Was sind lokale Gemeinschaften?
= Arten, die zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind
Was sind horizontale Gemeinschaften?
= Arten auf einer trophischen Ebene, die taxonomisch zusammenleben
Was sind vertikale Gemeinschaften?
= Arten, die auf verschiedenen trophischen Ebenen zusammenleben (z.B. Insekten, Frösche, Fische)
Was ist ein regionaler Artenpool, wie wirkt er auf lokale Gemeinschaften und wovon hängt das ab?
Die lokalen Gemeinschaften hängen davon ab, welche Arten an dem Ort überhaupt vorkommen
abh. von evolutiven Prozessen, historischen Ereignissen, physiologischen Zwängen (z.B. biogeographischen Prozessen)
auch: Fragmentierung, Einflüsse des Menschen, oft indirekte Effekte, die dazu führen, dass andere lokale Gemeinschaften entstehen
Was zählt zu den assembly rules?
Umweltfilter (physiolog. Anpassungen - Ort geeignet für Art? Futter, Temperatur)
Interspezifische Interaktionen (Konkurrenz, Prädatoren)
Ausbreitungsfähigkeit
Zufallsprozesse
Wie wird die Diversität von der räumlichen Skala beeinflusst?
Die Diversität nimmt mit Zunahme der Breitengerade ab (Tropen; evolutionärer Vorsprung, größere Flächen
Was zählt alles zur Biodiversität?
genetische Diversität
Genetische Variabilität = Vielfalt aller Gene innerhalb einer Art
Artendiversität
Vielzahl an Arten in einem Ökosystem
Ökosystemdiversität
Vielfalt an Lebensräumen und Ökosystemen
Funktionale Diversität
Vielfalt realisierter ökologischer Funktionen und Prozesse in einem Ökosystem
Was ist auf der Diversitätsskala?
Alpha-Diversität
Beta-Diversität
Gamma-Diversität
Was beschreibt die Alpha-Diversität?
Punktdiversität (lokale Artendiversität)
Wie kann man die Alpha-Diversität berechnen?
Artenzahl
Artenreichtum (Anzahl an Arten = SR)
Arten-Akkumulationskurven, rarefaction Korven
Artenschätzer
Artenzahl und relative Abundanzen
Rang-Abundanz-Plot
Simpson-Index
Eveness
Welche Vor- und Nachteile hat die Alpha-Diversität
Vorteile
Leicht zu verstehen
Zahlen gut vergleichbar
Nachteile
Keine Auskunft über Individuenzahlen
Keine Auskunft über den Gefährdungsgrad der Arten
Was beschreibt die Beta-Diversität?
Artenwechsel (species turnover) = Unterschiede zwischen Gemeinschaften
Was beschreibt die Gamma-Diversität?
Landschaftsdiversität
y = a x ß
Was sind Arten-Akkumulationskurven und was kann man mit ihnen berechen?
Man berechnet die Sättigung: Ist die Gemeinschaft komplett erfasst?
Reihenfolge der Eingabe spielt eine Rolle
Kein Vergleich mit anderen Gebieten/Datensätzen möglich
Was sind rarefaction Kurven und was kann man mit ihnen berechen?
angepasste Arten-Akk-Kurven (Permutationen ohne Zurücklegen)
Aussagen von ,,rechts nach links”
Steigung als Maß für beta-Diversität
Vergleich von unterschiedlichen Gebieten → Konfidenzintervalle
individual-based & sample-based
Wann werden rarefaction Kurven problematisch?
zufällige Verteilung; bei geklumpter Verteilung wird SR überschätzt
unterschiedliche Methoden
grundsätzlich unterschiedliche Samples
sehr seltene oder sehr häufige Arten vorhanden sind • sehr hohe beta-Diversität (turnover)
Was wird beim Artenschätzer berechnet?
Ist der Artenreichtum komplett erfasst?
Artenzahl und Abundanzen
Log10 der relativen Abundanz (%) über geordneten Arten
Visueller Vergleich der Gemeinschaftsstruktur
Abundanzdaten: Chao1, ACE, Jacknife
Binäre Daten: Chao2, ICE, Jacknife
Was ist der Simpson-Index und was kann man mit ihm berechnen?
Heterogenitätsmaß (kombiniert SR und Eveness)
anwendbar bei relativ kleinem N, keine Annahmen über Arten- Abundanz-Verteilung
P, dass zwei Individuen der Gemeinschaft zur gleichen Art gehören
Je gleichmäßiger die Gemeinschaft, je höher D
Was ist die Simpson-Eveness und was kann man mit ihr berechnen?
reines Heterogenitätsmaß (nur Eveness, unabhängig von SR)
Werte von 0 bis 1 (ungleichmäßige bis komplett gleichmäßige Gemeinschaften)
Was ist NMDS und was kann man damit machen?
Visuelle Darstellung von Unterschieden in der Artzusammensetzung
Was kann man mit perMANOVA berechnen?
Sig. Unterschiede zwischen Gruppen
Wir wollen die Diversität einer Art ermitteln. Auf welchen Ebenen kann man ansetzen?
Populationen
Betrachten von nur 1 Art
Charakterisieren anhand von Populationsmerkmalen
Gemeinschaften
Artenzusammensetzung
Veränderung der Artenzusammensetzung über die Zeit
Wie kann man Populationen charakterisieren?
Individuen
Anzahl, Dichte, Altersaufbau
Räumliche Struktur
Metapopulation, Source-Sink
Genetik
Polymorphismus, Heterzygotie
Wie kann man Gemeinschaften charakterisieren?
Anzahl, Dichte, Diversität
Traits, funktionale Gruppen
ökologische Filter
Interaktionen
Assoziation von Arten
phylogenetische Filter
Was ist eine Variable?
(= veränderliche Zahl)
liegt vor, wenn sich Ausprägungen bestimmter Merkmale durch eine Zahl oder durch Zahlenintervalle (Werte der Variablen) ausdrücken lassen und zu diesen Werten emprisch messbare Häufigkeiten gehören.
Unabhängige und abhängige Variablen
Was ist ein Parameter?
fassen die wesentlichen Eigenschaften einer Häufigkeits- oder Wahrscheinlichkeitsverteilung zusammen
Lageparameter, z. B. arithmetisches Mittel, Quantilen, Modalwert
Streuungsparameter, z. B. SD, Var, Spannweite
Was ist eine Gemeinschaft?
Alle Arten, die zur gleichen Zeit am gleichen Ort vorkommen
Was ist eine Gilde? (guild; ähnlich: funktionelle Gruppe)
Gruppen von Organismen, die ähnliche Ressourcen auf eine ähnliche Weise nutzen
Was ist funktionale Diversität?
Die Diversität der ausgeübten ökolog. Funktionen und Prozesse im Ökosystem
→ verschiedene Arten haben einen verschiedenen Einfluss
Welche Themen behandelt die funktionale Diversität?
Naturschutz
einzigartige Funktionen
Funktionale Redundanzen
Was sind Funktionen?
Funktionen sind ökologie Merkmale von Arten in Bezug auf:
Nahrung & Preädation
(Mikro)habitat Nutzung
Life History und Breeding
Aktivität (saisonal, Tag/Nacht)
Was sind funktioneale Gruppen?
Arten nach einem Merkmal eingeteilt
Bsp.: Vögel: Nahrungsguilden oder Fußball: Kopfballstärke
Was ist der Nachteil von der Klassifizierung nach funktionellen Gruppen?
Stark vereinfachend; bildern nur einer Traitgruppe ab
Was besagt das Philipp Lahm Dilemma?
Schlüsselarten (haben mehr Einfluss auf Ökosystem)
Alleinige können Sie aber kein Ökosystem aufrechterhalten können
Schlüsselarten sind wichtig für ESF
Hohe funktionale Diversität ist Wichtig, damit das Ökosystem gut funktioniert
Philipp Lahm ist super, aber zu viele sind auch nicht gut
Funktionale Diversität: Welche Ziele sollte der Naturschutz verfolgen?
Schlüsselarten schützen & hohe FD bewahren
Wie kann die FD gemessen werden?
FD Index
kontinuierliches Maß
Kombination von vers. Merkmalen
Wie kann der FD Index berechnet werden?
Trait Matrix
Dissimilarity Matrix
Cluster Analysis
FD = Länge aller Äste zusammengerechnet
Bsp. Fragestellung: Welches sind die Merkmale, die ein lokales Aussterben begünstigen? → Cluster sichtbar?
Unabhängige Variablen - Bsp. für Kovariaten und Faktore
Kovariaten
Fläche, Wassertemperatur, Nitratgehalt
Faktoren
Nutzung, Jahr
Was sind Voraussetzungen für Lineare Modelle (ANOVA, LR)?
Normalverteilung (Residuen)
Metrische Daten
Was berechnet man mit linearen Modellen?
Modelle stellen Zusammenhänge zwischen Variablen dar
Jedes Modell ist eine Vereinfachung der Realität
keine zwingende Aussage zur Kausalität
Subjektive Auswahl der Einflussvariablen
Manipulierbarkeit
Maß für „fit“R2
Overfitting: R2 steigt mit wachsender Anzahl von Einflussvariablen
Was kann man tun, wenn die Daten nicht normalverteilt sind und die Varianzen nicht homogen sind?
Transformieren der Daten (oft nicht möglich)
Robustheit von ANOVA bei balancierten Designs gegenüber Nichtnormalität
Was ist ein GLM und welche Vorteile hat es gegenüber des LM?
Verallgemeinerung des klassischen LMs
Zielvariable kann eine Verteilung aus der Klasse der exponentiellen Familien besitzen, d.h. Normal, Binomial-, Poissonverteilung etc.
Daten können metrisch-normalverteilt, binär (logistische Regression), Häufigkeiten etc. sein
Was kann man mit GLMM berechnen und wann nutzt man das?
Generalized Linear Mixed Model
Anwendbarkeit: Pseudoreplikationen, unters. Populationen, hierarchische Strukturen, Variation innerhalb einer Kategorie, random effects
Was sind fixed effects?
Faktoren, die experimentell vorherbestimmt werden und deren Effekt auf die Antwortvariable untersucht werden soll.
→ Fixed effects beeinflussen dem Mittelwert der Antwortvariable
Was sind random effects?
interessiert sich für die Variation innerhalb von Einheiten oder Faktorlevel/-kategorien
Bsp.: Messwiederholungen (zeitlich, räumlich), gleiche Individuen, gleicher Genotyp, gleiche Population
Bei hierarchischen Daten
→ Random effects beeinflussen die Varianz der Antwortvariable
Weshalb sind random effects interessant?
Ärgernis: z. B. in den Daten befinden sich Werte von gleichen neben Werten von unterschiedlichen Individuen. Man möchte für diese „random effects“ kontrollieren, weil sie die Analyse der „fixed effects“ auf die Antwortvariable beeinflussen.
Die Analyse der „random effects“ ist das eigentliche Ziel der Studie
Was ist das AIC (Akaike Information Criterion)
Auswahl der Kombination von (möglichst wenigen) Einflussvariablen, die die abhängige Variable am besten erklären
→ Anderer Ansatz als Signifikanztests zwischen Modellen
Was sind die Regeln beim AIC?
Das Modell mit dem kleinsten AIC sollte gewählt werden
Komplexität wird bestraft - Parsimonieprinzip
Dient zum Vergleich von Modellen, die sich des gleichen Datensatzes bedienen
Absolute AIC Werte haben keine Aussage
Unterschiede von <1 zwischen zwei Modellen sind vernachlässigbar
Bei „kleinen“ Stichprobengrößen (< 40 pro Variable) sollte ein modifizierter AIC verwendet werden
Was sind multivariate Datensätze?
Habitatvariablen
Morphometrische Variablen
Artengemeinschaften
Was zeigt die Hauptkomponentenanalyse (PCA)?
Zusammenwirken mehrerer Variablen zugleich & ihre Abhängigkeitsstruktur voneinander
Häufige Methoden:
PCA ≈ Faktorenanalyse
NMDS
Was ist das Ziel der PCA?
Darstellung von vielen Variablen in wenigen, korrelierten Variablen (Dimensionsreduktion)
Was passiert bei der PCA?
Die Gesamtvarianz der Daten (mehrere Variablen) wird auf mehrere Faktoren (Achsen) aufgeteilt, die für die Eigenschaften der Variablen verantwortlich sind
Wie geht man bei der PCA vor?
Datensatz vieler Einzelvariablen → Korrelationsmatrix
EInzelvariablen werden als Vektoren dargestellt
→ der Cosinus zwischen zwei Vektoren ist proportional der Korrelation zwischen den beiden Variablen
→ identische Variablen = überlappende Vektoren = Cosinus 1 = KK 1
→ völlig unabhängig = Cos 0, KK 0
PCA 1: neuer Vektor, der so gut wie möglich die Hauptrichtung aller Einzelvektoren repräsentiert (berechnet sich aus den Richtungen der Einzelvektoren)
PCA 2: liegt senkrecht zu PCA 1
Grafische Interpretation PCA
Je näher ein Einzelvektor zu der Hauptkomponente liegt, desto größer ist der Anteil der Information dieser Variable, die durch den Vektor erklärt wird.
Probleme PCA
Risiken & Manipulationsmöglichkeiten
Wie interpretiert man die Komponentenmatrix?
Werte nahe 1 = starker Einfluss auf Variable
Werte nahe 0 = schwacher Einfluss auf Variable
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