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6_Akteure und Mobilisierung

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by Lea L.

Wie lassen sich ethno-politische Gruppen ausdifferenzieren? Nennen Sie konkrete Beispiele für die Untergruppen! Gibt es auch in Deutschland ethno-politische Konfliktlinien?

  • Ethnopolitisch definierte Akteuere

    • ethno-regional konzentrierte Gruppen

      • ethnische Bevölkerungsgruppen, die sich auf bestimmtes Gebiet konzentrieren

      • Basken, hauptsächlich Norden Spaniens und Südwesten Frankreichs, Uiguren Xinjiang 90%

    • ethno-sozial definierte Gruppen (Ethno-Klassen)

      • Ethnische Minderheiten, die i.d.R. von Immigranten oder Sklaven abstammen und kastenähnliche Positionen einnehmen, in denen sie auf bestimmte ökonomischen Positionen spezialisiert sind

        • RuandaTwa Lebensunterhalt mit Töpferei

      • Befinden sich in industrialisierten

        • Gesellschaften am unteren Ende der wirtsch. Hierarchie, people of colour in GB/USA

        • 3. Welt häufig wirtsch. begünstigt, aber pol. eingeschränkt; europ. und asisatische Minderheiten in Afrika

      • Konflikt erwächst hier aus dem Verlangen nach politischer und wirtschaftlicher Gleichheit und kulturelle Rechte

  • Ethno-politische Konfliktlinien in DE:

    • Islamanhänger*innen wollen offen und traditionell ihr Religion ausleben, häufig Konflikt mit lokalen Gemeinden und Bevölkerung bspw. Bau der Moschee in Köln-Ehrenfeld

      • Schulen Kopftuch tragen/ Religionsunterricht

    • Deutschland gibt sich als Gesellschaft mit Willkommens- und Anerkennungskultur gegenüber Menschen mit Fluchthintergrund, aber wirkliche politische Partizipation wird unterbunden/nicht anerkannt und offene Auslebung ihrer Kultur oder Religion wird kritisch beäugt

      • Rechtsradikale Gewalt gegen Migranten, Pegida, AfD-Bürgermeister Sachsen-Anhalt


Was sind "Stake-holder" in einem Friedensprozess? Welche Rolle können Grassroot Leaders spielen? Können auch polit-ökonomische Machteliten dazu gezählt werden?


  • Stakeholder im Friedensprozess = peace constituencies, jene die Frieden wählen

  • Identifiziert relevante einheimische Akteure, die bei dem Friedensprozess durch verschiedene Mechanismen von außenunterstützt und gestärkt werden

    • Frieden von innen heraus, “Betroffene als Experten in eigener Sache”

      • Zivilbevölkerung maßgebend beteiligt und sie soll Strukturen und Prozesse schaffen, die gewalttätige Beziehungen in konstruktive und kooperative Muster, um nicht nur Waffenstillstand zu erlangen, sondern Frieden langfristig zu sichern

      • ggf. unter Einbezug staatlicher Akteure

      • Zivi, extern(+ staatl. A.) = Friedensallianz

      • BOTTOM-UP Ansatz!

1) Top leadership groups:

  • Mitglieder der zivilen (politisch, religiös) und militärischen Elite mit hoher Sichtbarkeit

    • Direkte Verhandlungen, Mediation, gewaltfreie Strategien, Anerkennung der Ligitimität der Anliegen aller/anderer Parteien

2) Middle leadership level:

  • Offizielle Führer in Sektoren bspw. Wirtschaft

  • Ethnische, religiöse, Humanitäre Anführer (NGOs)

  • Akademiker/Interlektuelle

    • Workshops für Porblemlösung

    • Trainings in Konfliktresolution

    • Aufbau einer Friedenskommission

3) Grassroots Leaders (aus der Basis der Beölkerung/Pyramide)

  • Lokale Anführer

  • Anführer indigener NGOs (Minderheiten NGOs)

  • Gemeindeentwickler

  • Offizielle des lokalen Gesundheitssektor

  • Leiter*innen von Flüchtlingsunterkünften

    • Bildung von lokalen Friedenskommissionen

    • Abbau von Vorurteilen

    • Kommunikationsarbeit in den/durch die Bereichen Bildung und Kunst

    • psycho-soziale Arbeit bspw. in der Traumabewältigung von Flucht und Krieg

    • Studie in Genf hat gezeigt, dass nachhaltiger Frieden vor allem durch die aktive Einbindung der Zivilbevölkerung geschaffen werden kann und die Wahrscheinlichkeit eines nachhaltigen Friedens wird zusätzlich erhöht wenn Frauenbewegungen mit einbezogen werden (vgl. negativer Frieden)

  • Polit-ökonomische Machteliten

    • Grundsätzlich kontextabhängig und Frage nach offiziell oder inoffiziell Tätigkeit

      • besitzen oft erhebliche Macht und Einfluss, unterlaufen staatl. Strukturen und können ansonsten als Veto-Spieler/Verhinderer auftreten (gerade wenn sie Akzeptanz und Ansehen aus der Zivilbevölkerung erfahren)

      • Frage inwiefern sie am Konflikt beteiligt sind bspw. Landkonflikt Großgrundbesitzer, die Land an Investor verkaufen oder eben der eigentliche Investor (bspw. PAYCO Argarunternehmen in Paraguay)

      • Gerade offizielle sollten mit einbezogen werden

        • verfügen über beträchliche Ressourcen und könnten bei der Finanzierung von peace-building Maßnahmen eine Rolle spielen

      • Jedoch sollte ihre “Hilfe” immer unter genauer Analyse ihrer Interressenslage analysiert werden

        • Interessenkonflikte und Behinderung Friendensprozess

        • Eigennützigkeit/Begünstigung dieser kann zu Glaubwürdigkeitsproblemen, Ligitimitätsverlust des Friedensprozesses und Fragilität der Maßnahmen führen

        • Demokratische Defizite; Lobbyismus Problem




Viele Ansätze im Peacebuilding setzen auf die Zivilgesellschaft. Was sind mögliche Nachteile dieser Strategie?

  • Lederacher positives Menschenbild, Plädoyer an bottom-up

    • Für nachhaltigen Frieden ist es wichtig, dass eine Infrstruktur für Konflikmanagement gebaut wird

      • grassroot leaders als Basis

    • Zivilbevölkerung muss dazu beitragen, dass der Frieden von unten nach oben (bottom-up) tragfähig ist

  • Anders als staatliche Akteure ist die Zivilbevölkerung weniger determiniert durch Aufrechterhaltung von Souveränität und Nichteinmischung in heimische Geschäfte

  • Sie obliegen weniger die Interessen eines einzelnen Staaten und erfahren somit mehr Unabhängigkeit (auch von außen)

  • Sie haben größeren Einfluss auf die untere und mittlere Managementebene

  • civil society institutions erfahren mehr glaubwürdigkeit und können besser Kapital mobilisieren

ABER

  • Trotz der hohen Bedeutung, die der ZB zugemessen wird, sind die Erfolge ihrer Aktivitäten bislang eher bescheiden ausgefallen

  • Nur wenige Akteure verfügen über ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen, um ein umfangreiches

    sich langfristig in Krisenregionen zu engagieren

  • Die Aktivitäten in diesem Bereich sind weitgehend von ehrenamtlich tätigen Personen abhängig, die häufig abgelöst werden und deren praktisches Know-how dann oft verloren geht.

  • Die Qualifikation der in diesem Bereich tätigen Personen entspricht oft nicht dem Professionalität, die man von vergleichbaren Fachleuten erwarten würde, insbesondere der psychologischen Ausbildung


Welche Argumente sprechen für Einteilung Reformer-Bewahrer-Verhinderer im Transformationsprozess und was dagegen?

  • Bei der umsetzung von Good-Governance müssen individuelle und kollektive Akteure einer Gesellschaft identifiziert werden, da Reformen ihre Interessen und Machtverteilung berühren können

Pro:

  • Akterusanalyse bietet Grundlage um flexible Governance-Strategie zur gesellschaftlichen Absicherung von Friedensprozessen zu entwickeln

  • Gerade solche die nicht deutlich erkennbar sind, aber in der Nachkriegszeit relevant sein können (Menschrechts- insbesondere Frauengruppen, aber auch spoiler), müssen identifiziert werden um Nachhaltigkeit gewährleisten zu können

Kontra:

  • Allgemeine Aussagen und/oder Kategorisierung, welche gesellschaftliche Gruppe zu welchen Akteuren gehört ist nicht möglich Bsp. politisch-ökonomische Akteure

  • Strikte Einteilung nicht adäquat, da Akteursgruppen intern heterogen in ihrer Rolle im Reformprozess sein können

Reformer:

  • treiben sozioökonomische und politisch-administrative Transformation in Richtung nachhaltigen Nachkriegsordnung voran

  • Zielen auf Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Transparenz und Partizipation an

  • Streben nach Überwindung Kommando- und Kriegsökonomie

  • Motiv: Karrieren sind eng daran gebunden Unterstützung für Veränderung zu mobilisieren und Teilerfolge vorweisen zu können

Bewahrer:

  • Motiv: Status-Quo orientiert, da sie ihre Karriere innerhalb des bestehenden Systems gemacht haben und von diesem ind Privilegien, Macht und EInkommen begünstigt werden

  • Good-Governance wird nicht abgelehnt, aber ihnen fehlt es an Anreizen möglicherweise risikobehaftete Prozesse des Wandelt zu unterstützen (Kosten-Nutzen, Trittbrettfahren)


Verhinderer/Veto-Akteure:

  • Motiv: Status, Macht, Wohlstand und Gruppenidentität eng mit bestehenden Verhältnissen verbunden

  • können wirtschaftliche, religiöse oder militärische Akteure sein

  • Werden zu Vetospielern, wenn sie ihre physische (Militär/Rebellen), finanzielle (Geschäftsleute) oder sozikulturelle (religiöse und traditionelle Autoritäten) Macht einsetzen



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Lea L.

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