zwischenraum Zwischen Organen, Geweben, Zellen
Semipermeabilität = selektive Permeabilität
Durchtritt von Stoffen durch die Zellmembran: Molekülgröße (kleiner -> leichter), Fettlöslichkeit (fettlöslicher, desto besser), elektrische Ladung (kaum Passage für elektrische geladenen Teilchen, Ionen)
zu große/hydrophile/geladene Teilchen: Membrantransportproteine (Carrier-/ Kanalproteine)
= gezieltes Herbeiführen der Immunität gegenüber einem bestimmten Antigen, indem man das Immunsystem des Körpers mit diesem Antigen (z.B. einem Krankheitserreger) in Kontakt bringt und dadurch eine Immunantwort auslöst (→ Impfung) oder Immunität entsteht durch die Erkrankung selbst.
Aktive Immunisierung
Passive Immunisierung
Impfsubstanz
abgetötete/abgeschwächte Erreger, Gifte
körperfremde Antikörper z. B. von Tieren produziert
Zeitpunkt der Impfung
Impfung erfolgt vor einer mögl. Infektion
Impfung erfolgt bei wahrscheinlicher Infektion oder Erkrankung
Wirkungsweise
Körper bildet körpereigene Antikörper als Schutz bei einer mögl. Infektion (Antigen-Antikörper-Reaktion)
späte Wirkung: 1-2 Wochen
körperfremde Antikörper lagern sich an Erreger/Giftstoffe an + inaktivieren sie Sofort
Wirkungsdauer
je nach Impfung zwischen einigen Monaten/Jahren und Lebenslang
einige Wochen, die Antikörper werden vom Körper abgebaut
feste Bestandteile (40-45 %)
→ Blutzellen/-körperchen
Erythrozyten (rote Blutkörperchen): Transport von 02 + CO2 (durch Hämoglobin)
Leukozyten (weiße Blutkörperchen): Abwehr von Krankheitserregern, Immunreaktion, Antikörperbildung
Thrombozyten (Blutplättchen): Blutgerinnung, Wundverschluss
flüssiges Blutplasma (55-60%)
→ klare, gelbliche Flüssigkeit
Fibrinogen (Gerinnungsfaktoren: Plasmaproteine)
Blutserum (Wasser, Proteine, Hormone, Vitamine)
→ Transport von Nährstoffen
Erythrozyten:
Bildung: durch Hormon Erythropoetin angeregt (Niere), im KM aus hämatopoetischen Stammzellen
keinen Zellkern (keine Mitose, Apoptose, aber Stoffwechsel zur Energiegewinnung)
Träger der Blutgruppenmerkmale
Leukozyten:
Bildung: im KM aus hämatopoetischen Stammzellen, Lymphozyten: auch Lymphknoten, Thymus, Milz
Granulozyten:
neutrophile: Frühabwehr einer Infektion
eosinophile: Abwehr von Infekten mit Parasiten
basophile: Allergische Reaktion
Lymphozyten
B-Lymphozyten (B-Zellen): produzieren Antikörper
T-Lymphozyten (T-Zellen): zelluläre Immunität
T-Helferzellen
Zytotoxische T-Zellen (Killerzellen), T-Gedächtniszellen, Regulatorzellen (Suppressorzellen)
Natürliche Killerzellen
Monozyten
Transportfunktion: Transport von O2, Nährstoffen + Hormonen zu den Zellen, Abtransport von CO2
+ Stoffwechselabfallprodukten
Abwehrfunktion: Antikörper + Abwehrzellen bekämpfen körperfremde Partikel, KHerreger, erkennen körpereigene entartete/ infizierte Zellen
Wärmeregulationsfunktion: ständige Blutzirkulation verteilt Wärme im Körper, gleichbleibende Temp. von 37°C
Blutgerinnung: Eigenschutz vor Schaden, Abdichtung Gefäßwanddefekte durch Blutstillung
Pufferfunktion: gleichbleibender pH-Wert im Zsm.spiel mit Lunge + Niere, Puffersysteme im Blut (Aufnahme/Abgabe H+-Ionen bei Überschuss/Mangel)
Hämolyse:
Auflösung von Erythrozyten durch Zerstörung der Zellmembran
→ Übertritt Hämoglobin ins Blutplasma
Abbau durch Leukozyten in Milz,Leber, KM
physiologische Hämolyse: nach 120 Tagen
gesteigerte Hämolyse: verkürzte Lebensdauer der Erys → Anämie (wenn Abbau Neubildung übersteigt)
z.B. durch thermische Schädigung, toxische Schädigung, Immunreaktion, Nebenwirkung Medis
Folge: evtl. Ikterus, da bei gesteigertem Erythrozytenabbau vermehrt Bilirubin anfällt.
3 Abläufe:
Gefäßreaktion: Verringerung des Blutverlusts durch Vasokonstriktion + Zusammenrollen des Gefäßendothels
Thrombozytenädhesion + -aggregation: Verschluss der Wunde durch einen Thrombozytenpfropf
Blutgerinnung: langfristiger Verschluss durch ein Fibrinfasernetz
Fibrinabbau nach der Blutgerinnung durch Enzym Plasmin → Öffnung verschlossener Blutgefäße (Rekanalisation)
Glukoneogenese: Neubildung von Glukose aus Nicht-Kohlenhydraten, v.a. Aminosäuren
in der Leber, z.T. auch Nierenrinde
zentrale Rolle im Glukosestoffwechsel Hormon Insulin: ohne Insulin keine Glukoseaufnahme + -verwertung in den Körperzellen (Zellmembrandurchlässigkeit ↑)
Blutzuckerregulation: zur Konstanthaltung der Glukosekonzentration im Blut (Normalwert: ca. 4–6 mmol / l)
Insulin: Peptidhormon
Bildung: B-Zellen der Pankreas
einziges Hormon, das den Blutzuckerspiegel senkt durch:
Steigerung der Durchlässigkeit von Zellmembranen für Glukose (Blutplasma → Zellinnere)
Steigerung der enzymatischen Glukoseverwertung in der Zelle zur Energieerzeugung (Glukose → Speicherform Glykogen in der Leber/ Skelettmuskelzellen)
Glukagon: Peptidhormon
Bildung: A-Zellen der Pankreas
erhöht den Blutzuckerspiegel durch Förderung von Glykogenabbau + Glukoseneubildung (Glukoneogenese) aus Laktat
→ Sekretion wird durch Blutzuckerspiegel gesteuert
weitere Gegenspieler des Insulins:
Adrenalin
Cortisol
Cortison
STH (Somatotropin)
T3 + T4
Stoffwechsel allgemein
= Metabolismus
Baustoffwechsel
= Anabolismus (Aufbaustoffwechsel)
Neuaufbau von Zellsubstanz, die dem Wachstum des Organismus dient
Umwandlung von körperfremde Stoffe in köpereigene Stoffe
= ASSIMILATION
Betriebsstoffwechsel
= Katabolismus (Abbaustoffwechsel)
Abbau von Stoffen unter Freisetzung von Energie in energieärmere Verbindungen
= DISSIMILATION
Kohlenhydratverdauung
nicht resorbierbar: Polysaccharide
resorbierbar nur als Monosaccharide
Beginn der Kohlenhydratspaltung durch bestimmte Speichelenzyme (Amylase)
→ Speichellipase (Alphalipase)
→ spaltet Stärke in Polysaccaridbruchstücke (Dextrine)
Magen
Stopp der Kohlenhydratverdauung
→ HCL inaktiviert Alpha-Amylase
Aktivierung und/oder Wirkung im Dünndarm
→ Alpha-Amylase, Spaltung zu Oligosacchariden und Disacchariden
nach Magen ist Speisebrei stark sauer → muss neutralisiert werden
→ Enzyme von Pankreassaft können sonst nicht spalten
Neutralisierung durch bikarbonatreichen Pankreassaft
alkalische Sekrete der Leber
Dünndarmsaft
Enzyme werden ins Duodenum in Form inaktiver Vorstufen abgegeben und erst dort aktiviert
Dünndarm
Mikrovilli : Maltase, Laktase, Saccharase, Isomaltase
→ Monosaccharide
Monosaccharide
Disaccharide
Polysaccharide
Glukose (Traubenzucker)
Fruktose (Fruchtzucker)
Galaktose
Saccharose (Rohr-/Rübenzucker)
=Glukose + Fruktose
Laktose (Milchzucker)
= Glukose + Galaktose
Maltose (Malzzucker)
= Isomaltose
Makromolekül
Amylase (Stärke)
Eiweißverdauung
Nicht resorbierbar: Proteine
Resorbierbar: Di-, Tripeptide und einzelne Aminosäuren
Salzsäure (HCI)
→ wird von Belegzellen produziert
→ denaturiert die in der Nahrung enthaltenen Eiweiße ( 3dimensional Struktur bricht zusammen)
Pepsinogene + Pepsine
→ Pepsinogene werden in den Hauptzellen hergestellt
→ bei pH-Wert < 6 umwandlung in aktive Pepsine (=Enzym)
→ Spaltung von Eiweißmolekülen
Endopeptidasen: Chymotryosin + Trypsin
→ Peptidspaltung
Exopeptidasen: Aminopeptidasen, Carboypeptidasen
→ Abspaltung einzelner AS (z.B. Peptidase, Erepsin)
Mikrovilli: Aminopeptidasen
→ Spaltung in Di-, Tripeptide und Aminosäuren
Knochen:
Binde- + Stützgewebe
Knochenmatrix: Kollagenfasern + Mineralien → Verkalkung, Festigkeit
3 Arten von Knochenzellen:
Osteoblasten (Aufbau der Knochengrundsubstanz (Knochenmatrix)
Osteozyten (reife Knochenzellen, keine Fähigkeit zur Zellteilung mehr, in Knochenmatrix eingeschlossen)
Osteoklasten (Auflösung Knochen in Umbauphasen: Wachstum, Knochenbrüche)
außen: von straffer Bindegewebshaut (Periost) umgeben
darunter: Kortikalis (Rindenschicht des Knochen), die aus Substantia compacta besteht
weiter innen: schwammartiges Gerüst aus Knochenbälkchen, die Substantia spongiosa / Spongiosa
Aufgaben:
Stützfunktion: Druckfestigkeit, Zugfestigkeit, Widerstandsfähigkeit gg. über Biegung + Verdrehung
Stoffwechselfunktion: Speicherung von Mineralsalzen (Kalzium, Phosphat)
Ansatzstelle für Muskeln und Sehnen
Blutbildung im roten Knochenmark
Knochenstoffwechsel:
Mineralhaushalt: für ständigen Auf- + Ab- + Umbau
Kalzium + Phosphat: Festigkeit
Vitamin-D-Hormon: Kalziumresorption ins Blut + Verdauungstrakt, hemmt Bildung von Parathormon
Parathormon: senkt Blutkalziumspiegel
Kalzitonin: senkt Blutkalziumspiegel
Sexualhormone (Östrogen + Testosteron): regulieren Wachstum, vermehrter Kalziumeinbau in Knoche + Knochenerhalt
Knochenhaut (Periost):
Schutz- + Ernährungsfunktion für den Knochen
Ansatz von Sehnen + Bändern
Hohlräume zw. den Knochenbälkchen (Markhöhle) werden mit Knochenmark ausgefüllt
rotes KM: Blutbildung (Schädelknochen, Rippen, Sternum, Os ilium, Epiphysen OA + OS)
in zunehmendem Alter durch gelbes KM (Fettmark) ersetzt
Ossifikation = Verknöcherung + Bildung von Knochengewebe
intrauterine Entwicklung: Anlage zsm.hängender Stränge embryonalen BGW (= Mesenchym)
2 Möglichkeiten der Ossifikation:
direkte, desmale Ossifikation
indirekte, chondrale Ossifikation (über knorpelige Zwischenstufen)
->bei beiden: Entstehung eines Geflechtknochens
->meistens: weiterer Umbau zu Lamellenknochen (Ausnahme: Schädelnähte, Ansatzstellen Sehnen/Bänder)
direkte, desmale Ossifikation:
Vorkommen: Schlüsselbein, Schädelkalotte, Gesichtsschädel
Verknöcherung direkt aus bindegewebiger Anlage
Entwicklung von Knochenbälkchen (Trabekeln)
Verschmelzen einzelner Trabekel
Entstehung des typischen Geflechtknochen mit ungeordneter Struktur
→ geringe mechanische Festigkeit
indirekte, chondrale Ossifikation:
Vorkommen: bei den meisten Knochen
Verknöcherung über den „Umweg“ einer knorpeligen Zwischenstufe
Mesenchymzellen → Knorpelzellen
„Knochen-Rohmodell“ aus hyalinem Knorpel
Knorpelabbau + Ersatz durch Knochengewebe
Entstehung eines „Ersatzknochens“
Abgrenzung:
enchondrale Ossifikation (im Knorpelinneren, Längenwachstum)
Vergrößerung Knorpelzellen
Anlagerung Kalksalz
Osteoklasten Loch in äußere Knochenmanschette
Einwachsen von Blutgefäßen
Chondroklasten: Knorpelabbau
Osteoblasten: Entstehung Verknöcherungspkt. an
Diaphyse = primärer Knochenkern
Epiphyse = sekundärer Knochenkern
perichondrale Ossifikation (Perichondrium/ Knorpelhaut, Dickenwachstum)
Entstehung einer äußeren Knochenmanschette durch Hülle aus Osteoblasten
Perichondrium → Periost: weiteres Dickenwachstum durch neue Knochenschichten unterm Periost
→ laufen parallel ab
→ Knochenmanschette verschmilzt mit Knochenkernen
→ Entstehung eines Geflechtknochen
→ Umbau zu stabilerem Lamellenknochen (Kortikalis + Spongiosa)
Ausnahmen:
hyaliner Gelenkknorpel der Gelenkflächen
knorpelige Wachstumsfuge (Epiphysenfuge)
-> Längenwachstum (Röhrenknochen) → knöcherne Epiphysenlinie
Knochenwachstum:
Längenwachstum (von Epiphysenfugen ausgehend):
stetiger Umbau zu Knochengewebe
Ende: Verknöcherung Epiphysenfuge → Absinken Hormone (Frau: 18-20, Mann: 20-22)
2 Wachstumsschübe: 1. LJ + Pubertät
Dickenwachstum „appositionelles Wachstum“ (vom Periost ausgehend)
perinatale Ossifikation: neue Knochenschichten von außen dazu, innen zur Markhöhle hin Abbau durchOsteoklasten → Vergrößerung des ges. Knochendurchmessers
Fähigkeit des Periost lebenslang wichtig für Frakturheilung
Umbauprozesse veränderte Beanspruchung
Kontraktion + Erschlaffung eines Skelettmuskels
Reiz von motorischer Nervenzelle (Motoneuron) an Sarkolemm
→ Erregungsübertragung an motorischer Endplatte
Ausschüttung von Acetylcholin in synaptischen Spalt
Querbrückenzyklus:
Freisetzung von Kalzium ins Sarkoplasma
Formveränderung von Troponin + Tropomyosin + Kopfteil des Myosinfilaments kann sich querbrückenartig mit dem Aktinfilament verbinden
Myosinkopf kippt um → Aktin- + Myosinfilament gleiten aneinander vorbei
→ Aktinfilamente werden stärker zw. Myosinfilamente gezogen
→ Z- Streifen nähern sich, Sarkomer verkürzt sich
→ ATP als Energielieferant nötig, sonst können sich Aktin- + Myosinfilament nicht voneinander lösen „Muskelstarre“
Latenzzeit (zw. Acetylcholinausschüttung + Beginn der Muskelkontraktion): 1ms
Totenstarre:
um Muskeln zu entspannen, wird ATP benötigt, damit sich kontraktile Muskelproteine Myosin + Aktin lösen
durch Stopp der Stoffwechselvorgänge kommt es zum Zerfall des ATP
dadurch irreversible Verbindung zw. Aktin + Myosin
Totenstarre löst sich zeitabhängig erst wieder durch die Autolyse der Muskelzellen
Kontraktionsarten:
isometrische Kontraktion: Zunahme der Muskelspannung bei gleichbleibender Muskellänge (selten)
isotonische Kontraktion: gleichbleibende Muskelspannung bei Zunahme der Muskelverkürzung (selten) (Längenveränderung!)
konzentrisch: Muskelkraft > als einwirkende Kraft → Verkürzung
exzentrisch: Muskelkraft < einwirkende Kraft → Verlängerung/ Dehnung
auxotonische Kontraktion: Mischform aus isotonischer + isometrischer Kontraktion
→ gleichzeitig Spannungs- + Längenänderung (Normalfall)
Sonderfall:
Anschlagszuckung: auf isotonische Kontraktion folgt isometrische Kontraktion (z.B. Kaumuskulatur bei Kieferschluss)
Unterstützungszuckung: auf isometrische Kontraktion folgt isotonische Kontraktion (z.B. Streckung aus Kniebeugung)
Energiegewinnung im Muskel:
aus vorhandenem ATP (6s)
ATP-Gewinnung:
ohne Sauerstoff:
anaerob-alaktazid: Kreatinphosphat + ADP → Kreatin + ATP (20-25s)
anaerob-laktazid: „anaerobe Glykolyse“: Glukose → Laktat + 2 ATP (0,5- 2min)
mit genügend Sauerstoff (Zitratzyklus):
aerob: Glykolyse = oxidativer Glykogen-/ Glukoseabbau
Glukose + O2 → CO2 + H20 + 36-38 ATP
aerob: Lipolyse = oxidativer Fettabbau
freie Fettsäuren + O2 → CO2 + H2O + ATP (je nach Länge der Fettsäure > 100 ATP!)
Muskelphysiologie:
Muskelgewebsarten:
Stoffaustausch zwischen:
Kapillaren - Interstitium (Kapillarwand durchlässig: Wasser, kleine Moleküle, undurchlässig: Zellen, größere Proteine)
Interstitium - Lymphbahnen
Interstitium - Zelle (Zellmembran = semipermeabel → Stoffaustausch aktiv / passiv)
1. Carrierproteine/ Transport-ATPasen:
„pumpen“ Teilchen/ Moleküle gg. Konzentrationsgefälle/ gg. Ladungsunterschiede aktiv durch die Zellmembran
Transport an Energiezufuhr /-verbrauch gebunden („Brennstoff“ = ATP)
Aufrechterhaltung lebenswichtiger Konzentrationsgefälle zw. EZR + IZR
Symport = gekoppelter Transport von Stoffen in die gleiche Richtung
Antiport = gekoppelter Transport von Stoffen in entgegengesetzte Richtung
Bsp.: Na+ - K+ - Pumpe: K in Zelle rein, Na raus (entgg. elektrochem. Gradienten von K + Na) → lebenswichtig für Auslösung eines Aktionspotentials!
2. Bläschentransport (Vesikeltransport):
Endozytose: Aufnahme in die Zelle hinein
Unterteilung in:
Pinozytose: Aufnahme von Flüssigkeiten inkl. gelöster Moleküle
Phagozytose: Aufnahme von Bakterien + Fremdkörpern, Zellfragmenten, ganzen Zellen z.B. Abwehrzellen
Exozytose: Abgabe aus der Zelle heraus, dabei gleichzeitig Erneuerung der Zellmembran
1. Diffusion:
einfache/ freie Diffusion:
Transport gelöster Teilchen
permeable Membran
entlang Konzentrationsgefälle Teilchen
Konzentrationsausgleich (=Endzustand) → kinetische Energie der Teilchen (Brown-Molekularbewegung)
Diffusionsgeschwindigkeit abhängig von:
Konzentrationsunterschied (gefälle)
Art des Lösungsmittels + der Teilchen
Diffusionsstrecke + -fläche
Temperatur
z.B. Diffusion O2 aus Kapillaren -> Interstitium -> Zelle
erleichterte Diffusion:
= Diffusion mit Hilfe von Kanal- + Carrierproteinen
ohne Energieverbrauch
Kanalproteine: bilden Poren durch Membran (z.B. Wassertransport, schneller Ionentransport → Ionenkanäle)
Carrierproteine: binden spezifisch Substanzen, Gestaltsänderung (=Konformitätsänderung), Transport durch Membran
Transport Lösungsmittel (z.B. Wasser)
semipermeable Membran
entgegen Konzentrationsgefälle Teilchen (entlang Konzentrationsgefälle Lösungsmittel -> Diffusion des Lösungsmittels)
Konzentrationsausgleich (= Endzustand)
Wasserspiegel + Wasserdruck (= hydrostatischer Druck) ↑
hydrostatischer Druck = Einstromdruck => gleichgewichtsdruck
Anzahl einströmende = Anzahl ausströmende
Lösungsmittelmoleküle im => Endzustnad -> osmotischer Druck
osmotische Wirkkonzentration = Osmolarität (osmol/l) = Teilchendichte!
→ abhängig von: Gesamtkonzentration osmot. Teilchen (viele Teilchen → hohe Osmolarität)
isoton = Lösungen gleicher Osmolarität
hypoton = geringere Osmolarität
hyperton = höhere Osmolarität
kolloidosmotischer Druck = osmotischer Druck durch gelöste, riesige Proteine „Kolloide“ erzeugt (Gegenspieler: hydrostatischer Blutdruck)
Klinik: Ödemenstehung (Wassereinlagerung ins Gewebe)
Transport Flüssigkeiten (+ den darin gelösten Teilchen)
durch semipermeable Membran
aufgrund von hydrostatischen Druckunterschieden → Filtration bis Druckausgleich
Produkt = Filtrat (Ultrafiltrat)
im Kapillargebiet: Austausch mit Gewebe
arterielle Seite: Filtration Flüssigkeit + Teilchen ins Gewebe→ hydrostat. Druck ↓
venöse Seite: Flüssigkeitseinstrom → Reabsorption vom Gewebe in Kapillaren
Klinik: Herzinsuffizienz
Elektrochemischer Gradient/ Potential:
Transport geladener Teilchen (z.B. K+)
2 Gradienten:
chemischer: Konzentrationsgefälle (erleichterte Diffusion) → Konzentrationsausgleich
elektrischer: elektr. Spannung/ Potential → Spannungsausgleich
im Ruhezustand der Zelle = Ruhepotential
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